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Autor Thema: Kapitel 0: Die Abfahrt von Hatheril  (Gelesen 22817 mal)

Beschreibung: Die Fahrkarte ins Abenteuer

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Kayman

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #195 am: 09.09.2010, 08:37:11 »
Während Dayns Bolzen an dem Angreifer vorbei schießt, hat Remus wiederum mehr Erfolg. Sowohl er als auch Renja vermögen, Treffer zu landen. Zunächst fügt die Raubkatze der Gestalt eine tiefe Wunde zu, dann rammt Remus ihm gnadenlos seinen Speer tief in den Wanst. Ein letztes Stöhnen ertönt, ein letzter, einem Seufzer ähnelnden Atemzug, dann sackt die Kreatur auf dem Langspeer leblos zusammen und gleitet blutüberströmt zu Boden.

Unterdessen wird Redril Zeuge davon, wie Shesara leider nur noch den Tod Gwyns feststellen kann. Sie kniet in einer riesigen Blutlache, und der Psioniker bemerkt selbst in der Dunkelheit, dass ihre Kleider und Hände von der klebrigen Flüssigkeit bedeckt sind. Mit traurigem Blick schließt sie seine Augen, die entsetzt aufgerissen sind. "Gwyn Orien", sagt sie leise, fast flüsternd, "Mögen die Göttlichen Neun Eure Seele nach Dolurrh überführen und Euren Frieden finden lassen."

Die beiden Wachen kehren langsamen Schrittes zu der Szenerie zurück. "Gwyn?", sagt einer der beiden kopfschüttelnd. Auch einige der anderen Reisenden haben das Unglück mittlerweile bemerkt und stehen - teils anteilnehmend, teils gaffend - mitten im Lager.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Ghart

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #196 am: 09.09.2010, 15:09:13 »
"Remus ist nicht alleine, er hat doch seine Mieze mit.", röhrt Ghart keuchend, während er langsam ausläuft und zur Ruhe kommt und Redril dann auf die Schulter klopft. "Kein Problem. Kein Problem, mein Freund."
Der Zwerg lässt sich zu Boden sinken und schluckt, wischt sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. "Ich brauch dringend 'nen Schnaps." Mehr will der Zwerg momentan auch nicht zu dem Anblick sagen, den Gwyn gerade bietet. Es wäre unfair gegenüber Gwyn, auch wenn er sich über eine ungerechte Behandlung nicht mehr beschweren kann, jetzt noch einen unflätigen Kommentar zu äußern, zudem macht der Tod sogar den buckelige und schroffen Zwerg betroffen, auch wenn er sich das kaum eingestehen wird.

Ghart blickt genervt auf den fauligen Fleck aus seiner Haut und müht sich dann wieder auf. Es ist nicht in seinem Interesse, an Gwyn herumzufummeln, weshalb er sich einen Schritt von der Leiche entfernt. "Ich werde mir mal die restliche Rüstung holen, wer weiß, ob das die letzten Feinde waren." Der Zwerg wirkt ernst und versucht überzeugend zu wirken, und zu einem Teil entspricht es auch seinen Motiven, doch noch viel mehr will er einen kräftigen Schluck Alkohol. "Was ein Scheißtag.", raunt der zahnlose Zwerg, während er in die Richtung seines Zeltes stampft, um seinen Alkohol zu holen.

Mühsam sammelt Ghart seine Habseligkeiten zusammen und schaut, ob auch noch alles unangetastet ist und keiner versucht hat, sich an seinen Sachen zu vergehen, dann legt er die restliche Rüstung an und entnimmt seinem Rucksack eine Flasche Branntwein, welche er sofort ansetzt und sich einen großen Schluck gönnt. Ein beruhigendes Brennen will sich jedoch nicht einstellen, er ist noch zu aufgekratzt und so langsam beginnt auch seine Wunde zu schmerzen, weshalb er auch darauf einen Schluck Branntwein gießt und dann die Zähne zusammenbeißt. Jetzt spürt er das beruhigende Brennen, welches er vermisst hat, wenn auch an falscher Stelle.
Er kämpft sich wieder aus seinem Zelt hervor, voll gerüstet und mit einer Flasche Branntwein bewaffnet und geht zurück zur Stelle, an welcher der tote Gwyn liegt. "Ich kann erstmal eh nicht mehr schlafen," geht ihm durch den Kopf, während er die Gruppe um Gwyn erreicht. "Und wenn ich schlafen will, dann eben fortan in schwerer Rüstung. Das muss und das wird gehen..."
"Was ein Scheißtag...", raunt er abermals und bietet die Flasche seinen Gefährten an.
« Letzte Änderung: 09.09.2010, 15:22:34 von Ghart »

Dayn

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #197 am: 10.09.2010, 02:29:52 »
Dayn beugt sich keuchend und nach atem ringend vor, all diese kurzen Sprints zehren an seiner Ausdauer und es war schon die zweite Aktion innerhalb solch kurzer Zeit. Der Magieschmied wandte sich an Remus und fragte besorgt: "Seid ihr in Ordnung? Ihr seht teils etwas übel zugerichtet aus....". Während er seine besorgnis zum Ausdruck bringt, schießen ihm die anderen durch den Kopf. Waren sie in Ordnung? Waren noch mehr Angreifer ins Lager geschlichen? Er horcht in die Dunkelheit und hofft keine Schlachtgeräusche mehr zu vernehmen. Nach einigen hektischen Atemzügen beruhigt sich Dayn etwas und machte sich daran die Leiche ihres Angreifers zu untersuchen. Dieser konnte sich nicht auf die brutale Weise verstümmeln wie auf dem Dach der Blitzbahn...vielleicht hatte er etwas bei sich was einen Aufschluss über die Herkunft oder den Auftrag des Attentäters bringen könnte.

Stordan Orien

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #198 am: 11.09.2010, 10:49:25 »
Als der verhüllte Angreifer von Remus niedergestreckt wird, weicht auch der Wille aus Stordan und diesemal belibt er er nur wegen des Wagens stehen. Er atmet schwer, schließt die Umgebung aus seiner Wahrnehmung und konzentriert sich völlig auf sich, den langsam abschwellende Übelkeit zu bekämpfen.
Wasser dringt es langsam in sein Bewusstsein vor. Er würde eine Menge davon benötigen, bis er sich wieder einigermaßen sauebr fühlen würde.
Als sich seine Wahrnehmung langsam wieder öffnet und er nach welchem suchen will, versteht er erst, was um ihn rum geschieht und er erkennt, dass der mysteriöse ANgreifer wohl nicht der einzige Tote in dieser Nacht ist. So verschiebt Stordan seine Suche und geht, besudelt wie er ist, wieder einige Schritte auf Gwyns Leichnam zu, hält aber einenmaßvollen Abstand und vermeidet es insbesondere auf sein eigenes Erbrochenes hinab zu schauen. Endlich wird ihm bewusst wie er aussehen muss, und so steckt er sein immernoch leuchtendes Rapier in dessen Scheide und senkt den Kopf.
Zu sagen hat er zu der Situation nichts, es stand ihm nicht zu, etwas zu sagen, es wäre alles doch bloß eine hole Farce gewesen.

Redril

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #199 am: 12.09.2010, 00:03:05 »
Kopfschüttelnd betrachtet Redril das alkoholische Getränk. Dann sagt Redri leise vor sich hin: "Er war nicht der beste, doch das hat er nicht verdient." Erst im Nachhinein fällt ihm auf wie unhöflich es ist negativ von dem Toten zu sprechen. Lauter sagt er dann zu Ghart. "Danke Ghart, aber nicht jetzt." Der Kopfschmerz frißt sich langsam in sein inneres und seine Nase blutet. Verärgert und geistig abgestumpft wischt er sich das Blut weg macht einen Schritt nach vorne und sagt ohne irgendwen besonderes anzusprechen: "Wir sollten doppelte Nachtwachen heute aufstellen." Dann macht Redril noch einige Schritte nach vorne und lässt sich gegen einen Wagen plumpsen und schließt einfach die Augen.  Ausgebrannt. Das ist doch einfach zu viel. Als ihm die kleine Phiole an seinem Gürtel einfällt, die Gwyns Leben hätte retten können fließen langsam einige Tränen über sein Gesicht.

Kayman

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #200 am: 14.09.2010, 11:01:33 »
Stordan, auch wenn es ihm nicht gefallen mag, wird schlagartig bewusst, dass viele Augen aus dem Lager auf ihm ruhen. Was auch logisch erscheint – schließlich ist er der einzige Orien, der momentan zur Stelle ist, und die Kunden des Hauses, was die Reisenden der Karawane nun einmal sind, erwarten, dass er sich um die Situation kümmert. Doch als er nur passiv und scheinbar ohne die geringste Ahnung, was zu tun sein könnte, herumsteht, übernimmt Shesara kurzerhand das Kommando. Sie weist die beiden Wachen an, sich um die Leiche zu kümmern, und geht eilend zum Rest der Helden, Redril, Ghart und Stordan.

„Wir sollten die Leiche zu den anderen beiden bringen und schnell das weitere Vorgehen bestimmen. Was danach passiert, kann in Sayandras Garten beschlossen werden. Stordan, ich fürchte, Ihr seid hier nun offiziell derjenige, der das Kommando hat, also reißt Euch zusammen“, sagt sie geduldig, aber deutlich, denn sie bemerkt Stordans paralysierten Zustand.

Gemeinsam gehen sie also zum Leichenwagen, der neben der halbelfischen Dame und dem entsetzlich geschändeten Mörder nun bereits die dritte Leiche beherbergen darf – Gwyn Orien. Dabei fällt den Helden auch die leise Unterhaltung zwischen Dayn und Remus auf, die bei dem ausgeschalteten Angreifer sein müssten.

Dayn, der fälschlicherweise davon ausgeht, dass der Angreifer tot ist, wird zunächst überrascht, als er diesen durchsucht. Es handelt sich tatsächlich um eine Frau, was er an dem abgebundenen, doch merkbaren Busen bemerken kann. Unter ihrem Umhang ist sie, abgesehen von einigen Bandagen, um das Nötigste zu bedecken, komplett nackt. Er findet nichts als ihre Waffe und eine Brechstange bei der Angreiferin. Scheinbar war sie sehr auf ihre Anonymität bedacht. Ihre Haut wirkt an einigen Stellen wie abgeschält, und ihre Arme scheinen bedeckt von Symbolen, die in das Fleisch eingeritzt wurden.

Die Nacht wird bald ein Ende haben, am Horizont ist die erste Morgenröte zu entdecken. Diejenigen Helden, die an sich herunterschauen, können beruhigt sein – die ekelhaften dunklen Flecken, die ihnen die Fäulgetiere zugefügt haben, sind wieder verschwunden, so dass sie vorerst von keinen bleibenden Schäden ausgegangen werden muss.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Remus

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #201 am: 14.09.2010, 11:55:46 »
Remus sinkt in sich zusammen als der Feind zu Boden geht. Wie es scheint ist er schwerer verletzt als er sich im Kampf noch selbst zugestehen wollte. Renja hingegen ist völlig unverletzt und lauert neben dem Körper des Feindes.

Remus berührt den Körper der Angreiferin um sie vielleicht noch mit Hilfe eines Zaubers stabilisieren zu können.

Schwer auf seinen Speer gestützt gibt er Dayn dann Antwort:

"Er oder besser gesagt Sie hat mich tatsächlich ein paar mal gut erwischt. Es wäre gut wenn die Priesterin sich meine Wunden ansehen könnte, ich kann mich schließlich schlecht selbst versorgen.

Wir sollten sie gut fest binden, vielleicht bekommen wir noch etwas aus ihr heraus wenn sie wieder wach ist."

Remus geht zurück zum Lager und holt ein Seil aus seinem Rucksack, womit er die Gefangene fesselt. Danach sucht er die Medani auf, damit die Priesterin nach seinen Wunden sehen kann.

Diese Angreifer scheinen es immer noch auf uns abgesehen zu haben, aber was wollen sie nur?
« Letzte Änderung: 14.09.2010, 14:43:56 von Kayman »

Ghart

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #202 am: 14.09.2010, 13:44:06 »
"Dann eben nicht, habe ich eben mehr für mich.", sagt Ghart und wackelt noch abfällig mit der Flasche, ehe er sich selbst noch einen schönen, großen Schluck genehmigt. Und dann noch einen, als Shesara sie dazu auffordert, den toten Gwyn auf den Leichenwagen zu befördern. "So'n verdammter Mist. Hauptsache Tote ansammeln. Sind wir im Krieg, oder sowas?", Gharts Gedanken sind ungewöhnlich unaufgeräumt und auch der Alkohol mag sie nicht sofort wieder in angenehme Bahnen ordnen, weshalb er Flasche unter sein Kettenhemd klemmt und dann Gwyn packt. Soll Shesara sich daran erfreuen, dass Ghart doch die Arbeit für die Häuser erledigt. Aber nach der Beleidigung an Shesara, dass sie einen mickrigen Schwertarm habe, fühlt sich Ghart durch sein Wort dazu gezwungen, den Orien alleine zu schleppen, zumal Redril alles andere als in der Lage dazu scheint. "Schwitzen tust' eh schon.", denkt der buckelige Zwerg missmutig, denn die ganzen Angriffe zehren an seiner Laune und nicht mal mehr sein treuster Freund kann die Gedanken daran fortspülen, weil sie in Form von Toten zu allgegenwärtig sind.

Ghart lässt den Toten über die Schulter auf den Wagen gleiten und legt ihn dann ordentlich hin. Mit einem Sprung kommt er dann vom Wagen wieder runter und geht, ohne ein Wort zu sagen, zu der am Boden liegenden Person. "Wir sollten sie gleich in Stücke hacken. Das wäre gut für meine Laune, denn dann müssen wir nicht den Spott und den Hohn ertragen, mit dem sie uns begrüßen wird, sobald wir sie befragen."
Der zahnlose Zwerg schämt sich eine Sekunde darauf schon fast für seine dreisten Worte, und schluckt deswegen seinen Groll gegen die Angreifer runter.
"Natürlich weiß ich, dass wir rausfinden müssen, warum man uns nachstellt und angreift und worum es bei dieser ganzen Chose überhaupt geht. Ich werde sie nicht in Stückchen hauen." Dann lächelt der Zwerg gezwungen. Man merkt ihm an, dass sich ein dunkler Schatten über ihn gelegt hat, ein Schatten, der sich später nur mit Schlaf, Alkohol und eine Menge Essen verjagen lässt. Essen, das erinnert Ghart an etwas. "Wie sieht es überhaupt aus? Kommen wir mit dem zerstörten Proviant noch bis in den Garten? Ich habe zwar genug Trockenreste mit, aber ich fürchte, sie werden nicht für alle reichen."
Der genervte Zwerg hat aber nur wenig Lust, sich nochmal zur anderen Seite des Lagers aufzumachen, weshalb er es vorzieht, Shesara anzublöken, nachdem Remus das neuste Karawanenmitglied gefesselt hat.
"Priesterin! Wir sollten die Befragung gleich machen. Mach sie ganz, damit wir sie klein machen können."
Letztendlich ist es nicht der idealer Zeitpunkt, um die Befragung durchzuführen, da alle in der Gruppe noch von ihren Emotionen eingeholt werden, aber wer weiß schon, wann der nächste Angriff folgt oder ob dieses gefesselte Wesen nicht findig genug ist, zu fliehen. Besser jetzt als nie, das ist Gharts Devise.
« Letzte Änderung: 14.09.2010, 13:50:50 von Ghart »

Redril

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #203 am: 15.09.2010, 15:28:24 »
Als man die Angreiferin fesselt erhebt sich auch Redril wieder. Wenn er jetzt schläft könnte er wichtiges verpassen. Als erstes schaut er sich die Male und Zeichen auf ihrem Körper an, dann wendet er sich den restlichen Ermittlern zu. "Würden wir bis morgen früh warten und ich mich erholt haben, könnte ich von größerer Hilfe bei der Befragung sein. Aber ich denke wir können sie dann ein zweites mal verhören. Wir müssen so schnell wie möglich erfahren, was sie hier wollte und ob es noch mehr Angreifer gibt."

In den wenigen Minuten während Redril nahezu weggetreten war, hat jemand Gwyn zu den restlichen Leichen gelegt. Als Redrils flüchtiger Blick auf den Wagen fällt verhärtet sich sein Blick. Dieses Gefühl, dass in seinem Inneren wütet, hervogerufen durch die mehrfache Begegnung von Dämonengeistern und den Tod eines Unschuldigen durch Redrils Unachtsamkeit im falschen Moment, scheint ihn von innen aufzufressen. In seinen Augen brennt der Hass als er die Frau anschaut, die er für all dies verantwortlich machen kann. Mit eisiger Stimme, die keinen Widerspruch duldet, wendet sich der ausgebrannte und erschöpfte Psioniker an einige der Karawanenwächter. "Ihr dort! Bringt uns Wasser und Verbände. Und dann sorgt dafür dass stets 4 Leute Wache halten an dem Leichenwagen. Desweiteren werdet ihr die Karawane umstrukturieren. Ghart hier kann euch erklären worauf ihr achten müsst, damit wir alle die Nacht überleben können und bei einem zweiten Angriff nicht alle wie Hühner gackernd durch die Nacht eilen müssen."


Kayman

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #204 am: 15.09.2010, 15:40:14 »
Die Wächter des Hauses sind überrascht, als Redril so deutliche Worte spricht. Doch sie sind erleichtert, dass jemand das Kommando übernimmt. Sie Blicken erwartungsvoll zu dem Zwerg, der von Redril als Kontaktperson genannt wurde. "Eigentlich ist es fast schon Morgen", sagt einer der Wächter zögerlich. "Wir sollten vielleicht unsere Vorräte sammeln und weiterziehen. Sayandras Garten ist nicht mehr allzu weit entfernt. Was meint Ihr?", fragt er den Psioniker und den Zwergenkämpfer. Und es ist wahr: Erste Sonnenstrahlen kämpfen sich ihren Weg durch die mit reichlich Morgentau durchsetzte Luft.

Shesara zögert unterdessen nicht lange, und greift nach ihrem heiligen Symbol der Göttlichen Heerschar. "Meine Kräfte...reichen nur noch für eine schwache Heilung!", sagt sie besorgt. "Kommt her, alle die verwundet sind, und stellt Euch um mich!" Sie steht direkt neben der Gefesselten, und hebt ihr Symbol gen Syberis, welches schwach zu leuchten beginnt. Warme Energien durchfluten die Anwesenden, Wunden werden geschlossen, Blut hört auf zu strömen. Ein jeder fühlt sich etwas besser und versorgter nach dieser schrecklichen Nacht, in der sie von unheimlichen Wesen heimgesucht wurden.

Ein Husten ertönt vom Boden. Die Angreiferin windet sich, sichtbar immer noch schwer mitgenommen, zwischen Bewusstsein und Ohnmacht. Doch ihre Augen sind geöffnet, wenn auch blutunterlaufen. Ihre Bandagen sind tiefrot, fast schwarz gefärbt. Sie speit einen Klumpen geronnenes Blut vor sie Füße der Helden, und ein höhnisches Lachen, wenn auch mit letzter Kraft, zeugt von ihrem ungebrochenen Spott.
« Letzte Änderung: 15.09.2010, 15:41:23 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Dayn

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #205 am: 16.09.2010, 00:13:56 »
Dayn beobachtet stumm wie die Attentäterin gefesselt wird. Es läuft ihm kalt den Rücken runter, als er ihren geschundenen Körper sieht und er kann nicht umhin und sich fragen wer ihrem Körper das angetan hat. War sie das selbst? War es irgendein Kult? Anstatt Antworten zu bringen, wirft die Gefangenahme der Frau mehr Fragen auf. "Ich bezweifle, dass wir aus ihr freiwillig nicht besonders viel herausbekommen werden.... wenn ich es so sagen darf. Ich glaube wer zulässt dass seinem Körper so etwas angetan wird, der muss total Irre sein."
Angewidert verzieht Dayn seine Miene, entfernt sich etwas vom Blut welches ihre Gefangene ausgespuckt und nach einiger Zeit wendet er sich ganz davon ab und Remus zu: "Ich glaube ihr solltet euch etwas ausruhen Remus.... ein paar dieser Wunden sehen selbst nach Herrin Medani's Heilung nicht besonders gut aus und wir sollten es vermeiden, dass ihr euch weiter verletzt."
Der Magieschmied ist froh, dass Redril nun versucht die Dinge in die Hand zu nehmen, da er selbst zu erschöpft und zu verstört ist um einen klaren Gedanken zu fassen.
 Falls, jemand Hilfe benötigt, wird er gerne vortreten um sich mit etwas körperlicher Arbeit von den verstörenden Gedanken abzulenken.

Ghart

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #206 am: 16.09.2010, 11:49:36 »
Ghart findet den Plan der Karawanenwächter, aufzubrechen nach Sayandras Garten, sehr vernünftig, schließlich ist nicht mehr davon auszugehen, dass irgendjemand noch seine Augen wirklich zubekommt. Ghart selbst könnte nicht schlafen, auch wenn er es wollte. Wahrscheinlich würde nach den Bildern des Tages nicht einmal eine ganze Flasche Rum ausreichend sein, um eine traumlose Nacht zu erreichen. "Ja, packt die Sachen zusammen und achtet darauf, dass ihr alles Verfaulte rausschmeißt! Wir sind gleich zum Aufbruch bereit."
Dann wendet sich Ghart der Angreiferin zu.

Ghart blickt die Angreiferin mit hochgezogener Augenbraue an und blickt dann dem Klumpen Blut hinterher, der vor seinen Füßen landet. "Spott, wie erwartet." Kurz überlegt einfach, auch vor ihr auszuspucken und dann wie blöd zu lachen, doch der Zwerg verkneift es sich. "Ja, hervorragend. Du hast deinen Willen nicht verloren, wir beneiden dich." Ghart nimmt einen Schluck Alkohol. Wären in ihrer Umgebung nicht diese Fäulnisgetiere rumgelaufen, würde er ihr jetzt auch einen Schluck gegen den Schmerz anbieten, aber seine Sorge um seinen guten Schluck ist zu groß. "Wer schickt dich? Und warum?" Ghart versucht es kurz machen, so einem verstümmelten Wesen mit Schmerz zu drohen, ist wohl nicht sonderlich effektiv. Sollte sie ihren Spott nicht verlieren, wird Ghart sich eben etwas anderes einfallen lassen müssen.

Kayman

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Kapitel 1: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #207 am: 16.09.2010, 14:55:45 »
Die Wachen des Hauses tuen sofort so, wie sie geheißen wurden, und beginnen, den Abbau der Karawane zu organisieren. Dayn, der seine Hilfe angeboten hat und nun damit beschäftigt ist, verfaulte Lebensmittel auszusortieren, sieht kurze Zeit später zwei weitere Wachen aus einem nahe gelegenen Waldrand zurückkehren. Auch sie haben einige dunkle Flecken, doch es scheint ihnen gut zu gehen. Scheinbar haben sie ebenfalls mit den Fäulnisgetieren Bekanntschaft gemacht. "Dreckine Mistviecher", schimpft einer der Männer, als er die anderen mitten in der Karawane liegen sieht.

Unterdessen lässt es sich die Täterin nicht nehmen, die Helden weiterhin zu verspotten. "Narren, allesamt Narren", keucht sie, wobei stets weiteres Blut aus ihrem Mund läuft. Das fahle Sonnenlicht enthüllt fast jede Minute grausame Details der Verstümmelungen der Frau. Ihre Lippen scheinen zu fehlen und bieten somit einen grässlichen Anblick. Auch hat sie keine Augenbrauen mehr...und keine Lider! Ihr Antlitz gleicht einer Fratze, die gurgelnd die Anwesenden verhöhnt, und ihre Stimme scheint merwürdig entfremdet. ""Glaubt nicht, dass ihr....Euch in Sicherheit wiegen könnt, nein!", speit sie weiter, wobei ihre Worte unregelmäßig von Hustenkrämpfen unterbrochen werden. "Die Fäulnis wird hereinbrechen über...Sayandra!" Ein entsetzliches Lachen, gefolgt von einer finalen Aussage. "Keiner kann und aufhalten!"

Gharts Gedanken sind zutreffend. Wie sollten die Helden ein nützliches Wort aus einer solchen Person, die ganz offensichtlich schlimmste Folter erlitten hat (oder die Qualen sich gar freiwillig zufügte?), herausbekommen? Es würde mehr verlangen als schlichtes Nachfragen...
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Redril

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Kapitel 0: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #208 am: 17.09.2010, 15:33:40 »
Redril schaut zu der aufgehenden Sonne. So spät schon? Wo sind die Stunden geblieben?

Mit einem Nicken stimmt er Gharts Anweisungen zu. Dann fügt er noch hinzu: "Lasst die Wagen so kompakt wie mögliche fahren. Wenn ihr könnt versucht ein paar Wagen aufzugeben und das Gepäck besser zu verteilen. Nehmt die freien Pferde und schickt einige der Wachmänner mit ihnen eine Viertel Meile voraus um etwaige Hinterhalte zu entdecken. Bewaffnet jeden einzelenen Reisenden mit einer Waffe - und wenn es nur Küchenmesser sind. Besser als mit bloßen Fäusten Khyber Kreaturen gegenüber zu stehen. Und behaltet weiterhin zwei Wachen bei dem Leichenwagen. Was auch immer es ist was sie gesucht hat, befindet sich vielleicht noch immer dort."

Dann wendet sich Redril ab und der Frau am Boden zu. Er überlässt es dem stämmigen Zwerg die ersten Fragen zu stellen. Die Reaktion der Gefangenen ist nicht unbedingt wie erhofft, doch Redril gibt die Hoffnung nicht auf. Kurz flüstert er Ghart etwas ins Ohr :"Mit normalen Drohungen werden wir hier nichts erreichen." Daraufhin macht er einen weitern Schritt auf die Gefangene zu und beugt sich hinunter. Sachlich und ruhig spricht er leise in das Ohr der Wahnsinnigen: "Folter kennt ihr, nicht war? Nichts was wir auch tun wird euch mehr Schmerzen bereiten als ihr in der Vergangenheit ertragen musstet, richtig? Doch wenn ihr nicht sprecht, werde ich euren Geist langsam in kleine Teile zersplittern lassen, eure Gedanken zerfetzen und wieder hervor holen bis von euch nichts mehr außer einer Hülle aus Fleisch, Blut und Knochen übrig ist. Und jeden eurer Gedanken werde ich euch nehmen, aus euch heraus reißen. Ihr werdet nicht schreien können. Ihr werdet es nicht überleben. Doch letztendlich werde ich alles wissen was ich wissen muss. Also sprecht doch lieber."

Während Redril das sagt, herrscht in seinem Inneren ein unvergleichlicher Aufruhr. Stimmen sprechen wie wild in seinem Kopf.
Wieso sagt er das? Wieso macht er das? Er kann sie doch nicht wirklich noch in unserem Geist haben wollen, oder ...?
Ich habe ihn sterben lassen. Und den Anderen in den Tod getrieben. Ich sollte sterben...!
Tötet sie. Sie ist an allem Schuld... !
Der Zwerg. Ghart. Alkohol. Wir sollten einen Schluck trinken ... !
Trinken? Schlafen sag ich. Wir können uns ja kaum noch auf den Beinen halten...
Die Berührung des Dämons hat uns zersplittert. Sind wir nun wahnsinnig...?
Wer bin ich? Wo bin ich? Es ist so dunkel ...!


Wirres Gekicher halt in Redrils Gedanken wieder. Der Zusammenbruch steht kurz bevor, seine geistigen Kräfte sind verschwunden und mit ihnen scheinbar die Vernunft. Doch noch immer ist eine Stimme dominant und hält sich wacker am Ruder eines schlingernden Schiffes.
Ayyy. Ich bin Kapitän Blutbart! Arrr!
« Letzte Änderung: 17.09.2010, 15:36:55 von Redril »

Kayman

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Kapitel 0: Die Abfahrt von Hatheril
« Antwort #209 am: 18.09.2010, 11:52:39 »
Die Fremde scheint sich zunächst weiterhin selbstsicher zu sein. Zumindest gibt sie sich so. Mit einem schrill gequälten Lachen erwidert sie Redrils Koordinationsansage. "Ja, haltet die...Wagen so kompakt wie möglich!", schreit sie kichernd, wobei sie letztlich einen erneuten Hustenkrampf erleidet und Blut erbricht. "Zerreißt Eure schäbigen Wachen, damit wir sie wie faules Obst abpflücken können!", ruft sie gurgelnd.

Doch das Lachen soll der Angreiferin alsbald vergehen. Als Redril sich herunterbeugt, steht - wenn auch nur für einen kleinen, entblößenden Augenblick - eine neue Emotion auf ihrem entstellten Gesicht: Schock, Angst und Entsetzen. Doch sie fängt sich sofort wieder, auch wenn ihre Augen ungewohnt wachsam das Gesicht des Psionikers studieren. "Lächerlich", zischt sie nach ein paar Atemzügen. "Keiner von Euch vermag es, irgendetwas aus mir herauszubekommen. Ihr seid alle, alle, dem Untergang geweiht!"
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

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