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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 138820 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1665 am: 04.06.2011, 21:16:50 »
Ein wenig überrascht hob Maruiko eine Augenbraue, dann lächelte er Eretria an. "Ja, das wissen noch andere. Definitiv."
« Letzte Änderung: 04.06.2011, 21:22:47 von Sternenblut »
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1666 am: 05.06.2011, 21:57:19 »
Mit einem kurzen nicken begrüßte Arue den Schild. Zwar war dieses Wesen eine faszinierende "Kreatur?", aber so recht konnte die Schneiderin nicht mit ihm warm werden.
Aufmerksam folgte sie dem Gespräch und als Maruiko auf Eretrias frage Antwortete, bohrte sie umgehend nach. "Kannst du uns auch zufällig sagen wieviele Leute davon wissen? Oder wer diese Leute sind?" Kurz überlegte Arue ob sie noch etwas Fragen könnte und fuhr dann fort ohne dem Geist eine Gelegenheit zu geben zu Antworten. "Und was mich auch interessieren würde ... Wie können wir das Mädchen eigentlich erkennen? Hat sie irgendwelche besonderen Erkennungsmerkmale?"

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1667 am: 05.06.2011, 23:07:06 »
Maruiko schüttelte den Kopf. "Dazu kann ich nichts sagen. Das Mädchen... es hat zwei Formen. Sie kann aussehen wie ein normales Mädchen, um die zehn oder zwölf Jahre. Lange blonde Haare, leicht gewellt... süßes kleines Ding eigentlich. So hat sie wohl ausgesehen, bevor... naja, ihre eigentliche Form ist ähnlich, nur dass ihr Körper... nunja, sie ist im Grunde seit langer, langer Zeit tot, und so sieht sie auch aus. Die magischen Kräfte, die sie zu dem machen, was sie ist, haben sie... monströser werden lassen. Ein monströses, totes kleines Mädchen, das über die Welt wandelt."
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1668 am: 06.06.2011, 00:09:44 »
Nach dem Gespräch mit Maruiko entschlossen sich die Gefährten, sich erst einmal von der anstrengenden Reise hierher zu erholen. Und so verteilte sich die Gruppe auf die kleinen "Kammern" innerhalb des Zelts. Es dauerte nicht lange, bis der Schlaf sie ereilte - mit einer Ausnahme, denn in Moandors Schlafgemach erschienen die vagen Konturen eines Gesichts in den Schatten, gerade als er kurz vorm Einschlafen war.

Er rappelte sich auf, und Vokial begrüßte ihn - mit leiser Stimme, leise genug, dass seine Gefährten davon nicht aufwachen würden.

"Ich hoffe, deine Reise ist gut verlaufen, Moandor. Ich möchte dich um einen kurzen Bericht der letzten Ereignisse bitten. Und ich habe noch eine ergänzende Aufgabe für dich, wenn du es einrichten kannst. Seit einigen Tagen ist eine etwas merkwürdige kleine Gruppe in der Stadt, die angeführt wird von einer Frau namens Aimerelle. Es gibt in Handelsfest etwas, das sich die Große Bühne nennt - letztlich nicht mehr als ein großes hölzernes Podest, auf das sich jeder draufstellen kann, der meint, den Leuten etwas zu sagen zu haben. Diese Aimerelle sorgt mit ihren Reden - jeden Morgen und jeden Abend - für eine Menge Unruhe, und ich möchte wissen, was sich dahinter verbirgt."

Vokial zögerte einen Moment, dann ergänzte sie: "Aber nur, wenn du es einrichten kannst. Aimerelle hat keine Priorität. Nun berichte, und danach lasse ich dich schlafen."


Milan, Eretria, Mika und Arue bekamen davon nichts mit. Vielmehr hatten alle vier einen ungewöhnlichen Traum - und sie alle vier träumten das Gleiche.

Vor sich sahen sie das Gesicht einer jungen Frau. Sie kannten diese Frau - es war Makae, die sie aus dem Lager gerettet hatten, dass von den Rittern der Morgensonne überfallen worden war. Und jeder der Vier fragte sich im gleichen Moment, was eigentlich aus ihr geworden war. Sie hatten mit ihr gemeinsam die Stadt betreten - und dann? Irgendwann war sie einfach nicht mehr dabei gewesen...

"Ich muss mich bei euch entschuldigen", erklärte sie. "Ihr habt mich gerettet, und dafür danke ich euch. Umso schlimmer finde ich es, dass ich euch... beeinflussen musste. Nachdem ich beinahe gestorben bin, hatte ich seltsame Träume. Ich träumte von einer fremden Frau, die in einer anderen Zeit, einem anderen Land lebte. Es mag sich für euch verrückt anhören, aber... irgendwann wurde mir klar... ich war einst diese Frau. Ich habe von einem früheren Leben geträumt."

Sie lächelte, schien aber auch unsicher zu sein. "Ich habe euch nichts davon erzählt, weil... nun, wie soll man so etwas erzählen? Ich wollte erst mehr herausfinden. Und das habe ich. Ich habe mich der Vergangenheit geöffnet, und auf einmal fing ich an... Kräfte zu entwickeln. Eine dieser Kräfte ist, dass ich den Geist anderer beeinflussen kann. Ich entschuldige mich bei euch, dass ich diese Kräfte bei euch angewandt habe, aber ich war durcheinander und hatte Angst. Ich wollte allein sein, und ich wollte mich nicht erklären müssen. Es kann sein, dass ihr durch den Einfluss meiner Kräfte in den letzten Tagen keine oder wenig Träume hattet. Aber ich habe die Wirkung der Kräfte bei euch jetzt aufgehoben. Bitte entschuldigt."

"Die Frau, die ich einst war, sie hatte... eine Mission. Sie kämpfte gegen die Tyrannei. Durch meine Kräfte habe ich herausgefunden, dass einer der Tyrannen ebenfalls wieder auf dieser Welt lebt. Ein Mann namens Tellion, der die Ritter der Morgensonne anführt, die meinen Bruder und alle anderen in der Karawane getötet haben."

Makae schwieg einen Moment. Kurz setzte sie an, zögerte noch einmal, bevor sie weiter sprach. "Ich werde mich für seine Taten an ihm rächen. Aber das ist nicht eure Geschichte. Ich wünsche euch alles Gute, und... danke für meine Rettung. Verzeiht, dass ich euch beeinflusst habe."

Damit endete der Traum, den Makae ihnen offenbar geschickt hatte, und die vier Gefährten fielen in normale Träume. Eretria, Milan und Mika träumten auch von der Geschichte um Aliya, Marushan und Shemiya, während Arue die ihr altbekannten Albträume hatte. Doch diese Träume waren so verschwommen, dass sich keiner von ihnen am nächsten Morgen an Details erinnerte.
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Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1669 am: 06.06.2011, 02:12:03 »
Moandor hatte es schon kommen sehen und im ersten Moment hatte er Angst, dass Vokial ihn dafür schelten würde, weil er seine Elsharin-Identität enthüllt hatte. Aber das war natürlich Unsinn und so hörte er seinem Schatten aufmerksam zu und fasste anschließend die Geschehnisse seit ihrem letzten Gespräch zusammen. Er berichtete von Eretrias Erfahrung mit den von ihm gekauften Substanzen und wie seine Großzügigkeit Früchte trug. Er berichtete was er von den Händlern und den anderen Mitreisenden aufgeschnappt hatte, während sie auf der Straße waren und schließlich endete er mit dem abendlichen Gespräch hier in diesem Zelt-Gasthaus und gab die Unterhaltung mit dem lebenden Schild Maruiko wieder.

"... wie du siehst ist er nur bedingt von Hilfe, da er aus mir nicht bekannten Gründen nicht alles berichten kann, was er weiß. Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit mehr über Maruiko in Erfahrung zu bringen. Achja und ich habe meinen Freunden offenbart, dass ich ein Elsharin bin. Ich denke, dass sie sich damit zufrieden geben werden und sich keine Gedanken mehr machen werden, wenn ich ihnen mal ein wenig mysteriös erscheine. Wer würde erwarten, dass jemand hinter seinem Geheimnis noch ein weiteres hat?" flüsterte der Spion und lächelte versonnen.

"Was möchtest du über Aimerelle erfahren? Den Inhalt ihrer Reden wirst du doch sicher schon kennen oder nicht? Möchtest du, dass ich sie kennenlerne und ihre Beweggründe in Erfahrung bringe? Es dürfte keine Problem sein, dies einzurichten, denn es scheint das wir morgen ohnehin die Stadt besichtigen wollen."

Moandor zögerte einen Moment und sprach dann anfangs etwas stockend "Ich... Ich habe eine Frage... Ich habe dir ja erzählt was Eretria erlebt hat Und als sie davon berichtet hat, das eine körperlose Stimme zu Aliya gesprochen hatte... nimm es mir nicht übel, aber da dachte ich an dich. Ich will damit nichts behaupten, aber wenn es möglich ist würde ich gerne etwas über die Magie erfahren die du nutzt, um mit mir zu sprechen und hier zu sein obwohl du nicht hier bist.
Darüber hinaus.... Mir scheinen diese Träume von einer Vergangenheit zu erzählen, die es nicht gegeben haben kann. Zumindest scheint es keine Aufzeichnungen darüber zu geben. Kannst du mir etwas dazu sagen?"


Moandor war unsicher. Noch nie hatte er Vokial so direkt um Informationen gebeten und noch nie hatte er sie etwas gefragt, dass auch nur andeutungsweise persönlich war, und erst recht nicht über die Magie, die sie nutzte. Andererseits fand er wiederum, dass seine Fragen trotzdem nicht zu aufdringlich waren, auch wenn der Informationsfluss zwischen Moandor und Vokial normaler Weise entgegengesetzt verlief.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1670 am: 06.06.2011, 10:25:44 »
Vokial schien einige Zeit über Moandors Worte nachzudenken, bevor sie antwortete.

"Zuerst zu Aimerelle. Nein, ich weiß bisher noch nichts vom Inhalt ihrer Reden. Es ist wie immer: Je mehr du herausfinden kannst, desto besser. Aber ich weiß noch nicht, ob und wie wichtig sie wird. Deshalb gehe für diese Informationen auf keinen Fall ein Risiko ein."

Wieder zögerte sie ein wenig, bevor sie sprach. "Was die Geschichte mit den Träumen angeht - ich muss leider sagen, dass ich nur wenig mehr weiß als du. Etwas verändert sich in der Welt, und diese Dinge hängen mit dem Mann namens Gazriel zusammen. Ich habe einige Vermutungen, aber es fehlen noch zu viele Informationen, um etwas genaues sagen zu können. Zwei Dinge aber kann ich dir versprechen."

"Erstens, ich bin keinesfalls körperlos. Ich weiß nicht genau, mit was für einer körperlosen Stimme Aliya zu tun hatte. Aber was immer es war, es hat nichts mit mir oder meiner Magie zu tun. Zweitens, wenn die Sache mit dem Mädchen erledigt ist, werde ich dir weitere Informationen geben können. Bis dahin bitte ich dich noch um etwas Geduld."

"Ach, und noch etwas. Du kannst mir jederzeit Fragen stellen. Ich werde sie nicht immer beantworten können, aus den unterschiedlichsten Gründen, aber ich werde versuchen, dir so viel wie möglich zu erklären."
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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1671 am: 08.06.2011, 09:34:51 »
Eretria war zunächst überrascht über den 'Traum', den Makae ihr sandte. Sie war verwirrt, weil die Frau so sprach, als würde sie mit der ganzen Gruppe sprechen, als würde sie der ganzen Gruppe diesen 'Traum' senden. Dies erschreckte sie mehr als der Inhalt des Traumes. Der Geweihten war bereits klar geworden, dass es mehr Personen geben musste, die mit der Vergangenheit in Verbindung standen. Makae war ein weiteres Licht in diesem Dunklen. So wie es auch Eretria und ihre Freunde waren. Viel mehr erschreckte sie eigentlich die Bereitschaft von verschiedenen Personen, ihr bisheriges Leben zurück zu lassen. Alles auf zu geben, was in diesem Leben ihre Existenz ausmachte und sich in einen Konflikt ziehen zu lassen, der so unglaublich alt erschien. Eretria nahm sich vor am Morgen mit ihren Freunden darüber zu sprechen.

Als sie erwachte, machte sich Eretria zunächst frisch. Begrüßte dann den Tag mit einem Gebet an Mutter Sonne und einem Dank an die Zwei Monde für eine gefahrlose Nacht. Dann weckte sie ihren Verlobten. Sie tat dies zärtlich und sanft, um ihn nicht zu erschrecken und ihn auch spüren zu lassen, dass er ihr Licht und Schatten war. Trotzdem musste sie den Tag mit Fragen beginnen, die vielleicht beängstigend waren.
"Milan, Liebster, bitte wach auf. Ein neuer Tag wurde uns von Mutter Sonne geschenkt. Aber auch ein neuer Traum hat mich in der Nacht beschäftigt. Fast schien es als war dies ein Traum, der vielleicht nicht nur mich beschäftigt hat. Höre ..." Und so erzählte Eretria ihrem Verlobten von dem Traum, den Makae ihr gesandt hat.
"Ich habe Angst, dass immer mehr Leute sich fangen lassen und die Rollen übernehmen, die sie vor so langer Zeit inne hatten. Das ist furchterregend. Warum tun diese Menschen dies?"

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1672 am: 12.06.2011, 14:06:34 »
Milan brauchte einige Minuten, um wieder richtig zu Bewusstsein zu kommen, deshalb verpasste er ein paar von Eretrias Worten bezüglich ihres Traums, der verdächtig so klang wie sein eigener. Milan setzte sich auf und rieb sich die Augen, die völlig verklebt waren. Milan spürte ein lästiges Kribbeln in seiner Nase. Er fühlte sich niedergeschlagen. Ob das an diesem Traum lag? Außerdem begriff er nicht, was Makae getan hatte und warum sie sich plötzlich dazu entschlossen hatte, sich an Tellion zu rächen.

Deshalb zuckte er bei Eretrias Frage zunächst auch nur mit den Schultern und kämpfte mit dem Schlaf in seinen Augen. Doch dann: "Ich hatte denselben Traum, doch ich bin bezüglich deiner Frage ratlos. Ich verstehe auch nicht, was Konflikte von vor tausend oder noch mehr Jahren mit der Gegenwart zu tun haben. Aber vielleicht sind es ja Gefühle."  Milan zuckte mit den Schultern und hustete kurz. "Gefühle kann man nicht vergessen, aber man kann sie vielleicht kontrollieren. Womöglich sind wir mehr in der Lage dazu, sie zu abstrahieren als andere." Er fuhr sich durch die völlig zerzausten Haare. "Ich glaube, sie erleben mehr als Träume. Viele wurden von Gazriel ja in gewisser Hinsicht...erweckt? Wenn man das so sagen kann. Andere haben schreckliche Erlebnisse durchgemacht wie Makae."

Er strich über das Gesicht. "Das ist zuviel für den frühen Morgen. Lass uns was essen und es mit den anderen besprechen." Milan brachte ein schwaches Lächeln zustande, bevor er hustete und sich erhob.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1673 am: 13.06.2011, 12:12:50 »
Eretria musste lächeln, als ihr Verlobter sichtlich Mühe hatte in Gang zu kommen. Eher neckisch schalt sie ihn:
"An das frühe Aufstehen wirst du dich gewöhnen müssen. Mutter Sonne wird von mir jeden Morgen begrüßt." Dann wurde sie wieder ernst. "Ich bin mir über Gazriels Motive nicht im Klaren. Ich denke, er ist ein Schlüssel für alles. Ich verstehe sogar seine Vorgehensweise zumindest bei dem Killer. Er hat einem Kanalreiniger etwas von einem tollen Leben erzählt und dass Gazriel überzeugen kann, glaube ich sofort. Er überredet die Leute, dass er ihnen den letzten 'Schubs' geben darf und sie nehmen an."
Dann stand sie auf. "Genug gerätselt vor dem Frühstück, lass uns die anderen und etwas zu Essen finden. Mich würde interessieren, ob alle diesen Traum gehabt haben."

Lucanor

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« Antwort #1674 am: 14.06.2011, 14:24:05 »
Arue war verwundert über ihren Traum, als sie erwachte. Sie hatte mit dieser Frau doch kaum etwas zu tun gehabt und an ihrer Rettung war sie auch nicht im geringsten beteiligt gewesen. Warum also hielt diese es für Nötig auch ihren Geist zu beeinflussen? Ratlos ging sie diese Gedanken immerwieder in ihrem Kopf durch und dabei wusste sie nicht ob sie wütend auf diese Frau sein sollte, oder eher dankbar.
Einerseits quälten sie ihre Träume die letzten Tage nicht so sehr wie sonst, andererseits aber hatte die Schneiderin ja herausgefunden dass eben diese Träume der Schlüssel zur Lösung ihres Problems sein konnten.

So sehr sie sich auch bemühte, so richtig einordnen konnte sie ihre Gefühle diesbezüglich nicht. Also tat sie das was sie immer in einer solchen Situation tat, sie schob sie einfach so gut es ging beiseite. Ohnehin hatte sie nun andere Dinge vor sich die ihrer Aufmerksamkeit mehr forderten.
Noch etwas Schlaftrunken erhob sich die Schneiderin aus ihrem Nachtlager und bereitete sich selbst auf den kommenden Tag vor, ehe sie sich zum Frühstück begab.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1675 am: 14.06.2011, 23:09:03 »
Nach und nach wachten die Gefährten auf, und organisierten sich ein schmackhaftes Frühstück. Trotz der frühen Stunde war die Stadt bereits erwacht, und auf den Straßen wurde bereits gehandelt und diskutiert. Arue fragte sich kurzerhand durch, und wenige Minuten später war die junge Ikiro wieder da, und begrüßte die Gruppe mit einem Lächeln.

"Ihr gut geschlafen? Ikiro euch führen durch Handelsfest? Ihr vielleicht wollen zu großer Rede? Leute sich schon versammeln."
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« Antwort #1676 am: 14.06.2011, 23:18:46 »
Nach dem Gespräch mit Vokial hatte Moandor nicht mehr all zu viel gegrübelt und recht erholsam geschlafen. Nach einem eher zurückhaltendem Frühstück stand er nun auf den Straßen Handelsfests und vor ihm das Mädchen mit dem ausgeprägten Geschäftssinn, dass sie auch gestern schon durch die Stadt geführt hatte.

"Du meinst Aimerelle auf der großen Bühne, von der du gestern gesprochen hattest?" fragte Moandor noch ein wenig verschlafen. An seine Freunde gewandt meinte "Wenn Ihr nichts dagegen habt, dann würde ich mir das ganz gerne mal ansehen."


Sternenblut

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« Antwort #1677 am: 15.06.2011, 00:04:48 »
Ikiro nickte eifrig. "Aimerelle und Freunde. Ikiro hört ihr gerne zu!"
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Eretria

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« Antwort #1678 am: 15.06.2011, 09:31:21 »
Auch Eretria nickte, wenn auch eher sehr nachdenklich. Hatte nicht Gazriel auch mit dem Abhalten von Reden angefangen?
"Ja Ikiro, ich denke wir alle würden uns gerne anhören, was Aimerelle erzählt. Hat sie schon viele Reden gehalten? Über was spricht sie denn dabei? Vielleicht kannst du uns auf dem Weg dorthin dies erzählen?" Die Worte der Frau klangen sehr interessiert und es sollte wohl ein lockerer Umgang angezeigt werden. Doch der Gesichtsausdruck der Geweihten war nachdenklich.

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1679 am: 15.06.2011, 09:58:21 »
Milan war froh, dass sie Ikiro so schnell fanden oder das Mädchen so schnell zu ihnen zurück fand. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie dem Mädchen nicht auch ohne intensive Suche alsbald wieder über den Weg gelaufen wären. Er mochte das Kind und war daher froh, dass sie ihnen die Stadt zeigen würde. Warum Moandor allerdings so darauf aus war, die Reden dieser Aimerelle zu hören, wusste er nicht. Wenn auch Gazriel mit Reden viele Menschen beeinflusst hatte, so glaubte er nicht, dass es noch jemanden gab, der dazu in der Lage war.

Ihn interessierte im Moment nur, wo sie einen günstigen Platz fanden, um das Mädchen abzufangen und mit ihr zu reden oder besser zu kämpfen, denn er hatte das untrügliche Gefühl, dass mit dem Mädchen wohl nicht zu reden war. Deshalb sah er sich interessiert auf dem Weg, den sie einschlugen[1], um und versuchte sich ein paar markante Wegpunkte einzuprägen.
 1. Entdecken 2
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

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