Das Drönen lässt Dorgen umgehend seinen Steitkolben fallen lassen und beide Hände fest an die Ohren pressen, während er benommen gegen die Wand taumelt und versucht die Schmerzen niederzukämpfen.
Verzweifelt in den Ketten hängend reißt Regardur mit einem Wutschrei die Arme nach vorne. Ohne Rücksicht auf seinen eigenen Körper und die Schmerzen die er dabei empfindet reist er an seinen Fesseln.
Als Regadur sich erneut in die Fesseln warf, lösten sich seine Fesseln mit einem Geräusch, das zwischen Brechen, Knirschen und Vernichtung lag, aus ihrer Halterung. Doch der Schwung des Zwergen war so groß, dass er seinen Halt unter seinen Füßen verlor und nach vorn stürzte. Die Schmerzen in seinen Armen lähmten ihn so sehr, dass er mit dem Gesicht voran auf den Boden fiel. Unten angekommen, spürte er etwas Flüssiges, das aus seiner Nase drang, aber bei Moradin, er war frei und nur das zählte doch.
Fabulon, der einzige von den drei Abenteurern, der in diesem Moment noch klar denken konnte, hörte einen dumpfen Schlag unweit des Kampfes und einen Fluch, der ihn seltsamerweise an eine wüste Kneipenschlägerei erinnerte. Auch Tia'Nal vernahm diesen Schlag, doch er war ohne jegliche Bedeutung für ihn, tief in seinem Inneren stiegen Erinnerungen auf, seine Augen weiteten sich, die ohnehin großen Pupillen wurden noch größer. Shan Thar ließ ein schallendes Lachen vernehmen.
Als Regadur das Lachen dieses Widerlings an die Ohren drang, wusste er, dass er dringend in den Kampf, der da draußen tobte, eingreifen musste. Schon um dafür Rache zu nehmen, was vor nur wenigen Minuten in diesem Raum geschehen war.
Fabulon wühlt einen kurzen Moment in seinen Gürteltschen herum. In der Hitze des Gefechts hätte er fast den Heiltrank vergessen, der dort auf seine Benutzung wartete. Das war genau das, was der Elf jetzt brauchte. Endlich hatte er die kleine Phiole gefunden und sofort, als er den Stöpsel zog, konnte er den belebenden, süßlichen Duft des Gebräus wahrnehmen. In einem großen Schluck stürzte er den Trank hinunter und fühlte sogleich, wie wieder neue Lebenskraft seinen Körper durchströmte.
Tia'Nals magische Resevern, waren nun bis auf ein paar unwichtige Zauber nun komplett erschöpft und er konnte nun nichts anderes machen als seine Armbrust zu ziehen, mit welcher er nicht besonders gut umgehen konnte, und zu hoffen, dass er damit noch einigen Schaden anrichten konnte, bevor sie überwältigt würden. Mit zittrigen Händen, da die Magie des Priesters ihn betroffen hatte, zielt er auf eben jenen Priester und feuerte mit einem kurzen Stoßgebet an Corellon, seine Bolzen auf den Priester ab, in der Hoffnung zumindest als Ablenkung zu dienen.
Die Priesterin bewegte sich nun, da sie erkannte, dass Dorgen sich nicht unter Kontrolle hatte, direkt zu ihm, streckte die Hand nach ihm aus und legte sie ihm auf die Schulter, woraufhin Dorgen ein einziges Wort entgegen geschleudert wurde, das sich sofort in die Tat umsetzte: Schmerz. Die Frau lächelte ihn stumm und kalt an. Er konnte sich nicht erinnern, jemals in den Augen seines Feindes solche Härte gesehen zu haben. Unterdessen zog Shan Thar, den Blick immer noch auf Tia'Nal gerichtet, ein Langschwert unter seiner Robe hervor. Als der Bolzen von Tia'Nal an ihm vorüber zog, zuckte Shan Thar nicht einmal zusammen. Alles, was ihn zu beunruhigen schien, war, dass er keinen besonders guten Blick auf Fabulon hatte, der sich inzwischen wesentlich besser fühlte als noch nach dem Biss der Schlange.