Rahu schaut dem tapferen Zwergen beim Sterben zu, wie er es schon soi oft erleiden musste. Viele seiner Weggefährten sind in den letzten jahren gestorben und dennoch ist keine Trauer in seinem Gesicht zu erkennen. Es ist eine Schande, dass der junge Zwerg zu Lebzeiten nicht seine Bestimmung gefunden hat, doch ist der Ort, an dem seine Seele nun verweilt, ein guter Ort.
Mit einem kurzen Stoßgebet, wünscht er Nurgens Seele eine gute Reise zur anderen Seite und legt derweil die Tote Wirtsfrau vorsichtig gegen eine Fachwerkmauer.
Seinen Schild bereit und das Langschwert blank gezogen, bewegt er sich noch auf die Angreiferin zu. Leise und wortlos. Nur sein exotisches Schwert schlägt mit seinem letzten Schritt einmal auf seinen Schild. Eine Herausforderung. Und ihre Totenglocke. Er wird sie läuten!
Nur für einen kurzen Augenblick betrachtet Gwenael entsetzt den zusammengesackten Magier, der nun leblos und furchtbar zugerichtet zu seinen Füßen liegt. Doch schnell kommt er wieder zu sich. Er macht einen schnellen Schritt über den Corpus, wobei er ein dickes Reagenzglas aus seinem Rucksack zieht. Mit einem leichten Druck zwischen seinen Fingern zerstört er eine feine Membran, und die Flüssigkeiten in dem Gefäß beginnen sich leuchtend zu vermischen. Fast hektisch, als hätte er Angst vor seiner eigenen Waffe, schleudert er das Glas auf die Kultistin.
Doch die verrückte Priesterin weicht gekonnt der Wurfbombe aus, sodass sie nur ein paar Spritzer abbekommt, und wirkt ihrerseits einen Zauber auf Rahu, woraufhin seine Waffe anfängt zu glühen, sodass sich der Halbelf entscheiden muss, ob er die Waffe fallen lässt oder sich die Hand verbrennen möchte.
Obwohl der Vorschlag der Magierin, die Stadt zu verlassen, ganz vernünftig klingt, kann sich Norna nicht dazu durchringen, ihm Folge zu leisten. Ungläubig starrt sie erst auf den mumifizierten Nurgen und dann auf die verschleierte Frau. Sofort schlägt Nornas Gesichtsausdruck in blanken Hass um. Dafür würde dieses Miststück büßen. Die Schwerkraft ignorierend, wie man es nun schon einige Male bei der Kräuterhexe gesehen hat, schwingt sich Norna hinauf in die regennasse Luft und verschwindet hinter dem nächsten Dachfirst.
Auch der Halbork ist entsetzt über den schnellen Tod des Veteranen und spricht ein stummes Gebet zu Erastil. Die Worte gehörten in solchen Fällen immer Rahu, dessen Gottheit für die Toten zuständig war. "Bewache die Tür." befiehlt der Paladin Hugy und zieht sein mächtiges Krummschwert, während er sich zwischen die Diebin und die Kultistin stellt. Dann legt er seinem verwundeten Freund die Hand auf die Schulter, worauf Wärme und Zuversicht den Knochenritter durchströmen und seine Wunden etwas lindern.
Doch Hugy hört nicht auf die Worte von Garnug.
Entsetzt das der Magier hinter ihr zu Boden geht, fängt Hugy sich nach einer kurzen Zeit wieder. Geduckt versucht sich die kleine Abenteurerin hinter dem halbelfischen Paladin zu halten, in der Hoffnung sich vor den Augen des Gegners zu verstecken. Leise zieht sie ihr Schwert aus der Scheide was dieses durch ein prickeln in der Hand bestätigt.
Es bleibt jedoch stark zu bezweifeln, dass ihr Vorhaben geklappt hat.