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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 138878 mal)

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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2055 am: 19.10.2012, 09:00:39 »
Djarrissa, die noch mitten in der Bewegung gewesen war, balancierte sich am Rand der Grube aus. Erst blieb sie still und ließ den Bogen sinken, während sie den sterbenden und verschwindenden Angreifer beobachtete. Ihr Schwanz verriet allerdings ihre Irritation. Sie drehte sich zum Gnom: "Ehrenwerter Grroßer Carnazzo, kannst du uns das erklären? Es ssollte doch keine Illusion sein." Ihre Stimme hatte keinen ironischen Unterton und aus ihren weitgeöffneten Augen sprach schlichte Neugier.
Anschließend wandt sie sich an die ganze Gruppe: "Was meinte er wohl mit nicht können? Aber ich entschuldige mich für den Fehler mit dieser Falle, zum Glück ist nicht viel passiert. Begleitet mich jemand vorne, damit so etwas nicht noch einmal passiert?"
In Ruhe legte sie den Bogen um und begann die Grube zu umrunden. Zuerst wollte sie ihren ersten ins Leere geschossenen Pfeil wieder aufsammeln, bevor sie nach den Hinterlassenschaften des Gegners umsah. Vielleicht würden Erfahrenere sich mit diesen beschäftigen und die Anführerinnen die Beute aufteilen. Ihr stand nach diesem Fehler ihrer Ansicht nach nichts zu.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:27:10 von Djarrissa »

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2056 am: 21.10.2012, 15:21:11 »
Milan schluckte, als er die Falle entdeckte. Früher, als er noch zuhause gelebt hatte und mit Lémar und Tasha durch die Stadt gezogen war, hatten sie oft kleine Wettbewerbe ausgetragen, welches die gemeinste Falle sei. Er hatte immer verloren, weil er sich bei Weitem nicht so viel Unheil vorstellen konnte wie seine Freunde. Aber nun stand er diesem Unheil gegenüber. Maruikos Worte gingen zum Teil an ihm vorbei, aber das Wichtigste verstand er, nämlich dass er sich schützen musste. In der Hoffnung, dass nicht wieder einer der Kerle herein spaziert kommen würde, begann er in den offenen Kisten nach Ausrüstung zu suchen, um seine Hände und Arme zu schützen.

"Die Idee mit dem Sack wäre gut, aber ich kann nicht ständig einen mit mir durch die Gegend schleppen. Ich muss mich auch um Sil kümmern. Aber wenn ich die nächste Tür öffne, halte ich dich schützend vor unsere Gesichter, das wird vielleicht auch helfen." Damit suchte Milan leise weiter nach einem passenden Gegenstand und hoffte doch darauf, dass es ihm erspart bliebe, noch auf weitere Fallen zu treffen.[1]
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Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Amani

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2057 am: 23.10.2012, 19:30:20 »
"Wenn das Magie war können sie vielleicht schon gewarnt sein." gab Dok'Hae zu bedenken: "Das heißt wir müssen uns beeilen." Innerlich erschauderte der Wandler bei der Vorstellung der Echtheit dieser "Puppe", aber dafür war jetzt keine Zeit. Ungeduldig verlagerte der Wandler sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen, als die Gruppe an der Grube vorbei balancierte.

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2058 am: 24.10.2012, 22:54:06 »
Die Falle hatte Milan sichtlich irritiert, und so stand er eine ganze Weile vor der Nische und starrte hinein, als ob dort überhaupt nichts liegen würde.[1]Dann aber riss er sich zusammen, sah sich kurz um, und griff nach den Teilen einer alten Platten-Rüstung. Sie wäre zu groß für ihn, aber das Hand- und Armstück wäre ein geeigneter Schutz gegen Fallen - wenn auch im Kampf eher ungeeignet. Zusammen mit Maruiko als Schild sollte ihn das gegen die schlimmsten Gefahren schützen.

"Dann hoffen wir mal, dass mir kein Höllenfeuer entgegenschlägt, das mich zu einem Klumpen Metall schmelzen lässt. Aber zumindest wären wir dann auf ewig verbunden, nicht wahr?"

Trotz des scheinbaren Vorwurfs zeigte die Stimme des Silberschilds deutlich, dass Maruiko Milan eher ablenken, vielleicht auch aufmuntern, wollte.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2059 am: 24.10.2012, 22:57:29 »
Carnazzo schüttelte den Kopf. "Das war keine Illusion, das war ein echter Mensch. Mit meinem Zauber habe ich seine Gedanken gelesen, in der Hoffnung, etwas über die Gefahren herauszufinden, die noch vor uns liegen."

Seine Stimme war belegt, und es war offensichtlich, dass ihn das, was sein Zauber offenbart hatte, mitgenommen hatte. "Ich habe seine Gedanken gehört, während er starb. Es war... schlimm." Er schluckte. "Aber dann... kurz bevor seinen Gedanken endgültig erloschen... war da noch etwas anderes. Wie eine andere Präsenz, die sich in seinen Geist drängte. Und der Mann... er wehrte sich. Er wollte lieber sterben, als von... was auch immer es war... gerettet zu werden. Und dann verschwand er, und ich habe nichts mehr gehört."
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2060 am: 25.10.2012, 08:28:34 »
Carnazzos Erklärung ließ Djarrissa schaudern. "So sehr in Angst und Schrecken versetzt, dass ihm der Tod als einziger Ausweg erschien? Und selbst der wurde ihm von einem machtvollen Wesen verwehrt? Dagegen geht es mir mit meinen Träumen ja noch gut." Sie verdrängte die Gedanken. Mitleid mit der Beute würde ihren Tötungswillen vermindern. Nicht, dass sie ihn willkommen hieß, aber ohne ihn wäre sie die Beute. "Ich danke für die Einssicht.", formulierte sie, wobei ihre Stimme rauh klang. "Habt ihr sonst noch etwas heraussgefunden?"

Die Suche nach dem Pfeil war erfolglos, also sah sie sich schnell die zurückgebliebenen Ausrüstungsstücke des Gegners an: "Kann jemand etwas damit anfangen?" Gürtel, Mantel und anderes, all diese Dinge waren bereits Bestandteil ihrer Ausstattung, doch vielleicht hatten diese hier etwas besonderes an sich, dass sie sich nicht mit dem Besitzer verflüchtigten. Ansonsten konnte man sie veräußern.

Darauf reagierte Mika, die gerade an der Grube entlangbalancierte: "Lass mich mal." Ihre Gedanken ähnelten denen Djarrissas, ohne das es ihnen bewusst war, doch verstand sie mehr vom Wert und möglicher Magie der Dinge. Schnell und aufmerksam untersuchte sie die Sachen. "Ach, und dann bin ich wohl mit vorne, oder?"

Djarrissa knotete währenddessen ein Ende ihres Seils an sich und antwortete Dok'Hae: "Recht hast du, doch wenn wir zzu sehr hasten, entgehen mir die Fallen." Sie warf das andere Ende Lemnor zu: "Lasst es lockerr, damit ich mich noch bewegen kann. Aber beim nächssten Mal könnte es nützlich werden."
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:27:16 von Djarrissa »

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2061 am: 25.10.2012, 14:54:50 »
Bevor er die Tür aber öffnen konnte, legte Milan Sil in eine der Nischen, um sie vor eventuellen Gefahren zu schützen und weil er sonst nicht Maruiko hätte halten und die Türklinke hinunterdrücken hätte können. Da er den Mechanismus zumindest erkannt hatte, umschloss er die Klinke nicht ganz mit der Hand, die in dem zu großen Rüsthandschuh steckte, sondern drückte sie mit zwei Fingern hinunter und hielt sich Maruiko schützend vor den Oberkörper, besonders vors Gesicht, auch wenn er so im ersten Moment nicht würde erkennen können, ob ihn einer der Männer dahinter erwartete.

"Dann hoffen wir mal für uns beide, dass das nicht zutrifft. Obwohl ich mir wahrlich einen schlechteren Zeitgenossen vorstellen könnte. Bloß glaube ich, dass Eretria doch etwas dagegen hätte, das Bett mit dir zu teilen." Milan musste bei dem Gedanken lächeln, was seine Verlobte davon halten würde, wie er sich hier mit Maruiko unterhielt. Er hoffte nur, dass er sie wiedersehen würde und sie nicht... Und dann drückte er die Klinke endgültig hinunter.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2062 am: 27.10.2012, 20:46:38 »
Carnazzo schüttelte erneut den Kopf. "Der Zauber benötigt einige Zeit, um zu wirken. Als ich bis zu seinen Gedanken vorgedrungen war, lag er schon im Sterben."

Während Carnazzo und Djarissa sich unterhielten, sammelten die übrigen Gruppenmitglieder so gut sie konnten wieder ihre geworfenen und geschossenen Waffen ein. Mika kümmerte sich in der Zeit um die übrig gebliebenen Gegenstände des Fremden.

"Der Umhang scheint nichts besonderes zu sein," attestierte sie, "aber der Gürtel ist von guter Machart, oh, und da steckt auch noch ein Dolch drin. Außerdem ein Ring, sieht durchaus wertvoll aus, aber... eigentlich eher was für Frauenhände. Den muss er sich mit Gewalt übergestreift haben. Was manche Leute so für Vorlieben haben..."

Als Mika von dem Dolch sprach, kam Vigor neugierig näher. "Darf ich mal? Ich habe einen meiner Dolche verloren, da kann ich Ersatz brauchen." Er zog den Dolch aus dem Gürtel, den Mika in der Hand hielt, und betrachtete ihn vorsichtig - bis Mika ihn unterbrach. "Schau mal!"

Nachdem Vigor die Klinge herausgezogen hatte, war in dem Gürtel aus dem Nichts ein neuer Dolch erschienen. Mit gerunzelter Stirn sah Vigor den Gürtel an. Er überlegte kurz, dann warf er den Dolch in seiner Hand von sich und zog den neuen Dolch aus dem Gürtel. Nach nur einer Sekunde löste sich der geworfene Dolch in Luft auf - und in dem Gürtel erschien wiederum ein Ersatz.

Grinsend sah Vigor in die Runde. "Hat irgendjemand Einwände, wenn ich den Gürtel für die Dauer unserer Mission an mich nehme?"
« Letzte Änderung: 27.10.2012, 20:47:20 von Sternenblut »
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2063 am: 27.10.2012, 20:51:43 »
Vorsichtig öffnete Milan die Tür - und hoffte, dass nicht noch eine weitere Falle auf ihn wartete. Seine Hoffnung wurde bestätigt, und er konnte die Tür problemlos öffnen. Was dahinter lag, war aber weniger hoffnungsvoll. Ein langer Gang lag vor ihm, erhellt durch eine einzelne Fackel, die in der Mitte an einer Wand befestigt war. Der Gang endete an einer weiteren Tür - aber im Gegensatz zu den Holztüren, denen Milan vorher begegnet war, bestand diese aus massivem Eisen und war gleich mit mehreren Schlössern und Riegeln versehen.

Vielleicht hatte er genau den richtigen Weg gefunden, aber seine Chancen, diese Tür zu überwinden, waren wohl eher gering.
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2064 am: 28.10.2012, 00:18:03 »
"Praktisch.", stellte Djarrissa fest, als sie die Untersuchung des Gürtels und der Dolchmagie beobachtete. Etwas Respekt hatte sie schon vor Magie, selbst so kleiner. Sie war rastlos, trat von einer Pfote auf die andere und ließ ihren Schweif hin und her peitschen. Vigors Frage beantwortete sie mit einem Kopfschütteln. Mika übergab den Gürtel mit einer Betonung des: "Für die Mission!", milderte die Einschränkung aber mit einer gespielten Verbeugung und einem Lächeln ab. Wenn sich keiner für die anderen Dinge interessierte, beließ sie sie bei sich. Dann trat sie zu der von Lemnor an der Leine gehaltenen Katzenfrau und die beiden nahmen die Spitze der Gruppe wieder ein.
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:27:22 von Djarrissa »

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2065 am: 28.10.2012, 11:12:59 »
"Na, prima. Genau das hatte ich mir fast gedacht. Es wäre ja auch zu schön um wahr zu sein gewesen. Die werden den Eingang ja nicht einfach so offen stehen lassen. Milan, du bist so ein Idiot!" murrte der junge und mal wieder zum Scheitern verurteilte Mann vor sich hin. Einen Moment lang wollte er sich einfach auf den Boden fallen lassen und Trübsal blasen, aber es gab jemanden, den er hier raus schaffen musste. Und dann fiel ihm plötzlich etwas ein. Hatte der Wärter, der bei dem Angriff bewusstlos geworden war, nicht Schlüssel bei sich gehabt?

"Aber natürlich. Vielleicht bringen die uns hier raus!" dachte er bei sich und schloss die Tür, die er soeben geöffnet hatte, wieder. Er würde zurück eilen und die Schlüssel holen und dann versuchen durch den Gang zu kommen, der doch seltsam verlassen anmutete und förmlich nach einer weiteren Falle roch, jetzt, da Maruiko ihn davor gewarnt hatte. "Ich muss noch mal zurück zu dem Wächter. Am besten lasse ich Sil hier. Und dich auch! Du passt auf sie auf und wenn irgendjemand euch entdeckt, schreist du bitte, so laut es einem Schildgeist möglich ist!" Damit packte Milan Maruiko zurück zu Sil, den Rüsthandschuh dazu, und verbarg beide gut hinter dem Vorhang.

Es war nur ein kurzes Stück und er hatte es ja immerhin auch bis hierher geschafft. Dem nicht vorhandenen Lärm draussen nach zu urteilen, war seine Flucht auch noch nicht entdeckt worden. Aber vielleicht war der Wächter inzwischen zu sich gekommen. Doch das Risiko musste er eingehen. Er lief eilig zu der Tür zurück, die ihn zu diesem Gang geführt hatte, und lauschte daran[1]. Wenn nichts zu hören war, würde er in den Flur hinaus eilen und zurück zu der Tür, hinter der sich sein ehemaliges Gefängnis befand. Hoffentlich passierte Sil in der Zwischenzeit nichts.
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2066 am: 28.10.2012, 18:10:39 »
Die Gruppe um Eretria und Mika setzte ihren Weg fort, angeführt von Djarissa und Mika, die aufmerksam nach möglichen Fallen suchten. Schritt für Schritt gingen sie voran, angespannt und immer damit rechnend, dass sie irgendeinen verborgenen Mechanismus auslösten.

Aber die Gefahr, die sie erwartete, war von anderer Natur... ein Grollen ging durch den Tunnel, und ein zischelndes Geräusch näherte sich ihnen von vorne. Aus dem Schatten trat eine Kreatur hervor, eindeutig nicht menschlich, mit grauenhaften Klauen und Augen, die anfinden, rot zu glühen, während das Wesen näher kam.

Während die Gruppe noch überlegte, wie sie reagieren sollten, hörten sie ein metallisches Scheppern. Hinter ihnen war ein weiterer Gegner erschienen, eine von wabernden Schatten umgebene Rüstung, nur verschwommen sichtbar im Zwielicht des Tunnels.

Carnazzo war der erste, der reagierte. Ein hellweiß leuchtender Funken erschien in seiner Hand, und er hielt ihn vor seine Augen, und sah hindurch, fast wie durch ein Monokel. Mehrfach sah er zwischen den beiden Gegnern hin und her. "Magie, eindeutig Magie. Das Monstrum dort ist eine reine Illusion, ich kann sie bannen, wenn ihr sie mir lange genug vom Hals haltet. Das andere ist... ich weiß nicht... eine halbe Illusion. Ihr haftet etwas reales an. Ich werde sie nicht bannen können, aber ich glaube, dass man sich gegen die Verletzungen, die sie verursacht, mit reiner Willenskraft wehren können müsste."
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Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2067 am: 28.10.2012, 18:15:34 »
Vorsichtig trat Milan wieder in den Gang, aus dem er gekommen war. Er hatte Glück, keiner seiner Peiniger war noch hier. Zügig bewegte er sich wieder zu seinem ehemaligen Gefängnis, öffnete vorsichtig die Tür und sah hinein. Die Gefährten seines Bewachers hatten offenbar noch nicht nach ihrem Kollegen gesehen, doch war er gerade dabei, aufzuwachen. Er hockte auf seinen Knien, hielt den Kopf nach unten und hatte die Hände auf seinen Schädel gelegt, als wollte er ihn davon abhalten, zu explodieren.

"Was bei allen Höllengeistern... aaaaaaaauuhh... dieses Ding... war das überhaupt ein lebendes Wesen?"

Offensichtlich war er noch so mit sich - und seinem schmerzenden Kopf - beschäftigt, dass er Milan bis jetzt noch nicht bemerkt hatte.
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Djarrissa

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2068 am: 28.10.2012, 21:56:59 »
Vorsichtig hatten Djarrissa und Mika die Vorhut gebildet, die Katzenfrau am Seil von Lemnor im Zwielicht außerhalb der Fackeln, Mika kurz dahinter im Lichtkegel der Fackeln. Eine Weile fanden sie nichts, doch dann tauchte das Unwesen vor ihnen auf. Mika blieb schreckensstarr stehen, Djarrissa ging sprungbereit in die Hocke. Beide betrachteten es fasziniert. Als Carnazzo mehr erklärte, hörten sie zu und reagierten unterschiedlich: Djarrissa schnurrte etwas bestätigendes und löste den Seilknoten an ihrem Gürtel, Mika wich abwehrbereit zurück. Beide versuchten die Information, es mit (Halb-)Illusionen zu tun zu haben, zu verarbeiten und die Bilder aus ihren Köpfen zu verdrängen
« Letzte Änderung: 12.09.2014, 21:27:37 von Djarrissa »

Milan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #2069 am: 29.10.2012, 10:56:31 »
'Mist!' Milan hatte gehofft, dass die Wache noch bewusstlos sei. Konnte er es riskieren und ihm noch mal eines über den Schädel ziehen, damit er noch eine Weile weiter schlief? Zwei Dinge sprachen für diese Vorgehensweise. Je länger er schlief, umso länger würde auch sein und Sils Verschwinden unbemerkt bleiben. Und anders würde er wohl nicht an die Schlüssel gelangen. Milan bereute kurz, dass er den Rüsthandschuh nicht mitgenommen hatte. Er zog leise seinen Rapier und nutzte dann den Überraschungseffekt. Sich leise anzuschleichen, dazu zitterte er viel zu sehr. Es musste jetzt alles sehr schnell gehen. Wenn er ihn im richtigen Augenblick erwischte, würde er ihm mit dem Heft des Rapiers gegen den Schädel schlagen und hoffen, dass der Kerl ohne viel Gezetere zu Boden fiel.
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