• Drucken

Autor Thema: Kapitel 0: Die Abfahrt von Hatheril  (Gelesen 23092 mal)

Beschreibung: Die Fahrkarte ins Abenteuer

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Dayn

  • Beiträge: 390
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #135 am: 10.06.2010, 11:40:39 »
Dankbar nimmt Dayn die Kugel von Redril mit einem Nicken entgegen. Am liebsten würde er sofort die Struktur und Beschaffenheit des Gegenstandes untersuchen, doch da kommen ihm Ghart und die Drachenmalhäusler dazwischen und als er die erste Worte von Ghart mit erhobener Stimme hört, beobachtet er den Streit welcher sich vor seinen Augen abspielt genau. Auch wenn der Zwerg schon einiges getrunken hatte, so ist er über die Heftigkeit und Wut der Worte des Zwerges überrascht. 'Solche Dinge sagt man nicht weil man betrunken oder frustriert ist.... ihm muss etwas schreckliches passiert sein und anscheinend hat es etwas mit den zwergischen Clans zu tun....ich werde Graltor davon erzälen, vielleicht kann er sich einen Reim auf das ganze hier machen.'
Ein kurzes Schmunzeln huscht über die Züge des Magieschmieds...hätte er doch gerne gesehen wie dieser Gwyn sein Fett wegbekommen hätte, denn irgendetwas daran wie er sich gibt findet Dayn unsympatisch. Mit einem laut ausgesprochenem: "Unser Freund Ghart macht sich ja Feinde wie ein Könner!", verbannt Dayn die Geschehnisse der letzten Momente vorerst aus seinen Gedanken und schenkt sich Wasser in einen Krug. Mit fragendem Blick in die Runde mit der Karaffe in der Hand, wartet er ob noch jemand anderes sich melden sollte. Geistesabwesend spielt er dann mit der Kugel herum, welche er in einer seiner Gürteltaschen verstaut hat.

Kayman

  • Moderator
  • Beiträge: 3012
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #136 am: 10.06.2010, 12:51:17 »
Reka entlässt ein Stöhnen, als Ghart das Abteil verlassen hat und sich die Tür wieder schließt. „Uns bleibt an diesem Tag auch gar nichts erspart“, sagt sie kopfschüttelnd. „Also…“, beginnt sie fortzufahren, als Gwyn erneut aufspringt. „Spötterkind und Khyberdreck, was ist bloß mit Euch los?“, schreit er seine Kollegen an. „Dieser wandelnde Kohlesack spuckt - spuckt! - auf unsere Blitzbahn, und Ihr, Ihr kehrt Euch einen feuchten Dreck drum? Wo ist Euer Stolz? Ich hätte ihn während der Fahrt hinaus…“ , flucht er weiter, als Edward ihn wieder zurück auf seinen Platz stößt. „Schweig!“ , fährt er ihn an. „Genau wegen Narren wie dir halten die meisten Leute die Drachenmalhäuser für arrogante Wichtigtuer! Hilf uns nun endlich bei den Ermittlungen, oder halte dich zurück, was auch immer dir momentan mehr zusagt!“, zischt er in einem merklichen Befehlston. Gwyn verschränkt daraufhin die Arme, signalisierend, dass er vorerst nicht vorhat weitere Worte in den Mund zu nehmen.

Reka wendet sich erneut an Remus. „Also, Meister Remus, was, würdet Ihr sagen, könnte der Täter der Frau abgenommen haben, falls er überhaupt etwas gestohlen hat. Dennoch gehe ich davon aus, denn wenn er die Frau ohne Motiv hätte töten wollen, hätte er dies ebenso gut an einem weniger auffälligen Ort tun können. Oder könnte er es bereits verloren haben, bei seinem Selbstmord vielleicht? Welche Gegenstände konntet ihr genau von ihm bergen?“, schießt sie los, offensichtlich mehr laut nachdenkend als wirklich strukturiert redend.

„Lady d’Medani“, sagt Edward anschließend. „Besäset Ihr die Güte, nochmals nach dem jungen zu schauen? Vielleicht hat er ja noch weitere Informationen preiszugeben?“, mutmaßt er. Der Junge ist wieder in eine waagerechte Position gesackt, ist aber scheinbar bei Bewusstsein.
« Letzte Änderung: 10.06.2010, 12:52:27 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Kayman

  • Moderator
  • Beiträge: 3012
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #137 am: 11.06.2010, 10:52:07 »
Remus lässt die Gegenstände auf den Tisch gleiten und ordnet sie übersichtlich an. "Also", sagt er zur Erklärung. "Diese Box hatte er in einem gesonderten Sack bei sich. Vorsicht bitte, sie ist umhüllt mit Gift, gegen das ich glücklicherweise recht widerstandsfähig bin. Außerdem fand ich diesen goldenen Schlüssel, den Dolch da und ein zerfleddertes Ledermäppchen. Das war leider alles. Ich denke, falls er noch mehr Besitztümer hatte, wurden sie vom Zug geschleudert." Remus geht ein Stück zurück, um allen einen guten Blick auf die Gegenstände zu gewähren. "Ach so, und natürlich diesen roten Kristall, Drachensplitter, wie ihr ihn nanntet, mit dem er die Wesenheiten beschworen hat."
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Redril

  • Beiträge: 379
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #138 am: 12.06.2010, 13:06:32 »
Ob der Hektik verliert Redril die Konzentration und während er seinen Geist weider sammelt stellt er fest das Ghart auch schon nach draußen stapft.

Dennoch konzentriert sich Redril zuerst auf die Gegenstände in der Mitte des Tisches bevor er die Zwischenmenschlich und zwergischen Probleme beachtet.

Aufmunternd schaut Redril Dayn an und zeigt dann auf das zerstörte Leddermäppchen während er sagt: "Ihr sagtet ihr würdet euch mit Magie auskennen? Besitzt ihr zufällig Magie um dieses Mäppchen wiederherzustellen? Es könnte uns dann vielleicht noch einige Informationen über den Besitzer geben."

Redril nimmt daraufhin kurz den Schlüssel in die Hand und prüft ob darauf irgendwelche versteckten Anhaltspunkte zu finden sind. Danach legt er ihn vorsichtig zurück. "Ich fürchte wir werden erst an dem Ziel unserer Reise weitere Informationen bekommen können. Also sollten wir uns gut darauf vorbereiten."
Redril erhebt sich in der Absicht seinen Geist endgültig zur Ruhe zu bringen und auch den letzten Tropfen Alkohol in seinem Körper zu neutralisieren fügt dann jedoch zuerst an alle hinzu: "Solltet ihr noch Fragen haben, könnt ihr gerne nach mir rufen. Ansonsten denke ich dass Lady d'Medani hier alles im Griff hat." Wohlwollend nickt Redril der Dame zu und bewegt sich zum Ausgang. Auf der Schwelle dreht er sich erneut um und schaut Gwyn dabei ins Gesicht: "Ach, und bevor ich es vergesse. Nicht nur der Zwerg sollte sein Temperament zügeln. Wenn ihr das nächste mal einen angetrunkenen Zwerg die Leviten lesen wollt, solltet ihr vielleicht über folgendes nachdenken: Ich habe gesehen wie dieser Zwerg eine Kreatur aus dem Tiefsten Höllen mit einem gewaltigen Hieb nahezu entzwei geschlagen hat. Was meint ihr kann seine Axt dann noch so voll bringen?" Damit dreht er sich rum und sagt beim rausgehen mehr zu sich selbst, jedoch immer noch laut genug dass der Rest es hören kann: "Nun, ich schaue mal ob ich diesen Zwerg ein bisschen beruhigen kann. Seine Axt zwischen mir und weiteren Mördern zu wissen wäre mir diese Mühe durchaus wert."

Bevor Redril das Abteil des Zwerges betritt, erneuert er seine psionische Kraft. Wissen ist Macht und wenn er den Zwerg beruhigen will kann ein Blick in seine Gedanken wohl kaum Schaden.
Dann setzt er sich neben Ghart und nickt ihm zu während er fragt: "Alles in Ordnung, Ghart? Wenn ihr mich fragt sind sie alle noch ein bisschen grün hinter den Ohren und wissen noch nicht was es heißt Verluste zu erfahren." Wöährend Redril das sagt, spührt er wie sein eigener Schmerz über ihn hereinbricht. Und doch fühlt es sich an, als ob dieser Zwerg in dieser Hinsicht Seelenverwand mit ihm ist und als ob dem Rest diese Begegnung mit dem Schicksal noch erspart geblieben ist.

Ghart

  • Beiträge: 1044
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #139 am: 12.06.2010, 15:52:24 »
Ghart blickt noch immer aus dem Fenster, seine Hände ruhen auf seinem Bauch ineinandergelegt, während seine Füße auf dem gegenüberliegenden Sitzplatz abgesetzt sind. Er trägt jedoch noch seine Kettenstiefel, da das Beinkleid etwas verrutscht ist, sieht man nun jedoch die muskulösen Waden des Zwergen und die Narben, welche die Waden zieren, welche nicht einmal zufällig und chaotisch angeordnet wirken, so als sein sie von Waffen geschlagen wurden, sondern sie wirken bewusst zugefügt und geben ein kompleziertes Muster, welches von fast tierhafter Ornamentik geprägt scheint und sich bis auf die Schienbeine zieht. Das volle Ausmaß dieser Narben ist jedoch nicht zu erkennen.

Als Redril das Abteil betritt, in welchem der wütende Zwerg sich abzukühlen gedenkt, sieht Ghart ihn durch die Reflektion der Scheibe und verharrt erstmal in seiner Pose, jedoch hört er dessen Worten genau zu. Obwohl der Geruch von Schweiß und Alkohol ihn noch immer umweht, wirkt der Zwerg deutlich gefasster inzwischen, jedoch wirkt er nicht so, als würde die halbe Flasche Alkohol, welche er getrunken hat, eine wirklich große beeinflussende Wirkung auf den Zwerg haben. Nachdem Redril ausgesprochen hat, dreht er seinen Kopf zu jenem, um zu antworten.
"Mit mir ist alles in Ordnung." Diese Antwort äußert der Zwerg und blickt dann wieder aus dem Fenster für einen Moment, da er sich nicht sicher ist, ob er Worte mit Redril tauschen soll. "Welchen Zweck hat dies? Ob sie ihn wieder geschickt haben?"
 
Der Zwerg drückt mit der rechten Seite seiner rechten Faust in seinen Ranzen und tastet ihn prüfend ab. Die obere Hälfte des Bauches ist schön straff und strotzt vor Kraft, der untere Teil seines Bauches stellt jedoch nur eine mehr oder weniger hängende Schürze da. Während dieses Vorgangs verwirft Ghart den Gedanken, da Redril eben schon aus freien Stücken versucht hat, zu schlichten. Dementsprechend durchbricht der Clanlose wieder die Stille, welche er für einen Moment heraufbeschworen hat.
"Habt wohl Recht, Freund Redril. Wann verstehen diese Hausbastarde, dass es nicht nur um ihre lächerliche Ehre geht? Die Priesterin hatte selbst Schuld." Ghart blickt nun auch wieder zu Redril. "Sie hat gemeint - und ich habe es bei Dol Dorn vernommen, dass sie es gesagt hat - dass wir ihr im Namen Haus Oriens dienlich sein können. Sie hat unsere Position untergraben, obwohl sie kein Recht dazu hat und hat uns als gnadenvollen Austausch angeboten hat, was uns sowieso frei zusteht. Sie versucht alles an sich zu binden. Sowas hasse ich."
Ghart dreht seinen Kopf an die gegenüberliegende Wand und richtet seinen Oberkörper ein wenig auf, um seine Hose wieder über die vernarbten Beine zu schieben.
"Ich werde ihr nicht den Kopf abschlagen, jedoch habe ich auch zugesagt, dass ich diesen Mord, so es in meiner Kraft steht, aufklären werde. Und ich werde nicht zulassen, dass die Medani alles an ihr Haus kettet. Das würde ich mir und das würde Dol Dorn mir nicht verzeihen. Und ich bete für ihre Häuser, dass der Junge beispielsweise nicht nur vergiftet wurde, weil es ein Hauskrieg ist. Dann werde ich meine Meinung zu der Priesterin vielleicht wirklich ins Negative ändern, wenn sie auch noch in diesen Hauskrieg ihr Haus einbetten muss."
Ghart lehnt sich nun gegen die Rückenlehne und versucht den Rücken durchzustrecken, was aufgrund des leichten, doch sichtbaren Buckels nicht ganz funktioniert. Ein Leben in Schächten, welche sogar für Zwerge zu klein sind, spricht aus diesem Anblick.
"Es freut mich, dass ihr nicht auf diesen «Ich gehöre zu einem Haus, und bin deswegen ganz toll[1]»-Zug aufgesprungen seid."
Gleichwohl es augenscheinlich ist, dass Ghart von tiefen inneren Schmerzen ergriffen ist, äußert er sich nur kurz über den Vorfall und versucht sich zu rechtfertigen. In diesen Worten liegt eine gewisse Portion Frust und auch eine Menge Trotz, gleichzeitig schwingt aber auch sowas wie tiefe Überzeugung in seinen Worten mit. Der Zwerg dreht seinen Kopf wieder, nachdem er Redril noch einmal mit seinem einem Zahn anlächelt, wohl aus Dankbarkeit, zur Scheibe und blickt auf die letzten Meter der Reise, die langsam anbrechen dürften.
 1. Ghart meint toll in der Form von teilweise veraltet, teilweise regional: einfältig, anmaßend, verrückt, geistesgestört, besessen, schizophren

Shesara d'Medani

  • Beiträge: 168
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #140 am: 13.06.2010, 15:24:38 »
Shesara kann sich noch gerade so bei Gharts 'Ansprache' gerade so beherrschen. Doch glücklicherweise hat er noch gerade rechtzeitig die Unterhaltung verlassen, auch wenn die Medani den Zwerg finster hinterherblickt.

Vorallem eben zu Gwyn sagt die Drachenmalträgerin dann: "Ich kann Euren Ärger sehr gut nachvollziehen. Mich bloß mit meinem Vornamen anzusprechen und dann auch noch so sarkastisch zu sein alleine ist eigentlich schon ein starkes Stück gegenüber einer Drachenmalträgerin. Aber dann auch noch das ehrenwerte Haus Kundarak einfach so und aus heiterem Himmel als Meuchelmörder und Giftmischer zu bezeichnen, ist schon eine bodenlose Frechheit. Dieser Zwerg hat Glück, dass ich trotz seiner Beteuerungen und dem temporären Zulassen seiner Schnappsflasche, ihn für einen Alkoholiker halte und man seine Worte wohl nicht allzu ernst nehmen darf momentan. Zwergischer Trotz ist eben schon legendär. Er kann wohl auch kurzzeitig dafür sorgen, dass man nicht mehr sofort einem 'Alkoholgenuß' erliegt wie sonst. Aber bei jeder anderen Person würde ich entsprechende Schritte einleiten gegen die jeweilige Person, denn normalerweise sind solche Verleumdungen gegenüber einem Drachenmalhaus untragbar. Ich denke, dass dieser Ghart irgendwo schon auch ein gutes Herz hat und auch eine gewisse Kampfkraft besitzt, aber wenn er sich selbst nicht wenigstens halbwegs unter Kontrolle hat in manchen Situationen, werde ich ihn nicht vor entsprechenden Konsequenzen, die er künftig tragen muss, schützen können.

Aber ich sollte hier keine allzu langen Reden halten, denn Ihr habt recht werter Herr, dass ich mich nun nach dem Befinden des Jungen erkundigen sollte.", danach schaut sie wie es dem Jungen geht und fragt ihn nach seinem Befinden, falls er schon wieder ansprechbar sein sollte.



« Letzte Änderung: 14.06.2010, 11:47:44 von Shesara d'Medani »

Redril

  • Beiträge: 379
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #141 am: 14.06.2010, 10:41:38 »
Redril schweigt einen moment und beobachtet wie die Landschaft vorbeizieht. Mit ihr die Bilder seines toten Ziehvaters vor seinem Inneren Auge.

Dann konzentriert er sich wieder auf Ghart und dessen Worte und schaut dem Zwerg dabei in die Augen und zum Teil auch seine Gedanken. Müdigkeit. Woher kommt nur diese Müdigkeit? Ahh, wann habe ich schonmal soviel psionische Kraft in so kurzer Zeit kanalisiert? Und das bei diesen Begleitumständen. Ein sachtes Kopf schütteln begleitet Gharts Worte.
Zu spät wird sich Redril bewusst, dass der Zwerg dieses Kopfschütteln falsch verstehen könnte, da es eigentlich mehr seinen eigenen Gedanken galt als des Zwergen Worten. Schnell versucht Redril zu retten was zu retten ist:

"Ghart, ihr sagt doch selbst ihr habt euer Wort genauso wie ich gegeben diesen Mord aufzuklären. Dann dürft ihr auch nicht die Macht der Drachenmalträger unterschätzen. Wenn euer Verhalten, so ehrenhaft und Tugendhaft es auch gemeint ist, letztendlich dafür sorgt dass diese Halbelfin euch daran hindert, dann würdet ihr euer Wort letztendlich leider doch brechen.
Ich hatte in meinem Leben wenig Kontakt zu den Drachenmalhäusern und es ist das erste mal, dass ich mich längere Zeit in der Gegenwart einer Drachenmalträgerin aufgehalten habe, doch unterschätzen sollte man sie denke ich niemals. Ich kann verstehen, dass ihr nicht von ihr an eine Leine gelegt werden möchtet, doch ich kann euch versichern, dass will keiner von uns. Und seht es als Schicksal an, doch betrachtet doch unsere kleine Gruppe. Dieser Remus, welcher Tiere aus dem nichts beschwören konnte und wenn ihr mich fragt euch mehr Zustimmung entgegen bringt als er auszusprechen wagt. Dieser Dayn, der Magie mächtig und mit tiefer Sorge vor der Zukunft. Und uns beide. Glaubt ihr nicht, dass sie vielleicht feststellen wird, dass die Leine die sie uns VIELLEICHT  umzulegen gedenkt, als viel zu dünn erweisen wird?

Und vor allem: Können wir uns es wirklich leisten auf ihre und die Hilfe ihres Hauses zu verzichten, wenn wir wirklich den Mörder fangen wollen. Sollten wir ernsthaft unsere persönliche Abneigung über die Suche nach dem Täter stellen?"
Redril schaut wieder nach draußen. Innerlich ist er angespannt und fürchtet mit seinen Worten Ghart nur noch mehr zu verärgern. So oder so müssen die beiden aber auf jeden Fall einen Fußbreit - besser eine Schluchtbreit - aufeinander zu kommen oder es würde ein Riss in der Gruppe der Detektive entstehen, die ihren Ermittlungen bremsen könnte. Ich werde wohl oder übel auch noch mit der Halbelfin sprechen müssen. Verwundert bemerkt Redril, dass dieses Gespräch ihn nervöser zu machen scheint als ein Axt schwingender, wahnsinniger Zwerg der zuviel Alkohol getrunken hat.

Erst dann wird Redril bewusst, dass vieles von dem was er gesagt hat, dem Zwerg offenbaren könnte, dass er seine Kraft gegen seine Mitmenschen benutzt hat. Hoffen wir einmal, dass er es für Menschenkenntnis hält. Sonst könnte das hier noch wirklich unangenehm werden.
« Letzte Änderung: 14.06.2010, 10:43:09 von Redril »

Dayn

  • Beiträge: 390
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #142 am: 14.06.2010, 11:26:32 »
Nachdem er mit einem Kopfschütteln und einem kurzen, "Das kann ich leider nicht....allerdings werde ich diesen Splitter näher untersuchen. Ich muss gestehen dass er meine Neugier geweckt hat. Sobald wir in Sayandra's Garten angekomme sind, werde ich ausserdem Meister Graltors Alchemielabor benutzen können um das Gift zu identifizieren. Ich bin recht bewandert in der Alchemie und herauszufinden was für ein Gift dies ist, sollte je nach den Bestandteilen aus denen es gemischt wurde unterschiedlich kompliziert werden. Ich bin jedoch recht zuversichtlich."

Dies ausgesprochen setzt sich der Magieschmied bequem him und hält den Gegenstand mit den Fingerspitzen beider Hände fest. Mit leichtem Druck presst er sich diesen an die Stirn und schließt die Augen. Für die aussenstehenden ist nichts zu erkennen, ausser, dass sich hinter den Augenlidern Dayn's seine Augen bewegen als würde er träumen.
In Kopf des Magieschmieds, ist es allerdings alles andere als ruhig, Dayn nimmt die Magie, welche ihn überall in dieser Blitzbahn umgibt, als leuchtende Farben in verschiedensten Tönungen wahr. Nacheinander versucht er durch Konzentration die Dinge, welche ihn nicht interessieren auszublenden und seine Konzentration nur auf den Splitter zu fokussieren. Sollte er eindeutige magische Verknüpfungen in dem Splitter finden, versucht er ihnen zu folgen und zu verstehen was genau sie bewirken sollen, falls sie noch aktiv sind. Während er dies tut, gibt er ab und zu leise Halbsätze wie "das wollen wir nicht sehen....." oder "hm...interessant" von sich. Auch wenn dies merkwürdig für etwaige Zuschauer sein sollte, so hilft es Dayn doch ungemein seine Gedanken laut auszusprechen um seine Handlungsweise noch einmal zu bestätigen.
Nach einer Weile öffnet er wieder die Augen und muss kurz blinzeln um sich wieder an die Helligkeit im Raum zu gewöhnen und öffnet den Mund um seine Entdeckungen den anderen mitzuteilen....

OOC (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 14.06.2010, 13:25:01 von Dayn »

Kayman

  • Moderator
  • Beiträge: 3012
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #143 am: 14.06.2010, 11:55:38 »
Gwyn legt bei Shesaras Worten ein bitteres Lächeln auf. „Ich danke Euch, Lady d’Medani. Wenigstens einer hier drin, der mich versteht“, danach nimmt er einen endlos scheinenden Schluck aus seinem Wasserglas und hämmert es zurück auf den Tisch. „Ihr könnt den Zwerg warnen – sollte so etwas während der Karawane nach Sayandras Garten vorkommen, werde ich ihn davon ausschließen. Denn dort habe ich die Leitung!“

Dann widmet sie sich dem Giftopfer zu. Der Junge lächelt Shesara schwach an. Noch ist sein Mund verschmiert von Blut und Erbrochenem, und dem sonderbaren schwarzen Schleim, der aus ihm sprudelte wie aus einem Bergquell. Doch es scheint ihm besser zu gehen. Er ist bei Bewusstsein und ansprechbar, auch wenn er noch sehr schwach scheint und etwas verwirrt. „Ist Wagon 5 abgekoppelt, ja?“, fragt er die Priesterin mit röchelnder Stimme. “Wird alles gut, ja?“

Dayn hat unterdessen wenig Erfolg mit der Untersuchung des Splitters. Er hat sämtliche Magie verloren, und der Magieschmied spürt nicht einmal mehr die Aura von ehemaligen magischen Effekten. Es handelt sich nunmehr nur noch um einen gewöhnlichen Khybersplitter mit einem schwarzen Loch in der Mitte. Dass der Stein zum Einkerkern von grässlichen Khyberkreaturen und dessen Freilassen - quasi auf Knopfdruck - benutzt wurde, wissen die Helden nur zu gut, doch dies wird von Dayns Untersuchung nun noch einmal bestätigt.

Reka und Edwin stehen unterdessen grübelnd vor den Gegenständen. "Nun, das hier ist offensichtlich die Giftbox des Täters. Wir sollten höchste Vorsicht mit ihr walten lassen. Wir sehen ja, zu was das Gift des Täters im Stande ist. Doch was könnte er von der Halbelfe gestohlen haben? Meister Dayn? Lady d'Medani? Remus? Habt Ihr eine Idee?", fragt Edward nachdenklich.
« Letzte Änderung: 14.06.2010, 15:03:46 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Remus

  • Beiträge: 240
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #144 am: 14.06.2010, 19:57:45 »
Als erstes schaut sich Remus das Ledermäppchen noch ein mal genau an, in der Hoffnung noch dort etwas zu finden.

"Es ist wohl etwas von ihrem Hals verschwunden, sonst können wir nicht sagen was in ihrem Abteil fehlt. Vielleicht wurde sie auch das Opfer eines Auftragsmordes. In dem Kästchen war das Gift und die Phiolen mit ungiftiger Flüssigkeit, welche wohl Gegengifte waren."

Bevor Remus weiter auf die Frage Edwards antwortet, scheint er einen Moment zu zögern, hebt die Hand, wie um sich einen Moment zu erbitten und geht dann zu dem vergifteten Jungen.

"Du wirst wieder gesund werden, mach dir keine Sorgen. Beschreib mir noch mal wie der Mann aussah und was er genau zu dir gesagt hat. Warum wollte er den Wagon abgekoppelt haben?"


Ghart

  • Beiträge: 1044
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #145 am: 15.06.2010, 14:50:21 »
Ghart hat die Hände nun in ruhiger Pose auf dem Bauch zusammengelegt und hört Redrils Ausführungen zu. "So recht scheint er meine Worte nicht zu verstehen oder aufnehmen zu wollen. Er ist irgendwie auf dem Holzweg", konstatiert der Zwerg in Gedanken, während er Ghart nur ein kurzes verneinendes Nicken schenkt. Ghart ist dabei sehr entspannt, die Wahl der Worte scheint ihn nicht sonderlich zu stören und auch nicht, dass jemand nicht seiner Meinung ist. Es ist etwas tieferes, was den buckligen clanlosen Bartträger beunruhigt, einfache Widerworte scheinen Ghart dagegen gar nicht zu berühren. Zumindest nicht im Moment.

Ghart blickt dann einen Moment aus dem Fenster und greift dann instinktiv in den Rucksack, um die angebrochene Branntweinflasche herauszuziehen. Er wiegt sie nachdenklich in der Hand und schaut wieder den schwankenden Wellen innerhalb der Flasche zu, welche noch leicht durch das einfallende Licht beschienen werden. "Ich muss euch entschieden widersprechen, Redril", beginnt Ghart unvermittelt und nutzt eine Phrase, die er von seiner Ehefrau hat, da sie für ihn eher untypisch ist. "Ihr versteht es sogar gänzlich falsch. Es geht mir mitnichten um eine persönliche Feindschaft oder gar eine Fehde mit der Priesterin. Ich kenne sie zu wenig dafür und als kleines Licht in dieser Welt, besitzt sie für mich im Moment noch gar nicht den Wert, ihr meine absolute Feindschaft angedeihen zu lassen." Ghart hörte sich jetzt wie ein gescheiterter Diplomat an, seine Worte fremdartig, aber nicht minder wahr, jedoch noch etwas merkwürdiger durch seine einzähnige Aussprache. Es scheint so, als würde er sich recht lange Zeit zum Überlegen dieser Worte nehmen, er spricht langsam und gefasst. "Sie, Shesara, ist nur ein Opfer ihrer elterlichen und häuslichen Verziehung, sie kann da wahrscheinlich wenig für. Für sie ist es eine Gewohnheit Herrschaft ausüben zu wollen, von einem strahlenden Gaul auf das niedere Volk herabzuschauen und diesem manchmal die Gnade zu erweisen, hilfreich zu sein, damit man seine eigene Macht nicht völlig untergräbt."
Ghart öffnet die Flasche und riecht genüßlich am Branntwein, seine Augenlider flattern in aufsteigender Wonne, er setzt die Flasche wieder ab und setzt fort.
"Obgleich ich euch Recht gebe, dass die Leine, welche sie WAHRSCHEINLICH uns umzulegen gedenkt, sich als zu dünn erweisen wird, gebe ich euch die Warnung, dass sich der ideale Zeitpunkt des Widerstandes verlaufen hat, wenn ihr euch die Leine habt umlegen lassen. Dann verlieren auch viele ihren Widerstandswillen und ihr schwacher Wille stärkt die an sich dünne Leine. Umbindet sie mit feinen Eisendrähten und stärkt sie und treibt viel stärkeren Keil zwischen dem was Gut und dem was Recht ist. Wer freiwillig seine Freiheit aufgibt, muss lange und blutig kämpfen, um sie wiederzuerlangen. Und wenn die Shesara sich nicht persönlich darum kümmert, dass ihr als Schaf unter ihr als Hirtin bleibt, dann werden die Häuser bereits angenommen haben, dass ihre Herrschaft euer Wille ist. Das wird wohl vor allem für diesen Gwyn gelten in unserer Situation."

Ghart nippt einen Schluck, um seine Sucht zu befriedigen und verschließt die Flasche dann wieder und lässt die Flasche in den Rucksack gleiten, wo sie klingend ihren Halt zwischen anderen Flaschen findet. "Ich bin dankbar für eure Sorge. Es ist wohl berechtigt, mich für so törricht zu halten, dass ich die Macht der Häuser unterschätze. Aber wie ihr an meinen Worten eigentlich merken solltet, unterschätze ich sie ganz und gar nicht. Es gibt da nur zwei Schlüsse, Freund Redril, die sich euch bieten. Entweder ich streite wider die Häuser aus Überzeugung oder aus Neid. Für was ihr mich haltet, lasse ich euch offen. Wichtig ist nur, dass ihr versteht, dass ich aus guten Gründen die Häuser der Drachenmalträger verabscheue. Aus sehr guten Gründen."

Ghart möchte erst noch anfügen, dass man nur in solchen Ermittlungen von den anderen Häusern, besonders Medani in diesem Fall, abhängig ist, weil man sich abhängig gemacht hat in der Vergangenheit. Aber Ghart ist der Meinung, dass er für den Moment genügend Worte über sein Problem mit den Häusern verloren hat. Ghart lehnt sich wieder ganz zurück und schließt für einen kurzen Moment die Augen. Über das ungeheure Wissen Redrils, welches ihm in diesem Moment ungewöhnlich erscheinen muss, nach so kurzer Zeit des Zusammenseins, scheint Ghart im Moment gar nicht nachzudenken. Seine Rechtfertigung scheint dem Alkoholiker wichtiger zu sein.
"Danke, dass ihr nach mir geschaut habt, Freund Redril. Mir wurde schon wieder langweilig."
Ghart öffnet seine Augen wieder und blickt wieder in die sich bewegende Landschaft.

Kayman

  • Moderator
  • Beiträge: 3012
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #146 am: 15.06.2010, 19:28:20 »
Remus kann an dem Ledermäppchen nichts außergewöhnliches feststellen. Offensichtilich handelte es sich einmal um einen Aufbewahrungsbeutel für Goldstücke. Dies würde auch die vielen verstreuten Galifar und Regenten auf dem Dach der Bahn erklären, die er bei der Leiche entdeckt hatte. Dann wendet er sich dem Jungen zu. Er schaut ihn auf die Frage hin kurz an, doch dann wendet er seinen Blick ab. Nervös starrt er auf seine Füße, und die Angst steht ihm ins Gesicht geschrieben. Die Feuchtigkeit auf seiner Stirn sammelt sich zu einem Rinnsal, das seinen Weg hinab über seine Nase sucht, bis schließlich ein Tropfen auf seiner Oberlippe landet.

"Der Mann?", fragt er schließlich unsicher. "Er war...er war grauenhaft! Ein Monstrum! Sein Gesicht...es war...war wie geschält. Grässliche Lippen, verzerrtes Grinsen. Ich wollte zum Bordrestaurant. Plötzlich sah ich einen Schatten, und ich spürte einen Stich in meinem Arm. Genau hier!", stammelt er mit zittriger Stimme. Er zeigt auf seine Armbeuge, wo ein schwarzer Fleck noch von der schweren Vergiftung zeugt. "Er...er sagte dass ich sterbe, wenn ich nicht tue was er sagt. Er schnappte...mich am Hals und drückte zu. Keine Luft, keine Luft!" Er greift sich an seine Kehle und schnappt, als ob er jetzt in diesem Augenblick gewürgt würde. "Seine Hand war...vernarbt. Offen. Glitschig. Es war so...wiederlich. Er sagte, er rettet mich, wenn ich Waggon 5 abkopple, und zwar wenn wir Hatheril verlassen haben. Wenn ich es nicht tue, sterbe ich...qualvoll. Und er...er genoss es auch noch. Ja, er hatte Spaß daran, mich zu quälen!" Dicke Tränen kullern mittlerweile die Wangen des Jungen herab. Es ist offensichtlich, dass er unter großem Druck steht, doch seine Erleichterung ist ebenso spürbar. "Ich glaubte ihm...alles. Er meinte es so. Er war...eine Ausgeburt Khybers, bei den Neunen, ich sage es Euch! Und plötzlich war er wieder weg, und ich stand da, ganz alleine! Ich dachte, ich muss sterben. Die Wunde, sie brannte wie die Feuer der Klage! Ich...ich wusste nicht, was ich tuen soll. Es...es tut mir...leid, dass ich den Wagon abkoppeln wollte." Er schaut beschämt zu den Menschen von Haus Orien. "Aber...jetzt wird alles gut?"

Edward und Reka hören mitfühlend dem Jungen zu, und sogar Gwyn scheint für einen Moment seinen Egoismus verdrängt zu haben, schaut doch auch er mit Mitleid in den Augen zu dem Opfer. "Ja", sagt Reka letztlich, "Jetzt wird sicherlich alles gut." Der Junge schließt erleichtert die Augen, doch Rekas Gesichtsausdruck ist gezeichnet von Sorgen. Vermutet auch sie einen größeren Plot hinter alledem?
« Letzte Änderung: 15.06.2010, 20:22:56 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Redril

  • Beiträge: 379
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #147 am: 17.06.2010, 11:11:49 »
Redril lässt den Zwerg bis zum Ende aussprechen und konzentriert sich gänzlich auf die Wahrnehmung aller seine Sinne. Schweigsam schaut er dabei den Zwerg an und zu guter letzt nickt er einmal kurz um ein Anzeichen zu geben, dass er zugehört hat. Dann blickt er nach draußen und lässt den redeschwall des Zwerges auf sich wirken, während die Landschaft blitzschnell an ihnen vorbeirast.

Es vergehen einige Sekunden bevor Redril erneut ansetzt und sagt: "Ich bin nicht gekommen um nach euch zu sehen. Ich bin hier weil ich wegen der letzten Zeit und vor allem heute die Gesellschaft eines gleichgesinnten oder besser gesagt Freundes gebrauchen kann."
Die Worte kommen Redril nur schwer über die Lippen, gibt er dabei doch viel mehr über sich selbst preis als nötig wäre.

Erst dann reagiert er auf Gharts Worte über ihre jetztige Situation und erwiedert: "Ich habe tatsächlich noch wenig Erfahrung mit Diplomatie und den Häusern. Doch diesmal muss ich euch entschieden wiedersprechen." Redril benutzt bewußt Gharts formulierung, nicht zuletzt da er dabei eine starke Empfindung bei dem Zwerg gespührt hatte als dieser sie ausgesprochen hatte. "Es ist mir gänzlich egal wer glaubt mich beherrschen zu könenn. Soll Gwyn denken was er denkt und dabei den Tod finden. Solange ich das nicht so sehe, ist es auch nicht so." Kurz denkt Redril nach, wie er es dem Zwerg erklären kann, dann fügt er noch hinzu: "Nun, stellt euch vor ich wäre der Berater eines Königs. Der König ist schwach und alt und hört auf jedes Wort welches ich ihm rate. Leute wie Gwyn würden noch immer glauben, dass ich nichts weiter als ein unnützer Berrater wäre und der König die Macht in den Händen hält, doch letztendlich hätte ich dann schon längst die Leine umgedreht."
Dann nickt Redril nocheinmal und sagt: "Dennoch habt ihr Recht. Wer einmal seine Freiheit aufgegeben hat, der wird große Mühe haben sie wiederzubekommen. Dennoch unterschätzt ihr die junge Dame glaube ich. Selbst wenn sie nicht in eines der Häuser hineingeboren wäre, wäre sie wohl durchaus zum befehlen bestimmt. Manchen Leuten liegt es einfach im Blut Befehle zu geben und manchen liegt es im Blut sie zu befolgen. Oder weder noch zu tun und dennoch nicht in der Versenkung zu verschwinden." Redrils Worte machen klar, dass er selbst sich als letzterer sieht. Ghart hingegen sieht er eindeutig in keiner seiner Einteilung und überlässt es vorläufig dem Zwerg selbst sich einen Platz in der Welt zu suchen.

Dennoch ist Redril noch nicht am Ende seiner kleinen Rede angelangt. "Wißt ihr Ghart, vielleicht unterschätzt ihr sie nicht, doch ich bin mir sicher dass ihr dies aus großen Teilen aus Überzeugung tut..." Auch wenn der zwergische Starsinn und euer Stolz auch das ihre dazubeitragen "... solltet ihr die Konsequenzen eures Handeln bedenken." Erneut sucht Redril einige Momente nach passenden Beispielen, erst dann führt er fort während er sich innerlich einen Schluck Wasser wünscht. Doch der ist weit entfernt in seinem eigenen Rucksack und so sagt er dann: "Wenn ein Feind mit gezogener Axt vor euch steht, wißt ihr was ihr zu tun habt, nicht? Ihr seht den Schlag kommen und könnt euch auf ihn vorbereiten. Wenn jetzt aber ein Mörder den Dolch hinter eurem Rücken zieht und ihn in euren Nacken ungeschützten Hals sticht, hat er weit mehr vollbracht als der Krieger mit der großen Axt.
Ihr selbst seit der Ehrenvolle Krieger mit der Axt. Denn ihr habt der d'Medani sofort klar gemacht woran sie ist. Dies ist Ehrenhaft doch nicht unbedingt die beste vorgehensweise." Redril bedenkt kurz seine Worte und fügt dann noch schleunigst hinzu: "Nicht dass ich sagen soll, ihr sollt unehrenhaft wie der Mörder handeln, aber auch hier gibt es möglichkeiten für seine Überzeugung einzugestehen, ohne dass man alle seine Asse auf den Tisch legen müsste. Ich will euch viel mehr raten: Spielt mit geschlossenen Karten, solange ihr nicht in der Position des Stärkeren seid. In Ketten oder gar Tod könnt ihr für eure Überzeugung nämlich nichts mehr tun."
Redril ist sich nicht sicher ob die Bilder die er verbal versucht zu erschaffen dem Zwerg verständlich sind, nicht zuletzt da er einem anderen Volk angehört, aber auch da er scheinbar aus einer ganz anderen Umgebung als er selbst zu stammen scheint. Seufzend gibt Redril jedoch auf weiter in den Zwerg zu dringen und sagt: "Nun, es ist auf jeden Fall schön jemanden hier zu haben, dem ich mein Leben bedienungslos anvertrauen würde Ghart." Damit lächelt er ihm noch ein weiteres mal zu und versucht einen bequemeren Platz in dem Stuhl zu finden, während er wieder nach draußen schaut.

Dayn

  • Beiträge: 390
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #148 am: 17.06.2010, 16:32:18 »
Nachdem Dayn den Kybersplitter untersucht  und zu seiner Enttäuschung feststellen muss, dass der Splitter sämtliche Magie verloren hat, legt er ihn auf den Tisch mit den Speisen und beginnt grübelnd im Raum auf und ab zu schreiten.
Während er in kurzen Abständen auf und ab läuft denkt er laut über das was er bisher selbst mitbekommen hat und das was ihm erzählt wurde laut nach:
"Wenn wir davon ausgehen, DASS der Attentäter etwas gestohlen hat, dann sollten wir, wie ihr schon erwähnt hattet, herausfinden was genau gestohlen wurde. Es kann ja beinahe alles sein, was man am Körper tragen oder in einer Tasche mit sich führen kann. Was uns zu der Überlegung führen sollte, ob der Attentäter am Zeitpunkt seines Todes diesen Gegenstand bei sich hatte. Was unwahrscheinlich ist, sonst hätte er nicht willentlich Selbstmord begangen im Wissen wir könnten unter Umständen finden was er gestohlen hat."
Der Magieschmied stoppt seinen Gang und wendet sich den Anwesenden im Raum zu und beginnt weiterzusprechen:
"Wenn dies nun unwahrscheinlich ist, dann gibt es mehrere Möglichkeiten was damit geschehen ist....
1. Der Gegenstand könnte mit Magie fortgebracht worden sein, was aber die Frage aufwirft wenn der Dieb Zugang zu Teleportationsmagie hat warum er nicht damit geflohen ist....
2. Er hat ihn irgendwo an Bord versteckt und jemand anderes sollte diesen Gegenstand abholen wenn er sein Bestimmungsziel erreicht hat, oder.....
3. Der Attentäter hat einen Komplizen an Bord, welchem der Gegenstand übergeben wurde und dieser nun was auch immer bei sich trägt und versucht nicht aufzufallen."
Er wendet sich an die Hausangehörigen des Orien Hauses:
"Wenn jemand eine Fahrkarte für die Blitzbahn kauft, MUSS derjenige einen Platz reservieren? Müssen dazu Namen angegeben werden? Wie wird kontrolliert, dass Personen nicht ohne zu bezahlen an Bord gelangen? Werden irgendwo Namen für die reservierten Karten notiert? Auch wenn es unwahrscheinlich erscheint, so könnte es doch sein, dass unser Mörder auf ganz normalem Wege, als Fahrtgast, die Bahn betreten hat."

Auch wenn es nicht das übliche ist, was Dayn tut, so findet er Gefallen daran ein Rätsel zu lösen das nicht auf einer Konstruktionszeichnung steht. Die Art wie man versucht Stück für Stück ein logisches Puzzle zu lösen, ist etwas was dem Magieschmied schon seit Kindesbeinen an das meißte Vergnügen bereitet hat. So hat diese Fähigkeit doch dazu geführt, dass er nicht elendig in den Strassen von Sayandra's Garten verhungert ist.

Ghart

  • Beiträge: 1044
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #149 am: 17.06.2010, 17:42:25 »
Ghart schmatzt zufrieden, da der Geschmack des Branntweines für einen langen Moment anzuhalten scheint, vielleicht ist im Moment auch einfach seine Vorstellungskraft ausreichend, um sich in der Illusion zu wälzen, wie ein glückliches Schwein im Matsch. Hinter dieser scheinbar einfach merkwürdigen Geste verbergen sich jedoch tiefe Gedanken, welche sich langsam um das Wesen seines Gegenübers drehen.
"Freund Redril scheint sehr Ich-bezogen zu sein. Ich habe nicht mit einem Wort an seinem Willen gezweifelt und dennoch rechtfertigt er sich. Interessant." Mit einem abschließenden Schmatzen widmet Ghart sich wieder der vorbeirauschenden Landschaft, deren Schönheit oder Tristesse Ghart wenig berührt. Er genießt das Gefühl des Vorbeiziehens, der Vergänglichkeit des Augenblicks ohne die Landschaft wirklich aufmerksam zu betrachten. Sie ist für ihn auf dieser Fahrt so vergänglich wie ein kräftiger Alkoholrausch, denn vieles gerät über den Dämon in Vergessenheit, doch die kräftigsten Eindrücke schwinden nie.

Ghart sieht, dass Redril sicherlich eher mit Samthandschuhen anzupacken ist, seine Worte lassen Ghart darauf schließen. Der Zwerg hat mitnichten vor sich jede Person zum Feind zu machen, er hat auch selten einzelne Personen zum Feind, es sei denn, die Person will ihn töten, ausrauben oder betrügen. Ghart hat klar gemacht, dass er eher institutionelle Bedenken hat, aber Redril scheint eher die unterschiedlichen Charaktere als Grundlage des Denkens zu nehmen. Ein schwer zu überbrückendes Missverständnis, an dessen Lösung der Zwerg zu knabbern hat. Ghart ist häufig mit sich alleine und deswegen eher mit seinen Gedanken beschäftigt, Gesellschaft erlebt er meist nur kurz und flüchtig, daher sind Worte nicht seine Stärke, deswegen bemüht er sich um einen weiteren Anlauf.
"Freund Redril, ich habe gar nicht an eurem Willen gezweifelt und auch nicht an den Fähigkeiten der Priesterin, die durchaus eine herausragende Ermittlerin ihres Hauses sein mag. Es geht mir nicht um jede einzelne Person, schon gar nicht bei der Medani oder eurer Person, dazu kenne ich euch nicht lange genug. Wie lange kenne ich euch jetzt? Fast eine Stunde nach menschlichen Maßstäben? Ich bin vielleicht ein Trunkenbold, aber kein Tor, ich beurteile keine Person nach nur hundert ausgetauschten Worten. Ich zweifel jedoch an dem Verhalten gewisser Person, das ist nämlich auch nach einem kurzen Kennenlernen möglich. Und so wie andere sich an meinem Trinken stören, lass ich mich nicht einwickeln von herrschaftlichen Parolen eines Hauses. Und schon gar nicht!" Ghart merkt, dass er langsam in Rage gerät und seine Stimme eine belehrende Tonart annimmt. Etwas, was er stets verhindern will, weshalb er erstmal tief Luft holt. Er blickt aus dem Fenster und wartet, dass ich der innere Zorn wieder legt.

"Freund Redril, euer Vorschlag, dass ich mich wie eine Spinne verhalten soll, die Stück für Stück ein Netz baut, muss ich entschieden ablehnen, so sehr euch das Angebot auch ehren mag. Aber ich glaube nicht, dass es sinnvoller ist, Einheit vorzutäuschen, wenn man auf Zwietracht aus ist. Und eure Worte legen nahe, dass ich wie ein schmeichelnder Eunuch nach Prestige und Anerkennung bettel, damit ich ja nicht mit der Wahrheit anecke. Wenn die Wahrheit und alles, was Gut und Recht ist, eine Zusammenarbeit verhindert, weil mir dieses Verhalten das Leben oder meine Freiheit kostet, dann brauche wir gar nicht darüber diskutieren, ob eine Zusammenarbeit lohnt oder nicht. Ich brauche mich nicht wie ein glatter Elfenarsch benehmen, damit man sich akzeptiert. Man wird meine Art tolerieren müssen, oder man muss es mir deutlich sagen, dass man mich nicht haben will. Ich lasse mich aber nicht mit Herrschaftsgebaren einschüchtern."
Ghart seufzt kurz. "Es geht natürlich um Kompromisse, aber ich werde nicht den ersten Schritt machen ohne mein Unbehagen zum Ausdruck gebracht zu haben. Und für meine Meinung stehe ich mit meinem Leben, egal ob es Herrschaften passt oder nicht."
Der buckelige Zwerg muss sich abermals etwas bremsen und tut dies abermals mit einer Pause, vor allem ein pfeifender Laut mischt sich langsam unter das gesprochene Wort des Zwerges, welches der Clanlose selbst als störend erachtet.

"Meinetwegen seid ihr eurer Meinung nach ein Wesen, welches geführt werden möchte. Und ich erkenne auch den Wert von Gesellschaft. Aber niemand lässt sich in die Gruppe der Befohlenen einordnen, wenn er das nicht will. Nehmen wir mal an, ich teilte eure Meinung, Freund Redril, selbst dann müsste eine Person, welche zum Befehlen geboren ist, die Fähigkeit entwickelt haben oder rasch entwickeln, zu erkennen, wann sie selbst gebieten kann und wann nicht. Sonst ist sie lediglich und leidlich dazu geboren, einen törrichten Tod sterben zu wollen." Ghart kann den Nachdruck hinter seinen Worten nicht verbergen. Seine Sorge ob der Versuche des Hauses, und der Häuser allgemein, zu viel an sich zu reißen, nimmt Stück für Stück Überhand. Es scheint sowas wie Gharts Lebensthema zu sein, seine Abneigung zu keinem Zeitpunkt gekünstelt. "Und lasst euch abschließend sagen, dass ich mir über die Konsequenzen bewusst bin, sofern ich sie einzuschätzen weiß. Aber die Frage ist berechtigt, ob andere das auch sind oder eben nicht."
Ghart lässt sich, nachdem er sich inzwischen aufgerichtet hat, wieder in den Sitz plumpsen und hustet kurz, um den Hals wieder freizubekommen.

"Ich danke euch für die netten Worte, die ihr für mich gefunden hab." Ghart lächelt ehrlich und zahnlos, da er selten freundliche Worte hört, und hofft, dass sie das Thema endlich ruhen lassen. "Wir sollten das Thema vorerst wechseln, Freund Redril. Wir sollten es nochmal aufgreifen, wenn wir ein wenig länger miteinander zu tun hatten, vielleicht verstehen wir einander dann besser."
Ghart deutet mit diesen Worten an, dass auch er manchem Missverständnis erlegen sein mag und dass er momentan nicht in der Lage ist, diese Missverständnisse vollends zu entschlüsseln. Die Zeit muss ihm dabei helfen, wenn es denn falsche Ansichten seitens des Zwerges gibt.

  • Drucken