Nachdem Bolbas` Worte scheinbar Eindruck bei Harry hinterlassen haben bekommt er das von ihm gewünschte Getränk. Er versucht auch erst gar nicht dem aufgebrachten Wirt zu antworten, vielmehr beschäftigt ihn eine andere Frage: Wo ist Tarasha?
Und warum bei der Göttlichen Heerschar ist dieser Mann nur so ein Trunkenbold... solche Worte würde ich niemals in den Mund nehmen, geschweige den über jemand anderen denken... wie kann einer nur so abscheulich sein...
Harry, der Bolbas vom ersten Moment an schon nicht geheuer war ist ihm nun schlichtweg unsympathisch. Doch er hält sich mit einer Äußerung über Tarasha oder Harry selbst zurück, stattdessen wendet er sich kurz seinem Getränk zu. Er hebt das Glas an und riecht an der Flüssigkeit, welche darin umherwabert. Ein unangenehmer, beißender Geruch steigt ihm in die Nase, die heute schon von so manchem Gestank gequält und deshalb stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, er beschließt lieber keinen Schluck von der Plörre vor ihm zu sich zu nehmen. Doch noch ehe er das Glas abstellen kann hört sein Ohr den Klang von zerberstendem Glas: Harry hat sein Glas zerschmissen. Und erneut scheint dieser sichtlich aufgebracht.
Ganz schön ungehobelt... und solche Vorwürfe gegenüber seiner eigenen... also, ich kann ihn nicht verstehen... irgendetwas stinkt hier gewaltig... und das fast im wahrsten Sinne des Wortes... Alkohol kann einen Menschen ja verderben, kann ihn zerstören und alles um ihn herum... aber das er solche Auswirkungen haben kann... das hätte ich mir nie träumen lassen...
Und als Harry erneut Tarasha beschimpft und wahrlich unschöne Worte dabei nutzt kann auch Bolbas sich nicht mehr zurückhalten: Er knallt sein Glas ebenso auf den Tresen, allerdings achtet er darauf, dass es nicht zerbricht und sagt nun seinerseits einige klare und feste Worte, die erahnen lassen, dass es nun an Anschuldigungen und Beleidigungen reicht:
"Harry! Es reicht, halt dich zurück! Solche Worte sind nicht angebracht, Tarashas Schw..."
Doch Bolbas verstummt wieder, ehe er den Satz komplett ausgesprochen hat, denn...
Moment, er weiss doch nichts von Feista, und ich glaube er darf auch nicht... ich sollte... Mist, jetzt ist es vermutlich zu spät... es... bei der Göttlichen Heerschar, dieser Tag ist nicht der meinige...
in diesem Moment geht die Tür des Lokals auf und Tarasha sowie eine andere weibliche Person, Bolbas völlig unbekannt betreten das Lokal. Und nun ist Bolbas an der Reihe zuzuhören, er lauscht dem kurzen Gespräch, wenn man es den so nennen will, zwischen Tarasha und Harry und langsam aber sicher steigt eine Wut in ihm auf, es diesem Harry mal so richtig zu zeigen. Doch Bolbas Glaube an die Götter bewahren ihn wohl vor diesem Sündenfall. Schließlich erhellt sich sein Gemüt wieder und seine geballten Fäustchen entspannen sich sichtlich, er lehnt sich sogar etwas zurück und betrachtet die ganze Situation ein Stück weit lässiger: Tarasha nennt Harry einfach einen unverbesserlichen Trunkenbold!
Wenigstens steht sie selbst über der ganzen Sache... Wenn sie sich auch angegriffen fühlen würde... na dann gute Nacht... aber ich vermute sie ist über die Jahre hinweg an so allerlei unfreundliche Typen gelangt...
Dann, als Tarasha Bolbas persönlich anspricht hellt sich seine Miene nochmals ein Stück weit auf. Scarlet wird ihm als Freundin von Feista und Tarasha vorgestellt und da sie einigermaßen freundlich dreinschaut hegt Bolbas kein Unbehagen gegen sie, ganz im Gegenteil sogar, er begrüßt sie höflich und stellt sich namentlich vor:
"Seid mir gegrüßt, Scarlet, mein Name ist Bolbas d`Jorasco, Heiler von Beruf. Ich denke Tarasha hat euch schon von mir berichtet. Ich bin sehr erfreut euch kennenzulernen."
Und hübsch sieht sie auch aus... allerlei Damen hier in Rotstein... wenn ich nicht in meinem Amt gebunden wäre... nun gut, das Schicksal hat es so gewollt und will es auch immer noch... nie könnte ich mich auf Dauer einla...
Doch Bolbas Gedankenstrang bricht ab, denn leise fügt er gen Scarlet gewandt hinzu:
"Und ihr habt noch mit ihr gesprochen? Setzt euch doch zu mir, Tarasha, du auch. Wir müssen uns unterhalten."
Doch Bolbas ist klar, dass er keine solche Handlung von den beiden zu erwarten hat, jedenfalls nicht jetzt. Kurz fügt er auch gen Tarasha gewandt noch einige Worte des Grußes hinzu und lauscht dann wieder dem Geschehen, denn jetzt hat sich die Professionelle den anderen Gästen zugewandt.
Im "Henkers" war sie nun also schon... ohne mich... vielleicht deckt sie jemanden... musste Informationen... Moment: nein! Tarasha steht doch auf der guten Seite... oder gibt es die überhaupt... was, wenn... ich begreife so langsam... ich denke... nein eigentlich denke und begreife ich gar nichts mehr...
Tarasha spricht nun also mit Harry und erklärt laut deutlich, so dass es alle Anwesenden hören können, dass eine Seuche Feista befallen hat.
Mit Seuche hat sie es wohl richtig getroffen... diese Krankheit darf nicht weiter... sie könnte uns alle töten... wenn wir uns anstecken, wird keiner mehr in der Lage sein zu helfen... aber warum sagt Tarasha das alles nun einfach so völlig öffentlich, ich dachte... nun gut, höre ich lieber auf zu denken...abwarten und... naja lieber nicht hiervon trinken...
Bolbas starrt auf den Tresen vor ihm und das dort stehende Glas Hochprozentiges. Angewidert dreht er sich weg, Blick wieder in den Raum hinein: das Geschehen verändert sich abermals für Bolbas beobachtende Augen. Die fallende Aufforderung an ihn den Raum zu verlassen trifft ihn kaum, ungerührt bleibt er sitzen.
Sollen sie nur machen... würde mich schon interessieren was sie diesem Suffkopf - persönliches - zu erzählen haben... vielleicht geht es ja um diese Gwen, seine - Frau - ...Vielleicht wird Tarasha mich...
Und noch bevor sich das Gesagte groß in Bolbas Ohr festsetzen kann und bevor seine Gedanken ein Ende finden, werden sie, wie von Geisterhand, von Tarasha beantwortet. Sie nimmt ihn in Schutz und so bleibt Bolbas wirklich sitzen. Er befindet sich also mittem Im Geschehen, doch vornehm hält er sich zurück: noch.
Geht mich ja eigentlich nichts an die ganze Sache mit diesem Harry... aber vielleicht hat er ja doch mehr mit Feista und Tarasha selbst zu tun als ich bis jetzt weiss... besoffen mag er vielleicht sein, aber dumm ist er denke ich nicht...
Dann, als der Tod Gwens erwähnt wird stockt selbst Bolbas der Atem: ein Mord und ein toter Mörder. Er als göttlicher Diener muss heute so allerlei miterleben. Was wohl der Tod der Vorgesetzten für Tarasha bedeutet, wie eine Mutter hat sie gesagt, aber ob sie gelogen hat. Bolbas versucht schon die ganze Zeit mehr oder weniger einzuschätzen, was die einzelnen Leute so bezwecken wollen. Ob sie lügen oder nicht, doch er ist sich nicht sicher ob er sie alle richtig beurteilen kann: auch die drei anderen: Ghart, Remus und Redril heißen sie; sie versucht er auch zu durchschauen, was wissen sie wohl noch. Und Bolbas versinkt erneut in eine Art Starre: nachdenklich stütz er den kleinen Kopf auf beide Arme und schaut in die Runde: beobachtend schweigend. Zahrleiche Gedanken schießen ihm durch den Kopf doch er kann keinen so rechten roten Faden in ihnen finden...
Aufgeschreckt wird er erst wieder als Ghart seinen mittelgroßen Wutanfall hat. Er schaut auf und betrachtet nun Ghart ganz genau.
Ein rohes Gemüt dieser Zwerg, aber ein gutes wie ich denke... treu und ehrlich würde ich auf den ersten Blick sagen... doch etwas aufbrausend... aber wenn er die Leiche gefunden hat... und das Haus Orien... nun ja... dan kann einem schon mal das innere Faß überlaufen... hehe... Aber beruhigen... also er sollte schon...
Doch auch Ghart scheint sich wieder beruhigen zu können, die Interaktionen der anderen Anwesenden versucht Bolbas genauestens zu beobachten und sich alles einzuprägen. Jeden Wortwechsel, den genauen Ablauf: er sucht nach einem verborgenen Detail, doch gefunden hat er es noch nicht.
Freie Ermittler... ein schöner Ausdruck... sollte ich mir merken... bald trifft er wahrscheinlich auch auf mich zu... doch warum suchen sie nach dem Grund für den Mord... der Mörder ist doch tot angeblich... was wohl vorgefallen ist... vielleicht kann ich mich später in Ruhe mit diesen dreien mal unterhalten... Ein Amulett... nun Schmuck scheint für Damen die hier in Rotstein tätig sind, wie auch immer, wohl üblich zu sein... etwas Besonderes?... vielleicht ein wertvolles magisches... aber nein, das hätten diese drei doch bestimmt rausgefunden... außerdem waren ja in der Karawane noch mehr Leute unterwegs... Ob das Attentat wohl ein größerer Akt war... hmm... ein weiteres Gespräch, das es zu tätigen gilt...
Und Bolbas wird wiederum aus seinen Gedanke gerissen, Tarasha beginnt herzzereißend zu heulen und schreit um den Tod Gwens. Bolbas kann die plötzliche Reaktion nicht verstehen: Tarasha ist schließlich eine erwachsene Frau und Gwen nicht mit ihr verwandt, soweit er weiss. Irgendetwas sagt Bolbas, dass Tarashas Benehmen nicht vollständig ihrem Inneren enspricht und doch ist er glücklich darüber, dass Scarlet sich ums Trösten kümmert. Bolbas selbst hält sich in jenem Moment nicht wirklich für einfühlsam, ihn überfordert das Ganze nicht, aber er möchte sich auch nicht einmischen, dafür weiss er noch zu wenig. Der nun folgende Wut- und Gefühlsausbruch Harrys beeindruckt Bolbas sehr. Er duckt sich instinktiv mit, als Harry die Flasche durch den Raum wirft. Doch er wohnt dem Geschehen um Harry schweigend bei.
Und so täuscht man sich... Harry scheint doch wirklich etwas an Gwen gelegen... vielleicht hat sie ihn einfach öfters betrogen... vorstellen könnte man sich in so einem Gewerbe hier schon... Liebe ist für alle da... ein käufliches Gut...
Bolbas sieht wieder gen Tarasha, die plötzlich aus ihrem Schluchzen heraus einige Worte ertönen lässt und Bolbas Gedanken sind zurück beim Geschehen.
Die Kette... Tarasha wird sie schon gesehen haben... vielleicht weiss sie, was es damit auf sich hat... oder vielleicht gehört sie eigentlich Tarasha und sie musste sie... ach nein... ich muss nun auch... es ich kann nicht weiter schweigend hier zu sehen... die Göttliche Heerschar möge mir beistehen!
Und nun ist es an Bolbas: auch er ergreift das Wort in dieser ziemlich durcheinander geworfenen Szenerie. Mit fester und sicherer Stimme, schließlich hatte er lange genug Zeit sich darauf vorzubereiten, sagt er zu, mehr oder weniger, allen gewandt:
"Beruhigt euch doch alle bitte erstmal!"
Und es ist ihm egal, ob er jemanden falsch anredet oder nicht, er möchte einfach nur menschlich ehrlich erscheinen, so wie er ist:
"Ich denke wir sollten Harry nach oben begleiten: Tarasha, hat Harry ein Zimmer? Und vielleicht könnte jemand mit ihm gehen, Harry braucht etwas Trost im Moment, der Tod seiner Frau hat ihn glaube ich ziemlich mitgenommen. Scarlet, wie wäre es mit dir? Du Tarasha setz dich zu mir, ich habe hier einen Schluck für deine Nerven, trinkt ruhig einmal, es wird dir gut tun."
Und zu den anderen gewandt sagt er höflich:
"Und ihr, werte Herrschaften, sagt uns doch bitte, was hat es mit diesem Amulett auf sich, was ist damit, ich denke Tarasha hat das Recht es zu erfahren, setzt euch doch ein wenig näher zu uns. Ich denke wir müssen uns unterhalten, über das was geschehen ist, Tarasha hat vorhin von ihrer Schwester gesprochen: Mir sind heute auch völlig unvorstellbare Dinge geschehen, glaubt mir!"
Und vielleicht können wir uns ja zusammen tun... Hilfe ist nicht verkehrt... und ihr scheint mir die Richtigen zu sein... abgeklärt und zumindest... bis auf Ghart... nicht jähzornig oder gar egozentrisch veranlagt, im Gegensatz zu diesem aufgelösten Harry... Vielleicht hängt der Mord ja auch mit der Krankheit oder der Fäulnis zusammen und außerdem... sollte mein Tal mit dieser Karawane kommen... das heißt... oh nein, hoffentlich ist er da...
Er bietet den Anderen die Plätze direkt neben sich an, auch Tarasha weist er einen Platz zu, dann blickt er erwartungsvoll in die Runde, die Wirkung seiner Worte abwartend.