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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 138259 mal)

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Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1170 am: 29.11.2010, 00:53:55 »
"Ich ... äh..."Setzte die Schneiderin an und hielt ihre Hände abwehrend hoch, als Eretria sie vorstellte und ihre handwerkliches Geschick lobte. Es fühlte sich zwar gut an so gelobt zu werden, aber ihr missfiel die Aufmerksamkeit die sie dadurch auf sich zog. Auch wenn hier nur ein fremder war, reichte dies doch aus um sie zu verunsichern.

Resigniert nahm sie die aber sofort wieder runter. Jetzt war das Kind eh schon in den Brunnen gefallen und zu spät für so etwas. Um das Vertrauen was Eretria in ihre Fähigkeiten als Schneiderin hatte nicht zu enttäuschen, konnte sie sich auch einfach wie Vorgeschlagen einmal die Kleidung des Fremden anschauen.

Langsam ging sie auf Moandor zu und schaute sich zuerst die Schäden aus einiger Entfernung an. Nach den ersten vorsichtigen Blicken auf das Kleidungsstück, veränderte sich ihr vorgehen allerdings drastisch. Wie verwandelt griff die Schneiderin forsch nach Moandors kaputten Ärmel, inspizierte das Loch, ging noch einmal um ihn herum, schaute sich das Hemd aus allen erdenklichen Richtungen und Winkeln an und trat schlussendlich wieder vor ihn.

Sie fuhr mit ihrer Hand zum Kinn und schien eine ganze Weile in dieser Haltung zu überlegen. Bis sie endlich zu einem Ergebnis kam. "Wir könnten das Loch einfach nähen, aber die Nahtstelle wäre dann Offensichtlich. ... Am besten wir machen den Ärmel neu ... Aber ich weiß nicht ob ich den Schnitt nacharbeiten kann, deshalb am besten gleich beide ... Und färben müssen wir das ganze wohl auch noch. Das Blut werden wir wohl anders nicht überdecken können." Während sie auf das Blut zu sprechen kam deutete sie auf die kleineren Spritzer die sich nicht auf den Ärmeln befanden.

Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1171 am: 29.11.2010, 01:10:40 »
Moandor ließ die Inspektion der geschäftigen jungen Frau mit einem amüsierten Lächeln über sich ergehen, traute sich aber auch nicht sie zu unterbrechen. Erst als sie fertig war und ihr Urteil abgegeben hatte machte er den Mund auf: "Ich danke für Eure Hilfbereitschaft, Arue. Und ich will auch gerne für Eure Unkosten aufkommen, aber Ihr müsst nicht zur Tat schreiten, wenn Ihr nicht wollt. Es würde mir kein großer Schaden entstehen, wenn ich einfach ein neues Hemd kaufte. Es hat sowieso schon seine besten Tage hinter sich, denke ich."

Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1172 am: 29.11.2010, 15:30:15 »
Als Moandor sie direkt ansprach, merkte Arue erst wie forsch sie gewesen war. Als Schneiderin durfte sie nicht zögerlich sein und musste auf ihre Kunden zugehen, deshalb hatte sie sich zumindest wenn es um das Geschäft ging angewöhnt etwas offener zu sein. Doch Moandor war nicht wirklich ein Kunde und irgendwie hatte sie das Gefühl sie würde sich mit ihren Taten zu sehr aufdrängen.

Als sie dies erkannte trat sie einen schritt zurück und wandte den Blick von dem Fremden ab, damit dieser nicht unbedingt die Schamesröte mitbekam die ihr jetzt im Gesicht stand. "Wie ihr wollt. Ein paar Stunden zum ausbessern könnte ich aber sicherlich aufbringen. Aber wenn ihr euch lieber was neues zulegen wollt ..." Zum ende hin wurden ihre Worte immer leiser und sie schien so den letzten Satz nichteinmal beenden zu wollen. 

Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1173 am: 29.11.2010, 16:03:44 »
 war von der plötzlichen Unsicherheit der Schneiderin überrascht und selbst ein wenig verunsichert, ob er sie nicht beleidigt hatte.

"Ich, wollte Euch nicht beleidigen, es tut mir Leid. Bitte tut Euch keinen Zwang an und näht mein Hemd, ich habe keinen Zweifel an Eurer Kunstfertigkeit. Ich wollte Euch nur nicht zur Last fallen. Ich..."  lies die Schultern hängen und sah die junge Frau verzweifelt an "...könnt Ihr es wieder blau machen?"
Kein rhetorischer Meistergriff aber immerhin das versöhnlichste das ihm auf die Schnelle einfiel.

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1174 am: 29.11.2010, 19:00:39 »
"Vergiss es. Solange Lémar sich nicht bewegt, werde ich sicherlich nicht ohnmächtig werden. Wer soll mich dann bitte auffangen." Sagte Mika nach dem Auftritt des Fremden und grinste. Die junge Bardin war auf einmal richtig gut gelaunt und konnte diese Laune selbst nicht ganz nachvollziehen.
"Wenn ich mich darnieder lege, dann, weil ich auf eurer Schleimspur ausgerutscht bin." Fügte Mika lieblich und mit einem breiten Grinsen auf den Lippen hinzu.
Danach trat aber wieder ernst in die Miene von Mika, als sie sich Eretria zuwandte: "Aber auch wenn ihr ihn zum Frühstück eingeladen habt, sollten wir danach noch ein wenig reden. Ich denke, das wäre ganz gut, vor allem nach den Vorfällen gestern Abend. Von denen ich nichts mitbekommen habe. Aber auch über manch anderes müssen wir mal sprechen. Wir haben Aufgaben und wir haben Pläne und scheinbar gehen beide Sachen getrennte Wege." Mika beließ es bei leichten Andeutungen, solange wie der Fremde mit Anwesenheit glänzte.
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Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1175 am: 30.11.2010, 23:49:34 »
Milan verdrehte nur Kopf schüttelnd die Augen, als Moandor den Frauen schöne Augen machte. Anscheinend lag es in seiner Natur und Eretria war dahingehend nichts Besonderes, was Milan sehr tröstete und seine Eifersucht besänftigte. Die Schilderung von Eretria war das, was Milan das kurze Aufflackern eines Lächeln jedoch sofort wieder vergessen ließ. Die Beschreibung war zutreffend, aber sehr kurz. Es fehlten zwei Personen. Milan schloss die Augen und dachte an das Streitgespräch vom Vorabend. Schließlich schüttelte er den Kopf. Dazu war im Moment nicht die Zeit, sie mussten sich jetzt auf das vor ihnen liegende Problem konzentrieren. Oder besser auf die Probleme.

Er setzte sich an den Tisch und nickte auf Mikas Worte hin. "Ja, allerdings, wobei du wahrscheinlich froh sein kannst, nicht mitbekommen zu haben, was gestern abend geschehen ist."
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1176 am: 02.12.2010, 22:12:19 »
Eretria musste grinsen als Moandor versuchte Arue zu becircen. Der Mann schien tatsächlich einer der Männer zu sein, vor denen strenge Eltern ihre Töchter immer warnten.
"Wenn Arue euer Hemd richten soll, könnt ihr euch auch hinsetzen Moandor. Es wird sicherlich noch etwas zu essen hier geben, dass ihr nicht hungern müsst." Erst nachdem sich alle gesetzt hatten, tat dies auch Eretria. Sie schien viel mehr in die Rolle des Gastgebers zu passen als Milan, doch der liebevolle Blick, den sie ihrem Verlobten kurz zuwarf, machte deutlich, dass sie ihm nichts übel nahm.
"Mika, es hat gestern eine Auseinandersetzung zwischen Milan und Beldin gegeben. Es wurden ein paar schlagkräftige Argumente ausgetauscht, worauf Beldin uns verlassen hat und Waldemar hat ihn begleitet. Alles weitere muss ein wenig warten, weil ich und wohl auch Milan der Ansicht ist, dass Moandor hier sehr interessant für uns sein könnte."
Die Geweihte drehte sich nun zu Moandor um. Sie lächelte freundlich. "Ich interessiere mich für eure Notizen und ehrlich gesagt, würde ich sogar lesen wollen, was ihr über unsere Familie herausgefunden habt, wenn ich nicht wüsste, dass das Entziffern eurer Schrift mir wahrscheinlich graue Haare einbringen würde." Die Frau deutete auf die Stelle, wo der Mann seine Aufzeichnungen verstaut hatte. "Was bedeuten die Verbindungen, die ihr zwischen Tirkesson und Acqueas gezogen habt und was die Linien zwischen Acqueas und diesem Geschmiere in der Mitte?" Der Ton blieb weiter freundlich, so als spräche sie über den neuesten Klatsch in der Stadt.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1177 am: 02.12.2010, 22:43:43 »
Lémar zog die Augenbrauen hoch, als Eretria mit Moandor sprach. "Acqueas? Dieser gruselige Typ? Was hat der jetzt wieder mit all dem zu tun?"

Als er die fragenden Blick von Milan und Eretria sah, gab er gleich die Antworten auf die unausgesprochenen Gegenfragen. "Man hört so einiges über ihn. Düstere Gestalt, verwickelt in undurchsichtige Geschäfte, und sein einziger Angestellter ist angeblich ein Geisterbeschwörer."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1178 am: 02.12.2010, 23:25:20 »
Irgendwie gefiel ihm die Bardin namens Mika. Sie war direkt und machte keinen Hehl aus ihren Gedanken aber er konnte ihre Stichelei natürlich nicht unerwidert lassen. Er fuhr sich mit beiden Händen an die Brust und mimte den Schwerverwundeten "Meine Dame Ihr tut mir Unrecht. Zweifelsohne läget ihr freiwillig darnieder in dem Wunsche, dass Ihr dies nicht in Einsamkeit tätet." Er lachte und sah Mika aus den Augenwinkeln an.

Moandor tat anschließend wie ihm gehießen und setzte sich auf den Platz der ihm am nächsten war und hörte Eretria zu.

Als die Frau geendet hatte sah er sie an, als verstünde er kein Wort "Geschmiere in der... er kramte seinen Zettel hervor und blickte hinein. Er hielt ihn dabei so, dass sonst niemand hinein sehen konnte, aber ob das Absicht war ließ sich nicht mit Bestimmtheit sagen.
Seine Miene erhellte sich "Ach das meint Ihr!" meinte er grinsend. "Nun die Linie zwischen Acqueas und Eurem angehenden Schwiegervater deutet bloß an, dass sie wohl in irgendeiner Art geschäftlicher Verbindung zueinander standen. Worum es dabei ging ist mir auch nicht klar, deshalb wollte ich ja auch ursprünglich hierher kommen."

Moandor sprach im Plauderton und erzählte anschließend von den spärlichen Informationen, die er über die Familie Tirkesson gesammelt hatte. Er warf den entsprechenden Umschlag leichtmütig auf den Tisch und erzählte und erzählte. Allerdings vermied er behutsam auf die zweite Frage Eretrias bezüglich dem "Geschmiere in der Mitte" einzugehen. Hier wollte er zunächst wissen woran er selbst war. Also unterbrach er sich ganz plötzlich und sah Eretria groß an.

"Sagt, da rede ich nun die ganze Zeit aber weiß gar nicht warum. Wieso interessiert Ihr Euch denn für diesen Acqueas?"

Moandor sah zu Lémar. "Ein Geisterbeschwörer? So ist das ja?" Moandors Blick schweifte ab und er zupfte an seinem Bart. "Ein Geisterbeschwörer und ein untotes Mädchen? Vielleicht sollte ich als nächstes erst einmal etwas mehr über die entsprechende magische Kunst in Erfahrung bringen..."

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1179 am: 04.12.2010, 17:52:50 »
Lémar zuckte mit den Schultern. "Das sind jedenfalls die Gerüchte. Aber gesehen habe ich ihn selbst, und er ist wirklich gruselig."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1180 am: 06.12.2010, 17:24:00 »
"Ja, aber offenbar fühlt sich keiner der Herren zuständig." Antwortete Mika, nachdem sich Moandor gesetzt hatte und Lémar seine Chance verstreichen lassen hatte.
Kurz darauf setze sich auch Mika und sah dabei zu, ein wenig Abstand zu den Herren zu waren, während sie auf das Frühstück wartete. Dabei hoffte sie, dass einer der anwesenden Gefährten versuchen würde die Wissenlücken des Fremden aufzufüllen, damit auch die Zahl ihrer Wissenslücken zurückgehen würde. Von einem Acqueas hatte sie bis dato noch nie etwas gehört gehabt.
Weil sich aber scheinbar keiner dazu entschliessen konnte zu einer Antwort anzusetzen, fragte sie: "Muss die Antwort darauf auch warten? Ich kann dazu nichts sagen. Mich würde das Ganze auch interessieren, denn davon weiß ich auch nichts."
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1181 am: 06.12.2010, 20:25:50 »
Eretria hörte Moandor aufmerksam zu. Sie nickte als der Mann über Acqueas sprach. Während der Mann dann seine Ausführungen abschloss und auch Lémar noch etwas beisteuerte, wollte sie schon antworten, aber Mika war schneller mit ihrer Frage. Die Gewihte blickte noch einmal zu ihrem Verlobten, dann antwortete sie. Dabei ging sie zunächst auf Mika's und im Grunde auch Moandor's Frage ein:
"Acqueas ist ein wie du wohl bereits gemerkt hast, Mika, ein seltsamer Geschäftsmann. Er hat meinem zukünftigen Schwiegervater ein Geschäft vorgeschlagen, was er normalerweise nie durchgeführt hätte und auch seine erste Reaktion ist wohl entsprechend ausgefallen, hat er den Mann doch der Tür verwiesen." Eretria griff zu der Hand ihres Verlobten und legte ihre Hand beruhigend auf Milan's Linke. "Nach Milan's Verschwinden aus der Großen Feste hat sein Vater sich ziemlich überraschend entschlossen, den Auftrag von Acqueas doch anzunehmen. Wir gehen davon aus, dass wir für diesen Wandel verantwortlich sind, weswegen wir diese Sache gerne klären würden." Bei den Worten ruhte der Blick der blonden Frau einzig auf Milan. Es war offensichtlich, dass sie ihren Verlobten bei allem, was notwendig werden würde, unterstützen würde. Dann schaute sie wieder zu Mika.
"Das Ganze ist bis hierhin im Grunde eine Familienangelegenheit. Wir haben einen anderen Auftrag und eigentlich wäre dies nun das Ende dieser zwar für unsere Familie sehr wichtige Sache, aber wir können nicht unsere Pflichten für unsere eigenen Interessen hinten anstellen. Beldin und Waldemar sind auf dem Weg meinen Schwiegervater einzuholen. Doch unser neuer Freund hier hat ein kleines Detail ausgelassen, was mich eigentlich dazu gebracht hat, ihn einzuladen. Es stand nämlich neben dem Namen meines Schwiegervaters und dieses zwielichtigen Mannes Acqueas, steht da noch etwas." Sie lächelte den vermeidlichen Attentäter jetzt freundlich an.
"Bitte seid so freundlich zu lesen, was dort in der Mitte geschrieben steht, Moandor. Kein Herumeiern mehr! Es ist zwar sehr angenehm euren charmanten Ausführungen zu lauschen, aber wie ihr vielleicht gemerkt habt, sind ein paar der Anwesenden eher unruhiger veranlagt."

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1182 am: 07.12.2010, 23:34:11 »
Mit erstauen bemerkte Mika, wie sehr Eretria inzwischen Milan und dessen Familie vereinnahmte und nach nicht mal einem Tag der Verlobung sich schon als Teil der Familie Tirkesson ansah. Aber dazu verlor Mika kein Wort. Sie konnte es der Priesterin auch nicht verübeln. Milan war in vielerlei Hinsicht eine gute Partie, vor allem in Bezug auf die Zukuntssicherung.
Etwas musste Mika dann aber doch spitzfindig festellen: "Was meinst du mit ihr seid für den Wandel des Herrn Tirkesson verantwortlich. Ich glaube von euch hatte er damals noch nicht gewusst. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass dieser Acqueas mit Hilfe seines Helferleins Milans Vater manipuliert hat, als dass er den Auftrag angenommen hat, weil Milan weggegangen ist. Und das klingt beides vollkommen absurd.
Aber das ist weniger wichtig. Vielleicht hatte dieser Acqueas einfach ein besseres Angebot gemacht. Die Begründung kann manchmal ganz einfach sein.
Was ist denn das überhaupt für ein Geschäft gewesen?
Frage Mika, die sich begann immer mehr Fragen zu stellen, angesichts der Antworten die ihr gegeben wurden. Auch die Vermutung, dass Eretria nicht alles Wissen vor Moandor teilen wollte, hielt sie nicht davon ab, weiter zu bohren.
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Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1183 am: 08.12.2010, 12:16:04 »
"Ich wünschte beinahe, dass es so wäre", murmelte Milan vor sich hin, als Mika einwarf, dass es wahrscheinlich nicht an seinem Weggang lag, dass sein Vater seine Meinung plötzlich geändert hatte. Aber irgendwie konnte er daran nicht so recht glauben. "Anscheinend hilft mein Vater diesem Mann gerade dabei, Waffen in die Stadt zu schmuggeln, zumindest ist es das, was wir aus seinen Aufzeichnungen zu erraten in der Lage waren, wobei wir noch nicht mit Sicherheit sagen können, warum, auch wenn Waffen ihre eigene Sprache sprechen." Milan war froh um die beruhigende Berührung Eretrias. "Mein Vater macht keine Geschäfte mit Waffen und wenn er einmal einen möglichen Geschäftspartner ablehnt, dann ändert er seine Meinung nur sehr selten. Und den Schilderungen meiner Mutter zufolge war mein Vater sehr aufgebracht nach dem ersten Besuch dieses Acqueas, was uns noch mehr zu der Annahme verleitet, dass mein Vater dieses Geschäft nicht auf freiwilliger Basis übernommen haben kann oder aber..." Milan ließ den Satz unvollendet, da jedes weitere Wort nur seine Schuld kund getan hätte.
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Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1184 am: 08.12.2010, 14:34:53 »
Nachdem das Gespräch auf Acqueas und Milans Vater gelenkt wurde, nutzte Arue die Gelegenheit sich wieder auf ihren Platz zu setzen. Ihren Blick fest auf die vor ihr liegende Tischplatte gerichtet, lauschte sie was die anderen zu sagen hatten und sofort begann sie sich dazu wieder ihre Gedanken zu machen. Vorallem das Gerede über diesen "Geisterbeschwörer" beschäftigte sie. Es war ihr unverständlich wozu man Geister beschwören wollte und wie man so etwas überhaupt zustande bringt.

Doch bald lenkten sich ihre Gedanken wieder auf Milans Vater. Nachdem was sie gehört hatte war dieses Geschäft mit den Waffen etwas was nicht ins Bild passen wollte. Eine schier endlos lange Zeit kreisten ihre Gedanken um dieses Thema und dann schließlich kam ihr eine Idee. "Vielleicht ... was ist ..." Fing Arue im Flüsterton an, ihren Blick immernoch geradeaus gerichtet.

Es schien so als würde sie wieder einmal einmal ein Selbstgespräch führen, doch dann richtet sie sich ruckartig zu Milan um. "Was ist wenn dein Vater den Auftrag angenommen hat um ihn zu sabotieren?" Kurz lies die Schneiderin ihre ersten Worte sacken, bevor sie anfing ihre Theorie näher zu erläutern. "Dein Vater würde so einem Geschäft normalerweise nicht zustimmen, richtig? ... Vielleicht hat er den Auftrag angenommen um die Waffenübergabe zu vereiteln. Wenn er einfach abgelehnt hätte, dann hätte sich dieser Acqueas wahrscheinlich einfach jemand anderen für diesen Auftrag gesucht. Und die Waren hätten ihren Bestimmungsort ohne Probleme erreicht. Aber wenn euer Vater sich dieser Sache annimmt, dann hätte er zum Beispiel die Möglichkeit die Waffen verschwinden zu lassen, oder könnte sie benutzen um Acqueas das Handwerk zu legen."

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