Skarin verfällt währenddessen immer mehr in ein grimmiges Schweigen.
Stugir hatte ihm immer noch nicht für die Heilung gedankt und würde damit daraufhin zukünftig verzichten müssen, denn Skarin verschenkt diese kostbare Gunst nicht völlig unentgeltlich. Und zumindest ein kurzer Dank wären Pflicht gewesen.
Genauso hatte es Morita Akio trotz erneuten Hinweis nicht für nötig gehalten, sich auf Skarin's Wunsch ebenfalls mit einem Versprechen dafür auszusprechen - keine Dämonen mehr zu rufen.
Schlimmer: Morita Akio sah es wohl noch nicht einmal für nötig, sich wegen Skarin's Vorwurf zu äußern.
Skarin war es ja eigentlich schon fast klar gewesen, dass der Exot sich sicherlich nicht bei ihm entschuldigen würde, aber das Schweigen zeugte erneut von Unhöflichkeit und fehlenden Benehmen.
Etikette und Anstand waren also bei diesem Dämonenfreund nicht zu finden, doch dies würde Skarin künftig nicht weiter stören.
Er würde jedenfalls mit diesem Mann nur noch sprechen, wenn dieser ihn mit seinem Namen direkt anspricht.
Und auch Yekare's Zauber, um magische Auren wahrzunehmen, könnte Skarin eigentlich sehr schnell als List missverstehen, doch Skarin erspart sich auch diese Diskussion, da er es langsam Leid wurde.
"Da könnte man auch einen Ochsen ins Horn petzen!"
Für Skarin war jedenfalls eine Sache nun endgültig sicher: Rechtschaffenheit, Benehmen, Respekt und Etikette würde er in diesen drei Abenteurern auch durch Ermahnung nicht finden - da könnte er machen, was er will!
Selbst sich auf den Kopf zu stellen oder Drohungen würden da nichts bringen.
Er müsste einfach akzeptieren, dass die drei Abenteurer für das Chaos und für die Zwietracht stehen.
Und zumindest er würde nun aufhören weitere Feindschaften los zu werden, denn er hätte auch andere Mitteln Leute zu maßregeln.
Doch Folter und Gewalt würde auch nur einen Vorteil den Feinden der Gruppe verschaffen, auch wenn der Gedanke daran, Morita Akio heißes Öl in die Kehle zu gießen, Stugir auf die Streck- und Folterbank zu ketten und Yekare zu geißeln fast so sehr erregte, dass seine Gedanken und Gefühle dadurch so stark benebelt wurden, als hätte er etwas getrunken.
Dies und der Fakt, dass Skarin langsam einfach viel zu nüchtern und anderseits viel zu müde für diese Uhrzeit war, ließ Skarin jedoch auch gegenüber seinem Freund Hávardur schweigen. Zumal Skarin sich eingestehen musste, dass er zwar manche Aussagen mit dem Nordmann teilt und ihm beipflichten würde, aber manche Aussagen und Herangehensweisen nicht ganz verstand.
Und so blickt Skarin mit einem leicht verzweifelten Blick zu Lamur und steckt seine ganze Hoffnung in den bleichen Halbelfen, dass dieser einen kühlen Kopf bewahrt hat und diesen weiteren Disput klären kann.
Bedenklich für Skarin war es jedoch, dass diese Razmirgläubigen so wie es aussieht der Gruppe einige Schritte vorraus waren und diesen Vorteil auszuspielen wussten.
Denn anders konnte der verstossene Thrune sich nicht erklären, dass dieser Anschlag, um die Gruppe und dessen Moral zu zerstören, so geschickt platziert wurde.
Dies war keine Sache von wenigen Stunden, sondern eine Planung weit im Vorraus.
Doch obwohl es um seine eigene Haut geht, hoffte Skarin förmlich, dass dies nur der Anfang war.
Denn dann würden sich vielleicht die drei lästigen Probleme von alleine lösen bzw. einsehen, dass sie Skarin brauchen.