Tyromes Erinnerungen bringen ihn nicht zum Sprechen. Aber die Geschichten über den scheinbaren Westmarcher beunruhigen ihn mindestens so sehr, wie das Wissen, dass der Suchtrupp gleichermaßen auch kopflos ist. "Jeder hat den Bischof für die Führungsfigur gehalten und ist ihm blindlings gefolgt. Niemand hat sich bisher erhoben, die nun führungslosen Reste zu sammeln und so einen sinnvollen Weg einzuschlagen. Jeder kämpft für sich, um sein Leben, für seine Prinzipien oder aus welchen Gründen auch immer. Es fehlen einfach die Männer mit Überblick." Tyrome blickt zu der Frau, deren Namen er nicht wusste, und ihn am gestrigen Tag so angefahren hat. Ihre Worte kann er noch jetzt im Wortlaut wiederholen und er versteht sie jetzt eher. "Auch sie ist eine Opportunisten, wie alle anderen hier. Sie sieht nur die jeweilige Situation und versucht darauf zu reagieren. Wie jeder andere hier auch; wer kann es ihr verdenken? Wer sieht weiter, als von Feind zu Feind? Das tun bisher nur unsere Feinde...", denkt der Ritter bitter und schluckt zusätzlich seine Bedenken runter, dass de Aveugler ihn irgendwie aus der Armee von Westmarch kennen könnte. Tyrome hat schließlich nicht nur eine Schlacht für Westmarch geschlagen. Normalerweise hat Tyrome kein Problem sich in der Nähe des Königs zu seiner wirklichen Zugehörigkeit zu bekennen, aber irgendwas ist diesmal anders. Der Wahnnsinn, der ganze Verrat, die ganze Situation. Sie überfordert den Ritter, zwar kann er die Konsequenzen seines Handelns abmessen und sich auch Vorstellungen darüber machen, wie die Situation an sich verlaufen kann, doch er beginnt sein höchstes Prinzip, die Loyalität gegen Khanduras langsam in Frage zu stellen.
Tyrome kaut nachdenklich auf seiner Unterlippe herum, und bemerkt, dass er nicht jedes Wort der brabbelnden Frau mitbekommen hat, die ihre Ängste zum Ausdruck gebracht hat. Obgleich Tyrome diese Ängste nachvollziehen kann, gestern noch ist er in einer ähnlichen Situation gewesen, weshalb er es gar nicht wagt über das Thema ein anklagendes Wort zu erheben, schenkt er ihr zu wenig Aufmerksamkeit. So behält er sich weiter das Schweigen vor und lässt Besnell weiterhin den Vortritt. Tyrome mustert die Frau nochmal eingehend. Sie hat den Tod des anderen mitangesehen, ist bei ihm geblieben. "Das ist auf eine Art mutig, auf eine andere Weise törricht. Das ist auf der einen Seite gnädig, auf der anderen Seite rücksichtslos."
Tyrome krault Tyrant hinter den Ohren und keucht kurz etwas Staub aus, dann verfällt er wieder der Stille.