Arion - Im Gasthaus "Zur Lindwurm-Schildwache"
Die beiden Frauen sahen auf und musterten Arion kurz, bevor sich ein Lächeln zeigte, das sie jedem Gast schenkten. "Torm sei auch mit Euch, Herr Arion. Ihr sucht ein Zimmer? Nun, das dürfte das kleinste Problem werden. Ich werde Euch sogleich hinauf führen. Um Euer Pferd wird unser Bursche sich kümmern." Die Frau, die gesprochen hatte, trat hinter dem Tresen vor. "Ein Zimmer kostet bei uns zwei Goldmünzen. Dafür erhaltet Ihr aber ein Bad kostenlos. Wir haben einen großen Badezuber im hinteren Bereich des Gasthauses, wo Ihr baden gehen könnt, wenn Ihr möchtet. Allerdings ist das Bad nicht getrennt in Männer und Frauen. Wenn Euch das nicht stört, könnt Ihr jederzeit dort baden gehen." Die Frau zeigte auf eine Treppe, die nach oben zu den Gasträumen führte. "Bitte, begleitet mich." Sie ging voran und stieg die Treppe hinauf. Der Flur, von dem die einzelnen Zimmer abgingen, war breit und gerade erst geschrubbt worden. Noch glitzerte er vor Nässe. Die Wirtin führte Arion zu einem der hinteren Zimmer und schloss mit einem großen, massiven Schlüssel die Tür auf. Das Zimmer war vielleicht nicht besonders groß, aber doch gemütlich eingerichtet. Nebst eines Bettes gab es noch einen Tisch mit dazu gehörigem Stuhl, einen Kleiderschrank und eine große Truhe, die mit einem separaten Schloss gesichert war, in dem ein kleiner Schlüssel steckte. Die Wirtin ging zum Kleiderschrank und holte frische Bettwäsche daraus hervor, mit der sie die Decke und das Kissen des Bettes bezog. "Habt Ihr besondere Wünsche, was Euer Essen anbelangt?"
Fabulon - Im Göttlichen Hain
"Tja, wie ich sagte, hatte ich kaum Kontakt zu ihnen. Ich sah sie nur einmal bei ihrer Ankunft und dann war da nur die Frau immer mal wieder hier. Ich kann Euch leider nicht sagen, wo sie zu finden sind, oder ob sie denn nicht mittlerweile schon wieder fort gereist sind. Vielleicht haben sie ja den Tempel der Mystra ebenso wenig ertragen wie ich." Orlenstar erhob sich und ging zum Schrein, um davor kurz den Kopf zu neigen. "Ihr habt noch immer nichts getrunken. Tut das, es wird Euch auf Eurer weiteren Suche sicher stärken. Wenn es denn nichts mehr gibt und Ihr keine Fragen mehr habt, werde ich mich in mein Häuschen zurück ziehen." Erwartungsvoll und lächelnd, aber doch traurig, seit das Gespräch auf den Tempel gelenkt worden war, sah Orlenstar Fabulon an, musterte ihn noch einmal und schien irgendwie Mitleid mit ihm zu haben.
Dorgen - Im Laden "Basults Bücher"
Melas Augen wurden milder und um ihre Mundwinkel herum zeigten sich einige Grübchen, die auf ein versuchtes Lächeln hinwiesen. "Nun gut. Also Amnic verschwand vor ungefähr zehn Tagen. In letzter Zeit hat er sehr viel gearbeitet, aber ich glaube nicht, dass es etwas mit den Ruinen zu tun hatte. Ja, er treibt sich gern in solchen herunter gekommenden Stätten um und schon mehr als einmal hätte ihn das bald seinen Kragen gekostet." Sie schüttelte etwas verloren den Kopf. "Doch in letzter Zeit schien er aufgebracht und besorgt, keineswegs so aufgeregt wie sonst, wenn er eine interessante Entdeckung gemacht hatte. Wisst Ihr, seine Augen glühen dann wie ein von Drachenfeuer getroffener Felsbrocken." Sie lachte, aber es klang bekümmert. "Ich habe leider nicht die geringste Ahnung, was ihn so aufgewühlt haben könnte. Es...wir streiten ab und an einmal und es mögen da so Gerüchte über uns und über ihn und andere...Frauen kursieren, aber das ist alles nur gelogen. Nur reden wir eben auch oftmals nicht soviel miteinander, wobei ich glaube, dass er mich dieses Mal einfach nicht beunruhigen wollte." Sie verschränkte die Arme vor ihrem Oberkörper, als wäre ihr kalt. "Bitte, ihr müsst mir helfen, ihn zu finden. Er mag manchmal ein Nichtsnutz sein, dem seine Bücher mehr bedeuten als seine Frau, aber er ist ein guter Mensch und ich mache mir wirklich ernsthaft Sorgen um ihn." Tränen zeigten sich in ihren Augen, auch wenn sie es zu verbergen suchte. Von der vormals selbstsicheren und aufbrausenden Frau war nun nichts mehr übrig.