"Zeit ist eine solch trügerische Dimension! Sicherlich, der Fluss der Zeit fließt in eine Richtung, so dass wir von Vergangenem und Zukünftigen sprechen können. Der Strom des Bewusstseins reißt nicht ab und dass ist der Grund, warum wir auch nach unserem Tode wiedergeboren werden. Doch damit ist auch die andere Qualität von Zeit angesprochen: Sie verläuft in zyklischen Kreisläufen von Leben und Sterben. Eine Inkarnation ist der Ausgang nach einem vollendeten Zyklus. Doch wir suchen danach, aus diesen Kreisläufen herauszutreten und somit dem ewigwährenden Leiden zu entrinnen. Dazu müssen wir mit der Weltenseele einswerden, uns also nicht mehr als abgetrennte Wesenheit begreifen. Doch, verehrter Kami, die Weltenseele - sie kann nicht beschrieben werden!", endete Ling seinen Monolog. Er hatte versucht, die Erklärungen möglichst kurz zu halten, obgleich er sich bewusst war, dass seine Erklärungen darüber hinaus unzureichend bleiben mussten. Doch, so ist sich Ling sicher, der Kami wußte ohnehin schon die ganze Zeit, worüber er sprach und stellte ihn auf die Probe. Ling war sich sicher, eine Art Koan direkt zu durchleben.