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Prolog II: Zeit der Klage

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Nathan Grey:
Vier Jahre später, verfolgen  die Bilder des Tages der Klage die Gruppe immer noch in ihren Träumen. Sie hattet Glück, doch viele ihrer Freunde und Kameraden, für einige sogar ihre ganze Nation, sind in einer Wolke aus Nebel und Feuer verschwunden. Nun soviel später erreicht die Helden eine Einladung von General ir'Gadden, überbracht vom Botendienst des Hauses Orien, lässt er ihnen folgendes übermitteln:
Brief von Bren ir'Gadden (Anzeigen)

Elynore:
Es war ein ziemlicher Zufall, dass Lyn davon erfahren hatte, dass ein Schreiben für Elynore bei einem ehemaligen Vorgesetzten aus ihrer Söldnerzeit hinterlegt worden war. Man hatte ihren Aufenthaltsort nicht ausfindig machen können, was auch kein Wunder war, schließlich existierte die menschliche Magierin zu der Zeit garnicht. Lyn war unter verschiedenen Verkleidungen durch das Land gereist, rastlos wie immer. Um das ehemalige Cyre hat sie stets einen großen Bogen gemacht. Diese Ereignisse von damals waren ihr doch recht suspekt. Auch sonst schien niemand so recht eine Erklärung für die große Katastrophe zu haben, die Cyre verschlungen hatte und so vieles anderes noch.

Als sie von dem Schreiben erfuhr, legte sie ihre Elynore-Maske wieder an und machte sich auf, um es in Empfang zu nehmen. Ihr Interesse war sofort geweckt. Natürlich klang so eine Trauerfeier nicht unbedingt nach einem erfreulichen Ereignis, aber andererseits war der General ihnen sicher aufrichtig dankbar und der Einladung nicht zu folgen, wäre schon sehr unhöflich gewesen. Zudem hatte die Gestaltwandlerin in ihrem bisherigen Leben die große Stadt Sharn noch nicht mit eigenen Augen gesehen.

Einige Tage später kommt Elynore in Sharn an. Sie fragt sich, ob sie auch ihre alten Kampfgefährten, ihre Wege hatten sich kurz nach dem abrupten Ende des langen Krieges getrennt, dort wiedersehen würde und wie es ihnen wohl ergangen war. Gewappnet mit dem Schreiben macht sie sich auf den Weg zum Haus des Generals ir'Gadden in Himmelblick, ihr Blick immer wieder über die doch beeindruckende Architektur der Stadt schweifend.

Karlath:
Unbehaglich schaute Karlath nach oben. Nicht dass er von seinem jetzigen Platz aus auch nur die geringste Chance auf einen Blick in den Himmel, geschweige denn auf Himmelsblick, gehabt hätte, aber alleine der Gedanke, da hinauf zu müssen und sich dabei vollkommen auf Magie verlassen zu müssen, ließen seinen Magen sich fast umstülpen. Da, wo er herkam, war Magie etwas, was man bekämpfte, und auch die letzten vier Jahre im Dienste Haus Tharashks hatten seine diesbezügliche Meinung nicht ändern können. Unwillkürlich griff er nach dem kleinen Amulettbeutel, den er um den Hals trug. Die Flamme hatte ihn seine Heimat überleben lassen, sie hatte ihn den Krieg überleben lassen, und die Fahrt mit der Blitzbahn hatte er auch überlebt. Dann würde er wohl auch den Besuch bei dem General überstehen, an dessen Rettung er damals beteiligt gewesen war. Und doch wollte sein Magen sich nicht umzudrehen aufhören, wenn er nur daran dachte, dass sich unter dem festen Stein, auf dem er in Himmelsblick stehen würde, nichts als trügerische Luft befand, die keinen Halt bieten würde, sollte die Magie versagen, die Himmelsblick vor dem Absturz schützte.

Später am Tag...
Es war gar nicht so leicht gewesen, hierher zu finden. Ein Halbork, der sich dem Anlass entsprechend einigermaßen herausgeputzt hatte, schien auf die Einwohner Sharns weniger zivilisiert als misstrauenserweckend zu wirken. Die Leute schienen fast erleichtert gewesen zu sein, als er irgendwann Manieren Manieren sein gelassen hatte und auf wesentlich direktere Art nach dem Weg zu General ir'Gaddens Villa gefragt hatte. Nun, er hatte sich bemüht nicht zu fest zuzudrücken, aber der Frechling, der ihn so von oben herabbehandelt hatte, würde sicher noch ein paar Tage die Abdrücke seiner Pranken auf seinem Unterarm spazieren tragen. Wahrscheinlich würde er nie erfahren, dass ihn dasselbe Verhalten in der Dämonenöde wohl eher den ganzen Arm gekostet hätte.

Karlath schüttelte den Gedanken ab. Jedenfalls war er jetzt hier und wenn er sich nicht irrte, war das da vorne schon eine seiner damaligen Gefährten. Elanor, wenn er den Namen recht in Erinnerung behalten hatte.

Grüßend hob er die Hand, während er auf sie zuging.

Erszebet:
Ein Klopfen an der wurmzerfressenen Holztür weckt die Wiedergängerin aus ihrer Starre. "Erszebet, hier ist ein Brief für dich!," klingt Elmgrids Stimme verwundert. Die Untote stößt sich von der Wand ab und steht nach einem Schritt schon vor der Tür des Kämmerchens, nach einem raschen Handgriff steht die Tür offen.
"Hier. Hat ein Bote vor die Tür geworfen," überreicht die lebendige, doch erschöpft aussehende Cyranerin den Umschlag der Auferstandenen. Mit einigen anderen Flüchtlingen neben Elmgrid bewohnt Erszebet ein ärmliches Haus in Neu-Cyre in Sharn, eine mehr als bescheidene Zuflucht, doch der Leichenkriegerin reicht sie vollkommen und zusammen mit dem halben Dutzend Flüchtlinge, die sie schätzen gelernt haben und nicht fürchten, fühlt sie sich durchaus wohl. Sieht mal einmal von der Rastlosigkeit ab, die die Wiedergängerin manchmal verspürt.
Erszebet nimmt den Umschlag an sich, reißt ihn auf und liest den Brief gemeinsam mit ihrer Freundin. Beide schauen sich einen Moment an.
"Oho, du hast also was gut bei einem hohen Tier," vermeint Elmgrid; die Untote bleibt für einige Augenblicke stocksteif, während vor ihrem geistigen Auge die Ereignisse jenes fernen Tages erneut Gestalt annehmen. Ihr Erwachen. Der Marsch zum seltsam rufenden Turm. Die fünf Söldner. Das prophetische Zeichen. Der Generall, seine Rettung. Die Worte der Prophezeihung hallen in ihrem Gedächtnis nach.
"Ich muss wohl hin," zuckt die Leiche mit den Schultern. "Ich...weiß es einfach."
Erszebets Mitbewohner haben sich damit abgefunden, dass die erweckte Kriegerin manche Dinge nicht erklären kann, einfach fühlt, und so kann Elmgrid die Geste nur erwidern. "Nagut, du wirst es wissen. Pass auf dich auf."
"Danke. Wenn es etwas zu holen gibt, bringe ich es euch mit," verspricht die Untote, die schon seit Jahren der ärmlichen, heimatlosen Gemeinschaft hilft, mit einem Lächeln.

Schon wenige Minuten später zieht die Leichenkriegerin, den schweren Streithammer an den Rücken geschnallt, den Brief in einer Hand, durch die Straßen Sharns. Merkwürdige Blicke und mit Fingern zeigende Leute ignoriert. Gemächlichen Schrittes steigt sie Stockwerk für Stockwerk hoch, während in ihrem Kopf Gedanken an die sechs Helden am Rande der Vernichtung umhergehen...

Nathan Grey:
Grade als Erszebet in Himmelblick eintrifft, klingeln Lyn und Karlath an der Tür zum Hause ir'Gadden.

Nach kurzem Warten öffnet sich die Tür für den Halbork, die Wechselbälgin und die neu dazu gestossene Wiedergängerin.
Die drei gehen durch einen gepflegten Garten und der Weg auf dem sie schreiten wir rechts und links von niedrigen Hecken eingefasst, auf diesen Hecken sitzen Albinopfauen welche ihre Schwanzfedern aufstellen, sobald jemand an ihnen vorbei geht.

Karlath fällt sofort auf, dass die Tiere nicht echt sind. Sie sehen zwar echt aus, aber irgendwie sind die künstlich, vielleicht ist es ein Geruch den Karlath wahrnimmt, genau kann er es nicht sagen.
Als die kleien Gruppe dann die Doppeltür zum Herrenhaus erreicht wird, diese von einen Elfen geöffnet, welcher sie mit den Worten "Willkommen im Hause ir'Gadden, ich nehme an sie die Damen und Herren Erszebet, Elynore und Karlath. Darf ich sie bitten einzutreten und mir in den Salon zu folgen."
Mit erhobenen Haupt schreitet der Diener voran und führt die Helden in einen Raum, in welchen Erszebets ärmliche Behausung dreimal hinein gepasst hätte "Der kleine Salon, sie dürfen sich an den Getränken gerne bedienen, ich werde Fürst ir'Gadden darüber informieren, dass sie eingetroffen sind"
Mit diesen Worten verabschiedet sich der Elf und schliesst die Tür zum Salon hinter sich. Der Raum ist geschmackvoll nach der neusten Sharnermode eingerichtet, auf den Boden befindet sich eine weicher Teppich, welcher ein Muster aus schwarzen und roten Drachen trägt, nur in der Mitte des Raumes ist eine Linse eingelassen welche ca. 3 m Durchmesser hat und jeder der durch die Linse guckt erhält einen atemberaubenden Blick auf die Stadt über welcher Himmelsblick schwebt. Die Wände des Salons sind mit kostbaren Hölzern aus Xen'drik verkleidet. Ausserdem sind im Raum noch ein großer Tisch mit sieben Stühlen darum und ein Schrank in welchen sich die wertvollen Tropfen aus ganz Khorvair versammeln. Selbst karrnisches Schmalzbier ist hier zu finden, das neuste Trendgetränk unter den schönen und reichen Sharns.

Nach einigen Minuten kommt eine junge Halblingsfrau durch eine ander Tür und bringt etwas zu Essen, Brot, Käse, Butter und Wurst auf einem silbernen Tablett und stellt dieses auf dem Tisch ab.

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