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Des Kaisers dreckige Unterwäsche

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Menthir:
Hongs Feedback nach Abschluss der Spielrunde:


--- Zitat von: Hong Gil-dong am 19.03.2012, 10:44:00 ---Vielen Dank Menthir für das Leiten und danke an die Mitspieler fürs Mitgestalten dieses super Erlebnis.

Das Szenario:

Ich fand es sehr spannend, wie man erst in den Kerker geworfen wird, ohne zu wissen, was genau los ist. Die Eröffnung mit dem Kaisermörder, der unter uns sein soll, hat mich anfänglich zum Gedanken verleitet, dass evtl. das ganze mit einem Charakter abgesprochen ist, oder der vielschreiber Menthir sich noch zusätzlich eine Sockenpuppe eingestellt hat. Die Entwicklung des Szenarios fand ich bemerkenswert, da durch die scheibchenweise Besuche der verschiedenen Hofteilnehmer sowohl Aspekte auf den Hintergrund des Kaiserreichs, des Kosmos und dann auch des Szenarios eingeflochten wurden. Besonders hat mir gefallen, dass es sich für mich lohnte, auch ältere Äusserungen wieder nachzuschauen und so eine viel konsitentere und kohärentere Geschichte zu erleben. Die ganze Situation des isolierten Kerkers ermöglichte eine sehr geordnete Interaktion mit der Welt, so dass eine überraschende Tiefe erreicht werden konnte. Sehr gut fand ich den Mix aus dem Einflechten eines (für ein RPG) sehr realistischen Kaiserreichs mit den fantastischen Überbau einer nicht klar fassbaren und doch vorhandenen Mythischen Welt, in der die metaphorischen Entitäten (Tu, Garten, Qi) doch exisieren.
Die Charaktere der Besucher waren sehr Interessant und glänzten mit beeindruckender Tiefe und Verschiedenheit. Um trotzdem noch gegen das auf höchstem Niveau dargebotene zu meckern: Ich hätte noch etwas mehr von der Art der Zwilingen oder Boss geschätzt, die zwischen die ganzen höchstrangigen Botschafter und Kaisersöhne geschoben wären. So einen zuschuss von dummdreisten Entspannungsfutter. Aber ob es das ganze wirklich verbessert und nicht verschleppt hätte, kann ich nicht sagen.

Der Hintergrund

Bis zu diesem Spiel war ich von der Überlegenheit einer vorgefertigten (aber evtl. angepassten) Kampagnenwelt gegenüber einer rein Selbstgemachten überzeugt. Ich hielt es immer für ein Problem, dass die Welt zu sehr nur im Kopf des Spielleiters existiert, so dass ich als Spieler mich zu wenig darin einfinden kann. Doch die hier im Forum und die im Wiki mitgelieferten Informationen erlaubten mir, die Geschichte auch vor einem erweiterten Kontext als nur dem Spieltext mitzuerleben. Es waren Informationen zu einer Götterwelt da, aus der man sich vorstellbare Beziehungen herleiten konnte. Die Ouroboros waren nicht einfach ein Wort, sondern es war auch eine 'tatächliche' Organisation vorhanden, die sogar noch innerlich zerstritten war.

Das Spiel

Danke nochmals für das sehr interessante Zusammenspiel. Die ab und an auftauchenden Verzögerungen wurden sehr gut aufgefangen und mit ausführlichen Beiträgen belohnt, die ich sehr gerne las (ab und zu sogar mehrfach, damit ich alles erfassen konnte). Wenn Xu die Philosophischen Klingen mit einem Gast kreuzte war es sehr interessant zu folgen. Die Kehrseite war, das ich aufgrund des Umfangs und der Tiefe manchamal ein wenig abgeschreckt fühlte, dazwischen einen Post zu verfassen. Aus der Perspektive des Zuschauers war es sehr bereichernd, die radikale Position von Xu auf die verschiedenen Exponenten des Reiches treffen zu lassen. So entstand auch die Gelegenheit, den Hintergrund des Reiches zu vertiefen und neue Aspekte des westlichen und östlichen Denkens kennenzulernen.
Noch ewas weitere Kritik: Etwas mühsam beim Schreiben der Beiträge fand ich die Verwendung der Akzente wie z.B. "Shǎzi". Das ausbauen der verlorenen Spieler (Zhao und Oda) hätte vielleicht besser genutzt werden können um weitere Elemente in die Geschichte einzubauen und den Hintergrund zu Stärken.

Fazit: Des Kaisers schwarzes Vermächtnis sind zehn von zehn Kekse
 
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--- Ende Zitat ---

Schreckensjul:
Gratulation zur ersten abgeschlossenen Runde im Gate, Menthir!

Ich kann zwar kein detailiertes Feedback geben, aber alleine die Tatsache an sich verdient ein dickes Lob!  :thumbup:

Menthir:

--- Zitat von: Schreckensjul am 19.03.2012, 13:24:05 ---Gratulation zur ersten abgeschlossenen Runde im Gate, Menthir!

Ich kann zwar kein detailiertes Feedback geben, aber alleine die Tatsache an sich verdient ein dickes Lob!  :thumbup:

--- Ende Zitat ---

Vielen Dank, Jul! Auch wenn ich leider gestehen muss, dass sich das in der Länge natürlich nicht mit den Zugpferden (deine übernommenene LoF-Runde bspw. :)) messen lassen kann. Aber das Gefühl eine ungewöhnliche, experimentelle und dialoglastige Runde zum Abschluss gebracht zu haben und das Wissen, dabei Spieler gehabt zu haben, da das qualitativ herausragend gelöst haben, das ist wirklich herausragend. :)

List:
Zum Setting


--- Zitat von: Menthir am 24.12.2011, 23:36:02 ---Warum spreche ich von einem Szenario? - Ich habe den Versuch, große Kampagnen online zu leiten, aufgegeben, da ich ein Freund des offenen Spiels bin und diese Art der Spiele dazu neigt im Sand zu verlaufen. Szenarien sind von daher an sich knapper. Sie bilden keine gesamte Spielwelt, sondern nur gewisse Orte und Zeiten einer Spielwelt ab. Ich lasse den Spieler größtmögliche Freiheit, aber keine völlige. Dennoch entscheiden die Spieler natürlich alleine darüber, wie und ob sie die Probleme anpacken. Ein Szenario umfasst innerhalb des Spiels eine relativ kurze Zeitspanne und sollte in Realzeit in zwei Jahren abgeschlossen sein. Wenn die Runde ausreichend ankommt, kann dennoch weiter ausgebaut werden.
--- Ende Zitat ---

Dieser Absatz aus dem 'Miraculis Mortuorum'-Gesuch hat mich zum Nachdenken angeregt und mittlerweile teile ich die Auffassung. Dir ist es gelungen, eine überaus interessante Ausgangssituation aufzubauen. Die Charaktere sind auf engstem Raum zusammengepfercht und haben keine Bewegungsfreiheit. Gleichwohl wird sehr schnell deutlich, dass sie durchaus von hier das Geschick des gesammten Reiches beeinflussen können. Es gibt eine schier unendliche Anzahl von Fragen, deren Antwort immer nur weitere Fragen aufwerfen. Dass gleichsam alles möglich scheint und dann auch wieder nichts ein ganz großer Wurf!


Zum Hintergrund

Ein großes Lob möchte ich Dir für den Hintergrund ausdrücken. Ich fand es einfach großartig, dass Du nicht nur Informationen zum Kerker zusammengesucht hattest, sondern gleich eine ganze Welt aufgebaut hattest, die in sich stimmig war. Dass sie sich auch am historischen Vorbild orientiert hat, hat es mir auch leichter gemacht, mich in sie einzudenken. Wie Du weißt, habe ich eine Schwäche für religiöse Themen und dass sogar widersprechende religiöse Weltdeutungen so gut eingebunden waren, fand ich sehr unterhaltsam. Wie Hong schon schrieb, ich finde, dass Dein Setting mit vorgefertigten Settings locker mithalten kann.


NPCs

Sehr gut fand ich auch die NPCs, die ebenfalls sehr liebevoll ausgearbeitet waren. Man hat richtig gemerkt, dass jeder NPC eine eigene Weltsicht und eigene Pläne hat und auf seine Weise versucht hat, die Denunzianten für sich zu nutzen, bzw. sein Spiel mit ihnen zu treiben. Toll fand ich auch, dass sich im Laufe des Spiels immer mehr herauskristallisierte, dass nicht die Kaisersöhne, sondern Shazi alle Fäden in der Hand zu halten scheint - und gegen Ende des Spiels deutlich wurde, dass auch er nur ein hilfloser Narr ist. Gerade diese Lose-Lose-Situation hat etwas schön tragisches und brachte andererseits die Charaktere zum Schluß zum glänzen.


Das Spiel

Auch ich möchte mich sehr herzlich für das schöne Zusammenspiel mit Menthir und auch meinen Mitspielern bedanken! Sicherlich gab es manchmal auch seine Längen und ab und zu war die Beteiligung gering, doch ich finde es saustark, dass wir im, ich glaube letzten Jahr, niemanden mehr hatten, der ausgestiegen ist! Das war also eine Kontinuität, die dem Spiel sehr sehr gut zugekommen ist, insbesondere da andere Themen als Kämpfe vordergründig waren.

Wenn ich auf das Spiel zurückblicke, denke ich mir, dass wir viel daraus gemacht haben, und stellenweise, dass wir auch noch mehr daraus hätten machen können.

Toll fand ich, dass jeder Charakter seine eigene Persönlichkeit und seine eigenen Facetten eingebracht hat. Insbesondere am Anfang und am Ende kamen die Eigenheiten der Charaktere sehr heraus und es war mir ein großes Vergnügen, die Posts zu lesen. Besonders in Erinnerung bleiben mir:

* Die sarkastische (oder zynische?) Art, mit der Mako in das Spiel einstieg, indem er jeden ganz direkt fragte, ob er der Mörder sei -und am zweiten Morgen dies noch einmal fragte.
* Die gelegentlichen Streitgespräche mit Hong
* Die unzähligen Diskussionen von Danshi mit den Höflingen
* und das Ende, wo jeder noch einmal richtig in seinen Charakter eingetaucht ist; großes Kino  :thumbup:
Dann denke ich aber auch, dass wir vielleicht noch an manchen Stellen etwas mehr hätten daraus machen können.

* OT hätten wir vielleicht etwas mehr Inititative zeigen können und vielleicht mehr Notizen machen können oder mehr absprechen können. Dann wäre es leichter gewesen, den Überblick zu behalten. Kompliment übrigens an Hong, der nicht nur die meisten Notizen gemacht hat, sondern sich auch immer wieder mit der Geschichte auseinander gesetzt hat.
* IT hätten wir viel mehr auf einander eingehen können. Wir hätten mehr miteinander sprechen können, Fluchtpläne oder Intrigen schmieden können, etc. Leider haben wir viel Zeit auch einfach nur verstreichen lassen. Schade auch, dass wir nicht so viel mit der Außenwelt interagiert, selbst Gäste eingeladen, Forderungen gestellt haben.
* Menthir, als SL, hat uns an manchen Stellen vielleicht auch zu viel Freiraum gegeben. Jeder Charakter hat ja seine Motivationen, die, wenn nicht selbst ausgespielt, doch auch mal angespielt werden können. Ich denke, das Spiel hätte mehr Dynamik gehabt, wenn er hin und wieder einen NPC ganz gezielt an einen Charakter herantreten hätte lassen, mit einem auf den Charakter zugeschnittenen Angebot oder einer Einschränkung (z.B. Drohung gegen Hongs Verwandtschaft, Angebot zur Flucht im Austausch gegen einen brauchbaren Beweis, Mako hat die Möglichkeit am Hofe vorzuspielen, etc.). Natürlich weiß ich, dass es als SL schwer ist, neben dem Setting, der Geschichte und NPCs auch noch dafür den Blick zu haben und mir ist so etwas auch nicht immer bewusst.

Fazit: Das die Kritik zum Schluß kam, soll den Blick nicht dafür trüben, dass ich diese Runde sehr sehr toll fand und dass ich beeindruckt bin von dem Erlebten. Wisst Ihr, ich bin doch ein wenig wehmütig, dass es jetzt vorbei ist. Zusammengefasst: zehn Daumen:  :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Lu Chieng:
Okay dann werde ich auch mal meinen Senf dazu geben.

Zuerst einmal möchte ich an alle ein dickes Lob aussprechen: Es war eine sehr schöne Runde mit einem würdigen Ende.

Was mich am meisten erstaunt hat war, dass obwohl wir nur in einem Kerker saßen eine Welt um uns herum hatten, die lebte. Nicht als kurz angedachtet Hirngespinnst, sondern als etwas, wo man das Gefühl hatte sobald man aus dem Kerker ist kann man die Straßen runtergehen und findet keine weißen Flecken auf der Karte.  :thumbup:

Die Charaktere waren eine Augenweide (wenn auch nur im übertragenen Sinne), nicht nur die SCs sondern auch die NPC. Bei jedem von ihnen hatte man das Gefühl einem vollständig ausgereiften Spielercharakter mit eigener Geschichte gegenüber zu stehen. :thumbup:

Eine kleine Kritik, die sich aber vor allem auch an mich selbst richtet ist folgende: An manchen Stellen war mir das Ganze schon fast zu hoch. Es war ein Schmauß die Gespräche zwischen List und Menthir mitzuverfolgen doch hatte ich teilweise das Gefühl nicht alles zu durchdringen und noch schlimmer muss es für Lu gewesen sein, der ja keine Bildung genossen hat. Das gleiche gilt wahrscheinlich für Sun. Ich hatte das Gefühl, dass Lu nicht häufig etwas zu den Gesprächen beitragen konnte. Einerseits, weil ich als Mensch nicht wußte wie ich mich zu dem Geschehen äußern soll, anderseits weil Lu nicht wußte was er sagen sollte (Immerhin ist er hier auf Menschen getroffen, gegen die er nicht einfach bluffen konnte, sondern die dieses durchschaut hätten. Deswegen schwieg er häufig vorsorglich).
Ich hätte mich gefreut, wenn ein oder zwei mal jemand gekommen wäre, der eher Lu oder Sun oder vielleicht auch Mako entgegen gekommen wäre. Vielleicht Boss als richtigen Besucher oder etwas ähnliches. Für mich war die eher "straßenschlaue" Fraktion unter uns etwas unterrepräsentiert.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich unendlich froh bin teil dieses Projektes gewesen zu sein und ebenso wie Menthir, zwar als Spieler aber naja, meine erste Runde abgeschlossen zu haben.

Von mir gibt es 9 von 10 was auch immer (vielleicht Bienchen), also 9 von 10 Bienchen.

PS: Vielleicht kommt mir noch etwas in den Sinn und wird angefügt. Muss mir das Ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen.

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