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Autor Thema: Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht  (Gelesen 94686 mal)

Beschreibung: Die Geschichte

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Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #195 am: 31.01.2010, 15:47:06 »
Dorgen - Im Gasthaus "Zur Lindwurm-Schildwache"

Veeti blätterte sich auf, als Dorgen ihn ansprach. Es kicherte erneut, doch nicht lange. Als Dorgen ihn mit den zahlreichen Worten bombardierte, hielt das Bättern auf der ersten Seite plötzlich inne. Schrift zeigte sich auf dem Papier, geschrieben mit dunkler Tinte. Die einzelnen Buchstaben schwammen über die Seiten und verbanden sich schließlich zu einem Meer aus Sätzen. Und Dorgen erkannte die Schrift sogleich wieder, denn er hatte sie gerade eben erst, allerdings mit Kohle notiert, gesehen. Der erste Eintrag stammte vom 2. Kytorn 1374 TZ, war also kaum mehr als drei Monate her. Veeti schien zu grummeln. "Ich mag das nicht, das ist unangenehm, wenn du mich so anstarrst", beschwerte es sich, weil es nicht gelesen werden mochte.
"Ein Auge auf den Gefährten, ein Auge auf den Gegnern - und man hat alle Feinde im Blick." Elias Ch'Ame vormals Gotteskind aka Sami aka Milan aka ein paar Verschollene

Dorgen Gilmarik

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #196 am: 31.01.2010, 15:54:21 »
Dorgens Augen begannen unvermittelt zu leuchten: "Nun Veeti, es ist schön, dass du mir schließlich diese Geheimnisse offenbarst. Du kannst dir sicher sein, dass ich dir jetzt etwas mehr Aufmerksamkeit schencken werde."
Ohne weiter zu zögern legte Dorgen das andere Buch bei Seite und nahm sich stattdessen Veeti vor um herauszufinden, was Amnic in der Zeit vor seinem Verschwinden niedergeschrieben hatte.

Kami

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #197 am: 31.01.2010, 16:23:07 »
Verdan löste sich langsam aus dem Schatten. Sein Gesichtsausdruck war erschreckend ernst und selbstbewusst
für jemanden, der normalerweise gerne lächelte. "Arion." sagte er mit einer Verbeugung in seine Richtung
"Ich sah diese 2 verdächtigen Schatten durch die Nacht schleichen und verfolgte sie. Die 2 vermumten Gestalten gingen
Richtung Tempel, deswegen ahnte ich zunächst eine neue Spur in unserem Rätzel, aber mir scheint sie sind uns nicht feindlich gesinnt."

"Sprecht, wer seid ihr und was treibt euch in solcher Stunde durch die Nacht?" fragte er den 2 Unbekannte zugewandt.
Er war sich bewusst ein bisschen direkt und forsch zu wirken, jedoch war es nicht die richtige Zeit grosse Reden zu halten oder
sich beim Stammtischgeplapper näher kennen zu lernen. Mit festem Griff zeigte er mit einem Ende seines Kampfstabes auf die
2 Verdächtigen und wartete auf eine Antwort.

Elias Ch'Ame

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #198 am: 31.01.2010, 16:35:30 »
Dorgen - Im Gasthaus "Zur Lindwurm-Schildwache"

"Ich weiß wirklich nicht, ob mir diese Art von Aufmerksamkeit gefällt", murmelte Veeti, ließ sich dann aber zu Dorgen ziehen und gab Ruhe. Dorgen begann zu lesen.

'2. Kytorn 1374 TZ, Weloon. Ich weiß nicht recht. Es ist mir fremd, Eintragungen in etwas vorzunehmen, von dem ich noch nicht einmal genau weiß, welche Kräfte es besitzt. Vielleicht lügt es mich an. Es würde mich nicht wundern, denn immerhin ist es von einem Karren dieser neuen Priester gefallen. Sie sind heute in der Stadt angekommen. Tunaster und ich haben sie eine Weile verfolgt, um zu sehen, was sie treiben. Dabei ist dieses Buch von einem Karren herunter gefallen, neben dem eine Frau mit einem weiten Kapuzenmantel lief. Man konnte ihr Gesicht nicht erkennen, doch von der Statur her war es sicher eine Frau. Ich habe das Buch aufgehoben, weil sie es nicht gemerkt hat. Doch bevor ich es ihr zurück geben konnte, waren sie schon im Altstein-Herrenhaus verschwunden. Ich habe das Buch genauer untersucht. Es redete ziemlich viel, bis ich es zum Schweigen gebracht habe. Es heißt wohl Veetishandros. Es scheint eine Art magisches Tagebuch zu sein. Ich frage mich, wer es geschaffen hat. Vielleicht war es diese Frau, doch daran glaube ich eher nicht. Das Buch strahlt nichts Böses aus. Das hat diese Frau zwar auch nicht, aber an ihr und diesen Priestern ist irgendetwas faul. Ich werde das lieber mit Tunaster ein wenig im Auge behalten.'

'10. Flammleite 1374 TZ, Weloon. Es ist unglaublich, aber diese Priester haben innerhalb nur eines Monats das Grundgerüst des Tempels aufgebaut. Es wird ein prächtiger Bau und doch geht etwas Bedrohliches von ihm aus. Wir halten uns fern von dort, wie sich die Priester anscheinend auch von der Stadt fern halten. Aber ich habe ein paar Freunde damit beauftragt, den Tempel im Auge zu behalten. Außerdem habe ich den Namen der Frau heraus gefunden. Sie heißt Lady Arthas und ist anscheinend die Tempelvorsteherin.'

'16. Eleasias 1374 TZ, Weloon. Der Tempel steht. Ich war bereits dort und habe ihn mir angesehen. Tunaster wollte nicht. Er vergräbt sich zurzeit in seinen Büchern. Der Tempel sieht gewöhnlich aus, aber dieser Priester Shan Thar macht einen seltsamen Eindruck. Er ist freundlich und doch liegt in dieser Freundlichkeit soviel Verschlagenheit, dass ich am liebsten von dort geflohen wäre. Ich habe schon mit Hauptmann Tholl gesprochen. Aber er meint, es gibt keine Verdachtsmomente gegen den Tempel und wie wir überhaupt darauf kommen. Er hat zwar Recht, aber mir ist unwohl. Ich forsche derzeit über Mystra im Genaueren nach. Bis jetzt keine Erkenntnisse, die gegen den Tempel sprechen würden. Ja, sogar der offene Innenhof ist für Tempel der Mystra nicht ungewöhnlich.'

'17. Eleasias 1374 TZ, Weloon. Fabula und Saevel waren heute mit Saevon bei uns. Veeti hat sich mit Fabula unterhalten. Ich glaube, er mag Elfen ganz gern, denn Fabula hat es geschafft, ihn ab und an mal zum Schweigen zu bringen. Die Beiden wollen sich uns anschließen und weil sie keine Menschen sind und nicht aus Weloon stammen, wollen sie am Ritual im Tempel teilnehmen, weil sie weniger auffallen als wir, und Mystras Heiligen Segen erhalten. Ich habe sie gewarnt, denn Tunaster kennt das Ritual nicht und ich habe darüber auch nichts in meinen Büchern finden können. Sie geben Saevon bei Ithon ab. Ich erzähle Tunaster besser nichts davon. Er ist momentan völlig durch den Wind. Er würde es nicht gut heißen, wenn sich die Beiden in Gefahr begeben. Ich habe ihm auch nicht erzählt, dass Ithon und ich eine kleine Gruppierung gegründet haben. Wir werden Flugblätter verteilen, gleich morgen. Sicher hätte er etwas dagegen, soviel Aufmerksamkeit zu erregen, auch wenn er wie ich der Meinung ist, dass die Purpurdrachen diese Priester decken.'

'18. Eleasias 1374 TZ, Weloon. Wir haben heute die Flugblätter verteilt und einige Zettel an den Häuserwänden angebracht. Ich war gerade auf der anderen Seite des Lindwurmlaufs, im Ostviertel, mit einem Zettel beschäftigt, als mich jemand angesprochen hat.'

Plötzlich begann die Schrift zu flackern, zu verschwimmen und blasser zu werden. Dorgen las schnell weiter, aus Angst, die Schrift könnte endgültig verschwinden. Anscheinend gab es ohnehin nur noch diesen einen Eintrag vom 18. Eleasias.

'Der Kerl war komisch. Er hat mich in einem schroffen Ton gefragt, was ich da täte. Das war keiner von uns, niemand aus Weloon. Der Mann trug ein schwarzes Hemd und darunter eine Rüste. Selbst sein Umhang war schwarz. Ich glaubte, mein Herz würde mir aus der Brust springen. Weloon ist ständig so belebt und überall Menschen, aber in diesem Augenblick sah ich niemanden. Er meinte, ich solle mich aus Angelegenheiten heraus halten, die mich nichts angehen, sonst könnte das unangenehme Folgen haben. Für mich und meine Frau. Mela. Er lächelte perfide und meinte, ich solle doch mal in den Tempel kommen und mich davon überzeugen, dass alles in Ordnung ist. Dann verschwand er. Ich eilte sofort nach Hause, aber Mela ging es gut. Ich war so erleichtert. Doch nun habe ich Angst. Und noch schlimmer wird diese Angst, wenn ich mir das Symbol vor Augen rufe, was dieser Mann trug. Ich bin ganz sicher, dass er der Du...'

Die Schrift verblasste endgültig, dann waren nur noch gelbliche Seiten zu sehen. Veeti erzitterte und blieb dann liegen. Die Seiten flach aufeinander gepresst, als sei es erschöpft.

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Dorgen Gilmarik

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #199 am: 31.01.2010, 16:53:06 »
Dorgen atmete tief ein, denn unbewusst hatte er die Luft beim Lesen der letzten Zeilen angehalten und ließ sich das, was er soeben erfahren hatte noch einmal durch den Kopf gehen. Beiläufig schlug er Veeti wieder zu: "Vielen Dank, Veeti."
Das was er hier gelesen hatte deckte sich mit dem, was Tunaster erzählt hatte und so wie dorgen die Magie des Buches einschätzte, stimmten die Daten die vor den Einträgen standen und das würde bedeuten, dass Amnic wohl höchstwahrscheinlich von den Priestern des Tempels entführt worden war.
Aber es gab dennoch einiges, das Dorgen nicht verstand. Zu viele der Namen waren ihm unbekannt. Er musste herausfinden wer Saevon, Ithon, Fabula und Saevel waren. Zumindest Fabula schien eine Elfe zu sein und wenn er sie fand könnte er vielleicht auch erfahren, was bei diesem Ritual im Tempel genau vor sich ging. Es war ein Jammer, dass Amnic nicht mehr über diesen Mann, der ihn angesprochen hatte, und über dessen Symbol hatte schreiben können. Dorgen drängte sich der Verdacht auf, dass seine Entführung dies verhindert hatte. In jedem Fall würde es nicht schaden auch nach dem Mann zu suchen, obwohl die Chancen ihn zu finden er schlech standen.

Thon

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Die Chronik der einsamen Wanderin Mitternacht
« Antwort #200 am: 31.01.2010, 17:21:47 »
"Diese beiden Herren arbeiten mit einem gewissen Ithan zusammen, der mehr über die Sache weiss, und diese beiden werden uns nun in den Gasthof begleiten, damit der Priester herausfinden kann, was sie tatsächlich wissen und wer sie in Wirklichkeit sind; und glaubt mir, der Priester hat seine Methoden das herauszufinden. Ich stimme sicher nicht immer mit dem Priester überein, wenn es um einige Themen geht, aber seine Effizienz und seine Beharrlichkeit sind, wenn es um die Wahrheit geht, beeindruckend. Nun meine Herren, ihr kennt sicher den Weg zum Gasthaus und wollt mir, einem Streiter Torm, doch sicher keinen Ärger machen, oder?"
Um seine Worte zu unterstreichen zieht Arion sein Schwert und läßt die Klinge entflammen um die beiden Herren vor sich weiter einzuschüchtern.
"Vorwärts, meine Herren, der Priester erwartet euch im Gasthaus und wir wollen ihn doch nicht warten lassen."

Fabulon

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« Antwort #201 am: 31.01.2010, 18:05:19 »
Nach nur wenigen Stunden, die er sitzend auf dem viel zu weichen Bett verbracht hatte, erhob sich der Elf und trat ans Fenster. Wieso hatte er sich eigentlich dieses Zimmer genommen? Weil die Menschen es nunmal so machten? Nun, manchmal war es besser, den Schein zu wahren. Gerade Menschen taten sich schwer damit, sich an die Eigenheiten fremder Völker zu gewöhnen oder diese zu respektieren. Da tat man dann meistens besser, man erweckte zumindest den Anschein, sich anzupassen oder gar nicht so verschieden zu sein. Wieviele Elfen mochten schon auf irgendwelchen Scheiterhaufen gelandet sein, weil ihre Sitten und gebräuche den Menschen um sie herum suspekt erschienen?

In dieser Ansammlung steinerner Pocken auf dem Antlictz der Welt gab es nur einen Ort, an dem sich Fabulon wohlfühlen, erholen und den vergangenen Tag Revue passieren lassen konnte. Und genau dort ging er jetzt hin.

Elias Ch'Ame

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« Antwort #202 am: 31.01.2010, 18:23:37 »
5. Eleint 1374 TZ, sehr frühe Morgenstunden

Fabulon verließ das Gasthaus und lief in Richtung Lindwurmlauf. Hoffentlich würde eine der Fähren auch des Nachts bzw. am frühen Morgen übersetzen. Aber Fabulon hatte kein Glück. Nicht ein einziger Fährmann war an diesem Ufer zu erblicken. Schweren Herzens lief er daher am Lindwurmlauf entlang und sah die zwei Gestalten, die am Ufer saßen erst, als er schon fast direkt neben ihnen stand. Es war ein älterer Mann und daneben saß ein kleiner Junge. Als er den Jungen ansah, schlug Fabulons Herz einen Augenblick lang nicht mehr. Es hatte einfach angehalten. Da waren spitze Ohren, er war ein Elf. Aber das alleine hätte Fabulon sicher nicht aus dem Konzept gebracht. Es war vielmehr die Tatsache, dass dieser Junge fast so aussah wie er, als er noch klein war, und damit auch fast genauso wie seine Schwester Fabula. Da wandte sich der Junge ihm zu und die Ähnlichkeit war nun nicht mehr zu übersehen. Am meisten waren es die Augen, die Fabulon tief einatmen ließen. Sie waren golden. Ja, vielleicht gab es unter Elfen viele mit goldenen Augen, doch diese waren etwas ganz Besonderes. Fabulon vermochte darin ein ganzes Meer zu sehen, eine andere, eine schönere Welt als die der Menschen, und auch wenn die Menschen nicht dazu in der Lage waren, die Elfen auseinander zu halten, untereinander wussten sie, wer zu wem gehörte, wenn sie einander kannten und sahen. Und Fabulon wusste in diesem Moment, dass dieser Junge ein Teil seiner Sippe war, ohne ihn zuvor auch nur ein einziges Mal gesehen zu haben. "Was hast du, Saevon?" fragte der ältere Mann und drehte sich um. Augenblicklich sprang er auf, auch wenn Fabulon es einem so alten Menschen nicht zugetraut hätte, so agil zu sein. Aber er hatte ohnehin keine Zeit darauf zu achten, denn er und der Junge starrten sich noch immer an, wobei sich auf dem Gesicht des Jungen ein kleines Lächeln zeigte, das schüchtern war.

"Ithon?" fragte da plötzlich eine Stimme. Unweit der kleinen Dreiergruppe tauchten plötzlich vier weitere Gestalten auf. Nachdem Arion die Männer mehr oder minder genötigt hatte, hatten sie aufgegeben und waren in Richtung Gasthaus gelaufen. Dann aber hatten sie am Lindwurmlauf die drei Gestalten gesehen. Anscheinend war der ältere Mann, der dort bei dem Elfen und dem Kind stand, der schon oftmals erwähnte Ithon. "Was ist denn hier los?" fragte Ithon und sah ungläubig von einem zum anderen, weil er nicht wusste, was er davon halten sollte. "Und was macht ihr mit denen?" Er deutete auf Arion und Verdan. "Ich habe euch gesagt, wir finden alleine eine Lösung." Die beiden Männer bei Arion fuhren zusammen. "Aber Ithon. Amnic, Saevel und Fabula sind schon verschwunden, wir müssen endlich etwas unternehmen, aber alleine schaffen wir das nicht." Als die Namen Saevel und Fabula fielen, horchte der Junge auf. "Meine Mama? Mein Papa?" fragte er auf Elfisch. Nur Fabulon konnte ihn verstehen. Also hatte er richtig gelegen. Der Junge war Fabulas Sohn. Sein Neffe.
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Fabulon

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« Antwort #203 am: 31.01.2010, 18:57:34 »
Mit fassungslosem Gesicht starrte Fabulon auf den Elfenjungen. Das war also Fabulas Sohn? Misstrauisch blickte er zu dem alten Mann, blickte dann aber sofort wieder zu dem Jungen. Dann kniete er sich hinab und fasste den Jungen bei den Schultern.
"Ich bin Fabulon, deine Mutters Bruder. Was ist mit deiner Mutter und deinem Vater geschehen?"
Die Menschen beachtete er nicht weiter.

Elias Ch'Ame

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« Antwort #204 am: 31.01.2010, 19:21:40 »
Der Junge sah Fabulon überrascht und ein wenig erschrocken an. Einen kleinen Augenblick glaubte Fabulon, der Junge habe ihn gar nicht verstanden. Aber dann zeigte sich ein Lächeln auf den Lippen des kleinen Elfen. "Fabulon. Meine Mama hat mir von dir erzählt. Sie sagt, du kannst über einen sandigen Weg laufen und hinterlässt nicht einmal den Abdruck einer Zehe. Und du kannst mit den Bäumen sprechen, besser als jeder andere. Und du kannst eine Orknase treffen mit einem Pfeil aus zwei Meilen Entfernung." Die Augen des kleinen Saevon strahlten wie glühendes Gold, als er von dem berichtete, was Fabula ihm anscheinend erzählt hatte. "Mama und Papa haben gesagt, dass die Priester von dem Tempel böse sind." Er zeigte auf den weit entfernten Mystra-Tempel, den Fabulon heute besucht hatte. "Sie sind dahin, um an einem Ritual teilzunehmen und heraus zu finden, was dort vor sich geht, sie wollten nur drei Tage weg bleiben, aber sie sind nicht wieder gekommen. Ithon hat sich um mich gekümmert." Er nahm die Hand des älteren Mannes. "Er und seine Freunde", der Junge deutete zu den zwei Männern rüber, die neben Arion und Verdan standen. "Wollen auch was gegen den Tempel machen. Aber wie sie Mama und Papa da raus holen sollen, wissen sie nicht. Menschen haben so wenig Mut, so wenig Hoffnung. Papa sagt, wenn sie einem Oger entgegen treten müssen, dann kämpfen sie, aber wenn es darum geht, den Kopf anzustrengen, dann verzagen sie und geben einfach auf. Bist du gekommen, um Mama und Papa da raus zu holen?"

Ithon beobachtete Fabulon der Seite, aber er schien nicht zu verstehen, worüber die beiden sprachen. Nur den Namen Fabulon hatte er heraus gehört. "Seid Ihr etwa mit Fabula verwandt?" fragte er und starrte den Elfen weiter an.
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Thon

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« Antwort #205 am: 31.01.2010, 20:30:57 »
"Aha, ihr seit also Ithan, wir sind gerade auf dem Weg zu einem Gasthof, in dem ein befreundeter Priester untergekommen ist, um dort einige Dinge zu klären. Wenn ihr uns begleiten wollt, so seid ihr herzlich eingeladen, eure beiden Freunde haben sich dazu bereit erklärt, dort mit dem Priester zu reden."
Langsam macht sich die Müdigkeit doch bemerkbar spürt Arion, etwas Schlaf wird ihm guttun.
"Ich glaube die Strasse ist nicht der rechte Ort das zu besprechen, der Gasthof dagegen schon, dort gibt es was zu essen und zu trinken und der Kleine hier kommt auch wieder ins Bett. Alles weitere besprechen wir dann im Gasthof, also lasst uns gehen."
Mit einer entschlossen Haltung deutet Arion in Richtung des Gasthofs und wartet darauf, das die Leute endlich weitergehen.
« Letzte Änderung: 31.01.2010, 20:31:27 von Arion »

Fabulon

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« Antwort #206 am: 31.01.2010, 21:15:56 »
Fabulon blickte den Menschen, der gerade gesprochen hatte, mit einem eisigen Blick an und beginnt dann mit leiser Stimme zu sprechen: "Der 'Kleine' hier braucht kein Bett. Und vielleicht hättet ihr die Güte euch erst einmal vorzustellen, bevor ihr mir oder ihm Anweisungen zu erteilen beginnt."
Wieder zu dem Elfenkind gewandt, spricht Fabulon: "Ja, ich bin hier um deine Mama und deinen Papa dort raus zu holen. Wann sind sie zu dem Ritual gegangen?"
« Letzte Änderung: 31.01.2010, 21:17:32 von Fabulon »

Elias Ch'Ame

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« Antwort #207 am: 31.01.2010, 22:56:27 »
Saevons Augen wurden traurig. "Ich glaube, es ist jetzt einen halben Zehntag her, Onkel Fabulon. Eigentlich sollte das Ritual nur drei Tage dauern. Und Amnic hat sie noch gewarnt. Er hat gesagt, dass schon zuviele verschwunden sind. Niemand hier aus der Stadt, sondern Wanderer und Pilger von außerhalb, wahrscheinlich damit es nicht auffällt. Amnic ist Buchhändler hier in der Stadt. Wir waren manchmal bei ihm und Mela, seiner Frau. Aber er ist vor kurzem auch verschwunden, schon bevor Mama und Papa in den Tempel gegangen sind, um ihren Plan umzusetzen. Bestimmt weil er Flugblätter verteilt hat, gegen den Tempel." Er blickte unschuldig zu dem Mann auf, dessen Hand er ergriffen hatte. "Ithon hat sich gut um mich gekümmert. Bestimmt kann er dir auch irgendwie helfen, in den Tempel zu kommen. Na ja, oder du ihm." Der Junge grinste verschmitzt und wiederum stellte Fabulon eine verblüffende Ähnlichkeit zwischen ihm und Fabula fest.

Ithon verfolgte das Gespräch zwischen Fabulon und seinem Neffen. Unschlüssig blickte er auch zu Arion. "Das ist wahr. So etwas sollte nicht hier auf offener Straße besprochen werden." Er sagte jedoch nicht, dass er mit zum Gasthof gehen würde und machte auch keine Anstalten, sich in Bewegung zu setzen. "Fabulon, ich würde sehr gerne mit Euch sprechen. Mein Name ist Ithon, ich arbeite hier in der Stadt als Tischler. Fabula und Saevel haben mir Euren Neffen anvertraut, bevor sie in den Tempel gegangen sind. Vielleicht sollten wir mit denen da auch sprechen." Ithon zeigte auf Arion und Verdan. "Jetzt, wo meine Kameraden sie eh schon angeschleppt haben", murrte er noch und hielt noch immer Saevons Hand. Der Mensch und Fabulons Neffe schienen sich angefreundet zu haben. "Sie könnten Euch behilflich sein." Es klang nicht gerade überzeugt.
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Fabulon

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« Antwort #208 am: 01.02.2010, 10:25:48 »
Der Elf nickte langsam und musterte den alten Mann dabei von Kopf bis Fuß.
"Kennt ihr denn einen Ort, an dem nicht so viele Ohren lauschen?" fragte der Elf und signalisierte damit sein Missfallen, in ein Gasthaus zu gehen. Solche Orte waren zu öffentlich, und außerdem war es inzwischen so spät in der Nacht, dass, falls das Gasthaus überhaupt noch Gäste einlassen sollte, sich dort wahrscheinlich nur zwielichtiges Pack herum trieb.
Seinen schwestersohn nahm er nicht ohne einen gewissen Stolz in der Brust zu empfinden an die Hand.

Elias Ch'Ame

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« Antwort #209 am: 01.02.2010, 10:33:40 »
Saevon lächelte, als Fabulon seine Hand nahm. Ithon sah zu Arion, Verdan und seinen zwei Freunden, die sie begleiteten. "Mein Haus ist gleich in der Nähe. Dort sollte uns niemand belauschen können. Die Frage ist, ob die Herren da mitkommen würden." Sein Blick war fragend auf Arion und Verdan gerichtet.
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