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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 132601 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1455 am: 20.02.2011, 11:27:55 »
Tasha grinste Moandor schief an, als er sich verbeugte. "Ihr erinnert mich an irgendwen, Moandor. Lasst mich überlegen... Weiberheld, legt sich dauernd mit den Autoritäten an, ist frech und kümmert sich nur dann um Etikette, wenn es unbedingt sein muss... ach ja, mein Bruder! Habt ihr ein Glück, dass ich meinen Bruder leiden kann."

Sie zwinkerte Moandor ebenfalls zu. Seine Blicke schienen sie nicht besonders gestört zu haben.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1456 am: 20.02.2011, 11:41:50 »
Einen Moment später öffnete sich die Tür, und Mika und Lémar betraten wieder den Raum. Lémar nickte nur kurz in die Runde, und setzte sich ohne ein weiteres Wort der Erklärung zurück an seinen Platz. "Hab ich was wichtiges verpasst?" fragte er dann.
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Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1457 am: 20.02.2011, 12:17:12 »
Moandor lächelte Tasha während ihrer Ausführungen wohlwollend-nickend an, ganz so wie ein Lehrer der sieht, wie sein Schüler gerade einen elementaren Zusammenhang begreift.

"Glücklicher Weise ist aber Lémar Euer Bruder. Ich bin mit meiner eigenen Schwester geschlagen." grinste er. In diesem Moment kamen besagter Bruder und Mika wieder in den Raum.

"Kommt, wenn man Ihn ruft. Tadellos." Moandor nickte Lémar zu wie ein General, der die Uniform eines Soldaten zufrieden inspiziert hat und wahrte dabei mit Mühe einen krampfhaft ernsten Gesichtsausdruck.
"Lémar! Du! Ich! Und jede Amphore dieser Stadt! Heute Abend!" Moandor zeigte mit Zeige und Mittelfinger dabei zuerst auf Lémar und dann auf sich. "Und deine Schwester kommt mit." Er warf Tasha einen gespielt-zweifelnden Blick zu "Wenn sie so ist, wie meine Schwester wird sie uns gehörig die Schau stehlen... Und vielleicht kommen noch ein paar weitere geladene Gäste." mit einem lässigen Wischen seiner linken Hand bezog er den Rest der Anwesenden in Gesamtheit dieser Gäste. "Und ihr seid natürlich genauso eingeladen, Mika." Ein gewinnbringendes Lächeln, ein Zwinkern...

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1458 am: 20.02.2011, 12:22:36 »
Überrascht warf Lémar Moandor einen Blick zu. Kurz wanderten seine Augen zu Tasha, dann wieder zurück zu dem Mann aus Nachtsang. "Ich hoffe, ihr wisst, was ihr tut. Ich gebe euch einen Rat, lasst euch nicht auf ein Trinkspiel mit ihr ein. Sie hat schon mal einen Zwerg unter den Tisch gesoffen, und die sind eigentlich unschlagbar."

Tasha schüttelte daraufhin nur kurz den Kopf. "Er war noch jung und hatte gerade eine Erkältung. So schlimm bin ich gar nicht."
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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1459 am: 20.02.2011, 12:46:12 »
Als Mika das Zimmer betrat, indem sich ihre Gefährten noch berieten, sagte sie nichts und verzichtete auch darauf irgendwie anders sich in den Mittelpunkt zu schieben. Die Bardin ging einfach zu ihrem Platz und setzte sich dort.
Währenddessen dachte Mika über die Worte von Tarak und Lémar nach und versuchte eine Strategie zu entwickeln, wie sie ihren Gefährten in zukünftigen Diskussionen begegnen sollte, damit diese ihr zuhören. Vor allem in Bezug auf Eretria musste sich die Bardin etwas einfallen lassen, denn sie hatte keine Lust darauf sich ständig mit der Priesterin zu streiten.

Wirklich weit kam Mika mit ihren Überlegungen aber nicht, denn dann kam ihr Moandor dazwischen, der wieder seine anstrengende galante Art zur Schau stellte, die ihm sowieso keiner abkaufte.
Kurz überlegte Mika, ob sie wirklich Lust hatte, mit den anderen am Abend in eine Schänke zu gehen. Eigentlich war die Bardin von der Idee wenig begeistert, denn im angesichts des bisherigen Tages stellte sie sich einen solchen Abend nicht sehr lustig vor. Aber schnell fiel ihr ein, dass es bei dem Abend vielleicht wenig darauf ankam, ob es lustig wird, sondern entscheidender war mit ihren Gefährten den Abend in lockerer Runde zu verbringen. Vielleicht würde sich dabei gewisse Unannehmlichkeit in Luft auflösen.
"Vielen Dank für die Einladung. Ich nehme sie gern an." Sagte Mika und bemühte sich darum, sich nicht anmerken zu lassen, dass ihre Begeisterung eng gesteckte Grenzen hatte - ganz gelang ihr das jedoch nicht.
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Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1460 am: 20.02.2011, 13:44:59 »
Milan verfolgte das Gespräch, das innerhalb so weniger Minuten in soviele Zweige aufgeteilt wurde, dass er den Überblick verlor. Als dann Moandor auch noch vorschlug, sich am Abend in einer Kneipe zu treffen, zu trinken und einfach nur die Seelen baumeln zu lassen, erhob sich der junge Mann schwer. "Ich...kann nicht. Ich...muss mich um meine Mutter kümmern. Aber es ist dennoch eine gute Idee. Ihr solltet Eure Gedanken wirklich ein wenig von den ganzen Fragen befreien, die uns derzeit beschäftigen und es ist wohl an der Zeit, dass wir uns nach der langen Reise, die hinter uns liegt, und vor jener, die vor uns liegt, ein wenig ausruhen. Mit Tasha und Lémar werdet ihr jedenfalls eine Menge Spaß haben. Aber führt sie bitte nicht die schlimmste Kaschemme, die ihr finden könnt." Er lächelte seine Freunde dermaßen müde an, dass man meinen konnte, dass Milan plötzlich steinalt war. "Was den Attentäter angeht, so bezweifle ich, dass Drogen uns weiterhelfen. Wir haben keine Ahnung, wie wir unsere Träume aktiver gestalten können und mir fällt spontan niemand in der Stadt ein, der Einfluss darauf nehmen könnte. Die Einzige, von dessen Fähigkeiten ich weiß, ist Ajur, aber...ansonsten fiele mir nur noch Gaver ein, doch der ist wahrscheinlich noch zwielichtiger als Acqueas und wird uns mit Sicherheit nicht behilflich sein." Bei der Erwähnung des Halbelfen wurde Milans Miene noch finsterer. "Wenn also keiner von uns eine brauchbare Idee hat, unsere Träume anders zu gestalten..." Milan brach mitten im Satz ab und zuckte ratlos mit den Schultern.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1461 am: 21.02.2011, 09:23:50 »
"Willst du es dir nicht vielleicht doch nochmal anders überlegen, Milan? Ich denke, dass vor allem dir eine Pause gut tun würde, denn auf dir lastet wohl am meisten und Eretria hilft dir zwar gern, aber sie wird dir deine Sorgen kaum abnehmen können." Sagte Mika, nachdem Milan erklärt hatte dem Umtrunk fernbleiben zu wollen. "Wenn ich es richtig verstanden habe, dann haben wir keine großen Pläne mehr für den restlichen Tag und angesichts dessen, lassen wir dich gern gehen, damit du dich um deine Mutter kümmern kannst." Während die Bardin sprach, schaute sie seltsamerweise nicht nur Milan an, sondern ihr Blick huschte immer wieder zu Lémar hinüber.
"Am Ende ist es deine Entscheidung, aber es wäre schön, wenn auch du mitkommen würdest." Fügte Mika dann noch hinzu und schaute wieder zu Lémar hinüber.
"Was die Träume betrifft. Ich weiß nicht, wie sie beeinflusst werden können. Ich frage mich sogar, ob das überhaupt möglich sein kann. Ich hatte bisher immer gedacht, dass diese Träume eine Geschichte erzählen, die längst geschehen ist und somit nicht verändert werden kann." Tat Mika dann doch auch ihre Meinung zu der Idee von Eretria kund, fügte aber sofort hinzu: "Das soll aber nicht heißen, dass wir das nicht versuchen sollten. Wir sollten jede Möglichkeit die sich uns bietet versuchen zu nutzen." Am Schluss galt Mikas Aufmerksamkeit wieder Lémar.

Die Bardin hatte immer wieder zu Milans besten Freund hinüber geschaut, in der Hoffnung am Gesichts des jungen Mannes ablesen zu können, für wie klug er die Wortwahl von Mika hielt. Zwar hatte Mika keine Chance ihre Worte zurückzunehmen, sollte sie ein kopfschütteln hervorrufen, aber sie wüsste, ab wann sie beim nächsten Mal besser schweigen sollte.
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1462 am: 21.02.2011, 14:16:08 »
Eretria war von den Worten der anderen Mitglieder ihrer Gemeinschaft mehr als irritiert. Sie musste mehr als einmal den Kopf schütteln, als sich nun ihre Freunde damit beschäftigten, wie sie den Abend verbringen sollten. Die Krönung des Ganzen brachte schließlich Mika, die auch noch der Meinung war, es gäbe nichts mehr zu tun heute.
"Ich denke, es gibt genug zu tun an diesem Tage, bevor der ein oder andere sich einem Umtrunk hingeben kann. Ich persönlich halte es für besser zunächst seine Aufgaben zu erledigen, bevor man sich mit der Planung des Abends beschäftigt. Darüber hinaus könnte es durchaus sein, dass dieser Abend jemanden mit klarem Kopf und wachem Verstand erfordert und nicht jemanden, der sich zur Feier des Tages einen Rausch antrinkt."
Eretria kratzte sich am Kopf, bevor sie fortfuhr. "Wir sollten etwas über diese Träume heraus finden und ich bleibe dabei, dass Gazriel doch nicht der einzige sein kann, der hierüber etwas zu wissen scheint. Sind wir nicht schon viel zu vielen Leuten begegnet, die darin verwickelt sind? Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber interessiert euch dies so wenig, dass ihr der Meinung seid, wir können uns der Muße hingeben und heute Abend es mal richtig krachen lassen? Ich könnte zu dieser Ajur gehen, wenn sie tatsächlich eine Möglichkeit hat, die das Träumen erleichtert. Vielleicht gibt es auch hier einen Tempel der Gestirne wie in Himmelstor. Auch die Priester dort könnten uns helfen. Schließlich würde ich gerne etwas über die Zeit erfahren, welche wir in unseren Träumen erleben. Vielleicht wwürde es uns helfen, wenn wir wüssten, was den Leuten dort wiederfahren ist. Gibt es hier einen Ort, der Geschichte sammelt? Eine Bibliothek, ein Gelehrter?"
Eretria sah müde aus. "Mir ist genauso wenig nach feiern wie Milan. Wenn ihr anderen also heute Abend gehen wollt, bitte. Ich werde euch sicherlich nicht begleiten. Wenn wir tatsächlich Morgen weiter wollen, gibt es keinen Grund unsere Zeit derartig zu verschwenden."

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1463 am: 21.02.2011, 17:56:16 »
"Ich interessiere mich sehr für unsere Träume und hatte mir vorgenommen, auch in den nächsten Tagen alles aufzuschreiben, aber bei Milan klang es einfach nicht so, als hätten wir für den Rest des Tages irgendwelche Pläne. Und meine Hoffnung war schlichtweg, dass uns der Abend vielleicht gut tun würde, damit wir uns ein wenig besser kennenlernen und in entspannter Atmosphäre unterhalten könnten. Vielleicht würde das helfen, ein wenig die Spannung aus manchen Diskussionen herauszunehmen, denn ich mag mich nicht mit euch streiten. Nach feiern ist mir offengestanden nicht wirklich zumute." Gab Mika dann ehrlich zur Antwort auf die recht harsche Absage von Eretria. Dabei wirkte die Bardin ziemlich geknickt.
Kurz darauf gab Mika dann zu Protokoll: "Was unsere Träume betrifft: Ich hatte Ajur gefragt, ob sie vielleicht etwas von einem Sonnenvolk gehört hätte. Elfen sind für ihre Langlebigkeit bekannt, aber auch wenn ihre Jugend viele Jahre zurückreicht, wusste sie nichts darüber, sie hatte auch keine rechte Idee, wie man mehr darüber herausfinden konnte. Sie meinte zwar, dass es in Zwillingswacht einen Sonnentempel gebe, weil viele Halblinge dort einen starken Bezug zur Sonne haben, aber mit Halblingen hat unsere Geschichte wenig zu tun."
Bevor irgendwer zu den Worten von Mika etwas sagen konnte, erhob sich die Bardin wieder und verkündete: "Ich muss mal kurz auf Toilette." Daraufhin verließ Mika dann den Raum.

Eigentlich musste Mika nicht auf´s Klo. Sie wollte nur raus aus dem Raum, denn sie hatte Angst vor der nächsten Erwiderung von Eretria. Irgendwie war alles falsch, was die junge Bardin sagte, und dieses Gefühl belastete sie sehr.
Statt auf Toilette zu gehen, ging Mika zur Treppe und setzte sich auf eine der unteren Stufen. Dort machte sie etwas, dass sie sonst nur sehr selten tat, die unerfahrene Bardin begann leise zu beten, während zwei einsame Tränen ihre Wangen hinunterliefen.
In zwei, drei Minuten, wenn sie sich ein wenig gesammelt hat, so der Plan, würde sie wieder an den Tisch zu ihren Gefährten zurückkehren.
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Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1464 am: 21.02.2011, 18:42:48 »
Auf Moandors Hinweis hin, sich nicht zu sehr auf ihre Theorie zu versteifen, nickte die Schneiderin nur kurz zur Zustimmung und verfiel danach wieder in ihr gewohntes schweigen. Aufmerksam hörte sie dem Vorschlag des Neuankömmlings zu und war sogar kurz dazu geneigt sich der geplanten Kneipentour anzuschließen. Aber nur für einen Augenblick, denn sofort kam ihr ihre eigene Theorie zum Attentäter wieder in den Sinn ... und sollte sie mit dieser Theorie recht haben, so würde sie heute Nacht woanders gebraucht werden.

Nachdem Mika dann den Raum erneut verlassen hatte, stand auch Arue Plötzlich auf und ging gemäßigten Schrittes zur Tür. Nur um dort kurz zu verweilen und ohne sich umzudrehen ein paar letzte Worte an ihre Gefährten zu richten. "Auf mich müsst ihr heute Abend auch verzichten. ... Wenn ihr mich bitte entschuldigen würdet, ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen. Ich bin später wieder da." Und so entschwand auch Arue durch die Tür.

In Wahrheit jedoch hatte sie nichts vor, sie wollte lediglich etwas Zeit für sich haben um ihren Kopf wieder frei zu bekommen.
Ruhig machte sie sich auf das Anwesen zu verlassen, hielt an der Treppe aber inne als sie Mika bemerkte, die still auf eben dieser saß. Sie konnte sich vorstellen das auch die Bardin einen Moment für sich brauchte und entschied sich deshalb dafür erst einmal kurz abzuwarten.

Doch nach einigen Momenten schon wurde Arue des Wartens überdrüssig und so schritt sie die Treppe hinunter und vorbei an der Bardin. Sie wollte Mika zu erst eigentlich in ruhe lassen um ihr etwas Zeit für sich zu gönnen. Aber sofort musste sie an sich selbst denken, wie sie früher oft alleine mit ihren Gedanken war und sich wünschte mit jemanden sprechen zu können. Vielleicht half es ihrer ... Freundin ... ja auch wenn sie jemanden zum reden hätte. ... Doch irgendwie wusste Arue nicht so recht wie sie dies Mika anbieten könnte.

Schlagartig drehte Sie sich zu Mika um, an der sie eben vorbei gelaufen war und versuchte es auf die einfachste Art die ihr einfiel. "Kommst du mit?"

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1465 am: 21.02.2011, 18:50:49 »
"Das zeigt wohl, wie angespannt und überreizt alle hier sind", sagte Lémar. "Ich halte das heute Abend für eine gute Idee. Aber du hast auch Recht, Eretria. Wir sollten nicht nur nach Lust und Laune gehen. Wer heute Nacht hier etwas Sinnvolles tun kann, sollte bleiben, und die anderen sollten zumindest Gaststätten in der Nähe wählen."

Er machte den Eindruck, als wolle er noch mehr sagen, entschied sich dann aber doch dagegen.
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Sternenblut

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« Antwort #1466 am: 21.02.2011, 21:43:32 »
Tasha nickte kurz. "Ich finde, er hat Recht. Und Eretria, natürlich gibt es hier Bibliotheken. Die größte und älteste direkt am Palast, aber da kommt man nur mit Genehmigung rein. Ansonsten die Historische Bibliothek von Anwénn. Das war einer der Zwerge, die die Stadt mit aufgebaut haben. Er hat einen Schatz an Büchern in der Stadt gelassen, unter der Bedingung, dass die Bibliothek weiter ausgebaut wird und immer für alle zugänglich bleibt. Ist gut eine Stunde zu Fuß von hier entfernt."

Nun stieg auch ihr Bruder auf das Thema ein. "Wir könnten auch Shimiel aufsuchen. Ein elfischer Historiker, der für den Palast arbeitet. Ich habe mal die eine oder andere Arbeit für ihn erledigt, als ich 15 oder 16 Jahre alt war."
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Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1467 am: 21.02.2011, 22:41:13 »
Viel hatten Eretria und Mika offenbar nicht gemeinsam, aber wenn sie sich in einer schwierigen Situation Beistand erhofften, dachten sie an Mutter Sonne und die Zwei Monde. Die junge Bardin erhoffte sich ein wenig Selbstsicherheit, ein klein wenig Kraft, aber auch mehr Besonnenheit aus dem Gebet zu schöpfen.
Vertieft in Gedanken, bemerkte Mika gar nicht, dass sie nicht mehr allein im Treppenhaus war. Von Arue nahm sie erst Notiz, als die ruhige Schneiderin sich an sie wandte.
Kurz aufgeschreckt, schaute Mika hoch. Aber schnell verschwand ihr Gesicht wieder hinter blonden Locken, als sie den Kopf senkte.
"Wo gehst du denn hin?" Fragte Mika mit weinerlicher Stimme, die nicht von großer innerer Stärke zeugte, die die Bardin erlangen wollte, sondern deutlicher Ausdruck eines schwer angeschlagenen Selbstvertrauens war.

Auch wenn Mikas Frage und verhalten eher auf Passivität schliessen ließ, erhob sich Mika dann doch erstmal und signalisierte zumindest die Bereitschaft zu folgen. Den Kopf behielt sie aber unten, so dass das Gesicht weiter hinter Haare verwunden blieb.
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Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1468 am: 21.02.2011, 22:55:00 »
Ja, wohin wollte sie eigentlich? Diese Frage brachte Arue dann doch etwas aus dem Konzept. Einen kurzen Moment schwieg sie und zuckte dann schließlich mit den Schultern. "Keine Ahnung ... Vielleicht mache ich nur einen Spaziergang durch die Stadt ... oder ich sehe mir an was die hiesigen Geschäfte zu bieten haben. Um ehrlich zu sein hab ich mir noch keine Gedanken dazu gemacht."

Mika

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1469 am: 21.02.2011, 23:35:44 »
"Sollten wir nicht mit anderen in die Bibliothek und so gehen?" Fragte Mika, wischte sich mit jeder Hand einmal kurz durch das Gesicht und folgte Arue zögerlich ein paar Schritte.
Allein ihr Verhalten machte auch in dieser Situation sehr deutlich, dass die Bardin irgendwie nicht wusste, was sie wollte und welcher der richtige Weg für sie war. Es war symptomatisch für ihre Auftreten während der gesamten Reise. Nachdem Mika zu wiederholten Male das Weite gesucht hatte, war sie nun um das Gruppengefühl bemüht, dabei ging sie aber auf Arue zu, die die Gruppe in diesem Moment ohne besondere Gründe sprengte.
Eines wurde jedoch deutlich bei der Planlosigkeit von Mika: Arue war jemand, den Mika schätzte. Dies zeigte sich daran, dass Mika nicht trotzig dasaß und diskutierte, sondern das Gespräch mit der Schneiderin suchte und dieser trotz ihrer Bedenken folgte.
"Eretria ist bestimmt sauer, wenn wir einfach gehen und nichts machen." Gab Mika noch zu bedenken, aber ihre Taten sprachen noch immer eine ganz andere Sprache.
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