Milan war froh, Eretria auf seiner Seite zu wissen, aber er murrte dennoch nur vor sich hin, bis sie endlich wieder alle beieinander saßen. Alle, bis auf Mika, die zuvor doch noch so begierig darauf gewesen war, zu erfahren, was sie heraus gefunden hatten. Er war wütend, besonders weil er nicht wusste, was Mika schon wieder zu meckern gehabt hatte. Sein Blick fiel auf Lémar, der ähnlich grantig wirkte. Was war da bloß zwischen den beiden vorgefallen? Bevor er sich dem widmete, was jetzt wohl am interessantesten war, sah er zu Calfay und Arue. "Könnt ihr uns zufällig erklären, was passiert ist? Mein werter Freund hier und unsere junge stürmische Bardin, wo auch immer es sie hinverschlagen hat, scheinen nicht sonderlich daran interessiert zu sein, zu erklären, warum sie so prächtige Laune haben." Milans Gesicht blieb düster, besonders als er Lémar ansah. Er hätte Tasha mitschicken sollen. Hm, oder auch nicht, wahrscheinlich wäre die Diskussion dann noch mehr eskaliert.
Dann wurde ihm bewusst, dass er plötzlich wirklich so auftrat wie ein Anführer und darauf hatte er keine Lust. Er würde sich von Mika ewig anhören müssen, dass er doch der Anführer war und er bestimmen müsse, was sie zu tun hatten. Er schnaubte wütend bei der Erinnerung an die schnppischen Bemerkungen der Bardin und wandte schließlich ein: "Auch egal. Mir kann es völlig gleich sein, ob ihr euch die Köpfe einschlagt oder nicht." Seine Stimme schwoll dabei so bedrohlich an, dass selbst Lémar bemerken musste, dass sein Freund sich verändert hatte. "Was haben wir also heraus gefunden?" Einen kurzen Augenblick war er versucht, seine Hände hinter dem Rücken zu falten, wie es sein Vater bei seinen Reden oft getan hatte, doch er ließ es schnell bleiben. "Mein Vater hat mit einem Mann namens Jaaron Acqueas verhandelt. Es ging um eine größere Waffenlieferung, die in einer Goblin-Stadt im Norden abgeholt und dann vermutlich hierher gebracht werden soll. Den Unterlagen meines Vaters nach müssen es über tausend Schwerter und Bögen sein, ungefähr genauso viele Schilde. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass die Morgensonne die Waffen nutzen will und das sicher nicht zum Besten der Stadt. Um Genaueres heraus zu finden, wollte ich den Stellvertreter meines Vaters aufsuchen, nur weiß ich nicht, ob es sehr viel Sinn hat, ihn heute in der ganzen Stadt zu suchen, dennn er hält sich bei einem Geschäftskunden auf, der irgendwo in einem der besseren Gasthäuser logiert. Außerdem müssen wir mit dem Mittelsman Acqueas sprechen, er wohnt hier in der Stadt." Er sah kurz in alle Gesichter, blieb besonders an Beldins hängen, weil der Elf seltsam müde wirkte und wandte sich dann wieder an Calfay und Arue. "Soviel zu unseren Ermittlungen. Wie steht es bei euch? Was konntet ihr heraus finden? Oder möchtest du noch etwas ergänzen, Eretria?"