Leise schloss Maske die Tür hinter sich, zufällig langsam genug, um nicht auf alte Gewohnheiten zurückgreifen zu müssen. Salutieren und Exerzieren waren Praktiken, die der Vergangenheit angehörten, zumal ihre Auftraggeberin nicht einmal ein militärisches Amt bekleidete. Umso interessanter war ihr unbedingtes Bemühen, unnahbar zu erscheinen: Rücken gerade, die Hände sicher vor ihren Blicken hinter dem Rücken verschränkt, direkter Blickkontakt, fast wie aus dem Lehrbuch.
Mit jenem angedeuteten Lächeln, mit denen er gern seine Gesprächspartner verunsichert, positionierte er sich hinter die Gruppe, die soeben getauft und damit für jede staatliche Autorität klar identifizierbar wurde. Unnütz, diese gerade flügge gewordene Idee zu hinterfragen.
Lieber beobachtete er den Umgang der beiden Frauen miteinander. Ihre Rivalität lag fast spürbar in der Luft. Die Frage, die ihn beschäftigte, war nicht, wann der Konflikt zwischen ihnen ausbrechen würde, sondern wie. Er plante, auf der Gewinnerseite zu stehen, wenn sich der Staub erst einmal verzogen hatte.
Über die Reichweite ihrer Aufgabe dachte er wohlweislich nicht nach. Scyullas paar Worte reichten, um ihn unmissverständlich klar zu machen, dass es noch ein weiter Weg bis Zenthil war, insbesondere in solcher Gesellschaft. Räuber auszuräuchern entsprach nicht dem Berufsbild, was ihm damals im Kloster vermittelt wurde. Es mangelt vor allem an einem Schlachtfeld.
Vage belustigt verließ er hinter den Anderen den Raum, bevor er in einer galanten Verbeugungen die Türflügel hinter sich schließt. Bewusst vermied er Augenkontakt mit ihrer „Herrin“. Manchmal ließ sich zu viel in ihnen lesen.