Charakter (Anzeigen)Tief im Glauben an Lathander verwurzelt, hielt Vaêl es für sein Schicksal, auszuziehen, um die Welt zu retten, obgleich die meisten Menschen wenig mit seinem grenzenlosen Optimismus und seinen leicht naiven Moralvorstellungen anfangen konnten. Die Unbarmherzigkeit der Mondsee bremsten Vaêls Enthusiasmus und er musste schmerzvoll erlernen, dass er besonnener und überlegter vorgehen musste, wenn er das Böse der Welt zu verhindern suchte. Seinen Glauben an Recht und Ordnung aufgebend, scheint er nun tiefer in sich und den Lehren seines Gottes zu ruhen, auch wenn er mittlerweile deutlich mehr Fragen als Antworten kennt. Er ist freundlich, offen, selbstlos und verfügt über eine Engelsgeduld. Sein Mut, seine Entschlossenheit, sein Charisma und vor allem sein unbeirrbarer Wille, Gutes zu vollbringen, machen ihn zu einem hervorragenden Helden alter Zeiten.
Hintergrund (Anzeigen)Das Volk der Talländer gab den Federfällen ihren Namen, weil sich im Frühling die weißen Blätter der umliegenden Kirschbäume lösen, mit den hinabstürzenden Fluten des Wasserfalls vermischen und wie Federn auf der Wasseroberfläche des Ashaba treiben. Hoch oben, am Gipfel des Berges Arath, nahe dem Punkt, an dem die tosenden Wassermassen in die Tiefe stürzen, befindet sich ein abgelegenes Kloster, das in den Fels der Ostwand geschlagen wurde und die Heimat einiger Mönche darstellt.
Für viele Bewohner Federtals stellt das Kloster nur ein Ort dar, an dem sich einige freundliche alte Frauen und Männer zurückgezogen haben, um ihr Leben in Ruhe und Frieden zu beenden. Hierhin wendet man sich, wenn man einen guten Rat sucht, eine Hochzeit gefeiert wird, ein Schiedsspruch benötigt wird oder man mit Krankheiten oder Verletzungen zu kämpfen hat. Welchem Glauben die alten Frauen und Männer anhängen, weiß in Federtal niemand so genau. Manche verweisen auf Lathander, den Fürst der Morgendämmerung, manche auf Selûne, die Mondmaid, andere auf Sune, Fürstin Feuerhaar, die Göttin der Liebe. So ganz richtig ist keines. Der Orden der Sonnenseele betet zu all diesen Göttern. Manche beten nur zu einem dieser Götter, andere zu allen gleichzeitig und wieder andere glauben, dass alle drei Götter die Essenz Amaunators in sich tragen und hoffen, dass der Gott des alten Nesseril wiedergeboren wird. Im Kloster waren all diese Ansichten Gegenstand zahlloser und meist lautstarker Debatten. Sicher ist, dass man hier immer Hilfe bekommt, wenn diese benötigt wird und für die Bewohner Federtals ist das alles, was zählt.
Die Strahlen der aufgehenden Sonne, die sich in im Wasser des Drachengriffs spiegeln und die alabasterweißen Mauern des Klosters erhellen.
Der Glanz der Mittagssonne, die ihren Zenit über der Spitze des heiligen Berges findet.
Das Leuchten der Abendsonne, welches das Tal in warmes, rotes Licht taucht.
Die stillen Hallen des Klosters und die großen runden Fenster, durch die bei Nacht das Mondlicht fiel und alles in silbrigen Schein hüllte.
Die Aufregung der Alten, wenn das Frühlingsfest, eine Verlobung oder eine Hochzeit anstand und alle versuchten, sich gegenseitig im Ausschmücken des Klosters oder des Dorfes zu überbieten. Wenn nächtelang ausgelassen gefeiert und getanzt wurde und nichts die Heiterkeit trüben konnte.
Meist sind es diese Dinge, die Vaêl als erstes einfallen, wenn er an seine Heimat denkt.
Vaêl ist ein Waisenkind. Er wurde auf den Stufen der Klosterpforte ausgesetzt und verdankt sein Leben dem Orden der Sonnenseele, die ihn mit den ersten Strahlen der Morgensonne schreien hörten. Nur in ein paar Decken eingewickelt, hatte der Säugling nichts bei sich, was Aufschluss über seine Identität geben könnte und war derart entkräftet, dass die Bruder- und Schwesternschaft befürchtete, er würde die kommende Nacht nicht überleben. Sie versuchten alle herkömmlichen und magischen Methoden aus, um das Kind zu retten, doch ihre Magie war begrenzt und nichts sollte gelingen. Verzweifelt wandten sich die Ehrwürdigsten an ihre Götter selbst und erhielten einen mächtigen Zauber gewährt, um das Kind zu retten. Von Ehrfrucht ergriffen, wurde der Junge auf den Namen Vaêl getauft, dem celestischen Wort für Hoffnung.
Acht Jahre später stand Vaêl wie jeden Frühling vor der schweren Pforte des Klosters und bat in den Lehren des Klosters unterwiesen zu werden. Obgleich die Alten des Klosters das Kind damals schon in den ersten Frühlingstagen in die Ebene gebracht haben, um es der Obhut der Dorfbewohner zu übergeben, hatten sie es derart ins Herz geschlossen, dass sie Vaêl erlaubten, sie jederzeit zu besuchen. So wurde Vaêl Teil eines eher ungewöhnlichen Arrangements. Die junge Bardin Alyanne Helsang adoptierte den Jungen und verpflichtete sich dazu, das Kind bis zur Volljährigkeit jeden Winter bei sich aufzunehmen, während die Schwestern und Brüder des Klosters von Frühling bis Herbst auf das Kind aufpassen sollten.
Kurz vor seinem zwanzigsten Lebensjahr stand Vaêl vor der bisher schwerwiegendsten Entscheidung seines Lebens. Von den unzähligen Geschichten über Helden und ihre Abenteuer angesteckt, die ihm seine Adoptivmutter jeden Winter allabendlich erzählt hatte, musste er sich entscheiden, ob er vollwertiges Mitglied des Ordens werden wollte oder in die Welt ziehen sollte. Er hatte den Ruf als Kleriker mittlerweile längst erhalten, sich viele nützliche Fähigkeiten bei den Dorfbewohnern oder den Mönchen angeeignet und entschied sich schließlich dafür, das Licht der Sonnenseele in die Welt zu tragen. Vielleicht auch, um endlich Licht in den dunklen Nebel seiner eignen Vergangenheit zu bringen.
Glauben (Anzeigen)Vael Glauben beruht auf Hoffnung. Für ihn existiert kein elementares Böses. Jede Kreatur trifft eine Entscheidung, doch ist diese Entscheidung selten unabhängig und so gilt es, allen Wesen eine freie Entscheidung zu ermöglichen. Ohne Angst und ohne Hass. Vaêl glaubt daran, dass jede Kreatur gut sein kann und das auch möchte. Die Welt brennen sehen zu wollen, ist dementsprechend kein unabhängiger Wunsch. Er ist unfrei, wie alles Böse.