Arion - Früher Nachmittag
Arion traf Asanta, Baerill und die Purpurdrachen wieder am Tresen vor. Inzwischen schien Asanta ihrer Schwester von den Vorfällen erzählt zu haben und auch die Wachen hatten davon erfahren. "Natürlich können wir das. Ihr müsst von hier aus einfach weiter in nördlicher Richtung, der Tempel befindet sich fast außerhalb der Stadt, direkt am Lindwurmlauf." Eine der Wachen drehte sich um und sah Arion ernst an. "Wenn Ihr wollt, verfolgen wir diesen Kerl. Es wird zwar schwierig, ihn zu finden, aber wenn Ihr uns den Mann genauer beschreiben könnt, werden wir dem nachgehen." Baerill und Asanta nickten. "Das tut uns wirklich sehr Leid, normalerweise ist unser Gasthaus sicher und solche...Gauner treiben sich hier eigentlich nicht herum."
Dorgen - Mittag
Justes schien es nicht zu gefallen, von den Untersuchungen ausgeschlossen zu werden, selbst wenn ihm anzusehen war, dass er Tunasters Worte nicht ganz für voll nahm. "Da habt Ihr wahrscheinlich recht", musste er dem Kleriker allerdings zustimmen. "Ich kehre ins Wachhaus zurück und werde Meldung machen. Dort werdet Ihr mich auch antreffen, wenn Ihr meine Hilfe benötigt." Justes erhob sich, nickte Verdan zu und ließ seinen Blick lange auf Tunaster verweilen, bevor er sich abwandte und das Lokal mit einem stillen Gruß an Baerill und Asanta hinter dem Tresen verließ.
Verdan zeigte sich ein wenig ungeduldiger, denn immerhin war er schon auf dem Weg zum Tempel gewesen. Da legte Tunaster ihm jedoch die Hand auf die Schulter. "Habt Ihr nicht Lust, noch etwas mit mir zu trinken? Notfalls auch nur Wasser." Der alternde Mann lachte, aber seine Sorge ließ sich nicht verbergen. Verdan nickte. "Gut, dann treffen wir uns zwei Stunden vor der Dämmerung hier. Vielleicht...warte ich auch gleich hier, nur falls Ihr eher fertig sein solltet." Die Beiden verabschiedeten sich von ihm, doch Dorgen hatte das Gefühl, dass er auch Tunaster wohl alsbald wieder sehen würde.
Als Dorgen sich mit dem Tagebuch auf sein Zimmer zurück zog und es schließlich wieder aus dem Rucksack holte, hörte er ein tiefes Aufatmen. "Vielen Dank, Frühaufsteher. Jetzt, wo es mal wieder nichts zu sehen gibt, als ein karges Zimmer." Die kindliche Stimme klang ein wenig gekränkt. "Hm, und was machst du jetzt? Oh, das kitzelt!" Das Buch lachte, auch wenn Dorgen sich nicht sicher war, ob das Buch tatsächlich etwas spürte oder sich nur über ihn lustig machte. Trotz allem gelang es dem Kleriker fest zu stellen, dass dem Buch nur eine schwache Aura zu Eigen war. Ein leichter, weißer Schimmer breitete sich um das Buch aus, der aber recht durchsichtig und blass wirkte.
Fabulon - Mittag
Die Elfe und der Mensch hörten Fabulon interessiert zu. Dieser konnte bemerken, dass die Hand der Elfe nun in der des Menschen lag und er meinte sogar eine leichte Wölbung des elfischen Bauches zu sehen. "Ihr seid keineswegs aufdringlich, Herr", antwortete der Mann mit einer sanften und tiefen Stimme. "Wer nicht fragt, der bleibt ewig dumm, nicht wahr? Was Eure Frage betrifft, wir verweilen seit ungefähr einem Zehntag in der Stadt." Der Mensch und die Elfe lächelten einander an. "Wir wollen in ein paar Tagen hier heiraten und unser Kind..." Der Mann streichelte über den Bauch der Elfe. "...segnen lassen." Dann aber sah die Elfe ihn ernst an. "Eine Elfe? Nun, es gibt nicht soviele Elfen in der Stadt, wir sind nur wenigen begegnet. Wisst Ihr vielleicht etwas mehr von dieser Elfe?" Sie musterte Fabulon kurz, der meinte, einen misstrauischen Ausdruck in ihrem Gesicht zu erkennen. "Und was wollt Ihr von ihr?" Der Mann fuhr leicht über ihre Wange. "Schatz, sei nicht so indiskret. Das geht uns doch wahrlich nichts an." Entschuldigend sah die Elfe zuerst zu ihrem Freund, dann zu Fabulon. "Entschuldigt bitte."