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Autor Thema: Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz  (Gelesen 36465 mal)

Beschreibung: Das Böse feiert seinen Einstand

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Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #30 am: 23.10.2010, 11:50:56 »
Als Redril dem Pärchen den Galifar zuschnippt, bricht sofort ein Handgemenge zwischen den beiden aus, denn beide wollen sie scheinbar urplötzlich nichts sehnlicher, als die goldene Münze in ihrem Besitz zu wissen. Doch - dem Alkohol sei Dank - verwickeln sie sich sogleich wieder in eine feste Umarmung, und mit einer Flasche Whiskey machen sie sich auf, in eine der oberen Etagen aufzubrechen.

Anders jedoch Tarasha. Sie fühlt sich Redril nicht verbunden, und so macht sie keine Anstalten, den Raum zu verlassen. Vielmehr schlägt sie ihre Stirn in Falten, denn sie spürt, dass es um Gwen geht. Der plötzliche Umschwung der Stimmung, nachdem ihr Name gefallen war, ist keinem der Anwesenden verborgen geblieben.

"Dies ist mein Zuhause, werter Herr. Ich gehe nirgendwo hin. Sir d'Jorasco steht im Augenblick in meinen Diensten, und Scarlet ist eine gute Freundin", sagt sie mit versucht fester, doch in Wahrheit bebender Stimme. "Geht es um Gwen? Sie ist wie eine Mutter für mich, also bestehe ich darauf, alles zu erfahren! Ihr werdet mich hinaustragen müssen, wenn es sein muss!"
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #31 am: 23.10.2010, 11:56:20 »
"Lady Scarlet...", sie lässt sich die Worte auf der Zunge zergehen, "... so hat man mich schon eine ganze Weile nicht mehr genannt...", flüstert sie vergnügt und blickt verschwörerisch Tarasha an, als hätte sie gerade eine anzügliche Zote von sich gegeben. Innerlich jedoch ist sie gar nicht zu Scherzen aufgelegt, denn der Kerl hatte ins Schwarze getroffen. Tarasha hatte keine Ahnung von ihrer Vergangenheit.
« Letzte Änderung: 23.10.2010, 11:58:07 von Kayman »

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #32 am: 23.10.2010, 12:00:55 »
Redril nickt niedergeschlagen. Wie sie wollen. Dennoch geht es sie eigentlich nichts an.

Dann sagt er zu Harry: "Ihr hattet genug für heute. Wenn man überhaupt genug haben kann, an einem Tag wie diesem. Ich muss euch leider berichten, dass Gwen Opfer eines Mordanschlags in der Blitzbahn wurde. Das Haus Orien versucht momentan die Angehörigen von Gwen auszumachen, doch wie es scheint waren Ghart, Remus und ich schneller. Ihr müsstet ihre Identität bestätigen und könnt dann entscheiden wie ihr mit dem Leichnam vorgehen wollt. Mein herzlichstes Beileid. Wie ich schon erwähnte, ich weiß wie es ist, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Falls es euch jedoch Trost spenden kann, der Mörder weilt nicht mehr unter den Lebenden." Redrils Stimme ist formal und monoton. Erst als er sein Beileid ausspricht, schwingt in ihr offensichtlich Mitleid mit.

Er spührt selbst wie er anfängt zu schwitzen. Das Überbringen von schlechten Neuigkeiten liegt ihm nicht, noch weniger dieses forsche Aufreten. Arrr! Ein Kapitäen wächst an seinen Aufgaben. Ay! So ist das!

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #33 am: 23.10.2010, 12:02:08 »
Ghart hört sich genervt die Tiraden des Kruzifere an und tippelt mit dem Fuß. So hat er sich das nicht vorgestellt, dass die Befragungen so langwierig sind. "Naja, Ghart. Du bist gerade erst gekommen...Geht doch voran." Ghart seufzt hörbar und gespannt, erkennend, dass er allgemein eigentlich nicht für Befragungen gemacht ist. Allerdings erkennt er auch, dass er da jetzt durch muss, außerdem hat er noch Redril und Remus mit sich, die auch manche Fragen stellen können und Ghart beizeiten bremsen können, sollte er etwas abschweifen.
Abschweifen tut auch dieser Harry, denkt Ghart, als er diese ganzen Schimpfwörter benutzt. "Wann beantwortet er endlich meine Frage genau? Was interessiert mich seine Alte?"

Dann wird es doch mehr als interessant, als rauskommt, dass er bei seiner Alten von dieser Gwen Tirot spricht. "Scheint so, als müssten wir gar nicht mehr suchen."
Mit mehr oder weniger kritischem Blick schaut Ghart zu seinen Gefährten und nickt ihnen dann zu als Zeichen, dass er die traurige Kunde übernehmen wird. Irgendwie geht Ghart davon aus, dass der betrunkene Halbelf nicht wirklich gut auf die Nachricht reagieren wird, aber immerhin kann er dann das Streitgespräch, welches sich anbahnt, durch pure Faktengewalt schlichten. "Außerdem kannst du ihm anbieten, mit dir einen zu trinken..."
Ghart überlegt kurz, wie er auf solch eine Nachricht betrunken reagieren würde, und kommt deshalb zu dem Schluss, dass man eigentlich mit der Nachricht warten muss. Allerdings muss er anerkennen, dass die Situation es einfach erfordert, dass sie nicht zu viel Zeit verlieren und die Worte dieser merkwürdigen Tarasha lassen darauf schließen, dass Harry häufiger betrunken ist, was Ghart nicht durchweg verurteilen will, aber er weiß, wie man dann, wenn man eh schon in aggressiver Stimmung, reagiert.

Redril kommt ihm allerdings zuvor und Ghart schaut ihn etwas fassungslos an. Nicht, dass er dem Zwerg zuvorgekommen ist und über Gwen Tirot spricht, nein. Ghart geht die Worte nochmal im Kopf durch. "Wir sind im Namen von Haus Orien unterwegs und sowohl wir als Stordan Orien würden euch gleich gerne noch einige Fragen zu der Seuche stellen." Das muss Ghart sich nochmal durch den Kopf gehen lassen. "Wir sind im Namen von Haus Orien unterwegs und sowohl wir als Stordan Orien würden euch gleich gerne noch einige Fragen zu der Seuche stellen."
Jetzt ist an Ghart, in Rage zu geraten.
"Was zur Hölle? Einen Scheißdreck tu ich, im Auftrag Haus Oriens unterwegs zu sein!" Er schreit Redril regelrecht an. Wozu haben sie das Gespräch im Zug geführt, wenn er jetzt solch einen Mist erzählt. Ghart bringt das auf die Palme und fühlt sich dazu genötigt, sich zu rechtfertigen.
"Ich habe Gwen Tirot gefunden und mich bereit erklärt, ihre Todesnachricht zu überbringen und bei der Suche nach ihrem Mörder zu helfen. Aber ich arbeite nicht für das räudige Haus Orien! NEIN! NEIN! NEIN!" Ghart stampft laut auf den Boden auf.
Was die anderen davon halten mögen, interessiert ihn nicht. Was Tarasha in der Zwischenzeit säuselt, hört er nicht. Dass er einem, dem gerade der Hammer des Verlustes in die Fresse geschlagen wird, Unrecht tut, in dem er sein Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, rausposaunt, bemerkt er nicht. Er ist zu aufgebracht.

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #34 am: 23.10.2010, 12:07:34 »
Augenblicklich wird Scarlets Stimmung wieder besser, als der Zwerg wie ein kleines Kind auf den Boden stampft. In seiner Kindheit nannten sie ihn bestimmt 'Rumble'. Doch sie sagt nichts. In dieser Situation könnte sie noch mehr in Erfahrung bringen oder sich zumindest noch ein wenig über die Goldis[1] amüsieren. Sie stellt sich breit hin, mit dem Gewicht auf den rechten Fuß und stemmt den rechten Arm in die Hüfte, als würde sie warten.
 1. So nennt Scarlet spöttisch die betuchten Mitbürger
« Letzte Änderung: 23.10.2010, 12:08:50 von Scarlet »

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #35 am: 23.10.2010, 12:13:10 »
Arr. Und manchmal wird der Kapitäen von seinen Matrosen hinterrücks erstochen.
Redril seufzt. Er weiß wovon Ghart spricht, doch gerade JETZT ist nicht der rechte Augenblick. Um den Zwerg abzukühlen, stellt er es schnellstmöglich richtig: "Ghart hat natürlich recht. Wir sind freie Ermittler, denen das Haus Orien seine Hilfe angeboten hat. Verzeiht Ghart, dass ich in der Kürze das nicht richtig ausgedrückt habe." Er wirft einen Blick auf die zwei Damen und den Halbling und fährt dann fort: "Doch es schien mir das leichteste, in Anbetracht der Umstände keine große Erklärung abzugeben. Wie ich schon zu Harry am Anfang des Gespräches sagte, sind wir frei und dienen Niemanden."

Beschwörend schaut er dem Zwerg an, dann beugt er sich rüber zu ihm und flüstert:"Ihr habt Recht. Keiner von uns beiden wird vor Haus Orien, Stordan oder Sheesara kriechen. Dennoch schien es mir Harry gegenüber fair zu sein, meinen Stolz herunter zuschlucken, wenn ich dadurch ein gewises Maß Privatsphäre für Harry erhalten kann. Es tut mir Leid, sollte ich euch dabei gekränkt haben." Redril schaut den Zwerg entschuldigend an, abwartend ob Ghart Verständniss dafür hat oder ob er sich später nocheinmal damit befassen muss.
Erst danach wirft er einen Blick zu den Neuankömmlingen und versucht sie einzuschätzen.
« Letzte Änderung: 23.10.2010, 12:15:58 von Redril »

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #36 am: 23.10.2010, 12:40:33 »
Ghart hört auf die Fäuste zu ballen, als Redril den Versuch unternimmt, seinen faux pas auszubügeln und schaut sich das erste Mal die neu dazugekommenen Damen an und versucht die Situation zu überblicken. Seine Wut ist jedoch alles andere als verraucht. Er kann sich, trotz der Aussage Redrils, nicht wirklich erklären, warum und wie er auf diese schwachsinnige Aussage gekommen ist. Die Argumentation, dass er das nicht im Einzelnen erklären wollte, verstört den Zahnlosen ein wenig. Wenn Redril schon bei einem absolut Fremden und schmierigen Typen, der ihm besoffen begegnet und nur unflätig ist, seinen Stolz runterschlucken kann, bei was allem kann er seinen Stolz noch runterschlucken?

Ghart seufzt nur und winkt mit einer Hand ab, er hat keine Lust die Details der Streitigkeiten in dieser Situation auszuhandeln. Gerade, wo es doch um diesen merkwürdigen Harry geht. Er blickt sich wieder um und ist eigentlich noch nicht ganz fertig mit diesem Harry. Eigentlich kann er ihm auch sagen, dass sie einen Teil des Amulettes haben. Vielleicht ist es keine schlechte Idee. "Wo ist die Kette überhaupt?"
Ghart erinnert sich grob daran, dass er sie nach einem Streit mit den Orien die Handtasche an Gwyn gegeben hat. Seitdem hat er sich nicht um die Kette gekümmert. Ob die Handtasche noch da ist?
"Und Harry, auch wenn die Nachricht ein Schlag aufs Fressbrett ist, wisst ihr, was für ein Anhänger an der Kette eurer Gwen war?"
"Gwyn, Gwen, ob das nächste Opfer Gwun heißt?", Gharts Versuche, innerlich, wenn auch auf morbide Art und Weise, zu feixen, klappen nicht sehr gut. Dann flüstert er Redril zu. "Ich verzeihe dir, aber du hast einfach nicht genug nachgedacht. Tja, Freund Redril, überlass das Denken den Pferden, die haben einfach den größeren Kopf." Dann lächelt er, auch wenn er noch ein wenig erzürnt ist.

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #37 am: 23.10.2010, 15:14:29 »
Als Redril ausspricht, was wöhrend ihrer Reise mit Gwen geschehen ist, herrscht Stille in dem Raum. Sie wird erst unterbrochen, als Harrys Hand den Griff um sein Glas verliert und es klirrend auf dem Boden zerbricht.

Tarasha schlägt die Hand vor den Mund, und sofort schießen Tränen in ihre Augen. "Gwen? Tot?", flüstert sie mit zittriger Stimme. "Wie...wer würde...warum?" Ihre Nase beginnt zu beben, ihr ganzer Körper zittert. "Seid Ihr sicher?", fragt sie Redril und starrt ihn einige Sekunden fassungslos an. Seid Ihr sicher?" Ihre Stimme überschlägt sich, und als offensichtlich kein Widerspruch kommt, wirft sie sich schluchzend in Scarlets Arme, so dass sie Gharts Ausbruch nur beiläufig mitbekommt.

Harry nutzt unterdesen die Unaufmerksamkeit Redrils und schlecht geistesabwesend und mit leerem Blick hinter die Bar, wo er sich die nächste Flasche Schnaps greift. "Gwen...Gwen...das kann nicht...meine Gwen? Wer sollte..." Er setzt die Flasche an und trinkt einen schier endlosen Schluck, und als Gharts Anfall beendet ist und Redril und der Zwerg flüstern, dreht er sich mit wütendem, gar wahnhaftem Blick um. "Lügner! Lügner!", schreit er sie an und feuert die Flasche nach Redril, die jedoch an dem Psioniker vorbeifliegt und an der Wand zerschellt. "Unmöglich! Niemand würde so etwas mit ihr machen! Niemand! Wer sollte Gwen so etwas antun?" Er kommt hinter der Theke hervorgewankt. "Meine Gwen...meine Liebe...Sie hat keinem was getan! Keinem!" Er stützt sich auf der Bar ab, und lässt sein Gesicht in seinem Arm versinken, schluchzend und resigniert. Er ignoriert alle Fragen, die ihm gestellt werden, und scheint hin- und hergerissen zwischen Wut und Trauer, ein versoffenes Häufchen Elend.

Auf Gharts Frage hin, welcher Anhänger an der Kette der Halbelfin war, wird lediglich Tarasha hellhörig. "Die Kette", sagt sie, heftig schluchzend, ihre Augen gerötet, aber aufmerksam. "Was ist damit?"
« Letzte Änderung: 23.10.2010, 15:39:01 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #38 am: 23.10.2010, 16:01:07 »
Welch überraschende Nachricht: Gwen ist tot?, denkt Scarlet ungerührt, während sie Tarasha in die Arme schließt und ihr über die Haare streicht. Sie weiß nicht viel über Gwen, denn der Rubinweg ist nicht ganz ihre Gegend, doch immerhin ist ihr bekannt, dass Gwen die Puffmutter des Etablissements war. Harry war ihr Mann und ist für seine Trunksucht bekannt, obwohl ihr spontan kein Gerede einfällt, dass er gewalttätig ist. Anscheinend hat er sich im Suff im Griff. Scarlet kennt auch andere Kunden, die ganz anders drauf sind, wenn sie ein paar Kohlen im Ofen haben. Tarasha weint über ihren Tod, doch das muss noch nicht bedeuten, dass die Puffmutti nett zu ihren Mädchen war. Vielleicht ist es auch nur Überforderung. Ein Außenstehender begreift nicht, dass so ein Bordell nicht nur Not und Elend ist, sondern vor allem erst einmal Sicherheit verspricht. Solange die Mumu nicht trocken wird, haben die Mädchen ein Dach über dem Kopf, werden von niemandem angefasst, der nicht bezahlt hat, und haben zu essen. Der Preis ist, dass sie ihre Körper von lüsternen Männern schänden lassen. Wobei dies noch ein besserer Schuppen zu sein scheint und sich die Männer hier wahrscheinlich gesitteter benehmen. Gwens Tod wird einige Veränderungen bedeuten. Wer weiß schon, ob Harry den Schuppen so gut weiterführen wird oder ob der Laden zu einem weiteren Henkers verkommt? Ich würde auch weinen... . "Hab keine Angst, ich bin bei Dir, Tarasha.", flüstert sie ihr zu.

Im Moment sind zu viele Emotionen im Raum, als dass sie weiteres über Feistas Krankheit erfahren könnte. Sie würde warten müssen, bis sich die Atmosphäre wieder etwas abgekühlt hat.
« Letzte Änderung: 24.10.2010, 01:13:01 von Scarlet »

Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #39 am: 23.10.2010, 20:05:47 »
Als der ältere Zwerg Dayn auf das anfertigen einer Kopie anspricht, schleicht sich ein schelmisches Grinsen in sein Gesicht: "Natürlich! Hätte ich die Möglichkeit gehabt, hätte ich die Pläne schon auf dem Weg hierher kopiert. Ich bin viel zu versessen darauf solche Geheimnisse zu entschlüsseln, als das ich diese Möglichkeit an mir passieren lasse."
Nach der ersten Begrüßung und dem Herzlichen Empfang, merkt der Magieschmied aber nun wie anstrengend seine Reise doch wahr. "Verzeih mir Vater, aber ich muss mir nun erstmal den Schmutz von der Straße abwaschen und mich etwas ausruhen. Falls die Orien sich nicht bei mir demnächst melden, werde ich selbst anfragen ob sie meine Dienste noch benötigen sollten. Und dafür möchte ich ausgeruht sein."
Dayn sortiert seine Werkzeuge und  Waffen in die entsprechenden Halterungen an seinem Werkzeugregal und macht sich daran einen kleinen Waschzuber mit kaltem Wasser aus einer Pumpe, der Werkstatt zu füllen. Er entledigt sich seines Lederwamses und dem darunterliegenden Leinenhemd und taucht seinen Kopf und den halben Oberkörper in den mit kaltem Wasser gefüllten Zuber. Das kalte Wasser lässt Dayn's Körper wie eine Glocke klingen und den Atem stocken. Nach einigen Sekunden taucht er unter lautem Prusten aus dem Wasser auf und fühlt sich schon um einiges besser.
Als hätte diese  kurze Wäsche alles Blut und alle schlimmen Dinge die er miterleben musste weggewaschen. Fröhlich pfeifend nimmt er ein Stück Brot und etwas Käse und macht sich mit einem wölfischen Appetit darüber her. Nachdem er sich wieder angekleidet hat, nimmt er seinen Dolch, steckt ihn in die Scheide an seinem Gürtel. "Der blutrote Herzschlag...." murmelt Dayn vor sich hin. Es fällt ihm wieder ein was Redril's Ziel war.... er hatte den Namen der Taverne oder des Gasthauses erwähnt. Da der Name ihm selbst nicht sagt, was ihn wundert da er schon ein Weilchen hier wohnt, wendet er sich nun fragend an Graltor ob er diesen Ort kennt.
 

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #40 am: 24.10.2010, 22:49:30 »
Nachdem Bolbas` Worte scheinbar Eindruck bei Harry hinterlassen haben bekommt er das von ihm gewünschte Getränk. Er versucht auch erst gar nicht dem aufgebrachten Wirt zu antworten, vielmehr beschäftigt ihn eine andere Frage: Wo ist Tarasha?

Und warum bei der Göttlichen Heerschar ist dieser Mann nur so ein Trunkenbold... solche Worte würde ich niemals in den Mund nehmen, geschweige den über jemand anderen denken... wie kann einer nur so abscheulich sein...

Harry, der Bolbas vom ersten Moment an schon nicht geheuer war ist ihm nun schlichtweg unsympathisch. Doch er hält sich mit einer Äußerung über Tarasha oder Harry selbst zurück, stattdessen wendet er sich kurz seinem Getränk zu. Er hebt das Glas an und riecht an der Flüssigkeit, welche darin umherwabert. Ein unangenehmer, beißender Geruch steigt ihm in die Nase, die heute schon von so manchem Gestank gequält und deshalb stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, er beschließt lieber keinen Schluck von der Plörre vor ihm zu sich zu nehmen. Doch noch ehe er das Glas abstellen kann hört sein Ohr den Klang von zerberstendem Glas: Harry hat sein Glas zerschmissen. Und erneut scheint dieser sichtlich aufgebracht.

Ganz schön ungehobelt... und solche Vorwürfe gegenüber seiner eigenen... also, ich kann ihn nicht verstehen... irgendetwas stinkt hier gewaltig... und das fast im wahrsten Sinne des Wortes... Alkohol kann einen Menschen ja verderben, kann ihn zerstören und alles um ihn herum... aber das er solche Auswirkungen haben kann... das hätte ich mir nie träumen lassen...

Und als Harry erneut Tarasha beschimpft und wahrlich unschöne Worte dabei nutzt kann auch Bolbas sich nicht mehr zurückhalten: Er knallt sein Glas ebenso auf den Tresen, allerdings achtet er darauf, dass es nicht zerbricht und sagt nun seinerseits einige klare und feste Worte, die erahnen lassen, dass es nun an Anschuldigungen und Beleidigungen reicht:

"Harry! Es reicht, halt dich zurück! Solche Worte sind nicht angebracht, Tarashas Schw..."

Doch Bolbas verstummt wieder, ehe er den Satz komplett ausgesprochen hat, denn...

Moment, er weiss doch nichts von Feista, und ich glaube er darf auch nicht... ich sollte... Mist, jetzt ist es vermutlich zu spät... es... bei der Göttlichen Heerschar, dieser Tag ist nicht der meinige...

in diesem Moment geht die Tür des Lokals auf und Tarasha sowie eine andere weibliche Person, Bolbas völlig unbekannt betreten das Lokal. Und nun ist Bolbas an der Reihe zuzuhören, er lauscht dem kurzen Gespräch, wenn man es den so nennen will, zwischen Tarasha und Harry und langsam aber sicher steigt eine Wut in ihm auf, es diesem Harry mal so richtig zu zeigen. Doch Bolbas Glaube an die Götter bewahren ihn wohl vor diesem Sündenfall. Schließlich erhellt sich sein Gemüt wieder und seine geballten Fäustchen entspannen sich sichtlich, er lehnt sich sogar etwas zurück und betrachtet die ganze Situation ein Stück weit lässiger: Tarasha nennt Harry einfach einen unverbesserlichen Trunkenbold!

Wenigstens steht sie selbst über der ganzen Sache... Wenn sie sich auch angegriffen fühlen würde... na dann gute Nacht... aber ich vermute sie ist über die Jahre hinweg an so allerlei unfreundliche Typen gelangt...

Dann, als Tarasha Bolbas persönlich anspricht hellt sich seine Miene nochmals ein Stück weit auf. Scarlet wird ihm als Freundin von Feista und Tarasha vorgestellt und da sie einigermaßen freundlich dreinschaut hegt Bolbas kein Unbehagen gegen sie, ganz im Gegenteil sogar, er begrüßt sie höflich und stellt sich namentlich vor:

"Seid mir gegrüßt, Scarlet, mein Name ist Bolbas d`Jorasco, Heiler von Beruf. Ich denke Tarasha hat euch schon von mir berichtet. Ich bin sehr erfreut euch kennenzulernen."

Und hübsch sieht sie auch aus... allerlei Damen hier in Rotstein... wenn ich nicht in meinem Amt gebunden wäre... nun gut, das Schicksal hat es so gewollt und will es auch immer noch... nie könnte ich mich auf Dauer einla...

Doch Bolbas Gedankenstrang bricht ab, denn leise fügt er gen Scarlet gewandt hinzu:

"Und ihr habt noch mit ihr gesprochen? Setzt euch doch zu mir, Tarasha, du auch. Wir müssen uns unterhalten."

Doch Bolbas ist klar, dass er keine solche Handlung von den beiden zu erwarten hat, jedenfalls nicht jetzt. Kurz fügt er auch gen Tarasha gewandt noch einige Worte des Grußes hinzu und lauscht dann wieder dem Geschehen, denn jetzt hat sich die Professionelle den anderen Gästen zugewandt.

Im "Henkers" war sie nun also schon... ohne mich... vielleicht deckt sie jemanden... musste Informationen... Moment: nein! Tarasha steht doch auf der guten Seite... oder gibt es die überhaupt... was, wenn... ich begreife so langsam... ich denke... nein eigentlich denke und begreife ich gar nichts mehr...

Tarasha spricht nun also mit Harry und erklärt laut deutlich, so dass es alle Anwesenden hören können, dass eine Seuche Feista befallen hat.

Mit Seuche hat sie es wohl richtig getroffen... diese Krankheit darf nicht weiter... sie könnte uns alle töten... wenn wir uns anstecken, wird keiner mehr in der Lage sein zu helfen... aber warum sagt Tarasha das alles nun einfach so völlig öffentlich, ich dachte... nun gut, höre ich lieber auf zu denken...abwarten und... naja lieber nicht hiervon trinken...

Bolbas starrt auf den Tresen vor ihm und das dort stehende Glas Hochprozentiges. Angewidert dreht er sich weg, Blick wieder in den Raum hinein: das Geschehen verändert sich abermals für Bolbas beobachtende Augen. Die fallende Aufforderung an ihn den Raum zu verlassen trifft ihn kaum, ungerührt bleibt er sitzen.

Sollen sie nur machen... würde mich schon interessieren was sie diesem Suffkopf - persönliches - zu erzählen haben... vielleicht geht es ja um diese Gwen, seine - Frau - ...Vielleicht wird Tarasha mich...

Und noch bevor sich das Gesagte groß in Bolbas Ohr festsetzen kann und bevor seine Gedanken ein Ende finden, werden sie, wie von Geisterhand, von Tarasha beantwortet. Sie nimmt ihn in Schutz und so bleibt Bolbas wirklich sitzen. Er befindet sich also mittem Im Geschehen, doch vornehm hält er sich zurück: noch.

Geht mich ja eigentlich nichts an die ganze Sache mit diesem Harry... aber vielleicht hat er ja doch mehr mit Feista und Tarasha selbst zu tun als ich bis jetzt weiss... besoffen mag er vielleicht sein, aber dumm ist er denke ich nicht...

Dann, als der Tod Gwens erwähnt wird stockt selbst Bolbas der Atem: ein Mord und ein toter Mörder. Er als göttlicher Diener muss heute so allerlei miterleben. Was wohl der Tod der Vorgesetzten für Tarasha bedeutet, wie eine Mutter hat sie gesagt, aber ob sie gelogen hat. Bolbas versucht schon die ganze Zeit mehr oder weniger einzuschätzen, was die einzelnen Leute so bezwecken wollen. Ob sie lügen oder nicht, doch er ist sich nicht sicher ob er sie alle richtig beurteilen kann: auch die drei anderen: Ghart, Remus und Redril heißen sie; sie versucht er auch zu durchschauen, was wissen sie wohl noch. Und Bolbas versinkt erneut in eine Art Starre: nachdenklich stütz er den kleinen Kopf auf beide Arme und schaut in die Runde: beobachtend schweigend. Zahrleiche Gedanken schießen ihm durch den Kopf doch er kann keinen so rechten roten Faden in ihnen finden...

Aufgeschreckt wird er erst wieder als Ghart seinen mittelgroßen Wutanfall hat. Er schaut auf und betrachtet nun Ghart ganz genau.

Ein rohes Gemüt dieser Zwerg, aber ein gutes wie ich denke... treu und ehrlich würde ich auf den ersten Blick sagen... doch etwas aufbrausend... aber wenn er die Leiche gefunden hat... und das Haus Orien... nun ja... dan kann einem schon mal das innere Faß überlaufen... hehe... Aber beruhigen... also er sollte schon...

Doch auch Ghart scheint sich wieder beruhigen zu können, die Interaktionen der anderen Anwesenden versucht Bolbas genauestens zu beobachten und sich alles einzuprägen. Jeden Wortwechsel, den genauen Ablauf: er sucht nach einem verborgenen Detail, doch gefunden hat er es noch nicht.

Freie Ermittler... ein schöner Ausdruck... sollte ich mir merken... bald trifft er wahrscheinlich auch auf mich zu... doch warum suchen sie nach dem Grund für den Mord... der Mörder ist doch tot angeblich... was wohl vorgefallen ist... vielleicht kann ich mich später in Ruhe mit diesen dreien mal unterhalten... Ein Amulett... nun Schmuck scheint für Damen die hier in Rotstein tätig sind, wie auch immer, wohl üblich zu sein... etwas Besonderes?... vielleicht ein wertvolles magisches... aber nein, das hätten diese drei doch bestimmt rausgefunden... außerdem waren ja in der Karawane noch mehr Leute unterwegs... Ob das Attentat wohl ein größerer Akt war... hmm... ein weiteres Gespräch, das es zu tätigen gilt...

Und Bolbas wird wiederum aus seinen Gedanke gerissen, Tarasha beginnt herzzereißend zu heulen und schreit um den Tod Gwens. Bolbas kann die plötzliche Reaktion nicht verstehen: Tarasha ist schließlich eine erwachsene Frau und Gwen nicht mit ihr verwandt, soweit er weiss. Irgendetwas sagt Bolbas, dass Tarashas Benehmen nicht vollständig ihrem Inneren enspricht und doch ist er glücklich darüber, dass Scarlet sich ums Trösten kümmert. Bolbas selbst hält sich in jenem Moment nicht wirklich für einfühlsam, ihn überfordert das Ganze nicht, aber er möchte sich auch nicht einmischen, dafür weiss er noch zu wenig. Der nun folgende Wut- und Gefühlsausbruch Harrys beeindruckt Bolbas sehr. Er duckt sich instinktiv mit, als Harry die Flasche durch den Raum wirft. Doch er wohnt dem Geschehen um Harry schweigend bei.

Und so täuscht man sich... Harry scheint doch wirklich etwas an Gwen gelegen... vielleicht hat sie ihn einfach öfters betrogen... vorstellen könnte man sich in so einem Gewerbe hier schon... Liebe ist für alle da... ein käufliches Gut...

Bolbas sieht wieder gen Tarasha, die plötzlich aus ihrem Schluchzen heraus einige Worte ertönen lässt und Bolbas Gedanken sind zurück beim Geschehen.

Die Kette... Tarasha wird sie schon gesehen haben... vielleicht weiss sie, was es damit auf sich hat... oder vielleicht gehört sie eigentlich Tarasha und sie musste sie... ach nein... ich muss nun auch... es ich kann nicht weiter schweigend hier zu sehen... die Göttliche Heerschar möge mir beistehen!

Und nun ist es an Bolbas: auch er ergreift das Wort in dieser ziemlich durcheinander geworfenen Szenerie. Mit fester und sicherer Stimme, schließlich hatte er lange genug Zeit sich darauf vorzubereiten, sagt er zu, mehr oder weniger, allen gewandt:

"Beruhigt euch doch alle bitte erstmal!"

Und es ist ihm egal, ob er jemanden falsch anredet oder nicht, er möchte einfach nur menschlich ehrlich erscheinen, so wie er ist:

"Ich denke wir sollten Harry nach oben begleiten: Tarasha, hat Harry ein Zimmer? Und vielleicht könnte jemand mit ihm gehen, Harry braucht etwas Trost im Moment, der Tod seiner Frau hat ihn glaube ich ziemlich mitgenommen. Scarlet, wie wäre es mit dir? Du Tarasha setz dich zu mir, ich habe hier einen Schluck für deine Nerven, trinkt ruhig einmal, es wird dir gut tun."

Und zu den anderen gewandt sagt er höflich:

"Und ihr, werte Herrschaften, sagt uns doch bitte, was hat es mit diesem Amulett auf sich, was ist damit, ich denke Tarasha hat das Recht es zu erfahren, setzt euch doch ein wenig näher zu uns. Ich denke wir müssen uns unterhalten, über das was geschehen ist, Tarasha hat vorhin von ihrer Schwester gesprochen: Mir sind heute auch völlig unvorstellbare Dinge geschehen, glaubt mir!"

Und vielleicht können wir uns ja zusammen tun... Hilfe ist nicht verkehrt... und ihr scheint mir die Richtigen zu sein... abgeklärt und zumindest... bis auf Ghart... nicht jähzornig oder gar egozentrisch veranlagt, im Gegensatz zu diesem aufgelösten Harry... Vielleicht hängt der Mord ja auch mit der Krankheit oder der Fäulnis zusammen und außerdem... sollte mein Tal mit dieser Karawane kommen... das heißt... oh nein, hoffentlich ist er da...

Er bietet den Anderen die Plätze direkt neben sich an, auch Tarasha weist er einen Platz zu, dann blickt er erwartungsvoll in die Runde, die Wirkung seiner Worte abwartend.
« Letzte Änderung: 24.10.2010, 22:50:37 von Bolbas d'Jorasco »

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #41 am: 24.10.2010, 23:41:56 »
Ghart hat einfach nicht die richtigen Hände für die Gefühle anderer Personen in seiner Nähe, zwar hat er durchaus ein Gespür dafür, aber der Umgang lässt zu wünschen übrig. Ghart ist sich dieser Schwäche bewusst, und dennoch kommt er nicht darüber hinweg, dass wieder Zorn in ihm auflodert. Erst bekommt er keine Antwort, sondern eine Gegenfrage und dann will dieser Halbling auch noch wissen, was es mit der Kette auf sich habe. Er grummelt hörbar.

"Was damit ist?", fragt der Zwerg mit geschlossenen Augen in Bezug auf die Kette und massiert sich die Schläfen. Mit Harry hat er wirklich Mitleid, Ghart kann nur zu gut verstehen, wie es ist, seine Geliebte zu verlieren. Deshalb lässt er den Halbelf einen Moment in Ruhe, nicht aus reiner Nachsicht, sondern weil er nicht mit der Situation umgehen kann und nicht will. Sie verursacht ihm Kopfschmerzen. Er spricht weiter und versucht seine Stimme zu zügeln, sein Lächeln ist ihm längst aber wieder vergangen. "Ich will wissen was damit ist, das ist damit."
Dass seine Erklärung merkwürdig wirken mag, ist es ihm klar. Also erklärt er sich lieber. "Was hat es mit der Kette auf sich? Ist das Schmuckstück daran besonderen Aussehens?  Ist es ein Erbstück? Ist es magisch?"
Er blickt Harry an und wiederholt an diesen gerichtet seine Fragen nochmals, da er wohl der Einzige ist, der mehr darüber weiß.
"Ich verstehe seinen Schmerz, aber ich kann ihm keine Zeit zum Trauern lassen."
Aus diesem Grund wird Ghart die Habseligkeiten der Tirot noch nicht rausrücken. Wer weiß, wozu die noch gut sind? Da passt es dem Zwerg nicht in den Kram, dass Harry sie dann für sich in seiner Trauer fordern würde.

Ghart lässt sich neben den Halbling auf einen Stuhl plumpsen und schaut immer noch griesgrämig drein. Der Clanlose hat noch nicht vor, zu offenbaren, was er über den Tod Gwens und vor allem über einen möglichen Angriff weiß, stattdessen versucht er mit Fragen mehr über die Tote herauszufinden.
"Wer war diese Gwen Tirot? Wie war sie?"
Eine allgemeine Erklärung über die Person mag helfen, ein Wegbringen Harrys wird im Moment nicht nützen, weshalb er nochmal Fragen an diesen gestellt hat. Es sei denn, die beiden Weibsbilder, welche den Raum betreten haben, äußern sich noch und können die Befragung zum großen Teil, also was Harrys Part angeht, übernehmen.

Ghart nimmt seinen eigenen Branntwein hervor und schenkt sich in ein umstehendes Glas ein und gönnt sich einen ausgiebigen Schluck, denn er trinkt es in einem Zug und rülpst dann laut und unhöflich. "Wie bekomme ich jetzt etwas aus diesem Harry raus? Ob ich doch warten muss?"
Dann wartet er darauf, dass man ihm eine Antwort gibt. Er verzichtet auf eine weitere persönliche Vorstellung und erklärt auch nicht weiter sein Anliegen. Sie wissen jetzt, dass sie freie Ermittler sind. Der Zwerg sieht keine Veranlassung den Anderen Auskünfte zu geben, er will sie schließlich erlangen. Während er wartet, schenkt er sich ein zweites Glas ein.

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #42 am: 25.10.2010, 00:22:50 »
Scarlet verzieht widerwillig das Gesicht, als das Blaublut sie bittet, Harry nach oben zu begleiten und ihn zu trösten. Anscheinend ist sie gar nicht begeistert von dem Vorschlag: "Ich glaube, ich bleibe besser bei meiner Freundin Tarasha, die ebenfalls sehr traurig ist.", mit einem Seitenblick auf Harry fügt sie hinzu, "Außerdem glaube ich, dass ihm sein Freund, der Wacholder, gerade genug Trost spendet.".

Außerdem interessiert sie die ganze Sache viel zu sehr, als dass sie sich jetzt abwimmeln lässt. "Ich bin mit Tarasha hier und Feista ist meine Freundin. Wenn es den Herrschaften genehm ist, dann setze ich mich zu der Runde dazu.", sagt sie mit gekonnt imitierter Höflichkeit. Doch sie wartet nicht auf eine Antwort, sondern gleitet auf den Stuhl, neben dem Halbling. Sie Blick fällt auf den Zwer, ihr halb schräg gegenüber. Ouhh, der hat aber ein ganzes Faß unter seinem Kettenhemd - im zweifachen Sinne. Doch der Anblick des heruntergekommenen Zwerges weckt keine Abneigung in ihr. Sie kennt solche Typen von der Straße und, so wie sie es einschätzte, ist der Stummel die vertrauensehligste Haut an diesem Tisch. Ihr fiel ein Straßenlied ein.

Das ist für all die die sich an den heutigen Lügen nicht beugen
Menschen ohne Ziele und Träume, Familie und Freunde
die ohne Perspektive dennoch ihren Prinzipien treu sind
Menschen die wirklich noch wissen was Liebe bedeutet
Menschen die enttäuscht sind von dieser Welt da draußen
Menschen die sich selbst behaupten, Menschen die sich für kein Geld der Welt verkaufen
Menschen die Menschen hassen
Menschen die es nicht schaffen sich anzupassen und sich dennoch von keinem verändern lassen
die leben wollen, anstatt wie Sklaven existieren

Wenn er nur nicht so streng nach Fussel riechen würde!
« Letzte Änderung: 25.10.2010, 00:25:32 von Scarlet »

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #43 am: 25.10.2010, 14:26:56 »
In Graltors Haus, im Osten von Sayandras Garten...:

Das halbe Bad tut Dayn spürbar gut. Mit dem Schmutz der Reise und dem Schweiß des Kampfes wäscht er ein Stück Gewissheit von sich, ein Stück des Schmerzes des Erlebten und ein Stück der Angst. Doch viel Zeit lässt sich der Magieschmied nicht, bevor er sich wieder der Realität von Sayandras Garten stellt. "Der Blutrote Herzschlag", sagt dein Ziehvater mit verwunderter Mine. "Was hast du denn dort zu schaffen, mein Junge? Ich kenne dieses Lokal nur vom Hörensagen. Bei Arawais Spaten, nie würde ich einen Fuß dorthin setzen. Es handelt sich um ein zwielichtiges Tanzlokal, oder sagen wir eher ein Bordell." Er lehnt sich vor zu Dayn, und fährt mit fast flüsternder Stimme fort, so als würde er ein Geheimnis erzählen. "Gerüchte besagen, dass es einen geheimen Raum dort gibt, in dem Kunden alles, wirklich alles bekommen, was ihre Gelüste verlangen. Geb gut auf sich acht, wenn du dorthin gehst, egal aus welchem Grund. Sünde und Versuchung werden auf sich lauern!"

Danach geht der Zwerg an seinen Arbeits- und Zeichentisch. Ein großes Reißbrett steht ihn hier zur Verfügung, und vielerlei Zirkel, Lineale und Maßtabellen. Graltor ist ein weit besserer Zeichner als Dayn, der in diesem Handwerk zumindest nicht sonderlich gewandt ist. "Ich werde die Pläne möglichst genau nachzeichnen, mein Junge. Aber das wird etwas dauern. Sag, wann hast du vor, hierher zurückzukommen? Vielleicht bin ich bis dahin fertig damit. Es wäre mir sehr gelegen, wenn du danach die Pläne in das Institut bringen könntest. Ich bin sehr geschäftig diese Tage, Dank dem Jahrmarkt bin ich fast ausgebucht, und jetzt noch diese Pläne nachzeichnen...Da würde mir deine Hilfe genau richtig kommen!"


...derweil im Blutroten Herzschlag:

Tarasha wischt sich mit ihrem Ärmel - plötzlich ganz undamenhaft - die Tränen vom Gesicht, und verschmiert dabei ihre kunstvolle Maquillage. Sie zieht ihre Nase hoch, und schaut Ghart fest in die Augen. "Es gab kein Amulett", sagt sie mit verschwörerischer Stimme. "Ich habe selbst nur durch Zufall gesehen, was Gwen an ihrem Hals getragen hat. Sie hielt es stets gut versteckt, unterhalb ihres Busens. Es war ein Schlüssel", informiert sie die Anwesenden. "Als mein Blick darauf fiel, schlug sie sofort ihre Hand darauf und vergrub ihn erneut unter ihrer Bluse. Sie warf mir einen ängstlichen, doch zugleich bitteren Blick zu. Ich habe nie mit irgendjemand darüber gesprochen, und ich habe keinen blassen Schimmer, welches Schloss der Schlüssel öffnen könnte." Sie sieht plötzlich älter aus, doch ihr Blick ist von neugieriger Sorge erfüllt. "Recht habt Ihr, Sir d'Jorasco. Offensichtlich haben wir etwas zu bereden. Wir alle, denke ich."

Tarasha geht zu Bolbas und lässt sich auf einen Stuhl fallen. Sie holt ein Taschentuch hervor und schnäuzt kräftig ihre Nase. Sie scheint sich beruhigt zu haben und bei klarerem Verstand zu sein als noch vor wenigen Momenten. Sie blickt die Anwesenden erwartungsvoll an, doch genau in diesem Augenblick wird Harry wieder aktiv. "Wo ist sie??, fragt er schluchzend. "Wo ist meine Gwen, was habt ihr mit ihr getan? Er torkelt schwankend auf die Helden zu, und zeigt mit seinem Finger auf sie. "Bringt...mich...bringt mich zu ihr! Los! Jetzt!", sagt er flehend und speiend. "...muss mich...muss mich kümmern um sie!"

Er wankt noch einige Schritte auf Remus und Redril zu, bevor er über eine Teppichkante stolpert und fast zu Boden stürzt. Alleine Remus' schneller Reaktion ist es zu verdanken, dass er nicht fällt: Der Druide schnellt nach vorne und hält Harry an seinem Kragen fest. Doch auch dies bekommt dem trunkenen Wirt nicht, denn vor lauter Schreck muss er sich übergeben und entlädt einen Schwall Whiskey-Schnaps-Gemisch vor die Füße von Remus. Tarasha schießt erneut hoch und schlägt die Hände vor den Mund. "Bei Olladra!", sagt sie entsetzt. "Oh, verzeiht, bitte. Remus, dort -", sie zeigt auf eine Holztür neben der Bar, "Dort drinnen ist ein Bett, lasst ihn uns dort hinlegen!", sagt sie, während sie auf Remus und Harry zu eilt. Remus ist stark genug, um Harry alleine zu stützen, der sich nun an den Schultern des Druiden festhält und sein Gesicht in seinem Brustkorb vergräbt. "Sagt dass es nicht wahr ist!", fleht er ihn an. "Bitte, sagt nur, dass es nicht wahr ist!"

Tarasha geleitet die beiden in den kleinen Raum, um Remus das Bett zu zeigen. Sie kommt binnen weniger Augenblicke wieder. "Er kümmert sich um ihn", sagt sie resigniert zu den restlichen Anwesenden. "Er ist eigentlich ein...halbwegs guter Mann, ja das ist er, doch er trinkt einfach zu viel. Entschuldigt ihn. Er wollte sicher niemandem Schaden zufügen", erklärt sie weiter und wirft Redril einen verschämten Blick zu. "Bitte, nimmt doch alle hier Platz. Ich möchte unbedingt erfahren, was denn bloß geschehen ist. Es...es ist so schockierend und unerklärlich für mich", sagt sie und weist auf den Tisch, an dem nun schon Bolbas, Scarlet und Ghart sitzen. Während sie spricht, schießen ihr erneut Tränen in die Augen, doch sie scheint sich im Griff zu haben.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #44 am: 25.10.2010, 18:12:35 »
Redrils Augen folgen dem zerspringenden Glas. Wie hypnotisiert starrt er noch immer darauf, selbst als es in vielen Einzelteilen auf dem Boden liegt. Dann reißt er den Blick los, nickt Ghart nocheinmal zu und versucht einen Überblick über die Szene zu gewinnen. Zuviele Unbekannte, zu viele eigene Interessen. Es ist doch verrückt! Wie sollen wir erfahren, was wir erfahren müssen?
Während Redril noch versucht alle Einzuschätzen und überlegt was das Wichtigste in diesem Moment ist - Harry auszuquetschen, Harry befragen oder doch erst einmal zum Leichnam von Gwen zu bringen, meldet sich der Halbling zu Wort.

Rückrat. Selbst der Kleine beweist welches. Das ist ja noch schlimmer als bei der Karawane.

Schon will er dem Halblings Heiler das Szepter aus der Hand reißen, doch die restlichen Anwesenden kommen ihm zuvor. Scarlett wiedersetzt sich nun auch dem Halbling und Ghart reagiert erst gar nicht auf den Halbling. Nun soviel dazu.

Während Redril ersteinmal schweigt und ebenfalls den Kleriker ignorierend auf seinem Platz bleibt um Harry zu beobachten, bringt Remus Harry weg. Redril nickt den Beiden und der Hure zu. Ohne Heilung wird man aus ihm nicht mehr viel rausbekommen. Aber vielleicht ist das gar nicht so schlecht.

Also spricht er die hier lebenden an: "Gibt es hier irgendwo Schließfächer in der Stadt? Ansonsten würde ich vorschlagen, dass wir unser Gespräch in Gwens Zimmer weiterführen. Vielleicht gibt es dort ein Schloss, deren Öffnung unser verschwundener Schlüssel bewerkstelligen mag. Und ihr Sir d’Jorasco, könnt uns während wir danach suchen, berichten was ihr so schlimmes erlebt habt. Doch zuerst Tarasha, müsstet ihr uns erzählen warum Gwen unterwegs war. Und wie lang Gwen schon hier lebte, ob es sonst noch etwas merkwürdiges gab, ob sie noch andere bekannte lebende Verwandte hat oder ob es vielleicht tatsächlich einen Liebhaber gab, wie Harry angedeutet hat." Während er veruscht seine persönliche Prioritäten Liste in die Tat umzusetzen, fällt es ihm endlich auf. Ha, auf Gwen zu warten um Fragen nach Thinherat zu stellen, hat sich wohl jetzt auch erledigt. Traurig erhebt er sich und fragt dann noch einmal: "Wo ist Gwens Zimmer?" Dann kommt ihm ein weiterer Gedanke. "Und besitzt dieses Gasthaus einen Boten?" Und das schlimmste ... ich hatte mich wirklich auf ein Bad gefreut. Ärgerlich verscheucht er den Gedanken, der so ganz und gar nicht passend zum Ernst der Lage passen will.
« Letzte Änderung: 25.10.2010, 18:20:32 von Kayman »

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