Als die ersten Worte an Hens gerichtet werden, erhebt sich sofort eine innerliche Mauer. Der Vorwurf war völlig unangebracht. Doch Hens ließ Norkas zunächst weiterreden und dadurch entspannte er sich wieder, der Verlauf ging in eine andere Richtung. Auch nahm er die Hand und ließ sich aufhelfen, ehe er antwortete.
"Norkas..., eure Worte sind klug und scheinen wohlüberlegt. Dennoch vermag ich euch alle drei nicht richtig einzuschätzen. Dies ist auch der Grund, weshalb ich euch niemals in meinen Plan eingeweiht hätte. Ich hätte Belon hier am morgigen Tage selber rausbringen können und brauchte deshalb in gewisser Weise eure Hilfe nicht. Das wir mit geteilten Kräften schon viel mehr hätten ausrichten können ist ebenfalls klar, doch als ich euch vor dem Kontor Suliras fragte welch helfende Taten ihr für die Stadt vorhabt, gabt ihr mir keine Antwort, die es mir ermöglichte festzustellen, dass ihr an Hilfe für die Bürger interessiert wart. Von daher fehlt mir teilweise euer roter Faden in euer Marschroute. Bisher ist es mal so und mal so. Darüber sollten wir zunächst reden. Ein unterschiedlicher Glauben oder auch gar kein Glauben ist für mich nie ein Grund gewesen jemanden nicht zu mögen. Im Gegenteil finde ich Verhaltensweisen anderer Gläubiger zum Teil sehr interessant, ich erwarte einzig denselben Respekt meiner Gottheit gegenüber, den ich anderen entgegenbringe. Ich möchte offen zu euch sein und mich nicht stur stellen, wenn ihr mit vollem Ernst möchtet, dass ich mich wieder zu euch geselle. Zunächst muss ich aber hören, dass nicht nur du Norkas diesen Wunsch hegst, sondern, dass dies alle tun. Weiterhin möchte ich, dass ihr alle wisst, wie unwohl ich mich bisher in dieser Gruppe gefühlt habe. Norkas und Samez, euch beide kenne ich bisher nicht sehr ausführlich, Rhonin gab mir bisher das Gefühl ein einfaches Puzzlestück zu sein, welchem er keinerlei weiteres Interesse widmen müsse. In einer Gruppe von Runenwaffenträgern, die scheinbar noch viel Wichtiges erreichen soll, was genau wurde mir leider bisher nicht erklärt, erwarte ich einfach gegenseitigen Respekt und eine Berücksichtigung der wichtigsten Gefühle jeder Person. Ich selbst bin da eigentlich sehr einfach zu handhaben. Ich erwarte ledigkich Respekt für meine Gottheit. Und wenn ein Vampir, der Todfeind jedes Klerikers meinen Gott aufs Schlimmste und ohne Grund beleidigt, dann erwarte ich von meiner Gruppe, dass sie Verständnis für meine Reaktion aufbringt und eigentlich erwarte ich dort auch Unterstützung. Alles andere hatte mir damals gezeigt, dass ihr kein großes Interesse an meiner Beteiligung in der Gruppe habt.
Nun gut, dieses beides sind meine Bedingungen, wenn ihr alle drei meint diese ohne Probleme umsetzen zu können, dann werde ich mich erneut euch anschließen und hoffen, dass wir zusammen dieser Stadt Frieden bringen können.
Eben aber da ich bisher alleine für die Sicherheit dieser Männer hier sorgen musste, sind meine göttlichen Kräfte für den heutigen Tag verbraucht, ich müsste also zunächst bis zum morgigen Tag warten oder könnte lediglich meine geistigen und körperlichen Kräfte zum allgemeinen Wohle einsetzen."