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Die neue Aufgabe eines Helden

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Schreckensjul:


Einstieg für Selvan Galatea

Myth Drannor - 7. Flammleite 1375 TZ



Ein halbes Jahr war vergangen, seitdem Selvan Galatea und seine Gefährten die unterdrückten Bewohner des Schattentals zu einer Rebellion gegen die Zhents animiert und dort einen großen Sieg errungen haben. Nach ihrer verheerenden Niederlage und dem Tod ihrer Kastelanin dauerte es nicht mehr lange bis die Zhents sich aus dem Cormanthor zurück gezogen und Myth Drannor ein Friedesangebot unterbreitet haben. Der Kampf gegen die Drow im Osten ging zwar noch weiter, doch ansonsten konnte sich die Stadt gänzlich auf den Wiederaufbau konzentrieren. Seither war die verfallene Elfenstadt durch die gemeinsame Anstrengung ihrer Bewohner noch umso mehr erblüht und viele weitere Gebäude erstrahlten im alten Glanz. Zahlreiche Gärten und Haine waren rekultiviert worden, um der Stadt zu alter Schönheit zurück zu verhelfen, wenngleich auch noch immer sehr viele Bewaffnete in der Stadt waren. Doch der Stadt schien eine vielversprechende Zukunft bevorzustehen, immerhin war die Kriegsklinge zurückgekehrt und wurde nun von dem großen Helden Fflar Melruth im Kampf gegen die Drow getragen. Doch auch das benachbarte Schattental erholte sich von der Besatzung durch die Zhentarim und wurde ein starker Bündnispartner des elfischen Stadtstaates.

Einzig die Umbraver im Osten stellten eine Gefahr dar, so mancher fragte sich, wann sie in ihrem unaufhörlichen Streben nach Macht wohl auch militärisch gegen Myth Drannor vorgingen würden. Doch seit der Niederlage der Zhentarim war es ruhig geblieben im Cormanthor und der Kampf gegen die Drow verlief für diese äußerst ungünstig. Vom Kampf gegen eben diese kehrt nun gerade Selvan Galatea nach Hause, nachdem er bei einigen großen Siegen mitgewirkt hat. Der goldelfische Magierkrieger war mittlerweile eine kleine Berühmtheit in Myth Drannor, gefeiert als der Held des Schattentales und Überbringer der Kriegsklinge Ary'velahr'kerym. Die Soldaten schauten zu ihm auf, junge Frauen machten ihm schöne Augen wenn er durch die Strassen ging und er hatte sogar einige Heiratsanträge aus adeligem Hause erhalten, welcher der Elf ausgeschlagen hatte, da er ohnehin viel unterwegs war oder sich arkanen Studien widmete.

Auf dem Rücken seines treuen Pegasus Nilyuè flog er hoch über den Dächern der Stadt und genoss den Anblick dieser aufstrebenden Macht, wie sich aus den Ruinen der lang verlassenen Stadt wieder das schlagende Herz von Cormanthor erhob. Staunend blickte so mancher nach oben und deutete auf das edle Geschöpf, dann setzte Nilyuè schon zur Landung an. Selvan hatte hart gekämpft in den letzten Tagen und sich etwas Erholung wahrlich verdient, nun da die Drow sich noch weiter zurückgezogen hatten. Sein Blick fiel auf das prächtige Haus, welches die Königin ihm vermacht hatte. Seine Haushälterin hatte wohl gut Acht gegeben, während er fort war. Nach der langen Zeit die er in einem Zelt verbringen musste, konnte er nun hier alle Annehmlichkeiten geniessen.

Wie sollte er auch ahnen, dass ihn alles andere als Ruhe und Annehmlichkeiten erwarten würden ...

Selvan:
Bei Selvans neuem Zuhause handelt es sich um ein etwa zweistöckiges Baumhaus, dessen ausladende, unregelmäßige Form der Tatsache geschuldet ist, dass es sich über mehrere Bäume erstreckt. Fast der gesamte Gebäudekomplex ist von einer Veranda umgeben und nahe der Eingangstür führt eine Brücke zu einer runden Holzplattform, die unter der Baumkrone hervorlugt und Níluye als Landeplatz dient.

Nachdem das edle geflügelte Ross gerade wieder auf eben jener Plattform in etwa 10 Meter Höhe gelandet ist, steigt Selvan elegant aus dem Sattel und streichelt es liebevoll am Hals und an der Stirn. "Ich danke dir, Níluye. Geh nun und ruh dich aus. Du hast dir etwas Ruhe verdient", spricht der Elf auf Sylvanisch zu dem Pegasus, woraufhin Níluye einmal dankbar mit dem Kopf nickt, sich umdreht und durch ein unsichtbares Portal entschwindet.

Schmunzelnd blickt Selvan seinem treuen Reittier hinterher. Ein halbes Jahr ist es nun schon her, dass er Níluye bekommen hat - damals im Schattental. Manchmal fragt sich Selvan, was wohl aus seinen alten Weggefährten von damals geworden ist. Die Halbelfe Siobhan hatte er noch ein paarmal gesehen doch der Rest hatte sich in alle Himmelsrichtungen verstreut.

Erschöpft vom Kampf und der langen Reise geht Selvan über die Brücke auf sein Haus zu und betrachtet es zufrieden. Aravae hatte in seiner Abwesenheit offenbar ganze Arbeit geleistet und den Ausbessern-Zauber, den Selvan ihr beigebracht hat, sinnvoll genutzt. Sämtliche Kriegsschäden am Schnitzwerk der Veranda und der Außenfassade hatte sie behoben. 'Das Mädchen macht sich gut. Zumindest ist sie fleißig", denkt er sich und macht sich eine gedankliche Notiz, seiner Schülerin und Haushälterin ein entsprechendes Lob auszusprechen.

Ehe er seine Hand auf den goldenen Türgriff legt und den Schlüssel ins Schloss steckt, flüstert Selvan das Passwort um den Alarmzauber zu deaktivieren. "Hal'Kyali."
Dann tritt er ein und schließt die Tür hinter sich. Um Aravae nicht zu erschrecken falls sie da sein sollte, ruft er "Ich bin zurück." Doch zunächst kommt keine Antwort. Vielleicht ist sie Besorgungen machen oder bei ihrer Familie. Selvan hatte es ihr freigestellt, wie sie sich ihre Arbeit während seiner Abwesenheit einteilen wollte.

Das Eingangszimmer ist sauber und ordentlich aufgeräumt. In mehreren geschnitzten Nischen sind leuchtende Kristalle eingebettet, die das Zimmer in ein angenehmes Licht tauchen. Gegenüber der Eingangstür hängt über einer breiten Kommode ein prachtvolles Ölgemälde, auf welchem der Künstler die Luftschlacht über der Ashababrücke verewigt hat. Selvan tauscht seine schweren Stiefel gegen einfache Stoffschuhe und hängt seine schwarz-grüne Magierrobe an die Garderobe. Dann geht er durch die Tür zu seiner Rechten und einige Stufen in das Wohnzimmer hinab. Dort holt er sich aus einer Vitrine einen Kristallkelch und gießt sich aus einer auf dem Tisch bereitstehenden Silberkaraffe etwas Quellwasser ein. Er stellt die Karaffe wieder ab und trinkt begierig einige Schlücke von dem frischen Wasser während er bereits weitergeht um die restlichen Räume zu begutachten.

Schreckensjul:
Kaum dass Selvan angekommen ist um zufrieden die Fortschritte an seiner neuen Behausung zu begutachten, wird seine Ruhe auch schon durch ein lautes Klopfen an der Türe gestört. Mochte es vielleicht Arvae sein? Als Selvan herbeieilt und die Türe öffnet steht dort ein Mondelf in Rüstung und edler Kleidung, offenbar einer der Wächter des Schlosses Cormanthor. Auf der Landeplattform die eigentlich für Nilyùe gedacht ist steht ein Pferdegreif bereit, mit dem der Mann wahrscheinlich hergekommen ist. Als Selvan die Eingangstüre öffnet neigt der Wächter sein Haupt und nimmt den Helm ab, kurz blickt er ehrfürchtig in die edle Behausung.

"Herr Galatea. Ich weiß ihr seid soeben erst angekommen, dennoch muss ich eure Ruhe stören. Königin Ilsevelle gab Befehl euch sofort zu kontaktieren sobald ihr von den Kämpfen im Osten zurückkehrt. Als ich euch auf Nilùye erspähte bin ich sofort herbeigeeilt um euch aufzusuchen. Etwas Schlimmes hat sich während eurer Abwesenheit ereignet, die Königin bittet darum dass Ihr sie so schnell wie möglich aufsucht. Regelt eure Angelegenheiten hier und wappnet euch, Ihre Majestät bedarf wieder einmal dringend euer Dienste. Ich werde hier warten, wenn ihr bereit seid können wir uns gemeinsam auf den Weg zum Schloss machen." dabei deutet er auf den Pferdegreif in dessen Sattel bequem zwei Personen passen, setzt sich dann den Helm auf nimmt Haltung an vor dem berühmten Sonnenelf an.

Selvan:
Selvan hätte am liebsten die Augen verdreht. Doch angesichts der Tatsche, dass die Königin höchstselbst um seinen Beistand gebeten hat, beherrscht er sich und nickt lediglich. Während er rasch sein Glas austrinkt, mustert er mit seinen unnatürlich blau leuchtenden Augen den Wächter von oben bis unten. "Habt Dank. Ich bin sofort bei Euch. Wartet bitte einen Moment." Er lässt die Tür offen stehen, stellt das Glas auf die Kommode unter dem Gemälde und setzt sich neben der Garderobe auf eine Bank um seine Hausschuhe erneut gegen die robusten Lederstiefel zu tauschen, die sogar immer noch warm sind. "Ich frage mich, wann uns endlich eine Pause von all diesen Strapazen vergönnt sein wird", murmelt er sehnsüchtig. Dann steht er auf, zieht seine Robe wieder an, schnappt sich seinen magischen Rucksack und folgt dem Boten nach draußen. Er verschließt die Tür und geht hinüber zur Landeplattform. Natürlich könnte er Níluye erneut herbeirufen. Doch er hatte ihr eine Pause versprochen und daran würde er sich auch halten.

Selvan fasst mit der linken Hand den Sattel des Pferdegreifen und schwingt sich behende auf dessen Rücken. "Ich bin bereit. Bringt mich zum Schloss."

Schreckensjul:
Der Wächter erwieder Selvans Aufforderung mit einem Nicken, stößt dann einen Ruf aus und somit erhebt sich der Pferdegreif in die Lüfte. Wenngleich nicht so anmutig wie ein Pegasus, so ist es doch ein beeindruckender Anblick für die Bewohner der Stadt, einen der fliegenden Soldaten im Dienste der Königin zu erblicken. Der Flug über die Stadt dauert allerdings nicht sehr lang, denn allzu weit ist Selvans Haus nicht von dem beeindruckenden Schloss entfernt. In der Tat ist die Anlage ein Schloss, denn die Erbauer welche es vor langer Zeit erschuffen wollten keine wehrhafte Festung schaffen, sondern einen Ort des Glanzes und der Schönheit mit vielen schlanken Türmen. Für eine elfische Residenz geht es hier wie im Rest der Stadt ungewöhnlich geschäftig zu, denn noch immer sind viele Handwerker und Künstler damit beschäftigt dem Schloss zu früherer Pracht zurück zu verhelfen.

Der Pferdegreif landete auf einer Plattform die für eben diesen Zweck errichtet worden war. Selvan konnte feststellen dass sich in der Zeit seiner Abwesenheit wieder einiges am Schloss getan hatte und einige der verfallenen Türme wieder komplett hergerichtet waren. Der Palastwächter geleitet ihn jedoch umgehend in die Hallen des Schlosses. Die edlen Holzvertäfelungen sowie Gemälde und Wandteppiche welche nach Jahrhunderten mit alter Magie wiederhergestellt worden waren, konnten einem Besucher immer wieder aufs neue den Atem rauben. Der Weg führte sie schließlich in den Thronsaal, wo Königin Ilsevelle umringt von weiteren Wächtern bereits auf Selvan wartete.

Ein Lächeln huscht über das Gesicht der hübschen Goldeelfe mit den dunklen, roten Haaren. Doch man kann ihr klar ansehen welche Sorgen und Nöte sie in den letzten Tagen wohl geplagt haben. "Selvan Galatea. Vielen Dank dass ihr sogleich gekommen seid." ihre grünen Augen blitzen erfreut auf "Schlimme Dinge haben sich während eurer Abwesenheit ereignet. Es scheint die Drohung von Prinz Yder Thanthul ist wahr geworden, die Umbravar haben kürzlich einen Überfall auf unsere schöne Stadt durchgeführt und ich bedarf euer Hilfe."

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