• Drucken

Autor Thema: Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"  (Gelesen 39541 mal)

Beschreibung: Das Inplay

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Sensemann

  • Administrator
  • Beiträge: 43207
    • Profil anzeigen
    • DnD-Gate
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #210 am: 12.12.2010, 17:10:22 »
Mit einem abfälligen und böse funkelnden Blick - teils da Sami in den Augen des mächtigen Magiers des Nethys wohl nur ein dummer kleiner Junge ist (was er mit Sicherheit auch gleich sagen wird), teils weil Sami wohl keine Ahnung hat von magischen Relikten (was er mit Sicherheit auch gleich ansprechen wird), aber vorallem da Sami den Bogen weiter auf den Magier gerichtet hält (was er mit Sicherheit ebenfalls er wähnen wird, da er voller Missgunst und Misstrauen auf den Bogen starrt) - antwortet der Hohepriester und Erzmagier des Kirche des Nethys, welcher übrigens weder Naadhira, noch Iuni bzw. noch Durriken bekannt ist trotz seines Ranges in Katapesh Stadt, nur knapp und voller Abneigung:
"Die Schriftrolle von Nex zieht eine mächtige magische Aura durch die Stadt, welche sogar Stunden später für magieempfindliche Geschöpfe zu spüren ist, dummer kleiner Wüstenjunge!
Es ist so, als würdet ihr eine Blutspur durch die Wüste ziehen und Euch wundern, warum Euch ein Wüstenlöwe verfolgt!
Und jetzt mischt Euch nicht in das Gespräch von Erwachsenen ein! Und nehmt vorallem den Bogen runter, sonst..."
Das damit der Hohepriester eine Drohung nur halb aus gesprochen hat und absichtlich den Vergleich mit einem Löwen wählt, anstatt mit einem Aasfresser, ist zu beachten, denn der Mann weiß durchaus wie es sich hier gibt und sieht sich scheinbar als etwas besseres an.
Und so führt er dieses Streitgespräch aus voller Arroganz und Intelligenz, wie es sich für einen hohen Diener des Nethys gehört - mit zwei Gesichtern gleichzeitig.
Einerseits drohend und finster, anderseits Magie den Unwissenden erklärend und sich selbst stolz mit einem Löwen vergleichend.
« Letzte Änderung: 12.12.2010, 17:12:24 von Sensemann »
Online-SL-Bilanz: 182 tote SC / 32 Inplay-Überlebene / 6 Inplay-Geflohene / 1 Versklavter SC
bei 19 abgeschlossenen Runden

Iuni saba Jin

  • Beiträge: 1030
    • Profil anzeigen
    • The Legacy of Fire
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #211 am: 12.12.2010, 22:50:36 »
Entschlossen steht Iuni weiterhin an Naadhiras Seite, doch der Erzmagus scheint trotz des Brüllens der Priesterin nicht daran zu denken zu verschwinden. Die Erklärung des Erzmagus, dass die Nethysaner einfach der Aura des Artefakts gefolgt sind, leuchtet ihr natürlich ein, aber wie hätten sie das auch verhindern können? "Ich dachte wir wären hier in der Stadt Katapesh, der goldenen Stadt blumiger Worte, der Stadt der Höflichkeit und guter Sitten ... und nicht in den Orkfesten von Belzken, wo eine Verhandlungen nur mit Drohung und Waffengewalt stattfinden." ihre Hand ruht auf Naadhiras Schulter als sie spricht "Wäret Ihr zu uns gekommen, und hättet euer Anliegen geschildert, ohne Drohung und Hochmut, wir hätten euren Wunsch sicherlich in Erwägung gezogen." mahnend hebt das Orakel den Zeigefinger "Doch jeden Respekt, der euch als Erzmagus ohne Zweifel zusteht, habt ihr mit eurer Tat verwirkt.

"Ihr taucht mit einer Schar Bewaffneter auf, wundert euch dass man euch keinen Eintritt gewährt und nennt das dann auch noch eine Unhöflichkeit. Selbst als euch gesagt wird, dass wir einen Toten zu beklagen haben, seid ihr noch immer nicht bereit uns ziehen zu lassen um unseren Freund die letzte Ehre zu erweisen. Wenn ihr also nur einen Funken Anstand im Leib habt, Erzmagus, dann lasst uns ziehen. Wenn ihr nur die geringste Hoffnung bewahren wollt, dass wir eurem Anliegen jemals Gehör schenken werden ... dann lasst uns ziehen!"
« Letzte Änderung: 13.12.2010, 13:29:31 von Sensemann »

Sensemann

  • Administrator
  • Beiträge: 43207
    • Profil anzeigen
    • DnD-Gate
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #212 am: 13.12.2010, 13:40:48 »
Kurz hält der Nethyshohepriester inne - die Worte von Iuni haben wohl ihr Ziel nicht ganz verfehlt oder zumindest ist der Mann nun wieder zu Verstand gekommen - und antwortet anschließend etwas milder und diplomatischer:
"Ich fürchte, dies alles war ein dummes Missverständnis!
Ich habe meine Leibgarde nur mit, um mich und die Schriftrolle zu schützen, denn ich dachte eigentlich, dass wir uns mit Leichtigkeit einigen werden, denn schließlich gehört die Schriftrolle eigentlich meiner Kirche...
Das es nun zu solch einem Ton gekommen ist, liegt vielleicht daran, dass mir Euer Mordvorwurf mich beleidigt und entzürnt hat.
So lasst uns doch bitte vernünftig miteinander reden!
So nehmt bitte die Waffen runter und lasst mich bitte eintreten!"
Wobei der Erzmagus auch zu Durriken, welcher bisher geschwiegen hat, zu Sami und zu Naadhira etwas leiser hinterher setzt:
"Katapesh ist nicht mehr die Stadt, welche ihr einst gekannt habt!
Unsere geliebte Stadt ist in einem Wandel - einem finsteren Wandel...und diese Rolle, welche ihr mit Euch führt, hat diesen Prozess nur beschleunigt und verschlimmert!
Ich möchte Euch nur helfen und die Schriftrolle in Sicherheit - in der Hand meiner Kirche wissen - bevor etwas schlimmeres passiert.
Nethys hat uns gewarnt, dass unser Ende sonst vor der Tür steht!
Der Tod Eures Leibwächters tut mir Leid, doch seid Euch sicher: Er wäre nicht der letzte Tote!"

Woraufhin der hohe Magus mit leidigen Blick auf eine Antwort wartet.
Online-SL-Bilanz: 182 tote SC / 32 Inplay-Überlebene / 6 Inplay-Geflohene / 1 Versklavter SC
bei 19 abgeschlossenen Runden

Naadhira

  • Beiträge: 1238
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #213 am: 13.12.2010, 19:40:36 »
Die Priesterin Abadars hört dem unbekannten Erzmagus interessiert zu.
"Ich bin das Ausgeglichene Bildnis Naadhira, ihres Zeichens für Prinzessin Almah Rovsheki hier in Katapesh. Ich werde jetzt mit meinen Leuten und meinem erschlagenen Leibwächter dieses Haus verlassen und zur Hohepriesterin Kazim gehen. Jetzt werden wir kein Gespräch führen, denn es mangelt euch an den rudimentären Voraussetzungen dafür. Wir sind gerne bereit mit euch zu verhandeln, wenn die richtige Zeit dafür ist. Heute ist dies nicht der Fall, wie ich bereits gesagt habe." Die Worte der Priesterin sind nun leiser geworden. Sie blickt kurz zu Durriken.
"Bitte rufe eine Kutsche, damit wir den Inquisitors darauf zum Tempel transportieren können."
« Letzte Änderung: 14.12.2010, 00:15:11 von Sensemann »

Sensemann

  • Administrator
  • Beiträge: 43207
    • Profil anzeigen
    • DnD-Gate
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #214 am: 15.12.2010, 11:51:56 »
Fassungslos und deutlich verbittert kommentiert der Magus Naadhira's Aktion, fast als wäre es eine Frage und Antwort zugleich:
"Ihr wollt uns also unseren Besitz nicht aushändigen!?"
Grimmig mit einer neuen kurzen Drohungen "Euer Verhalten wird noch ein Nachspiel haben! Wir werden uns wieder sehen!", wendet sich der zurückgewiesene Erzmagier von Naadhira und der restlichen Abenteurergruppe ab, wobei seine Augen bei letzten Blick vor Wut und vor Zorn förmlich funkeln und strahlen.

Von dem kompromissbereiten Mann wie zuvor gegenüber Iuni ist bei dem Hohepriester des zweigsichtigen Gottes der Magie nun wieder nichts mehr zu sehen.

Mit einer kurzen leicht arrogant wirkenden Handbewegung befiehlt der Magier seinem Trupp den Rückzug, sodass die Helden sich nicht einmal eine Minute später völlig alleine zwischen Tür und Angel wieder finden - mit der Gewissheit sich einen neuen mächtigen Feind gemacht zu haben.

Und so finden sich die Helden in der menschenleeren Straße wieder, wo außer einem Peshsüchtigen, welcher schwach dosierten violetten Pesh mitten auf Straße bzw. in einer Ecke im Schatten eines Gebäudes sitzend raucht.

Ein arme Seele, denn wenn man Pesh vorallem violetten bzw. lila farbenen Pesh schon raucht, geht es nicht mehr schlimmer.

Wobei es ein paar Hexenmeister in der Stadt geben soll, welche aus dem trinkbaren Peshsaft oder auf rauchbaren Peshpulver ist arkanen Kräfte erst richtig entfalten.

In unangenehme kratzige säuerliche - durch zermalene Obstschalen wie Orangen und roten Kiwis - leicht süßliche Geruch der verdampfenden Droge raubt jedenfalls sogar den Abenteuern fast die Sinne, obwohl sie einige Meter weiter weg stehen und auf eine Kutsche warten.

Leider sieht es jedoch so aus, als müssten sie darauf länger warten, denn die erste Kutsche die nach einigen Minuten vorbei kommt, ist bereits schwer beladen mit exotischen Rüstungen aus Schildkrötenpanzern, Meersschildkrötenpanzern, Riesenskorpionketten und Drachenhautrüstungen, welche auf dem nächsten Markt verkauft werden sollen, und wird schwer durch drei Kamelreiter - allesamt vudranische Schwertmeister - gut bewacht, während eine zweite gut bewachte Kutsche nach weiteren fünf Minuten voll mit Fässern mit kostbaren und extrem starken Hammerkopf-Schnaps sind - einem der wenigen lokal erlaubten alkoholische Getränke, welche unter strenger Kontrolle in wenigen Schänken in Katapesh Stadt ausgeschenkt werden darf und bekannt dafür ist einen schlimmen Kater zu machen (schlimmer als wässriges Zimtbier oder gegorener Peshsaft oder Wüstenbienenhonigsaft).

Dabei ist es vorallem Iuni, welche sich durch den Peshsüchtigen und den Alkohol unschön an einen ihrer Vetter erinnert fühlt - einem Säufer und Raufbold wie er im Buche steht.
Online-SL-Bilanz: 182 tote SC / 32 Inplay-Überlebene / 6 Inplay-Geflohene / 1 Versklavter SC
bei 19 abgeschlossenen Runden

Mestoph

  • Beiträge: 433
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #215 am: 15.12.2010, 18:53:43 »
"Ich muss mich nur versichern, dass Ihr der seid, von dem ich denke, dass Ihr es seid. Zuviele Feinde sind bereits in diese fatale Geschichte involviert und wissen um diese Schriftrolle, Rayhan. Glaubt mir bitte, dass ich Euch nichts Böses will. Ich muss mich nur absichern. Denn mir erscheint es... ungewöhnlich, dass ich all meine Sachen ablegen soll. Was bewirkt dieses Ritual?" spricht er auf der Sprache der Erdwesen einfach weiter, Rayhans Einwände völlig ignorierend.
Mestoph muss sich anstrengen, nicht einfach einen konsequenten Schlussstrich unter diese Sache zu ziehen. Rayhan ist nicht mehr bei Sinnen und entrückt. Die Abenteurer haben Feinde, schlimmer und vielfältiger als die Anhänger des Dämonen Anghazan in seiner Heimat. Seinen Erzfeinden.
Und jetzt diese Situation, welche er -bei den Göttern der Sonne- nicht imstande ist zu durchschauen.[1]
Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen und fixieren den alten Weisen aus dem nördlichen Avistan.
"Versteht Ihr mich, Rayhan?"
Noch immer hat Mestoph keinen Deut seine Sachen angefangen abzulegen und mittlerweile ist selbst Shan'khá aufmerksam und mustert den alten Mann neugierig.[2]
 1. Motiv erkennen: 15
 2. Motiv erkennen: 18
« Letzte Änderung: 15.12.2010, 18:54:28 von Mestoph »

Sensemann

  • Administrator
  • Beiträge: 43207
    • Profil anzeigen
    • DnD-Gate
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #216 am: 15.12.2010, 19:18:57 »
Schulterzuckend resigniert Rayhan, was Mestoph in der Dunkelheit deshalb nicht sehen kann, und ohrfeigt den Hexer mit einer schallenden Ohrfeige, nur um anschließend mittels positiver göttlicher Energie seinen Gott Irori und damit sich zu zeigen:

Für einen kurzen Moment ist sich Mestoph für Sekunden jedes einzelnen Teil ihres Körpers bewusst, und besitzt eine unmenschliche Klarheit seiner Gedanken.
Die Zeit scheint um ihn herum plötzlich verlangsamt, und sein Geist steuert die Prozesse von Blut und Atem, so dass er sich ihrer selbst bewusst ist.
Der Schmerz der Ohrfeige verhallt, durch einige bisher unbekannte Kräfte des Geistes.
Und dann endet auch schon der Augenblick, und Mestoph findet sich ihm hier wieder.

"Seid ihr Euch nun sicher?", fragt der Wissenshüter entnervt, wobei Mestoph sich nun wirklich sicher sein kann, dass Rayhan auch wirklich Rayhan ist.
Online-SL-Bilanz: 182 tote SC / 32 Inplay-Überlebene / 6 Inplay-Geflohene / 1 Versklavter SC
bei 19 abgeschlossenen Runden

Sami Atif

  • Beiträge: 384
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #217 am: 19.12.2010, 04:39:35 »
Samis Gesichtsausdruck bei den harschen und unfreundlichen Worten des Priesters schwankt zwischen Erbostheit, Niedergeschlagenheit, Scham und Trotz, bis er sich schließlich für letzteres entscheidet und seinen Bogen nicht einen Millimeter bewegt und den Pfeilkopf konsequent auf den Priester gerichtet lässt. Er mag ja nur ein kleiner, dummer Wüstenjunge sein, aber ein Löwe hat ihn bisher noch nie erfolgreich verfolgen können. Das Einlenken des Priesters nach Iunis Worten lässt Sami völlig kalt, insbesondere da er keine Ahnung hat, wie Katapesh früher aussah. Er freut sich daher umso mehr über die kühlen Worte Naadhiras, die den Priester endlich in seine Schranken weisen.

Noch als sie auf die Kutsche warten, öffnet und schließlich Sami unentwegt seine Hand, da ihm durch die Anspannung das Blut nicht mehr auf den Fingern weichen will. Doch die Dämpfe um sie herum lassen seine Finger seltsamerweise immer wieder dicker und dünner werden und als die Kutsche mit den Rüstungen vorbei fährt, glaubt er, dass aus den Panzern der Schildkröten plötzlich Köpfe hervorgestreckt werden, die ihn angrinsen, und der Skorpion holt mit seinem Stachel aus, um ihn zu stechen, bis plötzlich der Kopf des Drachen hervor schießt, um ihn, Sami, zu fressen. Erschrocken macht der Junge einen Satz nach hinten, stößt gegen Durriken und schüttelt vollkommen irritiert den Kopf. Er entschuldigt sich leise bei Durriken und versucht nicht mehr allzu tief einzuatmen. "Hat dieser Hohepriester eigentlich recht mit dem, was er gesagt hat?" wendet er sich schließlich an seine erwachsenen Gefährten und blickt der Kutsche mit den Fässern hinterher.
« Letzte Änderung: 19.12.2010, 11:47:46 von Sensemann »

Durriken

  • Beiträge: 1214
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #218 am: 19.12.2010, 09:27:15 »
Durriken hat den Disput aufmerksam und bis in die Haarspitzen angespannt verfolgt - der schnellste Weg zu dem Nethyspriester war genau kalkuliert und in seinen Gedanken war dessen Schädel mehrfach von den schweren Kugeln seiner mächtigen Waffe zertrümmert worden.
Daher atmet er laut aus als sich der Mann zwar mit offenen Drohungen jedoch ohne physische Auseinandersetzung verzieht. Froh, die innerlich durchgespielten Bewegungsabläufe wieder fallen lassen zu können, legt er Sami die Hand auf die Schultern. "Ruhig, Kleiner. Wir zeigen es den Sandfressern und diese verdammte Stadt kann gar nicht tiefer im Treibsand stecken als früher. Gnolldreck." Das waren also Pharaks Leute. Kein Wunder, dass er manchmal verwirrt war.

Der ehemalige Sklave spuckt aus und blickt sich um. Immer noch derselbe Morast, Süchtige, Egoisten und verschlagene Händler. Die zynischen Bonzen würden wohl erst zu späterer Stunde aufstehen.
Rasch überlegt er, wo und wie sie am schnellsten an eine Kutsche kommen würden[1], und teilt dies seinen Gefährten mit. "Kommt. Wir müssen zusammen bleiben."
 
 1. Wissen Lokales: 16

Mestoph

  • Beiträge: 433
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #219 am: 20.12.2010, 17:48:31 »
Mestoph ist zuerst verwirrt ob des verächtlichen Verhalten des alten Mannes. Doch seine Neugier obsiegt und lässt die zweifelnden Stimmen in den Hintergrund treten.
Langsam und sorgfältig tut er, wie ihm von Rayhan befohlen, stets darauf bedacht, seine Sachen ordentlich zu halten. Dem weisen Irren gegenüber zeigt er keine Scham und schon bald steht er für das Ritual bereit.

"Ich bin soweit, weiser Rayhan."
Als er die Worte spricht, kommt Shan'khá angeflattert und setzt sich auf die Schultern ihres Familiaris und schaut ihrerseits neugierig, fast hungrig -wiisenshungrig, wenn man Drachenartige kennt- zu Rayhan.

In Gedanken geht Mestoph die möglichen Zauber und Konsequenzen durch, was wohl passieren könnte.
Was auch immer der alte Mann mit mir vor hat, ich werde es gleich erfahren. Hoffentlich werde ich es nicht auch bereuen...

Naadhira

  • Beiträge: 1238
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #220 am: 21.12.2010, 10:48:04 »
Naadhira sieht dem Abmarsch des namenlosen Priesters oder Erzmagiers erstaunlich ruhig zu. Die Unhöflichkeiten des Mannes scheinen bei Nethys Anhängern üblich zu sein. Auch ihre bisherige Erfahrung mit Gläubigen des Zweigesichtigen. Eher traurig schüttelt sie den Kopf, als die Männer verschwunden sind.
"Ist es nicht traurig, dass Magie und Wahnsinn so eng beieinander liegen?" Die leisen Worte sind nicht an irgend jemanden spezielles aus ihrer Gruppe gerichtet. Sie klingen eher wie ein frustrierter Seufzer der jungen Frau. Dann wendet sich die Frau an die anderen. "Gut gemacht. Ich denke, wir sind uns einig, dass dieser Mann eine ziemliche Gefahr darstellt, nicht wahr? Wir sollten sehen, dass wir herausbekommen, wie die Rolle funktioniert. Ich habe keine große Lust als riesiges Feuer für alle Motten Katapeshs zu dienen."
Die Frau blickt zu den anderen. "Wir sollten langsam in Richtung des Tempels gehen. Zwar widerstrebt es mir, eine Art Prozession zu machen, aber ich habe auch keine Lust hier stehen zu bleiben, bis wir eine leere Kutsche finden. Wenn wir in Bewegung sind kommen wir unserem Ziel näher."

Sensemann

  • Administrator
  • Beiträge: 43207
    • Profil anzeigen
    • DnD-Gate
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #221 am: 21.12.2010, 10:57:31 »
Doch dann werden Naadhira's Sorgen und Befürchtungen doch noch abgewendet, denn auch wenn hier weniger sein Straßenwissen über Katapesh gefragt ist als eine Spur Glück und eine ordentliche Portion Charisma, schafft es Durriken am Ende doch eine Kutsche inklusive bereitwilligen Kutscher zu finden, welcher die Gruppe und ihren toten Gefährten durch die Stadt in Richtung Wohnsitz und Tempel der Hohepriesterin Kazim transportieren will.
Was dabei noch zu erwähnen wäre, ist, dass wie es für Katapesh fast schon üblich und gewöhnlich ist zwei Kamelle und vier Sklaven als Zugtiere die Kutsche ziehen.

Und so finden sich die Helden einige Minuten später im engen und lauten Treiben der Stadt vor dem Haupteingang des Tempels der jungen Hohepriesterin wieder, wobei der Kutscher bereits wieder von dannen zieht, nachdem er für den Transport der Gruppe und deren toten Zwergenleibwächter eine stattliche Summe von einer Goldmünze verlangt hat.[1]

Eigentlich wirkt alles recht unauffällig und normal.



Nachdem sich Mestoph entkleidet und sich endlich auf den kalten glatten Stein des Ritualtisches sich gelegt hat, beginnt Rayhan binnen von Sekunden - als hätte er keine Zeit und müsste sich beeilen - auch schon mit dem Ritual, indem er unverständliche Gebete in einer fremden alten Sprache in einem hässlichen fast wahnsinnigen Sinnsang und Geheule von sich gibt, Mestoph stinkenden und brennenden Staub ins Gesicht pustet (wobei Mestoph hofft, dass dies keine Leichenasche ist), dem würgenden Hexer mit Weihrauch förmlich völlig benebelt, bis er sich Desna's Reich nahe fühlt und sogar nicht mehr mitbekommt, dass der alte Wissenshüter ihm eine Schnittwunde über dem Herzen zufügt und das frische warme Blut mit hochgerollten Augen und irre rituelle Psalme von sich gebend auf das alte Buch aus Drachenleder schmiert, und anschließend das alte Buch in einem grellen und hellen arkanen Feuer, welches er über ein Gebet herbeigezaubert hat, vergehen lässt.

Erst jetzt, als das Buch in Flammen steht, kommt Rayhan etwas zur Ruhe, auch wenn Mestoph völlig benebelt davon nichts mitbekommt - was schade ist, denn gerade solche Rituale interessieren den Hexer, denn dies hier ist ein altes Ritual aus seiner Heimat, womit Rayhan den Inhalt und das Wissen des Buches in den Verstand von Mestoph setzt wie einen verhassten Parasiten.

Und zu schüttet Rayhan am Ende dem völlig benebelten Hexer die noch heiße Asche des Buches in dessen Mund und schüttet Weihwasser hinterher, damit der Hexer es auch zeremoniell hinunter schluckt.

Auf einmal zerbricht vor den Augen des plötzlich und just in diesem Moment wieder wach werdenden Mestoph der Kellerboden unter ihm und dem Ritualtisch und er scheint hinab zu stürzen.
Der freie Fall verlangsamt sich, bis er sich einen Schwebezustand verwandelt.
Dunkle Schatten formen sich aus dem grellen Licht, bis eine graue Dunkelheit den Hexer umgibt, welche immernoch denkt, dass er sich wohl benebelt und wie unter Drogen gesetzt fühlt.

Doch dann - die bunten Fäden scheinen sich plötzlich neu auszurichten - wird Mestoph wieder zurück geworfen in das Hier und Jetzt, und Mestoph findet sich völlig verkatert und mit enormen Kopfschmerzen in Ritualkeller auf dem kalten Stein liegend wieder.

Der Raum selbst ist nun angenehm beleuchtet und nicht mehr zu finster wie zuvor. Auch die Luft ist angenehm frisch und kühl.
Nichts deutet mehr auf das Ritual hin, wären nicht die schlimmen Kopfschmerzen und diese komische befremdliche Benommenheit und der alte Wissenshüter, welche verschwitzt und verschwitzt lächelnd ohne das Buch in der Hand vor dem Hexer steht und beginnt zu sprechen:
"Ich hoffe ihr nehmt mir diesen kurzen Drogenrausch nicht übel, aber ich musste mein ganzes Wissen über die Peshmagie anwenden, um das Buch in Euren Kopf zu bekommen..."
Die Aussage, das anschließende sonderbare Lachen und der aufkommende Schmerz durch die immernoch blutende Schnittwunde lassen Mestoph langsam endgültig wach werden und treiben ihm Gänsehaut auf die nackte Haut.

Nur Mestoph's aufgeregte drachenartige Vertraute lassen den Hexer daran zweifeln, dass dies hier alles nicht nur ein böser Traum ist.
 1. Dies sollte sich jemand von Euch im Status streichen.
Online-SL-Bilanz: 182 tote SC / 32 Inplay-Überlebene / 6 Inplay-Geflohene / 1 Versklavter SC
bei 19 abgeschlossenen Runden

Durriken

  • Beiträge: 1214
    • Profil anzeigen
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #222 am: 23.12.2010, 09:52:58 »
Kopfschüttelnd steigt der ehemalige Sklave aus der Kutsche und spuckt aus. Die allgegenwärtige Misshandlung und Herabwürdigung von Menschen lässt ihn innerlich kochen und so presst er die Lippen fest zusammen und drückt seinen Unmut nur mit der Verachtung aus, die in seinem Blick liegt und erst den Kutscher trifft und dann wahllos ausgewählte umstehende Passanten.
Der Graue will diese Stadt so schnell wie möglich verlassen und selbst eine fremde Ebene erscheint momentan attraktiver als Katapesh.

Gerne hätte er den Leidensgenossen, die die Kutsche ziehen müssen wie Vieh, etwas Geld gegeben, doch er weiß, dass diese nicht einmal eine Kupfermünze behalten würden. Einen Moment überlegt er, dem Kutscher die verlangte Goldmünze vor die Füße in den Staub zu werfen, damit der dreckige Sandfresser sich bücken muss. Dann spürst Du meine Stiefel, Schweinehund!
Doch statt dessen wendet er sich ab und blickt zu dem Tempel Abadars, den sie gleich betreten werden und reißt sich zusammen.      

Sensemann

  • Administrator
  • Beiträge: 43207
    • Profil anzeigen
    • DnD-Gate
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #223 am: 23.12.2010, 23:22:46 »
Und so ist es die Paktmeisterdienerin Naadhira, welche die Dienste mit dem sklaventreibenden Kutscher mit einer ihrer Goldmünze aus ihrem dicken Geldbeutel ausgleicht und bezahlt, um damit die Geschäftsbeziehung nach allen Regeln und Gesetzen ihrer Schutz- und Patrongottheit Abadar zu beenden - nachdem Durriken scheinbar nicht gewollt ist dies zu machen und auch Iuni und Sami sich zurückhalten.

Doch wenigstens helfen Iuni, Sami und Durriken Naadhira beim Tragen des toten Freundes und Kameraden Cyron Bersk, dessen Haut erste unschöne und nun im Sonnenlicht deutlich sichtbare Leichenflecken ziert, während der Geruch von Verwesung am Zwerg klebt und auch seine Muskeln steifer sind als die festgefrorenen Glieder eines Eisdrachenopfers.

Eigentlich dauerte es bei einem Zwerg länger bis dieser Zerfall einsetzt, doch die warmen Temperaturen - es ist schließlich schon wieder unerträglich heiß in Katapesh (zumindest wenn man sich nicht dagegen mit Magie schützen kann) - und Sonne beschleunigten diesen Zerfall dennoch.

Durriken fällt, während er das Hauptgewicht der Zwerges trägt, als Ersten auf, dass weit und breit kein Aluum mehr vor dem Tempel und auf der Straße zu sehen ist, während der wachsame Wüstenjunge Sami sich wundert, dass der Eingang zum Tempel der hübschen Hohepriesterin (Sami's Herz klopfte bei den Gedanken an die Klerikerin Kazim schon höher) versperrt ist, wobei ein sonderbares goldenes Adlersymbol die Tür schmückt und scheinbar verriegelt hält.
Online-SL-Bilanz: 182 tote SC / 32 Inplay-Überlebene / 6 Inplay-Geflohene / 1 Versklavter SC
bei 19 abgeschlossenen Runden

Iuni saba Jin

  • Beiträge: 1030
    • Profil anzeigen
    • The Legacy of Fire
Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 3"
« Antwort #224 am: 25.12.2010, 20:00:11 »
Iuni war äußerst verwirrt über das Betragen des wahrhaft zweigesichtigen Nethys Erzmagier. Was für ein zorniger, arroganter Mann! Naadhira hatte doch angeboten über die Sache zu verhandeln? So viel Pietät sollte man einem Priester doch zugestehen, dass er Verständnis für Trauer und Verlust hat? Doch die Worte des Mannes, wie er auf ihre Fährte aufmerksam wurde, stimmt Iuni nachdenklich ... wie nur konnten sie die Spur dieses Artefaktes verschleiern, so dass sich nicht jeder Schurke der Stadt an ihre Fährte heften würde? Über dies wird sie so nachdenklich, dass sie die Organisation der Kutschfahrt völlig ihren Gefährten überlässt. Erst bei der Ankunft an Kazims Zuhause, kommt wieder Leben in das Orakel.

Die Ruhe, das Fehlen der Wachen und das Siegel erregen ihre Aufmerksamkeit und Sorge ...

Beunruhigt starrt sie den Adler an. "Naadhira?" fragt sie "Was hat es damit nur auf sich?"

  • Drucken