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Autor Thema: Milil's Harfe  (Gelesen 113567 mal)

Beschreibung: Die Taverne

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Demiurg

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Die Taverne
« Antwort #135 am: 07.11.2010, 14:13:50 »
Braucht ihr eine Quest-Übersicht?

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Die Taverne
« Antwort #136 am: 07.11.2010, 14:17:10 »
Ja, bitte.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Demiurg

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Die Taverne
« Antwort #137 am: 07.11.2010, 21:18:01 »
Jetzt muss ich doch fragen, um niemanden zu überfahren: wieweit soll ich denn spulen? Mein nächster nennenswerter Encounter wäre ein Grabhügel auf einer verbrannten Lichtung etwa auf der Hälfte der Strecke zur verfallenen Festung, der sich hervorragend für eine Rast eignen würde; zumindest aus taktischer Sicht.

Wir können aber auch im Wald beginnen, da er zumindest für alle, die nicht in Cormanthor oder im Hochwald aufwuchsen, mit seinen gigantischen Bäumen ein beeindruckendes Schauspiel ist.

Vaêl

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Die Taverne
« Antwort #138 am: 08.11.2010, 11:00:38 »
@Omar: beim Nachlesen des Eintrags zur dampfenden See ist mir aufgefallen, dass dort recht viele Zhentiler rumhängen. Interesse, loses Mitglied dieser Organisation zu werden? Würde zumindest einen plausiblen Einstieg liefern, was du in den Hordenländern machst (Interesse am Goldenen Weg).

Wäre zudem nicht ein Bonustalent, dass dir +2 auf Zauberkunde und Diplomatie [oder Konzentration oder Wissen (Arkan)] nicht sinnvoller?

Vaêl

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Die Taverne
« Antwort #139 am: 08.11.2010, 22:35:31 »
@Omar: Noch was, würde AlternateClassFeature zulassen.
« Letzte Änderung: 08.11.2010, 22:36:47 von Vaêl »

Vaêl

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Die Taverne
« Antwort #140 am: 09.11.2010, 17:24:11 »
Auch wenn ich eure Diskussion nicht stören will, muss ich trotzdem noch wissen, wieweit ich spulen soll.

Havel

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Die Taverne
« Antwort #141 am: 09.11.2010, 18:14:19 »
Wenn meine Mitspieler Lust haben, sich ein wenig mit Zazou über den Wald auszutauschen, dann nur bis zum Wald. Ansonsten bin ich auch voll einverstanden, bis zum Grabhügel vorzuspulen.

Omar Hashim

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Die Taverne
« Antwort #142 am: 09.11.2010, 19:40:11 »
@Omar: Noch was, würde AlternateClassFeature zulassen.

Hmm, funky. Eigentlich trägt Omar keinen Stab. Ich denk mal drüber nach, ist ohnehin erst nächstes Level relevant.
Was das Bonustalent angeht wollte ich eigentlich Diplomatie und Motiv erkennen als Klassenfertigkeiten sichern, hat der Magier nämlich nicht. In Hinblick auf Omars Hintergrund (jajajajaja, kommt noch, kommt noch!) ist das auch sinnvoll, findest Du nicht?

Hast Du schon eine Idee, wann Du Omar einführen willst? Oder unterhalten wir uns dieses Wochenende einfach kurz drüber? :)

Mimir

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Die Taverne
« Antwort #143 am: 09.11.2010, 20:17:32 »
@ Zazou

Ich will dir jetzt nicht in deinen Charakte reinreden, aber ist das nicht etwas mühsam für die Kampagne, wenn man deinem Charakter grundlegende Konzepte wie Götter, Jenseits und Glaube beibringen muss?
Meiner Meinung nach dreht sich gerade im Vergessene Reiche Setting praktisch alles um Götter, ihre Diener und ihre Handlungen. Die Götter sind sogar bereits ein paar mal persönlich auf der Welt erschienen.

Das dein indianisch angehauchter Charakter nicht die Vorstellung der sonst eher westlich orientierten Welt teilt, ist sicher richtig, aber auch sein Volk sollte irgendeine Form von Kult, Glaube, etc. haben. Das müssen nicht diesselben Namen sein, aber es wird wohl ein Aspekt der gängigen (oder nicht so gängigen, gibt ja hunderte) Götter sein. Wenn wir uns an der FR Kampagnenwelt orientieren geht ohne Götter einfach nichts. Deine Leute könnten ohne Schutzgottheiten nicht nur keine göttlichen Zauber wirken, sondern würden nach dem Ableben allesamt als Mörtel in Kelemvors Mauer landen, was als äußerst unglückliches Schicksal beschrieben wird.
Ungläubigkeit ist eine schwere Sünde in den Reichen.

Da kann man natürlich jetzt ein Rollenspielkonzept drauß basteln, indem ich versuche dich zu missionieren und aufzuklären, aber es zwingt den SL mehr oder weniger darauf zu reagieren und ich bin mir nicht sicher, ob er seine Kampagne darauf ausrichten will.
Noch dazu ist ein seitenlanger Dialog zwischen unseren beiden Charakteren irgendwie äußerst öde für alle anderen und bringt die Geschichte auch nicht wirklich vorran.

Kurz gesagt habe ich einfach ein wenig Bedenken, dass wir uns mit dem bereits angefangenen Gespräch sehr verrennen und der SL gerade spulen möchte, bzw. der Rest auch nicht wirklich interessiert scheint.
Könnte Zazou nicht einfach das Konzept "Glaube" verstehen, wenn ihm auch die Worte fremd sind? Irgendeinen Glaube wird dein Volk schon haben und wenn sie Götter mit Geistern gleichsetzen ist das im Prinzip nur ein anderes Wort.
Auch Sünde und Niedertracht sollte doch relativ schnell erfassbar sein. Zazou ist ein Mensch und für Menschen ist Niedertracht eine recht bekannte Handlungsweise. Nenn ein Sünder jemanden, der sich den Worten der Geister verschließt und schon hast du auch das im Kasten.

Meinungen dazu?

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Die Taverne
« Antwort #144 am: 09.11.2010, 21:36:26 »
Ja, ich verstehe, dass ich Dir an dieser Stelle einen guten Grund gegeben habe, dass wir uns ein wenig über das Konzept austauschen.

Zugegeben, Zazou ist ein kleines Experiment von mir. Ich möchte gerne ein paar "philosophische" und "religiöse" Ideen verarbeiten und mal gucken, wie weit ich damit komme - oder ob sich Zazou mit der Zeit an die Gepflogenheiten der weiten Welt anpassen muss :) . Immerhin, vielleicht funktioniert so etwas in einer kleinen Gemeinschaft von kaum mehr als 30 Leuten, aber in einem Königreich?

Grundgedanken sollen sein,
  • dass jeder die "Wirklichkeit" durch die Brille von gemeinschaftlichem/gesellschaftlichem Wissen und persönlicher Erfahrung abweichend interpretiert (Sozialkonstruktivismus). Darum wird Zazou viel nachfragen, ob seine Sicht der Dinge der Sicht des anderen entspricht.
  • dass jeder Mensch von Bedürfnissen angetrieben wird, die an sich weder gut noch schlecht sind. Doch die Strategien zur Verwirklichung können andere einschränken oder nicht. Zazou wird nach Wegen suchen, Bedürfnisse mit einander zu vereinbaren, so oft es geht ("Die Freiheit des einen hört dort auf, wo die Freiheit des anderen anfängt")
  • dass ein Mensch nicht durch seine Erfahrungen eingeschränkt sein soll, sondern frei sein soll, sich zu entfalten, wann er es möchte (darum sagt Zazou, dass er 'schon viele Spuren gelesen hat', was anderes impliziert als 'Ich bin Spurenleser'). Auch hat Zazou nur eine sehr vage Vorstellung davon, feste Persönlichkeitseigenschaften zu haben, gut oder schlecht zu sein
  • dass er auch andere Menschen nicht in gut oder schlecht, altruistisch oder egoistisch, etc. einteilt. Für ihn gibt es nur Bedürfnisse und mehr oder weniger geglückte Versuche, diese zu verwirklichen.
  • dass das treibendste Bedürfnis, das Bedürfnis nach sozialem Anschluss ist - oder andersrum, dass die größte Angst die ist, von anderen abgetrennt zu sein
  • dass die Sprache das wesentlichse Mittel ist, mit dem Gewalt oder Wohlergehen ermöglicht werden

Ich möchte gerne ausprobieren, wie es ist, eine Sprache zu sprechen, die (nach meinen Möglichkeiten) frei ist von moralischen Bewertungen oder Forderungen. Die Idee entstand mir, als ich folgendes Video gesehen habe: Klick. Ich möchte mit Zazou gerne viel in der Art der Gewaltfreien Kommunikation sprechen (kleiner Überblick).

Zu Deinen Fragen:
Zitat
Könnte Zazou nicht einfach das Konzept "Glaube" verstehen, wenn ihm auch die Worte fremd sind? Irgendeinen Glaube wird dein Volk schon haben und wenn sie Götter mit Geistern gleichsetzen ist das im Prinzip nur ein anderes Wort.
Genau dieses. Ich dachte vor allem an Uthgar mit den verschiedenen Tieraspekten, die gut mit dem Animismus-Gedanken vereinbar sind.
Zitat
Auch Sünde und Niedertracht sollte doch relativ schnell erfassbar sein. Zazou ist ein Mensch und für Menschen ist Niedertracht eine recht bekannte Handlungsweise. Nenn ein Sünder jemanden, der sich den Worten der Geister verschließt und schon hast du auch das im Kasten.
Das würde Zazou wahrscheinlich eher verwirren. So etwas wie Schuld bzw. Sünde wird er nicht kennen. Er würde wahrscheinlich sagen: "Zazou hat gesehen, dass Iscariot den Mann geschlagen hat. Er glaubt, dass Iscariot wütend war, weil der Mann etwas getan hat, was Iscariot nicht mochte. Aber Zazou hat Angst, denn er möchte nicht, dass der Mensch Schmerzen empfindet und ärgerlich auf Iscariot und Zazou wird. Kann Iscariot Zazou sagen, warum er sich über den Mann geärgert hat?"

Zitat
Kurz gesagt habe ich einfach ein wenig Bedenken, dass wir uns mit dem bereits angefangenen Gespräch sehr verrennen und der SL gerade spulen möchte, bzw. der Rest auch nicht wirklich interessiert scheint.
Ist das so, dass der Rest nicht wirklich an einem Rollenspiel mit so einer Art von Charakter interessiert ist? Wäre kein Problem, dann mache ich etwas anderes.
« Letzte Änderung: 09.11.2010, 22:10:59 von List »
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Ultan

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Die Taverne
« Antwort #145 am: 09.11.2010, 23:01:14 »
Das wirkt äußerst tiefgründig für einen Rollenspielcharakter, aber ich muss doch fragen:
Ist das der richtige Ansatz für ein D&D Runde?

Im Prinzip geht es darum durch die Gegend zu reisen, Monster umzubringen und ihre Schätze zu klauen.
Sicherlich spielen wir hier kein hack&slay Computerspiel, aber ich denke ein großer Teil der "Konfliktlösung" auch in dieser Kampagne wird es sein, den Gegner einfach umzubringen.
Jemanden umzubringen, insbesondere, wenn er ein plündernder Goblin, Untoter, Teufel oder Drache ist, ist in D&D eine recht beliebte und anerkannte Möglichkeit der Konfliktbewältigung. Selbstverständlich ist eine Welt mit fliegenden, reißzahnbewehrten Augen, Drachen und Elfen ziemlich fantastischer Quatsch. Sozialer Konstruktivismus ist dagegen akademisch und komplex.
Ich fürchte, wenn du wissenschaftliche Theorien und Praktiken in eine fiktive Welt einbaust, die der Unterhaltung dient, gibt es recht schnell irgendwelche Probleme.

Beispiel
Zitat
dass er auch andere Menschen nicht in gut oder schlecht, altruistisch oder egoistisch, etc. einteilt. Für ihn gibt es nur Bedürfnisse und mehr oder weniger geglückte Versuche, diese zu verwirklichen.

Schwierig, weil D&D eben doch in schwarz und weiß unterschiedet. Und zwar permanent und drastisch.
Es gibt eindeutig böse Kreaturen, die sich nicht mit Menschen vergleichen lassen. Laut D&D sind beispielsweise Teufel immer böse. Bei denen liegt es nicht an der negativen Erfahrung in der Kindheit, sozialen Störungen oder Traumata, sondern sie sind einfach eine Personifizierung sämtlicher schlechter Eigenschaften des Menschen.
Das ist auch gut so, denn sonst könnte ein guter Charakter es nicht rechtfertigen sie zu töten.
Gute Charaktere "dürfen" töten, weil es´das absolute Böse gibt.

Das du gewaltfreie Sprache verwenden möchtest kann ich mir ja vorstellen, aber wenn du dann Kreaturen zu blutigen Klumpen haust wird das ganze etwas unglaubwürdig oder?

Ich bin kein Soziologe und kann mich deshalb auch nicht so wirklich in dein Vorhaben reindenken, ich möchte dich aber bitten dir genau zu überlegen, wie viel philosophische und religiöse Ideen das Spiel wirklich fördern und was eindeutig zuviel ist.

Unser SL sollte allerdings dazu mal was schreiben, denn er leitet schließlich die Runde und nach ihm werde ich mich auch richten. Was für mich funktioniert muss nicht für alle gelten, ich würde nur gerne Bescheid wissen in welchem Stil die Runde fortgeführt wird, damit ich mich ein wenig orientieren kann.

Konstruktiver Nachtrag:
Zazou könntest du bitte deinen letzten Beitrag so bearbeiten, dass unser SL dannach spuelen kann? Wohin ist ihm überlassen, aber wenn er jetzt was schreibt ist das eine äußerst unschön zu lesende Stelle mit der abgebrochenen Konversation.
« Letzte Änderung: 09.11.2010, 23:16:55 von Ultan »

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Die Taverne
« Antwort #146 am: 10.11.2010, 08:08:36 »
Zitat
Es gibt eindeutig böse Kreaturen, die sich nicht mit Menschen vergleichen lassen. Laut D&D sind beispielsweise Teufel immer böse. Bei denen liegt es nicht an der negativen Erfahrung in der Kindheit, sozialen Störungen oder Traumata, sondern sie sind einfach eine Personifizierung sämtlicher schlechter Eigenschaften des Menschen.

Darüber habe ich mir natürlich ebenfalls Gedanken gemacht. Zazou wird Untote, Teufel, Aberrationen, Teufel, Dämonen etc. nicht als Humanoide sehen, sondern als böse Geister, die von Dolra geschickt wurden. Solche Wesen wird er ebenfalls töten.
« Letzte Änderung: 10.11.2010, 12:27:35 von List »
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- Hokusai

Vaêl

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Die Taverne
« Antwort #147 am: 10.11.2010, 10:28:45 »
Ja, diese Konzeption deines Charakters halte ich in der Tat für zu exotisch, als dass sie mit der Gruppe und meiner Geschichte kompatibel wäre. Das trifft aber vor allem zu, weil es nicht das einzig exotische Konzept ist.

Formulieren wir diesen Punkt ein wenig aus, denn ich fürchte, dass ich nicht klar gemacht habe, was ich mir unter dieser Runde vorstelle, euch nicht genügend danach gefragt habe und auch ihr nicht darauf geachtet habt, was die anderen Spieler eigentlich wollen.

Im Zentrum meiner Abenteuer stehen Geschichten. Mir geht es um Helden, heroische Taten, epische Handlungsstränge und den ewigen Kampf zwischen gut und böse. Dabei lege ich den Fokus ganz klar auf eine ausgestaltete Welt, tiefgründige NSC und die Verknüpfung aller Abenteuer zu einem einzigen Handlungsstrang. Ich erzähle eine Legende, in der sich meine Spieler zurecht finden müssen.

Dabei zwinge ich sie, mit meiner Welt zu interagieren, entwickle quasi mehrere Sekundärplots mit allen NSC und führe die Spieler somit in vielerlei Hinsicht in Versuchung. Ich mag es, den Paladin nahe an den Rand seiner Gesinnung zu treiben, dem Schurken aufzuzeigen, welche Werte doch vielleicht höher anzusehen sind als Geld, dem Magier den Preis seiner Macht kosten zu lassen und den Kleriker in Krisen zu stürzen, weil seine Gottheit ein anderes Dogma vertritt als er.

Von den Spielern erwarte ich dabei einen Charakter mit Hintergrund. Ich freue mich, wenn mir ein Kämpfer erklären kann, wie er seine Fähigkeiten erworben hat und vor allem, was ihn antreibt. Ich schätze einen Magier, der sich Fertigkeitsränge in Wissen (Natur) aneignet, weil er der festen Überzeugung ist, dass ihm Flora und Fauna viel über die Natur der Magie verraten. Ein ursprünglich neutraler Schurke, der sich zu einer bösen Tat hinreissen lässt, dann in sich geht und mühsam versucht, Vergebung vor allem vor sich selbst zu finden, wäre bei mir hoch willkommen.

Ich gebe dabei ehrlich zu, dass ich Stereotypen liebe, weil sie gut in dieses Konzept passen.

Nichtsdestoweniger spiele ich D&D, also ein Setting, bei dem 90% des Charakterbogens Kampfwerte ausmachen. Und ich nutze das auch für meine Runde. Plot hin oder her, ich sorge dafür, dass ihr genug magische Ausrüstung bekommt und auch überdurchschnittlich oft in einen Kampf verwickelt werdet.

Ich bin in der Vergangenheit oft in das Problem geraten, dass ich Kämpfe entweder ganz weggelassen habe oder mich zu sehr in moralischen Diskussionen verheddert habe und habe mich deshalb darauf beschränkt, D&D mehr als das Spiel zu betrachten, dass es ist, denn als Gegenstand, an dem ich all meine Überzeugungen austeste.

Dabei orientiere ich mich mittlerweile vornehmlich an Computerspielen, insbesondere der BaldursGate-Reihe. Dort gab es schöne Charaktere, eine spannende und fordernde Geschichte, Verrat, epische Legenden, aber auch stundenlanges Monster umhauen und etlich viele Schätze.

Soviel zu mir.

Was habt ihr euch vorgestellt? Betrachtet man die Gruppe, fällt einem schnell auf, dass ihr (fast) alle Exoten spielt.

Der Zwerg ist zwar stereotypisch ausgelegt, hat aber einen Erdelementar, der ihn mächtiger macht, als er auf der ersten Stufen sein sollte und fordert damit, dass sich die Gruppe mit ihm auseinandersetzt. Er stellt auch die erste Region, bzw. Kultur dar.

Der Paladin kommt aus der Hölle und hat eine existentielle Quest auf seinen Schultern lasten, weswegen er aller Wahrscheinlichkeit nach keinen Zentimeter mit sich reden lässt und damit die Gruppe zwingt, sich mit ihm zu arrangieren. Neben der Hölle kommt er aus Damara, also bereits eine zweite Region (inwieweit die Hölle als Kulturkreis zählt, sei mal dahin gestellt).

Der Magier glaubt an Tyrannos (!), hat zumindest dem Anschein nach wiederum vollkommen eigene Interessen und kommt aus einer dritten Region samt eignen Kulturkreis.

Der Waldläufer hat ein vollkommen eigenes Glaubenssystem, eine vollkommen neue Hintergrundwelt, ein eigenes Verständnis sozialer Interaktion und keinerlei Anknüpfungspunkte zu den vorherigen Charakteren.

Der Schurke ist mehr denn weniger ein blanker Stereotyp. Waisenkind, ohne Verbindungen zu Freunden oder Verwandten, keine Schutzgottheit, keine Heimatregion.

Zusammengefasst lässt sich also nur der Schurke konfliktfrei in jedwede Gruppe seiner Gesinnung integrieren. Beim Rest prallen Hintergründe aufeinander und fordern, dass sich die Geschehnisse nach ihnen entwickeln. Prinzipiell ja ein Ansatz, den meine Spielart unterstützt, allerdings kommt hier die Frage ins Spiel, wie viele Stränge wir aufmachen wollen.

Der Magier würde bei mir früher oder später mit Thay oder den Zhentarim in Berührung kommen. Ein Anknüpfungspunkt für den Paladin, der diese Organisationen sicherlich nicht gut heißen kann. Der Schurke wiederum hat sicherlich Vorzüge von einem Pakt mit den Zhentarim.

Der Zwerg hat hier keine Anknüpfungspunkte, ebenso wenig wie der Waldläufer, dem das Konzept von organisiertem Verbrechen wahrscheinlich nicht geläufig ist. Hier muss ich mich also um andere Aufhänger bemühen, also ein verschwundener Zwerg, ein verwunschener Erdtempel, ein Ausflug auf die Ebenen, die Bedrohung zwergischer Ansiedlungen durch Monster, ein Palt zwischen Menschen und Zwergen, etc ...

Der Waldläufer bietet im Grund den gleichen Rahmen. Hier wäre allerdings sogar eine Vermittlung zwischen gleichen Rassen möglich (wie gerade im Kapitel geschehend) und ich brauche eine schärfere Abgrenzung zu meinen Indianern, also Wildelfen, die im vergessenen Wald leben.

Beim Zwerg und dem Waldläufer frage ich mich darüber hinaus, wie ich mit meiner favorisierten exotischen Kultur, den Shou, umgehe. Sie sind so nahe an unserem Startgebiet dran, dass es nahe liegen würde, sie einzubauen. Allerdings überspanne ich mit zwergischer, indianischer und asiatischer Kultur wahrscheinlich den Rahmen, wenn ich das alles mit Thay und den Zhentarim verknüpfen muss. Noch dazu, wo alle Einflüsse auf engsten Raum zusammengedrängt sind.

Wie ihr seht, sind eure Charaktere zwar alle detailliert ausgearbeitet, allerdings mitnichten einfach kompatibel. Am Beispiel von BaldursGate zeigt sich aber, dass man sowohl schöne Charaktere bauen kann, als auch Charaktere, die im Grunde eine gemeinsame Linie verfolgen.


Was ich mir kurz und knapp also wünschen würde, wäre ein Grundtenor der Geschichte. Wenn ihr die findet, habe ich als SL überhaupt kein Problem mit all euren Eigenheiten, wenn wir die aber nicht finden, sind Ansätze wie oben ausgeführt problematisch.



« Letzte Änderung: 10.11.2010, 13:49:00 von Vaêl »

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Die Taverne
« Antwort #148 am: 10.11.2010, 11:09:07 »
Hm... das macht mich etwas nachdenklich. Ich habe mir die Bögen und Hintergründe meiner Mitspieler nicht durchgelesen, da ich so etwas viel lieber Ingame erfahre. Jetzt, wo Vael es beschrieben hat, sehe ich ebenfalls große Schwierigkeiten, insbesondere was den Paladin und den magier betrifft, da hier tatsächlich Welten aufeinanderprallen werden. Auch habe ich nicht gewusst, dass Du, Vael, die Kampagne eher in BG-Richtung gestalten willst. Das ist mir eine willkommene Abwechslung, doch Zazou würde da wahrscheinlich sehr bremsen gleich in vielerlei Hinsicht. Das gute dabei ist, dass wir das jetzt schon bemerkt haben. Ich denke, in Anbetracht der ganzen Dinge sage ich "Ja, Kumpel, das ist unangemessen!", und baue mir mit Vaels Zustimmung einen anderen Charakter.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Die Taverne
« Antwort #149 am: 11.11.2010, 15:36:02 »
Wie viel Gold hat man als Barde?
Ehrbares Handeln ist wie einpinkeln in einer dunklen Hose. Kurz wird es warm, aber niemand sieht es.

Zu allem bereit, zu nichts zu gebrauchen!

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