• Drucken

Autor Thema: Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"  (Gelesen 39305 mal)

Beschreibung: Das Inplay

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Sami Atif

  • Beiträge: 384
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #195 am: 04.12.2010, 19:38:06 »
Sami folgt dem Fingerzeig Durrikens und gelangt so zur Leiche des Zwerges. Obwohl da ein Freund liegt und Samis Herz so schnell schlägt, das es ihm fast aus der mageren Brust springt, ist er den Anblick doch gewöhnt. Die Gnolle haben nicht weniger brutal getötet, nur sah es bei ihnen nicht ganz so - er sucht nach einem Begriff für die Vorgehensweise - sauber aus. Wer auch immer Cyron getötet hat, ist dabei zumindest nicht unkontrolliert vorgegangen. Sami erhebt sich und folgt den blutigen Fußspuren, die aber plötzlich verschwinden. Sami schüttelt den Kopf. Schon wieder Fußspuren, die einfach aufhören.

Schade, er hatte gedacht, er könnte die Fußspuren vielleicht weiter verfolgen. Aber andererseits... 'Wenn man sich die Vorgehensweise des Mörders so betrachtet, dann ist doch anzunehmen, dass er nicht so dumm ist, noch weitere Fußspuren zu hinterlassen.' Sami seufzt schwer und geht zurück zur Leiche. "Soll ich dir helfen?" fragt er Durriken, als dieser den Zwerg hinüber tragen will.

Sensemann

  • Administrator
  • Beiträge: 43207
    • Profil anzeigen
    • DnD-Gate
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #196 am: 05.12.2010, 20:24:39 »
Sachlich, nüchtern und fachlich aufgeklärt antwortet Rayhan Mestoph, und findet scheinbar wieder Luft, zumal er von Mestoph's Kragen endlich wieder mit einem kurzen entschuldigen Blick für seine Aktion ablässt:
"Ihr sprecht wahre Worte.
Aber lasst dies alles meine Sorge sein!
Ich werde schon heraus bekommen, wo sich die Abenteurer aufhalten.
Versucht ihr ersteinmal etwas Schlaf zu finden, lieber Mesto’phishakra Mas’mishah,  denn ich fürchte, dass ihr wie wir alle davon die nächsten Tage kaum etwas bekommen werdet! Im Gegensatz zu Eurer drachenartigen Vertrauten, wie es aussieht...", scherzt Rayhan sogar, wobei der graubärtige und sonst haarlose Wissenshüter kurz vielsagend und lächelnd auf sein Buch unter dem Arm für den Hexer ziemlich bedeutungsschwanger schaut, denn scheinbar hatte Rayhan bereits nun einen Plan gefasst.
Und so wie es aussieht, würde dieser Plan dieses alte obskure Buch und Mestoph beinhalten.
"Jedenfalls werde ich mich gleich mittels meiner vom Meister der Meister gegebenen Magie auf die Suche nach ihnen machen und danach, nach ebenfalls etwas Schlaf - ich brauche nicht viel - und meinen Gebeten mich gleich daran machen einen Brief für die Abenteurer zu verfassen, welcher alles erklären sollte.
Ihr, Mesto’phishakra Mas’mishah, werdet den Brief der Gruppe überbringen und ansonsten der Gruppe als weitere Hilfe direkt zur Verfügung stehen: Die Gruppe wird Euch und Eure Fähigkeiten dringend brauchen, zumal ich noch etwas anderes mit Euch vor habe...und auch mit diesem Buch..."
Erneut schaut der alte Magierpriester sehr sonderbar auf das Buch und dann wieder zum Hexer.
"Doch für dieses Ritual...diesen Plan...brauche ich Euch so aufgeschlafen und erholt wie möglich...aber macht Euch keine Sorgen:
Ich werde Euch nichts Schlimmes antun, selbst wenn Euer ständiges Du in meine Richtung mich kränkt!"
Kurz seufzt Rayhan, bevor er noch in diesen misslichen Situation auch noch wütend wird, und setzt zum Schluss hinterher:
"Aber dies ist nun auch egal...genauso wie irgendwelche Schakale...macht Euch keinen Kopf...schlaft lieber...ich werde Euch wecken und rufen lassen...", woraufhin der alte Priester sich abwendet, ohne den Hexer eine Chance auf eine weitere Antwort zu lassen und gasförmig davon fliegt, wobei es zwei dieser riesenblütigen Lakaien sind, welche dank ihrer Entmannung zu massiver Masse angesetzt haben, wie aus dem Nichts plötzlich erscheinen und welche den Hexer mit engelsgleichen hellen Stimmen wie zwei junge Waschweiber auffordern ihnen zu seinem Schlafgemach zu folgen.
Online-SL-Bilanz: 182 tote SC / 32 Inplay-Überlebene / 6 Inplay-Geflohene / 1 Versklavter SC
bei 19 abgeschlossenen Runden

Iuni saba Jin

  • Beiträge: 1030
    • Profil anzeigen
    • The Legacy of Fire
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #197 am: 05.12.2010, 23:39:12 »
Als Iuni schließlich des toten Leibes von Cyron ansichtig wird, werden ihr die Knie schwach. Schon der Tod ihres Mentor Thaman, sowie des tapferen Kazim hatten ihr schwer zugesetzt, jetzt hatte dieses Schicksal ein weiteres Mitglied ihrer Gemeinschaft ereilt.
Das Einzige was Iuni Trost gibt, ist die Tatsache, dass Cyron offenbar nicht leiden musste, dass der Tod schnell und unverhofft kam.
Sie kniet sich neben Naadhira nieder und legt einen Arm um die Schulter der Priesterin, eine ungewöhnliche Geste der Annäherung zwischen den so ungleichen Götterdienerinnen. Keine Worte des Trostes spendet das Feuerorakel jedoch, was wäre auch in so einer Situation angemessen? Welche Worte könnten Naadhira helfen? Iuni spürt in sich eine solche Aufregung und Anspannung, dass sie ohnehin wahrscheinlich nur etwas in Ignal hervorbringen könnte.

Erst als Durriken sich anschickt die Leiche des Zwergen fortzubringen und zu verschanzen, findet Iuni die Sprache wieder. "Ganz recht. Lasst uns in einem der Räume verschanzen, von mir aus in meinem. Dort werden wir Cyrons Leichnam bewachen und aufeinander Acht geben, bis die Sonne steigt."
Glücklicherweise verfügten Iuni und Durriken über Ringe, die ihnen die Möglichkeit gaben mit nur zwei Stunden Schlaf auszukommen.
Zuvor würde Iuni jedoch gerne ihren Krummsäbel holen, ihr Erbe, die Waffe ihres 'Vaters'.
Das Feuerorakel versucht Entsetzen und Trauer durch Entschlossenheit und Wachsamkeit zu ersetzen.
Die Nacht würde zeigen, ob ihr dieses Vorhaben gelingt ...
« Letzte Änderung: 06.12.2010, 13:16:49 von Sensemann »

Sensemann

  • Administrator
  • Beiträge: 43207
    • Profil anzeigen
    • DnD-Gate
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #198 am: 07.12.2010, 11:30:46 »
Und so geschieht es...

Naadhira, Iuni, Sami und Durriken ziehen sich mit den sterblichen Überresten ihres gefallenen zwergischen Freundes Cyron und mit all ihrem Hab und Gut in die Gemächer von Iuni zurück und verbarrikadieren sich förmlich in diesem Schlafraum, wobei die trauernde Naadhira die ersten beiden Stunden vor dem Schlafen noch nutzt (trotz völliger Übermüdung und seelischer Leere), um Cyron's Körper rituell zu waschen und um für den toten Leibwächter und Halbglaubensbruder (da Cyron ja ein Höllenritteranwerber der guten Klaue war) zu beten.
Sami dagegen hält die ersten zwei Stunden Wache, um einerseits Naadhira nicht auch noch diese Bürde tragen zu lassen, sondern auch damit Naadhira nicht alleine ist.
Doch trotz all der Trauer, finden auch Naadhira und Sami nach diesem langen harten und ereignisreichen Tag, nachdem Iuni und Durriken völlig erholt nach zwei Stunden magischen Schlaf dank ihrer Versorgungsringe, wobei zu erwähnen ist, dass Cyron solch einen nützlichen Ring noch bei sich trägt, wieder aufstehen und Naadhira und Sami ablösen.
Während Durriken jedoch recht stumm, nachdenklich - die Stirn in tiefe Falten gelegt - und sichtlich verbittert über all die Erlebnisse und Dinge nachdenkt, welche ihn seit der Abreise als Sklave aus Katapesh wiederfahren ist (und dabei jedoch Wirklichkeit mit einer falschen Wirklichkeit dank seiner magischen Windwaffe vermischt), und dabei so gut es geht versucht Wache zu halten, nutzt Iuni  -trotz des fehlenden Sonnenaufganges - die Zeit für fromme Gebete und wundert sich leicht, dass trotz des fehlenden Sonnenaufgangs ihre Gebete erhört werden, denn plötzlich verfügt sie wieder über all ihre göttlichen Zauberkräfte.
Eigentlich wollte dafür Iuni erst gegen Sonnenaufgang beten, doch scheinbar hat irgendeine göttliche Kraft sie jetzt schon für ihre Gebete an Sarenrae belohnt, wobei eine männliche verführerische Stimme sich in ihren Kopf drängt:

"Wüstenblume..."

Die Nacht ist eigentlich noch gar nicht zu Ende und der junge Sonnenaufgang gerade erst im Beginnen, als die Helden - denn auch Sami und Naadhira werden ruckartig wach, da sie keinen tiefen Schlaf gefunden haben - plötzlich eine tiefe Männerstimme und das heftige Klopfen an die Haupteingangstür der Villa wahrnehmen bzw. hören können.

Könnte dies etwa ein neuer Hinterhalt sein oder doch nur wieder ein nerviger Händler?
Oder könnten dies die Diener und der Koch sein, welche eigentlich sich um das Wohl der Abenteurer kümmern sollten?



Währenddessen vor den Toren der Stadt Katapesh...

Auch Mestoph benötigte dank seiner magischen Ringes nur zwei Stunden Schlaf, doch diese zwei Stunden Schlaf waren nach diesem Abend schwerer zu finden als erwartet.
Sowohl das Einschlafen als auch der Schlaf waren jedenfalls von Gedanken und Träumen völlig zerrüttet.
Viel zu viele Dinger hatte Rayhan - der Wissenshüter - angedeutet und viel zu viele Fragen hatte der alte Wissenshüter nicht beantwortet:

Was hatte sich wirklich mit dieser Schriftrolle auf sich? Und was hatte all dies mit Mestoph und vorallem mit seinem Glauben bzw. Gottheit zu tun?
Und warum hatte Rayhan erst so spät auf sein ständiges Du reagiert und was zum Asmodeus hatte der alte Kauz nun mit dem Hexer vor?

Das hinter den letzten Worten des Magierpriester wahrlich eine Teufelei stecken würde, würde Mestoph sehr bald am eigenen Leib erfahren.

Doch noch ahnt der Hexer nichts böses, als ihn die Sklaven des alten Varisianers holen (nach etlichen Stunden des Wartens und des Meditierens, sodass es nun gerade kurz vor Sonnenaufgang wohl war), ihn anbieten ihm ein Bad einzulassen, um sich zu waschen, und anschließend in das Kellergewölbe unter dem Anwesen des Iroripriesters führen.
Es stinkt hier unten fürchterlich nach alter schlechter Luft, Abwasserkanälen und nach viel zu schwerer exotischen Weihrauch, während die Lichtverhältnisse nur durch wenige Kerzen aufbessert werden.

Die Sonne würde zwar nun über Katapesh aufgehen, aber hier unten war es tiefe Nacht.

Und so schreckt das kratzige "Guten Morgen, habt ihr Euch erholt und gut geschlafen?" des alten Gelehrten förmlich den Hexer aus seinen Gedanken und seiner Situation auf.
Online-SL-Bilanz: 182 tote SC / 32 Inplay-Überlebene / 6 Inplay-Geflohene / 1 Versklavter SC
bei 19 abgeschlossenen Runden

Mestoph

  • Beiträge: 433
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #199 am: 07.12.2010, 17:25:07 »
"Habt Dank, weiser Rayhan."
Dass Mestoph sich an die örtlichen Gepflogenheiten der hiesigen Etikette erst noch gewöhnen muss, ist ihm deutlich anzumerken.
Er spricht etwas stockend und überlegter, als sonst. Zudem empfindet er das Gesieze und Geihrze als völlig überflüssig und unpersönlich. Dennoch akzeptiert er den plötzlichen Wunsch des alten Kauzes und behandelt ihn dessen Wünschen angemessen.

"Ich bin gut ausgeschlafen und in vollem Besitz meiner geistigen, wie auch körperlichen Kräfte.
Was also ist dies nun für ein Ritual? Was habt Ihr vor und wie wollt ihr mich dorthin entsenden, wo ich die Abenteurer treffen kann? Und was hat es mit diesem Buch und den Schakalen auf sich? Lasst mich teilhaben an Eurer Weisheit. Bitte!"

Mestoph passt sich während des Redens an die Floskeln an und seine Neugier gewinnt erneut die Oberhand. Er würde Rayhan nicht mit halbseidenen Informationen davon kommen lassen, also bohrt er weiter und tiefer. In der Hoffnung nun doch noch mehr zu erfahren.
Denn seine Neugier ist gerade erst geweckt und es ist ihm klar, dass nur ein vollkommener Informationsfluss sein Überleben und das der Anderen sichern kan.
« Letzte Änderung: 08.12.2010, 10:42:57 von Sensemann »

Durriken

  • Beiträge: 1214
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #200 am: 07.12.2010, 20:06:10 »
Das Klopfen lässt den Grauen aufspringen und wie von Geisterhand bewegt, liegt der schwere Meteorhammer in seinen Händen. Die trüben Gedanken und das Sinnieren über seine Gefährten, insbesondere Naadhira, und die Verstorbenen, Thamam und Pharak, sind wie weggeblasen und seine Instinkte übernehmen. "Gnollscheiße! Sami, mach Deinen Bogen bereit!"
Mit einem raubtierhaften Satz steht er neben der Tür  des Schlafraums und öffnet sie einen Spalt, um hinaus zu spähen. "Zusammen bleiben." Durriken blickt hektisch um sich. "Hin? Kamelpisse. Wir müssen wohl." Langsam und in alle Richtungen absichernd[1] schleicht[2] er sich zur Eingangstür, in der Hoffnung, dass die anderen ihm folgen. Sollten sie dies nicht tun würde er ungeduldig nach hinten blicken.
 1. Perception: 27
 2. Stealth: 30

Sensemann

  • Administrator
  • Beiträge: 43207
    • Profil anzeigen
    • DnD-Gate
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #201 am: 08.12.2010, 10:59:43 »
Noch während Durriken vorsichtig hinabschleicht und sich geschickt hinter den Ecken und Möbeln in der Villa versteckt, wobei ihm die restliche Gruppe wohl sehr schnell folgen wird, kann Durriken zwar keinen Feind im Raum entdecken, aber dafür sehr deutlich hören, was vor der Eingangstür des gemieteten Herrenhauses los ist:
Wütend klopft es erneut mehrfach stürmisch und teilweise kaum rhythmisch an die Tür, während eine laute zornige Stimme grollt:
"Verdammt nochmal! Ich verbitte mir diese Unhöflichkeiten mir - einem Erzmagus und Hohepriester - gegenüber! So öffnet mir endlich! In Namen des Nethys!"
Wobei Durriken im Näherkommen bzw. -schleichen das Gefühl hat, dass dort draußen nicht nur ein Nethysanhänger steht, denn die Geräusche von schwerer Rüstung, das Gemurmel von mehr als einer Hand voll Personen und das Schnaufen von Reittieren ist zu hören.
Scheinbar hat sich eine große Heerschar um die Villa der Helden gebildet.



Ein sonderbares, kaum zu deutendes Grinsen (welches eher finster zu deuten ist), kommt Rayhan über seine Lippen, während sich seine faltige Stirn noch mehr in Falten legt.
"Lasst Euch überraschen! Ich möchte ungern Euren frischen leeren Geist mit zu viel Wissen füllen...vor allem nicht vor solch einem Ritual."
Woraufhin der alte Gelehrte in den Schatten verschwindet und mit einem Blick hinter sich Mestoph auffordert ihm zu folgen.
Denn scheinbar muss der Hexer ausgerechnet an den Ort, wo der Gestank und der Weihrauch her kommen bzw. wo diese Geruchsansammelungen am Schlimmsten sind.
Die Aussage des Wissenshüters irgendwo vorne bereits aus der Dunkelheit: "Bitte! Legt all Euer Hab und Gut, sowie Eure komplette Kleidung ab! Und legt Euch dann da vorne bitte auf den Steintisch!", macht die Sache nicht besser, wobei sie wenigstens das sonderbare Lächeln etwas erklären kann - vielleicht...
« Letzte Änderung: 08.12.2010, 11:42:16 von Sensemann »
Online-SL-Bilanz: 182 tote SC / 32 Inplay-Überlebene / 6 Inplay-Geflohene / 1 Versklavter SC
bei 19 abgeschlossenen Runden

Sami Atif

  • Beiträge: 384
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #202 am: 08.12.2010, 11:56:01 »
Samis Wache wird begleitet von einer tiefen Traurigkeit. Auch wenn der Junge Cyron nie richtig kennen lernen konnte, fällt ihm der Abschied von dem Zwerg genauso schwer wie von Aarinvir. Trotz seiner innerlichen Pflicht, den Körper des Zwerges weiter zu bewachen, ist Sami froh, als Durriken und Iuni ihn und Naadhira von der Wache ablösen und er endlich ein wenig schlafen kann, wobei er viel zu früh aus seinen düsteren Träumen geweckt wird, als es an der Tür klopft. Er springt auf und Durrikens Aufforderung folgend greift er sich sofort seinen Bogen und seine Schwerter. Wie am Abend zuvor begibt sich der Junge, dessen Bogen unter der angespannten Kraft seiner Hände und Arme bebt, jedoch zuerst zu einem der Fenster und versucht heraus zu finden, was vor der Tür eigentlich vor sich geht und warum sie scheinbar von einer ganzen Schar heimgesucht werden. Vor allem aber versucht er zu erkennen, ob es sich wirklich um einen Nethys-Anhänger handelt, denn er weiß noch um Aarinvir und dessen Religion. Dann schleicht er[1], beinahe so perfekt wie sein Großvater, der sich ohne Fußspuren zu hinterlassen durch den Wüstensand bewegen konnte, hinter Durriken her zur Tür, wobei er einen gewissen Abstand wahrt, um seine Pfeile die notwendige Geschwindigkeit aufnehmen zu lassen, wenn es sein muss.

 1. Heimlichkeit: 34

Sensemann

  • Administrator
  • Beiträge: 43207
    • Profil anzeigen
    • DnD-Gate
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #203 am: 08.12.2010, 12:08:19 »
Unten angekommen muss Sami sich nun überlegen, wie er Durriken von dem Gesehenen im Fenster zu berichten hat:
Entweder versucht der Wüstenjunge es Durriken zu zuflüstern oder per Handzeichen zu erklären, denn draußen vor dem Eingang steht eine über zehn Mann zählende blauschwarzrot gekleidete Ritterschaft, welche neben ihrer schweren verzierten Rüstung, ihren hochwertigen Klingenwaffen auch etliche Zauberstäbe als Bewaffnung offen tragen, während hinter den Fußsoldaten ungefähr eine Reiterschaft von zehn bis zwanzig Mann in leichter Rüstung und mit Schriftrollen in der Hand die Straße abriegeln (und damit den üblichen Verkehr ab Sonnenaufgang zum Erliegen bringt), während ein dutzend Bogenschützen - darunter auch ein paar elfische arkane Bogenschützen - die Dächer sichern und während vor der Tür ein älterer Mann in den goldblauen Gewändern eines neutralen Erzmagiers des Nethys an der Tür klopft und anschließend mit dem Ohr an der Tür lauscht.

Wobei es der lauschende Mann an der Tür ist, welcher Sami zum Flüstern oder Handzeichen geben zwingt.
Online-SL-Bilanz: 182 tote SC / 32 Inplay-Überlebene / 6 Inplay-Geflohene / 1 Versklavter SC
bei 19 abgeschlossenen Runden

Sami Atif

  • Beiträge: 384
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #204 am: 08.12.2010, 12:23:03 »
Sami, der mit lautlosen Gesten zumindest ein wenig vertraut ist, beginnt, seine Hände langsam in den verschiedensten Positionen zu verrenken, sie in verschiedene Richtungen zu bewegen. Immer wieder deutet er Zahlen an und schließlich die Zauberstäbe, die er gesehen hat. Zuguterletzt nimmt er seinen Bogen quer und tut so, als würde er eine Schriftrolle aufrollen, und er legt kurz eine Hand hinter sein Ohr, die das Lauschen des Hohepriester verdeutlichen soll. Seine letzte Geste ist aber wohl die, die Durriken am wenigstens missverstehen kann. Nach einer weiteren Andeutung eines Dutzends fährt Sami mit seinen Fingern zu seinen Ohren und deutet damit eine nicht vorhandene Spitze an, bevor er seinen Bogen kräftig spannt und einen ernsten Gesichtsausdruck annimmt. Er hofft, dass er mit seinem Herumgezappel Durriken deutlich machen kann, dass da draußen fast eine kleine, gut gerüstete Armee auf sie wartet und dass jeglicher Widerstand wahrscheinlich in einer Katastrophe oder doch zumindest einer fürchterlichen Niederlage enden würde. Trotzdem sieht er nicht aus, als würde er sich einfach geschlagen geben. Stattdessen hält er seinen Bogen fest in der Hand und wartet nur darauf, dass Durriken die Tür öffnet und sich dagegen entscheidet.

Naadhira

  • Beiträge: 1238
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #205 am: 08.12.2010, 20:43:37 »
Naadhira folgt den anderen am Morgen nur langsam, doch wirkt die Frau erstaunlich entschlossen. Fast so als hätte ihr der neue Morgen auch etwas von ihrer Entschlossenheit zurückgegeben, die sie in früheren Zeiten schon gezeigt hat. Interessiert beobachtet sie das Verhalten von ihren Freunden, als die Rufe erschallen. Eine Zornesfalte zeigt sich auf der Stirn des Ausgeglichenen Bildnisses als sie zur Tür geht. Sie macht sich nicht die Mühe eine Waffe zu ziehen, weil sie nicht glaubt, dass jemand der sie angreifen will einen derartigen Lärm veranstalten würde. Kurz blickt sie zu Durriken dann öffnet sie schwungvoll die Tür und erhebt ihre Stimme zu einer recht lauten Stimmlage:
"IHR VERBIETET EUCH DIESE UNHÖFLICHKEIT??? ERST SCHICKT IHR VERBRECHER IN DER NACHT, DIE MEINE LEUTE ERSCHLAGEN UND DANN FAHRT IHR EINE PROZESSION AUF, ALS WOLLTET IHR EIN VERBRECHERLAGER AUSHEBEN! ICH BIN EIN AUSGEGLICHENES BILDNIS ABADARS UND ICH ERWARTE EINE ERKLÄRUNG FÜR EUER UNGEHEUERLICHES AUFTRETEN! SELBST EIN GNOLL HÄTTE MEHR ANSTAND ALS IHR, DER IHR OFFENSICHTLICH EINE SCHLACHT SCHLAGEN WOLLT!"
Der Redefluß der Priesterin wird kurz unterbrochen, weil sie das Zeichen des Schlüssels in die Luft malt, als sie den Namen ihres Gottes nennt. Die Frau spricht weiter in einer gehobenen Lautstärke. Es ist offensichtlich, dass sie will, dass Leute innerhalb der Häuser verstehen sollen, was sie dem Mann ihr gegenüber sagt: "ICH HABE EINE VERABREDUNG MIT DER HOHEPRIESTERIN KAZIM! WOLLT IHR MIR DEN WEG IN MEINEN TEMPEL VERWEHREN, PRIESTER? WOLLT IHR ES WIRKLICH WAGEN, MICH DARAN ZU HINDERN MEINEM LEIBWÄCHTER DIE LETZTE EHRE ZU ERWEISEN? GEHT MIR AUS DEM WEG UND LASST MICH UND MEINE FREUNDE DURCH!"
Nachdem die Frau geendet hat, schaut sie interessiert zu der riesigen Anzahl Personen, die der Mann mitgebracht hat. Ihre Gesichtszüge verziehen sich zu einem Lächeln. Das Aufgebot, welches der Mann aufgefahren hat, scheint sie eher zu amüsieren, als zu ängstigen.
« Letzte Änderung: 09.12.2010, 12:25:04 von Sensemann »

Iuni saba Jin

  • Beiträge: 1030
    • Profil anzeigen
    • The Legacy of Fire
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #206 am: 09.12.2010, 07:34:16 »
Die Nacht war kurz und doch gleichzeitig lang und von Sorgen und Bedenken geprägt. Da hatten sie nun schon den Luxus einer Villa und mussten sich hier nun verschanzen wie in einer Feste. Zum Glück war Iunis Zimmer auch selbst für vier Leute komfortabel genug und mit zahlreichen Kissen ausgestattet. Die Tatsache dass ihre Gebete trotz des fehlenden Sonnenaufgangs erhört werden, lässt Iuni verwirrt zurück. Wer war nur diese Stimme? Wüstenblume? Marzuks Worte ...

Als hektisches Leben durch das Klopfen in das Haus kommt, greift Iuni eilig nach ihrem Krummsäbel, dem Erbe ihres Vaters und eilt mit den Gefährten zum Hauseingang, wo sie sich hinter Möbeln verschanzen. Als klar wird, dass es sich um Anhänger des Nethys handelt, wird Iuni zornig. Warum sonst sollten sie hier mit einer Schar Bewaffneter auftauchen, wenn nicht auch sie nach der Schriftrolle gieren. Elende, anstandslose Aasgeier. Konnte es wirklich sein, dass sie den Mörder geschickt haben wie Naadhira vermutet? Zu wenig weiß Iuni dazu über die Kirche des zweigesichtigen Gottes hier in der Stadt. Dennoch steht sie voll und ganz hinter Naadhira, die mit kraftvollen Worten ausspricht, was auch sie selbst denkt ... erst der Verlust Cyrons, nun diese Dreistigkeit.

Bald darauf tritt Iuni entschlossen an Naadhiras Seite, ein Lächeln kommt ebenso über ihr Gesicht. "Gut gesprochen." sagt sie knapp.

Mestoph

  • Beiträge: 433
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #207 am: 09.12.2010, 07:53:10 »
Mestoph folgt dem wirren Weisen in die widerlich riechenden Räumlichkeiten. Selbst er als Hexer, ein Naturarkanist welcher selbst viele Kräuter und Tinkturen für seine Zauber benötigt, ist abgestoßen. Ebenso faul wie der Geruch, kommt ihm die Situation vor. Doch als Einsiedler in einer Hütte fern ab der Stämme und Clans, hat er nicht gelernt andere Leute zu durchschauen. Also greift er auf einen anderen Trick zu, ohne gleich offensichtlich Magie zu wirken.
"Werter Weiser Rayhan, ich würde mich gern mit der Macht der Elemente an diesem Ritual beteiligen. Ebenso spricht die Macht der Drachen aus den arkanen Formeln, welche ihr nun weben werdet. Welche Formeln werden das genau sein?"

Fragend legt Mestoph seinen Kopf schief, stets darauf gefasst, einen Angriff mittels seiner ihm angeborenen Flugkräfte zu entgehen. Er würde schlicht fliehen müssen, aber für ihn keine Schande. Den Stolz der Wüstensöhne würde er nie verstehen.

Shan'khá indes ist auf eine der vielen Säulen geklettert, um sich einen guten Überblick zu verschaffen. Ihr ist das Unwohlsein ihres Meisters durchaus aufgefallen.

Sensemann

  • Administrator
  • Beiträge: 43207
    • Profil anzeigen
    • DnD-Gate
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #208 am: 09.12.2010, 20:02:36 »
Zornesröte treibt es in das Gesicht des Erzmagiers, welcher gar so so alt ist, wie er auf den ersten Blick vielleicht wirkt, als er von Naadhira zurecht gewiesen wird.
Fassungslos und etwas kleinlauter als zuvor entgegnet er nach Worten suchend, wobei er so wie es klingt sowohl von dem Relikt als auch über die Gruppe bzw. über den Zusammenhang mit Pharak Bescheid zu wissen scheint:
"Wie? Wie? Wie könnt ihr dies wagen...so mit mir zu sprechen?!
Und schlimmer noch: Mir einen Mord anhängen wollen?
Ich bin ein ehrwürdiger und ehrenhafter Erzmagier und Hohepriester des Nethys! Pharak war einer meiner Diener!
Was glaubt ihr, warum wir hier sind? Nur zum Spaß etwa?
Oder nur um Euch zu nerven?
Nein!
Wir haben einen viel wichtigeren Belang mit Euch zu besprechen:
Ich bin nur hier um den rechtmäßigen Besitz meiner Kirche einzufordern! Die Schriftrolle gehörte uns!
Also gebt sie wieder zurück! Ihr erhaltet auch einen angemessenen Finderlohn!"
Dabei schaut der Magier Naadhira sonderbar grinsend - fast triumphierend - und stechend an und erspart sich eine längere Drohung, welche durch den Kriegstrupp des Nethyskirche unausgesprochen ja stetig präsent ist.
Wobei just in diesem Moment zumindest die Truppen des Nethyskriche symbolisch ersteinmal wie durch ein unsichtbares Zeichen ihre Waffen runter nehmen, um die Situation wenigstens etwas zu entspannen.

Dennoch ist die Forderung keine Leichtigkeit, mit welcher sich die vier Helden nun außereinander setzen müssen.



Mestoph bekommt währenddessen gezeigt, wo er in Rayhan's Augen in diesem Unterfangen steht, und wird recht deutlich und streng zurecht gewiesen:
"Mestoph! Was wollt ihr nun eigentlich? Mir helfen oder mich nerven? Mich provozieren oder gar als Gastgeber beleidigen?
Ich habe Euch klare Anweisungen gegeben. Wenn ihr diese nicht befolgen wollt, so sagt dies und redet nicht mit Fragen um den heißen Brei herum!
Denn dann werde ich mir nämlich Alternativen ausdenken müssen.
Und bin es langsam mit Euch Leid..."
Dabei lässt sich Rayhan wohl nicht provozieren, dass Mestoph für ihn möglicherweise in einer Sprache mit ihm spricht, welcher der Gelehrte nicht versteht, sondern spricht gelassen und scheinbar bzw. vielleicht dank Magie viele Sprachen verstehend entspannt weiter auf der Landessprache in Katapesh.
Eine Minute der Stille lässt Rayhan vergehen und setzt dann beschwichtigend hinterher:
"Wenn ihr mir aber nun keine weiteren Löcher in den Bauch fragen und mich nicht weiter provozieren wollt und stattdessen Euch endlich für das Ritual fertig macht, dann kann ich endlich das Wissen dieses Buches in Euren Kopf transferieren lassen!
Und ich meine damit sofort!
Ansonsten könnt ihr nun nämlich...verschwinden!"
Schwer seufzend und ungeduldig rollt Rayhan kurz mit den Augen, da ihm diese ganze Sache, selbst der Trick des Hexers, wohl beginnt an den Nerven zu nagen.
Schlimmer: Mestoph riskiert gerade deutlich in der Gunst der launischer Mannes zu fallen.
Tiefer als er es selbst vielleicht je erwarten würde.
Online-SL-Bilanz: 182 tote SC / 32 Inplay-Überlebene / 6 Inplay-Geflohene / 1 Versklavter SC
bei 19 abgeschlossenen Runden

Sami Atif

  • Beiträge: 384
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #209 am: 12.12.2010, 04:15:00 »
Sami ist von dem wütenden Ausbruch Naadhiras vollkommen überrascht. Warum hat er eigentlich grad versucht, möglichst leise zu sein? Einen kurzen Augenblick ist er versucht, sich irritiert an der Schläfe zu kratzen, aber er will seinen Bogen keinen Moment los lassen. Stattdessen versucht er, sein Trommelfell vor der Lautstärke der gebrüllten Aufforderungen zu schützen und konzentriert sich ganz auf die kleine Armee, die ihnen da gegenüber steht. Nethys ist ihm durch Aarinvir ja noch bekannt, aber wer ist Pharak und wie kommen die Anhänger des Nethys auf die Idee, dass ihnen rechtmäßig die Schriftrolle gehören würde?

Das Grinsen des Erzmagiers gefällt Sami überhaupt nicht. Instinktiv reckt er die Nase ein Stück in die Luft, um heraus zu finden, ob es nach Gnollen riecht. Der Gestank dieser Kreaturen scheint für ihn nämlich den meisten bösartigen Wesen eigen zu sein. 'Nicht dass das wieder ein Trick ist und uns schon wieder einer dieser komischen Winde gegenüber steht. Die scheinen im Tarnen ja ganz groß zu sein.' Sami überlegt einen Augenblick, ob er wie die elfischen Bogenschützen seine Waffe sinken lassen soll, aber da er einer bedrohten Minderheit angehört und sie immer noch auf einen Angriff gefasst sein müssen, sieht er sich im Recht, den Bogen gespannt und den Pfeil auf den Erzmagier gerichtet zu lassen, zumindest solange bis Naadhira, Iuni oder Durriken ihm sagen würden, dass dieses Verhalten nicht sonderlich diplomatisch ist.

"Woher wisst ihr eigentlich schon wieder, dass wir in der Stadt sind? Mir scheint, alle zwielichtigen Gestalten Katapeshs wissen besser, was wir gedenken zu tun als wir selbst." Auch wenn sie einen gewissen Reiz auf ihn ausübt, so ist Sami doch der Meinung, dass er diese Stadt möglichst bald wieder verlassen will. Selbst er, der sich die letzten Jahre im unauffälligen Verhalten schulen konnte, wird hier wohl entdeckt werden, egal in welcher Nische er sich verbirgt.

  • Drucken