Und so machen sie die fünf Ermittler um ein sechster Mitglied wieder reicher zum alten Schrein von Desna.
Die Fußmarsch verläuft ohne weitere Vorkommnisse, wenn man davon absieht, dass es weiterhin wie aus Eimern schüttet und das es bestialisch stinkt, aber an den Regen und den Gestank hatten sich die Abenteurer ja bereits langsam gewöhnt.
Auch die Bettler, welche mehrfach die Abenteurer förmlich belagern, machen dank Garnug und Rahu keine größeren Probleme und so ist es nur die Kälte der Nacht, welche den Marsch etwas unangenehm gestaltet.
Im Viertel der Reichen ist Aashügel auch bei Nacht enorm gut beleuchtet und dank ein paar patrouillierenden Nachtwächtern gut bewacht, sodass Bettler und Taschendieb einigermaßen fern bleiben.
Der Desna Tempel selbst ist wie die nun leider zerstörte Kirche von Aroden - dem toten Gott der Menschlichkeit - ein Gebäude aus einer längst vergessenen Zeit und Epoche von Aashügel und stammt noch aus der Zeit, als Aashügel eine Stadt von varisianischen Einwandern und Flüchtlingen gewesen ist.
Die Belagerungen durch Orkstämme und die Kriegszeiten hat der Tempel gut erhalten überlebt, doch der Verfall durch Armut und den Verlust von Menschlichkeit in der Stadt hatte dennoch an den Grundmauern genagt.
Und auch die Mitglieder des Klerus der Göttin der Träume und der Sterne ist nach all den Jahrzehnten auf eine sehr kleine Zahl zusammengeschrumpft.
Dennoch sind die Priester von Desna ein stolze und für Fremde offene Priesterschaft, welche sogar ein paar ältere und recht erfahrene Priester beherbergen, sodass Rahu geholfen werden kann, allerdings nicht ohne einen gewissen Grad an Kosten.
Und so findet sich die Gruppe wenige Zeit später - die Desnapriester hatten die Ermittler sehr schnell nach der stattlichen Bezahlungen von insgesamt zweitausend Goldmünzen bzw. Wertgegenständen in diesem Wert (wobei es teurer geworden wäre, wäre Rahu's Zustand schon permanent) und der erfolgreichen Rettung von Rahu vor die Tür gesetzt, da ihre tägliche nächtliche Zeremonie bereits in ihren Anfängen ist - auf den verregneten Straßen von Aashügel wieder.
Es ist bereits kurz nach Mitternacht, als die Gruppe nach einem wärmenden Essen in Form einer Bauernpfanne mit Bratwürsten und ein kleinen Umtrunk in Form von gewässerten Wein sich in den Betten einer recht annehmbaren Schänke (für die städtischen Verhältnisse) namens "Zum gierigen Raubritter" wiederfinden, wobei die Gruppe sich einen Gemeinschaftsraum teilen muss.
Was jedoch vielleicht gar nicht so schlecht ist, wenn man bedenkt, dass ein wütender Magier mich Sicherheit auf Rache aus ist.
Waffen liegen griffbereit, eine Nachtwache ist abgesprochen, Rüstungen sind abgelegt und die Kleidung zum Trocknen ausgehängt als in der Gruppe endlich Nachtruhe einkehrt.
Als am nächsten Morgen die Sonne theoretisch aufgeht, also praktisch hinter den Regenwolken, und die Laternen der Stadt teilweise erlöschen, da nun die Tagesbeleuchtungen nur noch benötigt wird, erwacht die Gruppe langsam wieder aus ihrem erholsamen Schlaf.
Es gibt viel zu bereden und zu erledigen. Alleine das Frühstück, die Morgengebete, die Morgentoilette, die weiteren Ermittlungen und der Kauf von Pfeilen für Ralis würde den ganzen Vormittag förmlich auffressen wie ein gieriger Oger aus
Varisia einen Halbling aus
Absalom.
Außerdem muss die Rechnung hier in der Schänke mit insgesamt drei Goldzähnen, sofern die Ermittler auch das einfache Frühstück mit Rührei und Speck, etwas Brot und warmen schwarzen Tee hier tätigen wollen.