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Autor Thema: Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht  (Gelesen 95715 mal)

Beschreibung: Die Geschichte

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Dorgen Gilmarik

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #180 am: 28.01.2010, 18:24:01 »
Dorgen glaubte nicht, dass er hier noch allzu viel erfahren konnte und derzeit hatte es den Anschein, dass er hier wirklich nicht das finden würden, wovon Tunaster gesprochen hatte. Er hätte natürlich die Priester mit seinem Verdacht konfrontieren können, doch da machte er sich nur wenig Hoffnungen, dass das irgendetwas bringen würde. Vielleicht sollte er seine Bemühungen forcieren herauszufinden was genau Amnic herausgefunden hatte, dass er entführt worden war und dafür könnte er erst einmal gründlich in dem Buch lesen, das Mela ihm gegeben hatte.
Außerdem hatte Shan Thar noch von einem weiteren, kostenpflichtigen Ritual gesprochen, doch Dorgens Interesse daran war eigentlich eher gering, denn die Rituale anderer Gottheiten interessierten ihn nur wenig, war es doch der Morgenfürst dem all seine Hingabe galt. Trotzdem kam er zu dem Ergebnis, dass es wohl nicht schaden würde den anderen Priester danach zu fragen. Also geht er langsam zu Shar Tan und spricht ihn an, wobei er das, was Verdan sagte, ohne Reaktion zur Kenntnis zu nehmen scheint : "Verzeiht, doch ich hätte da noch eine Frage an euch. Dieses Ritual war äußerst beeindruckend, auch wenn ich wie ja ohne Zweifel zu erkennen ist, nicht Mystra folge. Heute Nachmittag spracht ihr von einer anderen Zeremonie, deren Teilnahme kostenpflichtig ist. Ich wüsste gerne was es mit ihr auf sich hat, denn auch wenn ich die Herrin der Mysterien respektiere, so möchte ich doch weder sie, noch den Morgenfürsten verägern, in dem ich, als jemand der sich nicht unter ihre Anhänger zählt, an einer ihr heiligen Zeremonie teilnehme."
« Letzte Änderung: 28.01.2010, 19:16:56 von Dorgen Gilmarik »

Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #181 am: 28.01.2010, 19:14:25 »
Shan Thar beobachtete die Besucher an den Altaren und schrak auf aus seinen Gedanken, als Dorgen nicht ansprach. "Oh, ich glaube nicht, dass dies der Fall sein wird. Unser Ritual sieht nicht vor, Euch zu einem anderen Glauben zu bekehren, sondern Euch mehr von Mystra und ihrer Macht, ihrer Geschichte und ihrem Kodex zu lehren. Am Ende des dreitägigen Rituals werdet Ihr den Segen Mystras erhalten." Shan Thar sah kurz zu Arion und Verdan, bevor er seinen Blick wieder auf Dorgen richtete. "Ihr könnt es Euch ja in Ruhe überlegen. Morgen beginnt das Ritual wieder."
"Ein Auge auf den Gefährten, ein Auge auf den Gegnern - und man hat alle Feinde im Blick." Elias Ch'Ame vormals Gotteskind aka Sami aka Milan aka ein paar Verschollene

Dorgen Gilmarik

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« Antwort #182 am: 28.01.2010, 19:22:22 »
Dorgen nickte und nachdem er sich von Shan Thar noch die Zeit des Rituals hatte geben lassen, verabschiedete er sich von dem Priester und ging noch einmal kurz zu Arion und Verdan: "Ich werde mich jetzt ins Gasthaus zurückziehen, falls ihr noch einmal mit mir zu sprechen wünscht werdet ihr mich entweder dort finden oder eine Nachricht für mich hinterlassen."
Nachdem er sich auch von diesen beiden verabschiedet hat machte Dorgen sich auf den Weg zurück nach Weloon. Er wusste schließlich, dass er nicht allzu viel Schlaf bekommen würde, denn sobald die Sonne ihre ersten Strahlen über das Land sandte, würde der Morgenbringer im freien stehen und seinen Gott preisen. Deshalb begab sich Dorgen so schnell wie möglich in sein Zimmer, legte seine Rüstung ab und sank schnell in tiefen Schlaf, bis ihn seine innere Uhr einige Zeit vor Sonnenaufgang wieder wecken würde.

Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #183 am: 28.01.2010, 19:40:25 »
Shan Thar teilte Dorgen mit, dass das Ritual am frühen Morgen beginnen würde und verabschiedete ihn freundlich. Dann sah er zu Verdan und Arion. "Dasselbe gilt natürlich für Euch auch. Es würde mich freuen, Euch beim Ritual zu sehen. Allerdings müsste ich Euch bitten, jetzt langsam zu gehen, wenn Ihr keine Fragen mehr habt. Ich will Euch nicht scheuchen, aber auch ich brauche irgendwann Schlaf." Sein Gesichtsausdruck war dabei entschuldigend. Die Wachen begannen langsam damit, die Tore zu schließen, wobei sie noch genug Platz ließen, dass zwei Menschen bequem nebeneinander hindurch gehen könnten. Der Innenhof leerte sich zusehends.
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Kami

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #184 am: 28.01.2010, 20:44:11 »
Der Gebrochene runzelte kurz die Stirn, stand dann auf, bedanke sich für die Gastfreundlichkeit mit einer Verbeugung und einigen
freundlichen Formeln und bestätigte sein Kommen am nächsten Morgen zur Zeremonie lachend mit den Worten:
"Ein solches Ritual kann ich mir doch nicht entgehen lassen, wenn sogar der Kleriker zusagt!" Er zwinkerte dem Priester
freundlich zu, verabschiedete sich und ging in Richtung Stadt. Sein Ziel war das Gasthaus.
'Schlaf ist für einen gesunden, wachen Geist einfach unabdingbar.' ging ihm durch den Kopf.

Thon

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #185 am: 29.01.2010, 18:45:49 »
"Ich werde morgen ebenfalls wiederkommen und mir das andere Ritual ansehen. Ich wünsche euch eine gute Nacht."
Mit diesen knappen Worten verläßt Arion den Tempel, denn etwas gefällt ihm nicht, ein Ritual an dem die Hohepriesterin nicht teilnimmt, ok sie kann beschäftigt sein, aber ein Ritual ohne Worte und Gebete an die Herrin der Magie? Das verwundert den Paladin doch etwas, sollte ein Ritual nicht dazu beitragen den Glauben an die Göttin und nicht nur an deren Geschenk, die Magie, erhärten.
"Laßt uns morgen früh hier treffen und alle gemeinsam am dem Ritual teilnehmen", meint Arion an die beiden anderen.
« Letzte Änderung: 29.01.2010, 20:08:33 von Arion »

Dorgen Gilmarik

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #186 am: 29.01.2010, 19:27:00 »
Dorgen schüttelte auf Arions Worte hin den Kopf: "Ich werde nicht an diesem Ritual teilnehmen. Ich habe hier eine Aufgabe zu erfüllen und es deutet rein gar nichts darauf hin, dass diese Ritual mir dabei weiter helfen könnte. Ich habe noch eine andere Spur, der ich nachgehen werde, aber das hat für euch natürlich keine Relevanz. Sollte sich bei diesem Ritual irgendetwas ergeben, dass darauf hindeutet, dass Tunaster doch recht hatte, so scheut euch nicht mich zu kontaktieren, aber auf einen vagen Verdacht hin kann und will ich meine Aufmerksamkeit ihm nicht zuwenden und sounter Umständen die Erfüllung meines Auftrages in Gefahr bringen."

Fabulon

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #187 am: 30.01.2010, 11:19:10 »
Fabulon wusste nicht, ob er von der Zeremonie beeindruckt sein sollte oder nicht. Er hatte noch nie an einer Zeremonie irgend eines Gottes der Menschen teilgenommen. Daher wusste er auch nicht, was bei solchen Zeremonien normalerweise ablief. War das jeden etwas besonderes? Oder waren das einfach nur irgendwelche magischen Tricks mit Lichtern? Er konnte es nicht sagen. Und eigentlich Interessierte es ihn auch nicht besonders. Dies war nicht seine Welt, der hatte eine wichtige Aufgabe für seine Sippe zu erfüllen und irgendetwas in seinem Herzen drängte ihn dazu aufzubrechen.

Nein, dachte der Elf zu sich selbst während er wieder in die Stadt zurück schritt, hier erfahre ich nichts. Jedenfalls nicht auf diese Weise. Die Priester können sich nicht an Fabula erinnern und das ist auch kein Wunder bei den vielen Besuchern, die hier scheinbar täglich herein strömen. Hinzu kommt wohl, dass wir Elfen für menschliche Augen alle gleich aussehen.
« Letzte Änderung: 30.01.2010, 11:19:37 von Fabulon »

Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #188 am: 30.01.2010, 12:55:19 »
5. Eleint 1374 TZ, drei Stunden nach Mitternacht, Arion

Arion hatte sich ein Stück weit vom Tempel entfernt, damit die Bogenschützen ihn nicht sehen konnten. Er hatte in der vergangenen Nacht nicht geschlafen und die wenigen Stunden im Gasthaus schienen auch schon wieder ewig her. Am Tempel tat sich nichts Außergewöhnliches. Die Wachen patrouillierten. Ab und an wurden sie ausgetauscht. Aus dem Häuschen neben dem Tempel kamen dann zwei andere Bogenschützen und gingen in den Innenhof, schlossen die Türen hinter sich und kurze Zeit später wurde auf dem Wehrgang die Wache abgelöst und die anderen Bogenschützen kamen wieder aus dem Tempel und gingen zurück in das Häuschen. Sonst tat sich nichts und gerade das war es, was Arion ermüden ließ. Er versuchte sich wach zu halten, aber es fiel ihm schwer. Und dann, es mochte nur Sekunden gewesen sein, war er eingeschlafen und wurde durch eine Hand auf seiner Schulter aufgeweckt. Als er hochfuhr, standen da zwei Menschen mit Kapuzenmänteln und hoben abwehrend die Hände. "Bitte, keine Aufregung, wir wollen Euch nichts", flüsterten sie. "Wir sahen Euch hier liegen und den Tempel beobachten. Außerdem haben wir heute gesehen, wie Ihr mit Tunaster gesprochen habt. Wir kamen nicht umhin zu bemerken, dass Ihr ihm anscheinend helfen wollt. Das ist auch etwas, was wir wollen. Wir sind Freunde von Amnic Basult, der auch ein Freund des alten Priesters war und vor kurzem verschwunden ist." Arion erinnerte sich, dass Tunaster einen Freund von ihm erwähnt hatte, der verschwunden war. "Leider sind unsere Fähigkeiten begrenzt, so dass wir bisher noch nichts gegen...das da..." Der Mann deutete auf den Tempel. "Unternehmen und Amnic da raus holen konnten." Die Männer nahmen die Kapuzen von ihren Köpfen und Arion erkannte einen wieder. Er hatte während der Zeremonie am Abend dicht bei ihm gestanden und war noch sehr jung. Dieser setzte nun an: "Ich habe mitbekommen, dass Ihr an dem Ritual teilnehmen wollt. Das ist gefährlich. Wir wissen nicht genau, was dort passiert. Wir haben jemanden hingeschickt, aber...der ist nicht wieder gekommen nach den drei Tagen...deshalb solltet Ihr nicht unvorbereitet dort hingehen." Die Gesichter der Männer waren sorgenvoll. Der andere Mann, deutlich älter, etwa in der Mitte der Vierziger, atmete tief durch, denn das, was er nun sagte, schien ihn viel Überwindung zu kosten: "Wir haben geglaubt, dass wir es allein schaffen. Amnic hat das geglaubt. Er dachte, wenn die Purpurdrachen schon nichts unternehmen, dann doch wenigstens wir. Aber nachdem er entführt wurde...wir wissen nicht mehr weiter. Ihr habt keinen Grund, uns zu glauben, und wenn Ihr keinen Wert darauf legt, uns zu helfen, verstehen wir das, aber..." Wiederum atmete er tief durch. Sein Gesicht war abgehärmt und durch zahlreiche Narben geziert. Anscheinend war er ein Krieger gewesen. "Wir brauchen Eure Hilfe und bieten Euch dafür auch die unsrige an. Unser Quartier ist ganz in der Nähe. Ithon hat uns zwar verboten, mit Euch zu sprechen, weil er...sehr wenig Vertrauen in Fremde hat, aber...wenn wir Euch mitbringen, wird er Euch auch nicht einfach so raus schmeißen." Die Männer wirkten hilflos. Arion war zwar müde, aber er konnte nichts Falsches an den Beiden erkennen. Sie hatten ihm genau das widergegeben, was er auch von Tunaster erfahren hatte.

5. Eleint, 1374 TZ, drei Stunden nach Mitternacht, Verdan

Er hatte einfach kein Auge zu tun können. Kaum zu glauben, was er hier gerade erlebte. Unruhig drehte er sich in seinem Bett hin und her und sprang schließlich auf. Nein, er musste sich die Beine vertreten und zwar dringend. Er verließ das Gasthaus und streunte ein wenig durch die Straßen, am Lindwurmlauf entlang, bis ihm plötzlich zwei Gestalten auffielen. Es war die tiefste Nacht, sie stahlen sich von Häuserschatten zu Häuserschatten - da war doch was faul. Er überlegte eine Weile, ob er es wagen sollte, doch dann begann er ihnen nachzuschleichen. Die Zwei sahen sich ab und an um, aber eher flüchtig, und hielten auf den Tempel zu. Doch kurz zuvor bogen sie ab und schlichen geduckt weiter bis zu einem kleinen Hügel, an dem eine schwarze Gestalt kauerte oder lag. Verdan konnte nichts Genaueres erkennen. Als er aber näher kam, erhoben sich zwei Männerstimmen und nun konnte Verdan auch erkennen, wer da gekauert hatte. Das war Arion. Was wollten diese Männer von ihm und was machte er da eigentlich?
« Letzte Änderung: 30.01.2010, 13:13:55 von Gotteskind »
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Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #189 am: 31.01.2010, 11:27:05 »
5. Eleint 1374 TZ, eine Stunde vor Sonnenaufgang, Dorgen

Dorgen hatte ein wenig unruhig geschlafen, konnte sich aber nicht konkret daran erinnern, was ihn in seinen Träumen beschäftigt haben musste. Er schüttelte diese Frage und die restliche Müdigkeit ab und erhob sich. Nachdem er sich gewaschen und seine Kleidung angezogen hatte, verließ er leise das Gasthaus und begab sich erneut zum Lindwurmlauf, um dort auf den Sonnenaufgang zu warten. Dieser ließ nicht lange auf sich warten, war jedoch ungewöhnlich trüb, denn Nebel verhang die Straßen und Wolken zogen über dem Landstrich auf. Es sah nicht so aus, als würde auch am heutigen Tag so ein Wetter herrschen wie gestern. Es war noch sehr früh am Morgen, als Dorgen ins Gasthaus zurückkehrte. Asanta und Baerill hantierten in der Küche, wenn man den lauten Geräuschen Glauben schenken wollte. Gähnend kam die jüngere Schwester, Asanta, in den Gastraum und errötete sofort. "Oh, entschuldigt bitte. Ich habe Euch nicht gesehen, sonst hätte ich mir die Hand..." Sie lächelte verlegen. "Ihr wollt sicher frühstücken. Wir benötigen allerdings noch ein wenig. Ihr könnt natürlich gerne hier warten. Wir können Euch nachher aber auch ein Frühstück auf Euer Zimmer bringen, wenn Euch das lieber ist."
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Dorgen Gilmarik

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #190 am: 31.01.2010, 12:47:26 »
Dorgen lächelte freundlich: "Ich werde in meinem Zimmer frühstücken, wenn es euch recht ist."
Anschließend ging der Kleriker zielstrebig zurück in sein Zimmer, in dem er auch seine Rüstung zurückgelassen hatte, da er nicht damit gerechtnet hatte, dass ihn jemand am Fluss überfallen würde und wenn hätte er ja zumindest seinen Glauben und seinen Streitkolben als Schutzschild gehabt, was wohl gegen die meisten gewöhnlichen Diebe ausreichen dürfte. Außerdem wäre die Last des schweren Pnazers bei dem, was er jetzt vor hatte eine unnötige Last und Dorgen war nicht gewillt zu viel Zeit mit An- und Ablegen seiner Rüstung zu verbringen. Er trat direkt zu seinem Rucksack, holte das Buch, das Mela ihm gegeben hatte, hervor und legte auch Amnics Tagebuch auf den Tisch. Für eine Sekunde war der Kleriker versucht dem Buch einen guten Morgen zu wünschen, schüttelte dann aber ungläubig über diesen Impuls den Kopf und schlug das andere Buch auf, während er Veeti unbeachtet ließ. Er hatte lange nicht mehr ausfürhlich in einem Buch gelesen, besonders nicht in einem, das sich nicht mit seinem eigenen Glauben beschäftigte und so musste er sich erst wieder ans Lesen gewöhnen. Zum Glück war er in seiner Jugend dank des Standes seiner Eltern gründlich ausgebildet worden und so dauerte es nicht allzu lange, bis er die Seiten in einem annehmbaren Tempo bewältigen konnte, wobei er Amnics Notizen und Markierungen besonder viel Aufmerksamkeit schenckte.

Thon

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« Antwort #191 am: 31.01.2010, 15:16:32 »
Arion streckt sich um die Müdigkeit aus den Knochen zu vertreiben. Wenn sein Ausbilder ihn dabei überrascht hätte, das er eingeschlafen ist, hätte es wieder tagelang Strafdienst gegeben.
"Ich denke wir sollten erstmal mit zwei anderen reden, die ebenfalls an dem Tempel interessiert sind, bevor wir uns mit Ithon befassen, denn nur gemeinsam können wir das Problem lösen. Folgt mir bitte zu einem Gasthof, dort unterhalten wir uns dann mit dem einem Priester und einem Mönch, die sicher auch das hören wollen, was ihr zu erählen habt."
Mit geübten Griffen packt Arion seine Sachen zusammen und greift nach den Zügeln des Pferdes. Da seine Begleiter keine sichtbaren Pferde dabei haben, geht er mit ihnen zu Fuss, da es ungehörig werden nun zu reiten.
Auf der anderen Seite läßt Arion den beiden auch keine andere Wahl als vor ihm her zu gehen und ihn zum Gasthof zu begleiten, Widerworte läßt er nicht gelten, da es für ihn wichtiger ist, das die anderen beiden von dem Gespräch erfahren. Vorsichtshalber hält er weiterhin eine Hand am Schwert, falls die Geschichte in irgendeiner Form einen anderen Weg einschlagen möchte.

Elias Ch'Ame

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« Antwort #192 am: 31.01.2010, 15:26:08 »
Dorgen - Im Gasthaus "Zur Lindwurm-Schildwache"

Das Buch war in Handelssprache verfasst und einfach geschrieben. Dorgen brauchte nicht lange, um sich wieder einzufinden. Einziges Hindernis war womöglich die kleine Schrift, aber daran gewöhnte sich der Kleriker alsbald wieder. Zunächst kam ein mehrere Zehnseitenlanges Vorwort, in dem der Autor seine Absicht beschrieb, eine genauste Ausführung über das Leben Mitternachts, ihrer Gottwerdung, ihrer überwachten Domänen und ihres Kodex zu geben. Dabei ließ er sich lang und breit aus, wie er an all diese Informationen gekommen war und folterte den Leser, in diesem Fall Dorgen, mit furchtbarer Langeweile, bis er endlich zum Leben Mitternachts überging. Von ihrer Geburt über ihre beeindruckenden arkanen Fähigkeiten bis hin zu ihrer Bekanntschaft mit dem damals noch sterblichen Fürst der Toten Kelemvor, schilderte er alles bis in jede kleinste Einzelheit, als hätte er in jeder Sekunde ihres Lebens neben ihr verweilt. Dann kam das Kapitel, das Amnic anscheinend am meisten interessiert hatte, das Kapitel über Mitternachts Werdegang zu einer Göttin. Dorgen musste aufpassen, dass er die Kohlestriche an den Rändern nicht verwischte. Alles schien sich um Mitternacht zu drehen, doch dann kam eine noch interessantere Passage. Dorgen wusste ein wenig über die Geschichte Mystras, wenn auch sehr viel weniger als über Lathanders, doch dass es bereits drei Göttinnen gegeben hatte, die die Position der Herrin der Mysterien und der Mutter aller Magie inne gehabt hatten, wusste er nicht. Demnach war Mitternacht die dritte Herrin der Mysterien. Die Erste war Mystryl, die aber, um das Gewebe vor dem Nesserer Erzmagier Karsus zu schützen, starb. Die Zweite starb durch Helm während der Zeit der Sorgen und schließlich wurde Mitternacht durch Selûne in den Stand der Göttin erhoben. Dorgen war am Ende des Kapitels angelangt. Das dritte Kapitel würde sich mit den Domänen der Herrin der Mysterien beschäftigen, doch da fiel Dorgen etwas auf. An den inneren Rand, der unweigerlich fast vom Knick in der Buchmitte verdeckt wurde, hatte Amnic etwas geschrieben. Dorgen hatte einige Probleme es zu entziffern und musste das Buch weiter knicken, bis er es endlich lesen konnte. "Die Erste - Mystryl" stand dort, ohne irgendeinen anderen Hinweis.
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Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #193 am: 31.01.2010, 15:33:41 »
Arion und Verdan - In der Nähe des Tempels

Die Männer schüttelten die Köpfe. "Wir können nicht ins Gasthaus, vor allem nicht zu dieser Stunde. Es ist mitten in der Nacht. Außerdem ist der Gastraum nicht gerade der Ort, wo wir so etwas besprechen sollten. Ganz abgesehen davon, dass wir mit dem Kleriker nicht verkehren wollen. Er arbeitet für Korporal Medain. Selbst wenn er auch nach Amnic sucht, heißt das noch lange nicht, dass wir jemandem vertrauen, der für die Stadtwache arbeitet. Die Purpurdrachen haben uns schon zu sehr enttäuscht. Wir können nicht riskieren, dass er Korporal Medain irgendetwas von uns erzählt." Der jüngere Mann lächelte plötzlich. "Und was Euren anderen Freund betrifft..." Er deutete nach hinten und Arion konnte einen etwas versteckt kauernden Schatten erkennen. "Der ist schon hier."
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Dorgen Gilmarik

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« Antwort #194 am: 31.01.2010, 15:39:18 »
Auch dies half Dorgen nur wenig weiter, da er noch immer nicht so recht verstand, worum es bei dieser Sache eigentlich ging. Auch wenn er sich nicht allzu große Hoffnungen macht, legte Dorgen eine Pause beim Lesen ein und nannte diesem einige weitere Wörter, die er gerade in dem Buch gelesen hatte und für bedeutend genug hielt, dass Amnic sie vielleicht hätte verwenden können: "Nun Veeti, was hälst du von Mystryl, Mutter aller Magie, Herrin der Mysterien, Nesseril, Karsus, Gewebe oder vielleicht Selûne?"

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