Bitte beleidigt mich nicht indem ihr meine Gastfreundschaft abweist, das beschämt mich und erfüllt mich mit Trauer.
Während der Bauer zwei Keramikbecher füllt, Samez kann das Plätschern des Rebensaftes hören, tönen noch einige strenge Rufe der Magd durch das Haus, gefolgt von Kindergelächter.
Dann klopft es plötzlich an der Tür, nicht zaghaft oder höflich, sondern hektisch und kräftig.
Der Bauer entschuldigt sich kurz und geht zur Tür.
Als er diese öffnet wird sie hektisch aufgestoßen und eine Stimme redet schnell, fast panisch auf den Bauern ein.
Julius, die Schwarzen kommen, du musst sofort verschwinden, versteck dich und deine Familie, sie werden dich töten wenn sie dich bemerken, sie werden meine Spuren spüren und dich foltern und dann hinrichten.
Ich werde sie aufhalten und dir einige Stunden erkaufen, aber spätestens nach Sonnenaufgang werden sie herkommen.
Nimm diese Brosche als Zeichen das du mir gehörst und gehe zum Turm, mit dieser Brosche wird dir niemand Leid antun, das verspreche ich dir bei meiner Ehre. Ich muss gehen... du hast einen Gast? Ist er ein Krieger oder Söldner? Ich möchte mit ihm reden, denn ich brauche jede, darf ich kurz hereinkommen?
Julius zögert kurz und eine unangenehme Stille entsteht zwischen den beiden, die frage steht einige Sekunden unbeantwortet im Raum.
Ja mein Lord, aber bitte beeilt euch und verlasst die Stube nicht, die Kinder sind noch auf.
Selbstverständlich mein lieber Julius, hier nimm die Brosche und mach deine Familie reisefertig.
Samez hört wie sich jemanden auf den Sessel setzt auf dem der Bauer grade noch saß, die Schritte sind schwer, Stiefel würde Samez tippen, aber nicht schwer genug für jemanden in einer Rüstung.
Ich bin Lord Michelius, ich bedauere die Umstände unter denen wir uns treffen.
Der Lord stockt als er Samez Augenbinde sieht.
Ihr muss mich beeilen, verzeiht meine unhöfliche Direktheit.
Ich kam her um meinen Freund zu warnen, wie ihr sicherlich mitanhören konntet, doch fand ich hierm ehr vor als einen alten Bekannten. Ich bin kein einfacher Mensch und ich kann spüren das ihr auch keiner seid. Da Julius euch meinen besten Wein kredenzt, muss er euch vertrauen und so tue ich es ihm gleich. Gefahr droht, mir, Julius und auch euch, denn die Schwarze Kompanie wird eure andersartigkeit ebenso bemerken wie ich es tat und euch in ihrem fanatischen Wahn als unmenschliches Monster hinrichten.
Der Lord atmet tief durch, seine angenehme Stimme vermag die Anspannung fast perfekt zu unterdrücken während er weiterspricht.
Ich möchte euch um Hilfe bitten meine Feinde mit mir lange genug abzulenken um meinem Freund die Zeit zu erkaufen sich und seine Familie in Sicherheit zu bringen.
Ich glaube es liegt ebenso in eurem Interesse und es soll euer Schade nicht sein. So ihr euch nicht in der Lage fühlt lege ich euch ans Herz ebenso zu fliehen wie Julius.