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Autor Thema: Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz  (Gelesen 37325 mal)

Beschreibung: Das Böse feiert seinen Einstand

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Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #165 am: 01.12.2010, 14:46:02 »
Auch Redril ist enttäuscht von der mageren Auskunft. "Nun, wenn ihr uns wenigstens den Gefallen tun würdet die restlichen Seiten zu übersetzen, könnte das vielleicht dennoch einen wichtigen Hinweis geben. Schickt uns einen Boten hinterher, sobald ihr etwas brauchbares gefunden habt, Herr Professor." Damit überreicht er, trotz aller Skepsis, vorläufig das Buch an den Gelehrten. Selbst wenn er ein Verräter ist kann es kaum Schaden. Das Buch alleine kann uns vorläufig keine weiteren Informationen mehr verraten.

Damit folgt er dann Ghart während er in Gedanken über die Umgangsformen des Zwerges schmunzeln muss.
« Letzte Änderung: 01.12.2010, 16:14:48 von Kayman »

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #166 am: 01.12.2010, 19:52:48 »
Der Professor wird leicht rot, als er sich Gharts unverschämtem und unfreundlichem Gehabe voll bewusst wird – war er vorhin noch gänzlich auf das Buch und die Informationen aus den Gesprächen konzentriert, scheint er nun zu realisieren, wie ungehobelt sich der Zwerg benimmt. Er hält einige Sekunden die Luft an, bevor er leise spricht, zischend, und doch voll unter der Kontrolle seiner Fassung. „Ich bin mir nicht sicher, ob die Rollenverhältnisse hier klar verteilt sind, meine Herrschaften. Ihr bittet mich um einen Gefallen, nicht umgekehrt. Falls einige Persönlichkeiten nicht die nötigen Umgangsformen besitzen, sind sie eingeladen, Euren nächsten Besuch vor der Tür zu verbringen. Dies ist ein Institut und keine Dorfschänke – und ich hatte mich als Professor Krocho vorgestellt, sollten sich meine alten grauen Zellen nicht irren“, sagt er, und sein Blick ruht verheißungsvoll auf Ghart. Dann schaut er erneut auf das Buch. „Ich sagte bereits, was ich herausfinden kann und was nicht – eine erneute Antwort erscheint mir nicht nötig. Ich mache mich nun an die Arbeit, die Zeit scheint mir zu drängen – und Ihr geht besser, bevor ich mir die ganze Sache anders überlege“, sagt er entschieden, doch dann huscht ein gütiger Ausdruck über sein Gesicht. „Was ich angesichts der Gefahr nicht tun würde“, seufzt er hinterher und schüttelt leicht den Kopf.

Doch die Ermittler erkennen plötzlich, dass Krocho durchaus ernst zu machen scheint – sollten sich ihre Verhaltensweisen beziehungsweise die bestimmter Personen nicht bei dem nächsten Besuch grundlegend geändert haben, würde er sie allesamt vor die Tür setzen und sie könnten sich ihre Hilfe bezüglich Redrils fabelhaftem Buch auf den Märkten oder den Bordellen der Stadt suchen, nicht aber von dem Gelehrten erwarten. Dem alten Mann und offenbaren Kriegsveteran scheint ein gewisser Respekt ihm gegenüber wichtig zu sein – Rülpser und Provokationen gehören hier nicht dazu.

Unterdessen läuft es im Empfangsraum ebenso ungut für Scarlet und Dayn. Bolbas, der von seinem Gebet eingenommen ist, bekommt von ihren tückischen Plänen, heimlich die Halle zu durchsuchen, wenig mit. Als sie sich gerade aufmachen wollen, eine kleine Erkundungstour zu starten, öffnet sich plötzlich die Tür zu Elders Labor erneut und der etwas dusselig wirkende Gelehrte betritt wieder die Halle. Sein Blick ruht auf den beiden Menschen, und für einige Sekunden liegt Stille in der Luft, bis Schritte aus dem Büro zu hören sind, in dem die Ermittler mit Krocho verschwunden sind. „Richtet Graltor meine Grüße aus, ja?“, sagt Elder lächelnd und verschwindet wieder im Labor.

Wenige Augenblicke später haben die Helden Sayandras Turm verlassen – um ein mysteriöses Buch ärmer, um einige Hoffnungen auf weitere Hinweise reicher. Immerhin hat Krocho zugesagt, versuchen zu wollen, das Buch zu übersetzen, und er würde ihnen einen Boten schicken, sobald er erste Erkenntnisse gewonnen hätte.

Nach einem kurzen und erfrischenden (der Staub des Institutes ist von der Frühlingsluft wieder aus den Lungen der Abenteurer gepustet worden) sind die Helden wieder beim Hauptquartier, so es denn dergleichen genannt werden kann – angekommen. Sally gibt an, dass Block gerade in einer Unterredung ist und nicht gestört werden wolle – es sei denn, es wäre wichtig – doch sie kann den Helden ihr Zertifikat als anerkannte Ermittler der Stadt aushändigen, was sie mit einem unsicheren Lächeln auch tut.
« Letzte Änderung: 01.12.2010, 19:57:28 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #167 am: 02.12.2010, 08:13:03 »
Nun denn, endlich sind wir aus diesem Turm raus... also der magische Zauber, welcher ihn von außen umgibt ist mir wirklich lieber... dieser Professor Krocho... ich weiß nicht, ehrlich sah er schon aus... Aber die großen Gelehrten sind auch oftmals ein wenig eingebildet und eigen... naja eingebildet war er vielleicht weniger, aber vielleicht zu stolz um uns alles zu verraten, was er weiß... falls er uns also dann doch schnell etwas sagen kann... ist es Glück oder er hat es uns vorher verschwiegen... nun ja, solange er uns nicht verrät und irgendwie schadet... bin schon gespannt, was sich mit Elder ergeben hat, ob Dayn und Scarlet etwas herausfinden konnten... mal sehen...

Und Bolbas, der sich nach seinem Gebet erst langsam wieder in einen halbwegs wachen Zustand versetzen konnte, denkt viel nach, als er sich seinen Kameraden wieder anschließt, um den Turm endgültig zu verlassen: fürs Erste. Draußen klopft er sich noch ein wenig Staub vom Mantel, oder zumindest scheint es ihm so, als ob es Staub wäre.

Naja, dort werden täglich sicherlich auch einige Leute ein- und ausgehen... und vom Garten, und in diesem Garten ist Arbeit bestimmt schön, zumindest noch... da, also... naja ein wenig Erde und Staub... egal... Krochos Reaktion auf die Fäulnis war schon irgendwie komisch... ich meine ich würde mir mehr Sorgen machen... solch wunderbares Gewächs hier in diesen Gärten...

Und Bolbas lässt nochmals seinen Blick schweifen als die Gruppe der Ermittler gemeinsam den Außenbezirk des Instituts verlassen. Die ganzen ersten Minuten verhält sich der Halbling sehr schweigsam. Er fühlt sich immer noch leicht angegriffen, klar nicht von seinen Begleitern, aber auch sie, zumindest alle bis auf Ghart, haben ihm auch nicht wirklich großen Beistand zugetragen. Während er also versucht mit den anderen Schritt zu halten findet er neben Ghart, der ebenfalls nicht der Schnellste ist, Platz. Mit einem sanften Lächeln und freundlicher Stimme nickt er dem Zwerg zu, auch darauf bedacht, dass er nicht für alle hörbar spricht:

"Danke Ghart, ich konnte vorhin wirklich nicht anders... Wenigstens scheint mein Verhalten nicht nur auf Ablehnung gestoßen zu sein...",

und das Grinsen wird noch ein wenig breiter als er diese letzten Worte ausspricht:

"Und? Habt ihr noch etwas herauskitzeln können aus dem Alten...?"

Dann läuft der Halbling mit Ghart weiter, darauf bedacht die Informationen von ihm zu bekommen, die er sich erhofft: zu erfahren, was im Büro und Turm noch so passiert ist, nach seinem Abgang. Dann kommen sie endlich alle gemeinsam am Haupthaus der Stadtwache an. Bolbas verhält sich wieder ruhig und hält sich dieses Mal wirklich zurück, doch seine Gedanken kann er nicht ganz stoppen, stattdessen drückt er sich, während Sally der Gruppe des Pergament aushändigt, eher etwas im Hintergrund herum, unsicher, an wen er sich mit seinen Gedanken wenden soll. Sein Dank ist Block und Sally allerdings sicher, diesen lässt er dann auch mit verlauten.

Hmm... und mit wem unterhält sich Block nun... so wichtig... er möchte nicht gestört werden... vielleicht trotz allem nützlich für unsere Ermittlungen... vielleicht könnte Scarlet oder so versuchen Sally zu... nein... aber... hmm bei der Göttlichen Heerschar, bin ich heute neugierig... und doch, ich würde es schon gerne wissen... vielleicht hilft es uns ja wirklich... und wenn wir hier fertig sind... ins "Henkers" denke ich... hmmm, ja doch, wäre wohl das Beste...


Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #168 am: 02.12.2010, 08:48:53 »
Ghart stampft eher aus dem Gebäude und denkt darüber nach, warum der Professor so sehr sich ärgerte über sein Verhalten und obwohl er im Moment des Anpfiffs gemerkt hat, dass ein weiteres Vorgehen für Schaden sorgen wird, kann er sich schelmischer Gedanken nicht erwehren. Dennoch zwingt der Zwerg sich, nicht an Streiche zu denken, welche er dem Professor in gnomischer Manier spielen könnte, stattdessen überlegt er, was er durch den Ausbruch über Krocho lernen kann.
"Er achtet auf Status, das ist klar. Aber warum sagt er, dass die Rollenverhältnisse klar verteilt wären? Sie waren es nicht und selbst, wenn er freigiebig hilft, ändert es nichts daran, dass seine Hilfe bisher nichtig und seine Informationen wage waren." Sowohl aus persönlichem Stolz, als auch Ärger und ein wenig Respekt beschließt Ghart, dass er so schnell nicht wieder mit dem Professor in einen Raum kommen wird.
Ghart schweigt, bis sie endlich das Gebiet des Turmes verlassen haben.

"Obzwar ich nichts beweisen kann," beginnt der Zwerg seine Kampf- und Ermittlungsgefährten anzusprechen, "hat der Professor die Gunst der Sekunde genutzt, um mein Verhalten als Angriff auf seine Person zu werten und so zu tun, als hätte er alles Notwendige getan." Der Zwerg ballt die Faust und lässt seinem Frust freien Lauf. "Ich glaube, wir haben etwas Törrichtes getan. Kreucho hat behauptet, er habe gesagt, was er herausfinden kann, jedoch habe er am Anfang gesagt, er habe die Seiten nicht lokalisieren können." Der Zwerg hat manchmal ein Gedächtnis wie ein Elefant, vor allem, wenn man ihn zurechtweisen will. "Ich habe gefragt, ob er es genau feststellen könne, ob Magie ihm den Zugang verwährt. Seine Antwort ist bekannt. Das bedeutet, wir wissen nicht, ob die Seiten nun zerstört sind oder nicht. Gleichzeitig hat er das Buch und kann sich jetzt mit der Suche nach den restlichen Seiten beschäftigen. Er war der Einzige, mit dem wir im Turm wirklich zu tun hatten und er hat uns trotz seines lahmenden Beines empfangen." Der Zwerg tritt einen kleinen Stein gegen eine Hauswand. "Hätte ich ein lahmes Bein und so ein chaotisches Zimmer, wie dieser Kreucho, ließe das auf ordentliche Untüchtigkeit sprechen, das heißt, normalerweise würde er sich nicht bequemen, uns zu öffnen, wenn es auch andere Personen in dieser Enklave geben könnte, welche solche Dienste vollführen. Ich behaupte, er hat uns intentionell empfangen" Ghart spuckt auf den Boden und hat inzwischen beide Fäuste geballt. "Vielleicht gibt er uns Kunde darüber, was er findet. Aber wer weiß, ob er nicht wieder etwas vorenthalten wird und uns in den Korridor seiner der angeblichen Nichterkenntnis wirft." Ghart erhebt ermahnend den rechten Zeigefinger. "Und selbst, sollte er seelisch und moralisch integer sein sollte." Der Zwerg fuchtelt belehrend mit eben jenem Zeigefinger und lispelt dabei scharf. "Selbst sogar dann wäre es ein außerordentlicher Vertrauensbeweis, den wir hier nicht jedem Dahergelaufenen erweisen sollten."

Der Zwerg lässt die Schultern etwas hängen für einen Moment und sein Buckel taucht verräterisch auf. Dann lässt er sich auf das Gespräch mit Bolbas ein. "Kein Problem. Es ist einfach so. Wenn man nur einen Fuß hat, ist es schwerer, auf ein hohes Ross zu steigen, da ist es nur normal, dass man sich noch krampfhafter in den Zügeln zu verhalten sucht. Anders ausgedrückt, ich halte Kreucho für einen Spinner. Aber ihm noch gröbere Unordnung unter uns Gefährten zu offenbaren, in dem ich jemanden öffentlich anmache vor ihm, erschien mir ausnahmsweise in dieser Situation unklug. Da habe ich lieber seinen Ärger auf mich genommen." Gleichzeitig versucht der Zwerg damit, sein Fehlverhalten etwas zu erklären und in der Tat ist ein Funken Wahrheit darinnen, auf der anderen Seite wird er sich auch schwer ändern können. "Lieber er hält uns für dumm, als für gefährlich."
Nach dem Empfang der Papiere plädiert der Zwerg gleich für einen Aufbruch zum Henkers. "Und dort sind wir nicht zu vertrauensduselig!", mahnt der Zwerg nochmals, wohl wissend, dass das Etablissement mit seinem Flair von ganz alleine dafür sorgen wird, dass man in eine Stimme des Misstrauens verfällt.

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #169 am: 02.12.2010, 16:04:37 »
Und so kommt es, dass die Helden löblicherweise nicht mehr viel Zeit verlieren, sondern direkt ihrer nächsten heißen Spur folgen. Aus Tempelsee geht es durch die Marktgassen zurück in die Tiefen von Rotstein, bis schließlich die heruntergekommene Straße erreicht ist, in der sich das Henkers findet – gefährlich nahe an Brechpfuhl, dem Slum der Stadt, wo düstere Gestalten ihn Unwesen treiben.

Doch unterwegs ist Remus ungewöhnlich still, noch stiller als sonst. Er sagt kaum ein Wort, seine Miene wirkt beklemmt, fast ängstlich – etwas scheint den Druiden zu bedrücken, der sich noch in den frühen Morgenstunden furchtlos der Attentäterin im Zweikampf gestellt hat. Als sie in der Nähe ihres Gasthauses sind, beginnt er nervös zu stottern. „Es...es tut mir Leid“, sagt er unsicher. „Ich...ich muss Euch verlassen. Ich kann dies nicht. Die Stadt...Diese Stadt...Sie schnürt mir die Luft ab! Ich habe...habe das Gefühl zu ersticken...Ich kann hier nicht länger bleiben!“ Er mustert nervös die anderen Ermittler, dann schüttelt er den Kopf. „Balinor möge über Euch wachen – doch Renja und ich müssen Sayandras Garten den Rücken kehren – die Natur ist unsere Heimat!“, sagt er schließlich traurig und kehrt den Helden den Rücken zu, in Richtung des Gasthauses gehend.

Es ist bereits später Nachmittag, als die restlichen Helden ihr Ziel erreichen – nun sind sie nur noch zu sechst, die sich dem Übel, das im Herzen der Stadt zu schlummern droht, stellen wollen. Das alte Backsteinhaus, einst mit schönen, kräftig roten Steinen erbaut, die mittlerweile aber von einer Schicht aus Korrosion und Moos bedeckt sind, sticht nicht sonderlich zwischen den anderen Gemäuern hervor – außer dass es etwas höher ist als die Nachbarhäuser. Hölzerne Buchstaben mit abblätternder Farbe hängen über der verrotteten Tür, und das „n“ in „Henkers“ steht auf dem Kopf, gehalten wohl nur noch von der Laterne, gegen die es gerutscht ist. Gelegentlich ertönen Schreie in der Nachbarschaft, aus den Tavernen dringen Laute Gespräche, Diskussionen, Streitereien. Hier ist es also, wo Feista ihr Leben gefristet hat. Der Geruch von Bier und Urin ist allgegenwärtig.

Vor dem Henkers steht ein grimmig aussehender Wandler, seine Augen blitzen wie die eines Wolfes auf der Jagd. „Ihr dort“, knurrt er. „Nich‘ rumsteh’n! Geht rein, los! Aber nicht die Schlampe, die hat hier nix verloren! Für solche wie dich gibt’s den Feuchten Schenkel, drei Straßen in diese Richtung!“, zischt er breit grinsend, seine gelben Zähne zeigend, und er funkelt in Richtung Scarlet. „Eintritt is’n Regent pro Kopf!“ Er hält ihnen seine fellige Pranke entgegen und zappelt ungeduldig mit den Klauen.
« Letzte Änderung: 02.12.2010, 16:08:18 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #170 am: 02.12.2010, 18:29:12 »
Nachdem sich Ghart dem Halbling gegenüber nochmals verständnisvoll geäußert hat ist sich Bolbas sicher: Ghart hat ihn wirklich verstanden und sowohl ernst, als auch wahr genommen.

Wenigstens Ghart, wenigstens... hat er wohl Recht mit dem hohen Roß, wirklich... ein treffender Vergleich... dieser Zwerg ist eigentlich zum Geschichtenerzähler geboren... was wohl sein ursprünglicher Beruf war, oder ist... warum streift er eigentlich umher... ja diese Karawane... als Söldner also... aber ein persönlicherer Grund wäre sinniger... ach was kommt mir da nur in den Sinn... es gibt derzeit wahrlich wichtigeres... Bolbas, Bolbas... aber diese Dinge, die scheinbar noch im Institut stattgefunden haben... schon irgendwie seltsam... ob es also wirklich dumm war... oder sind wir dumm... nein, vielleicht scheinen wir es nun, ja... gefährlich... also wenn ich mir unseren Haufen hier anschaue... sind wir es wahrscheinlich schon... vielleicht nicht unbedingt gegen eine Übermacht... aber so ein bisschen Macht... besitzen wir denke ich auch... gleich solls sein...

Bolbas schaut ab dem kurzen Gespräch mit Ghart schon gleich etwas freundlicher und zuversichtlicher drein. Und so bewegt sich der Halbling nun munter mit seinen Kollegen vom Hauptquartier der Stadtwache weg, allerdings nicht, ohne Sally bei der Verabschiedung noch zu fragen, mit wem sich der Hauptmann denn gerade unterhält.

Wenn meine Kameraden schon so schweigsam sind... also zumindest das würde ich schon gerne noch wissen... aber eine Antwort... naja die Gute wird es selbst nicht so genau wissen... oder es nicht preisgeben wollen... beziehungsweise dürfen... schade eigentlich...

"Danke Sally für das Dokument und alles Weitere, wir werden uns sicherlich nochmals treffen, lebt Wohl und passt gut auf euch auf!"

Mit diesen letzten Worten und mitsamt dem frisch ausgestellten Dokument, falls kein anderer das Dokument ergreift, tut Bolbas es, entfernt sich der Halbling von Sally, Hauptmann Block und der Stadtwache.

Nun denn, auf ins "Henkers"... was uns dort wohl erwartet?... Mal sehen... aber... oder... ach...

Und als sie dann endlich in den richtigen Bezirk der Stadt kommen muss Bolbas sich durchaus bemühen nicht ständig von einem Würgereiz gepackt zu werden, er findet es stinkt wirklich erbärmlich hier, womit er vermutlich in der Allgemeinheit nicht auf Ablehnung stoßen würde. Bolbas jedenfalls hält sich einen Zipfel seines Mantels vor das Gesicht als die Gruppe an einer besonders übel riechenden Gasse vorbeikommt, so scheint es dem Halbling zumindest.

Mit der Zeit, Bolbas, mit der Zeit... reiß dich zusammen, beherrsch dich... aber ob ich mich daran wirklich gewöhnen will... bah...

Als sich dann urplötzlich Remus zu Wort meldet und der Gruppe eher schlechte Nachrichten bringt, ist der kleine Halbling Bolbas nicht wirklich tief betroffen davon. Vor Erstaunen, und vielleicht auch der Luft wegen, er möchte hier nicht mehr als nötig atmen, schweigt er und nickt nur nachdenklich zu Remus hin. Und dennoch bewegt der unerwartete Verlust des Gruppenmitglieds den Halbling innerlich sehr.

Ich kannte ihn kaum... natürlich... aber doch... die Zeit fehlte mir dazu... und sein Tier... also die Beiden... die Natur also... hm, verständlich, schon irgendwie...

Und Bolbas denkt wehmütig an die wunderschönen Gartenanlagen des Turmes von Sayandras Garten, welche er heute schon betrachten durfte. Er bewegt sich nun allgemein etwas langsamer, und vielleicht ist es doch ein wenig die Last des unwillkommenen Abschiednehmens, die nun auf seine kleinen Schultern drückt.

Er hätte uns bestimmt nützlich sein können... ein gemeinsames Projekt war es... und sein Name steht nun vermutlich mit auf dem Dokument... obwohl... vielleicht...

Und Bolbas beschließt bei nächster Gelegenheit einmal das ausgestellte Dokument des Hauptmanns näher zu untersuchen. Dann sind die Ermittler endlich vor dem "Henkers" angekommen. Bolbas seinerseits lässt erst einmal einen prüfenden Blick über die örtliche Gegebenheit schweifen[1], ehe er auf den Wandler reagieren will, der, wie er findet, ziemlich unfreundlich Scarlet gegenüber ist.

Dagegen war der "Blutrote Herzschlag" ja eine Nobel-Kneipe... ganz schön heruntergekommen... gefährlich... womöglich... wahrhaftig kein schöner Ort zum Leben hier... und so dreckig, der Gesundheit sicherlich nicht besonders dienlich... unangenehm hier... lange sollten wir hier nicht verweilen... ob es wohl so etwas wie einen Zusammenschluss der Bordell-Betreiber hier gibt... auf jeden Fall sind die hier alle nicht besonders zimperlich nehme ich an... und dieser Typ da vorne... eine Unverschämtheit ist so etwas, doch... ich sollte mich zurückhalten... stopp Bolbas! Keine unbedachten Äußerungen, lass sie nur selbst etwas dazu sagen... du kennst sie schon ein wenig... sie ist taff genug... und Ghart... hmm... dem werden wir schon sagen, diesem Wandler hier... wo es lang geht... sonderbare Gestalt... komischer Typ...

Und Bolbas horcht auf seine innere Stimme, diesmal jedenfalls, oder noch. Er schaut den Wandler jedenfalls genauso an, wie alle anderen um ihn herum auch, er möchte auf gar keinen Fall besondere Aufmerksamkeit auf seine eigene Person lenken.
 1. Wahrnehmung 25

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #171 am: 02.12.2010, 21:31:10 »
"Verdammter Khyberelf! Spreche ich gegen eine verdammte Wand? Drücke ich mich nicht klar aus? Habe ich Elfenarsch auf meiner Stirn stehen?" Diese und ähnliche Aussagen hat Ghart dem Druiden hinterhergebrüllt, welcher sich nicht wieder einfangen lassen hat, der einfach so gegangen ist, als sei es das Einfachste auf dieser Welt. Dabei ist die Situation so verzwickt, dass eine Flucht viel dümmer ist, als sich der Gefahr zu stellen. "Als würde er einfach fliehen könnte, als er auf den verdammten Rücken seiner Miezekatze springen und in eine glückselige Zukunft reiten könnte. Sie werden diesen Idioten, und das meine ich im eigentlichen Wortsinne, zerreißen? Wozu warne ich vor Torheit und davor, alleine sich aufzumachen? Und warum haben wir verdammte Deserteure unter uns? Was kommt als Nächstes? Möchte vielleicht gleich noch ein Geheimnisträger direkt zu den vernarbten, verdepperten Selbstverstümmlern gehen?" Der Buckelige bekommt sich kaum wieder unter Kontrolle, am liebsten würde er hinterhersprinten und Remus den Kopf mit seiner Axt waschen. "Wir sollten ihn eigentlich bewusstlos schlagen und in ein Gefängnis stecken lassen, bis das Schauspiel hier vorbei oder wir alle tot sind."
Der Zwerg tritt wieder einen Stein weg und zeigt mit dem Finger in die Richtung, in welche Remus gelaufen ist. "Das schwöre ich euch, wenn Remus auf Seiten des Feindes, ob unter fremder Kontrolle, als Zombie oder als willentliches Mitglied auftritt, wird er seine nächste Flucht mit zerschnittenen Achillessehnen antreten müssen, und seine verdammte Miezekatze kann mit ihm das Schicksal teilen!"
Dieser Schlag ist genug für Ghart, er greift in seinen Rucksack und nimmt die angebrochene Flasche Branntwein an sich, denn während er trinkt, kann er sich nicht über diesen rückgratlosen Katzenbändiger beschweren, der ihnen einfach mit seiner ängstlichen Unfähigkeit in den Rücken gefallen ist, zumindest in des Zwergen Augen.

Und da will ihm der schmierige Wandler recht kommen, der Zwerg würde ihn gerne bitten, seinen Kopf etwas senken, damit er dem Gelbzahn eine Kopfnuss zuflüstern kann. Der Zwerg ballt die Faust und bereit diesem Wandler gleich eine zu verpassen. Unwillkürlich muss der zahnlose Bartträger an den jungen Wandler Cadres denken, der im Angesicht der Gefahr auch seinen Mut aus dem fahrenden Zug geschmissen hat und sich gleich entfernt hat. Ghart muss ihm lassen, dass der immerhin den Schneid hatte, gleich zu erkennen, dass er dieser Aufgabe nicht gewachsen sein würde. Ghart stürzt den Rest der Flasche runter, damit er keinen ärgerlichen Kommentar von sich gibt, andererseits fällt es dem Clanlosen schwer, denn er hat das Gefühl, dass er sich schützend vor Scarlet stellen sollte, alleine dafür, dass er sie so wirsch vor dem Turm behandelt hat.
"Sie kommt mit rein.", sagt der Zwerg bestimmt zum Wandler, dabei versucht er ihn in seiner Kampfeskraft einzuschätzen[1]. "Schlampe hin oder her. Und wenn du deine Zunge nicht im Zaum hälst, schieb ich dir die Regenten in deinen Schlitz, Wandler. Wenn du dich mit deiner Zunge austoben willst, halt dich lieber an Dirnen, die du bezahlen kannst." Ghart kramt in seinem Geldbeutel und drückt dem Wandler die fälligen Regenten für sich und seine Gefährten in die Hand. "Hier, hast ne Anzahlung für deinen nächsten Ritt, tapferer Ritter von und zu der Zunge."
 1. Motiv erkennen 16

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #172 am: 02.12.2010, 23:21:54 »
Scarlet stimmt in Gharts Beschimpfungen ein. "Du treuloser Scheißdeserteur. Dir stehen wohl die Zähne zu eng? Verpisst Dich beim kleinsten Anzeichen von Gefahr in Deinen Urwald? Die beiden Affen wären die fünf Minuten besser spazieren gegangen." Es geht noch eine Weile so weiter, bis sich Ghart beruhigt hat.
Es ist nicht, dass er Ihr Vertrauen enttäuscht hat, nicht im geringsten. Sie erwartet niemals nicht betrogen zu werden - und genau das ist der Punkt. Wenn Remus sie verraten wollte, dann wären sie ihm ausgeliefert. Der hilflose Zorn treibt Scarlet die Zornesröte ins Gesicht, als Remus weiter von seinem Abschied stottert. Doch bald erkennt sie, dass sie ihn nicht halten kann, und auch nicht mehr an sich, wenn er nicht bald verschwunden ist. "Ja, mach Dich vom Acker Du Scheißkerl. Besser Du lässt Dich hier nie wieder blicken und nie von Dir hören. Sollte ich Dich irgendwann noch einmal erwischen, dann reiß ich Dir den Arsch auf", kläfft sie ihm hinterher.

Sie ist sehr schlecht gelaunt, auf dem Weg, und läuft hinter den Kameraden. Sie hätten ihn noch einmal richtig vermöbeln sollen, nur als Warnung. Scheiße, das is' gefährlich., sagt sie sich. Wie konnt'n wir ihn einfach gehen lassen, den Pisser?

Der Türsteher hat ihr gerade noch gefehlt. Ob ihn das Ekelpaket wohl gewarnt hat? Unwahrscheinlich. "Halt den Rand, Arschloch. Entweder Du gibst den Weg frei oder den Löffel ab", sagt sie missmutig, als sie der Türsteher anblökt. Zwar widert sie sein gelbes Gebiss und sein obszönes Getue an, doch es ist normale 'Straßendiplomatie'. Er will auch nur seinen Schnitt machen und hat wahrscheinlich gesehen, dass die Männer Geld haben. Glücklicherweise kommt ihr der Zwerg zur Hilfe. Sie ist ihm etwas dankbar.
« Letzte Änderung: 05.12.2010, 09:24:23 von Kayman »

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #173 am: 03.12.2010, 13:30:11 »
Redril teilt Gharts Skepsis gegenüber dem Professor nicht. Dennoch geben ihm die Worte des Zwerges zu denken. Es bleibt dabei. Wer auch immer gegen uns arbeitet, kennt uns schon durch den Spion in der Karawane. Und das Buch hätte uns leider von sich aus auch keine Informationen mehr kundgegeben. Wie also könnte uns der Proffesor Schaden? Dennoch verfolgt er die Idee weiter. Wenn jemand in der Akademie dem bösen verfallen ist, dann wäre es ihm ein leichtes die Manifestationsebene zu beeinflußen. Er wendet sich als an Dayn: "Ihr seid der Magie kundiger als ich es bin. Einerseits wäre es nett wenn ihr euer Wissen auf den Schlüssel anwendet und herauszufinden versucht um welche Schule der Magie es sich handelt, andererseits haltet ihr es vielleicht für möglich, dass ein Magier, vielleicht sogar aus dem Turm, die Manifestationsebene beeinflußt und dadurch Bolbas Alraunen Krankheit bewirkt hat?"

Nachdenklich und in sich gekehrt folgt Redril den anderen, während er seinem Geist eine kleine Ruhepause gönnt. Die Erschöpfung der restlichen Tage zehrt an seinen Nerven und seinen Gemüt. Remus Verrat trifft ihn dennoch. Er war bei der Karawane dabei, hat Mut bewiesen und Geistesgegenwart. "Remus, wenn ihr geht, dann bleibt wenigstens in der Nähe. Durchsucht die Wildniss nach Anhaltspunkten und benachrichtigt uns, wenn ihr etwas findet." Auch Redril hält nicht viel von dessen Abgang, dennoch hält er es für besser ihn irgendwie einzubezihen als mit Beschimpfungen für immer zu verprellen.

Der Wandler vor der heruntergekommenen Schänke verärgert ihn ernsthaft. Es ist nicht das Gold, dass in dem Fall sogar Ghart zahlt, sondern vielmehr der Widerstand gegen ihr eigenes Wohl. Sie wissen nicht, wen sie da aufhalten!
Und so hat er diesmal auch keine freundlichen Worte. "Unsere Gefährtin wird mit uns hinein gehen, das kann ich dir versprechen. Wenn du uns daran hindern willst, wirst du für dein restliches Leben davon gebrandtmarkt sein." Um seinen eigenen Worten Nachdruck zu verleihen, konzentriert er sich kurz. In seinen Augen entsteht erneut eine kleine Flamme die kurz wie ein Regenbogen nach vorne schießt und nach der Hälfte der Distanz zum Wandler verpufft. Zurück bleibt ein silberner Schimmer in seinen Augen. Geistig greift er nach einem Stein vom Boden, lässt ihn schweben und legt ihn dann vorsichtig auf dem Kopf des Wandlers ab - und sorgt dafür dass er nicht hinab fällt.  Seine Stimme ist kalt und voller Wut, als er beim Wandler nachfragt:  "Haben wir uns verstanden?!"
Ay, Matrosen an Deck. Keiner tantzt hier aus der Reihe, ARR!

Stordan Orien

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #174 am: 03.12.2010, 16:21:37 »
Stordan läuft schweigsam neben den Anderen her, erst vom Turm bis zur Wache und schließlich von dort bis zum 'Henkers'. Nur einmal kurz öffnet er die Lippen um ein paar wenige Worte in die Freiheit zu entlassen, Sally zu grüßen.
Bevor Bolbas jedoch ihr neues Schreiben verschwinden lässt, erbittet er auch dieses kurz zur Einsicht, überfliegt es und gibt es dann dem Halben zurück.

Als Remus sich von ihnen verabschiedet, wenn man so will steht er schweigsam daneben und wirft ihm keine Verwünschungen hinter her.
Als ob ihr euch nicht aus dieser Angelegenheit zurück ziehen wolltet, wenn es euer Stolz nur zuließe. Oder ihr seid einfach nur alle verrückt. Ihr habt doch selbst von der Unerschütterlichkeit unserer Gegner gekostet. Als ob sich da einer nicht verziehen wollte.
Und für einen Bewohner der Wildnis ist es hier wirklich fremd. Obwohl da sollte er sich vielleicht wirklich besser unter Kontrolle haben...


Stordan rümpft angewidert die Nase als sie sich langsam ihrem Ziel nähern, dass es sich bei dem Henkers um ein derart verkommenes Etablissement handelte, dass es hier in den wohl dreckigsten Gassen von  Garten lag, damit hatte er nicht gerechnet. Eigentlich sollte es da niemanden wundern, wenn bei dem ganzen Volk in der Stadt hier irgendwer irgendeine seltsame Krankheit einschleppt.
Feista hat wohl nochmal beachtliches Glück gehabt, dass sich ihre Schwester so um sie kümmert. Und dass man gemerkt hat, dass es keine ganz normale Krankheit ist, was bei vielen Quacksalebern bestimmt nicht der Fall gewesen wäre.
Aber wer weiß, vielleicht konnten die ihr auch bloß nicht mal soweit helfen, dass Tarasha es wenigstens geglaubt hat...

Als sie dann schließlich von dem Wandler aufgehalten werden, hatte er schon ein paar passende Worte bereit Scarlets Anwesenheit mit den speziellen Vorlieben spezieller Leute zu erklären, aber Ghart bricht vorher wie eine Geröllawiene los und Redril, wohl in dem Versuch begriffen noch Ghart zu übertrumpfen, entfesselt seine seltsamen Kräfte.
Also wenn bisher irgendwer nicht von uns wusste so tut er es spätestens jetzt.
Dennoch versucht Stordan zu retten was zu retten ist.
"Nun Meister, seid  Ihr jetzt gewillt, zahlende Kundschaft passieren zu lassen? Oder gedenkt Ihr, mit eurem beeindruckenden Fähigkeiten der Anpreisung uns doch lieber ein anderes Etablissement ans Herz zu legen, wo uns dieses doch so gut gefällt?"

Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #175 am: 03.12.2010, 22:35:35 »
Dayn nimmt den Abschied von Remus zwar wahr, allerdings scheint es in dem Magieschmied keine emotionale Reaktion hervorzurufen wie bei seinen Begleitern. So wie Dayn es sieht, ist der naturverbundene Druide sowieso keine große Hilfe in solch überfüllten Stadt wie es Sayandra's Garten in diesem Moment ist...
Außerdem ist er noch leicht enttäuscht, dass sie so schnell aus dem Tower der Arkanisten hinauskomplementiert wurden.... er hätte sich mit Scarlet zusammen noch gerne dort umgesehen. Aus reiner Neugierde heraus natürlich! Denn all die Apparaturen und Verschmelzungen von Maschine und Magie sind das worüber der junge Mann soviel lernen möchte wie er nur kann.

Redril's Fragen überraschen, Dayn etwas, da seit seinen Entschieden negativen Worten ihm gegenüber hatten die beiden kein Wort miteinander gewechselt. Wie wurde er doch bezeichnet? Goldnase? Ja genau das war es...
"Ich kann euch lediglich sagen ob der Gegenstand von Magie geschaffen wurde. Solange der Schlüssel selbst keine sichtliche Magie entfaltet kann ich euch keine Auskunft darüber geben wie der Schlüssel funktioniert oder ob er in der jüngsten Zeit eingesetzt wurde. Magische Auren identifizieren kann ich ohne Fremde hilfe nicht, das ich im Moment keine Möglichkeit habe, diese für mich sichtbar zu machen." Auf die Verdächtigungen Redril's den Magiern gegenüber reagiert er mit einem seltsamen Blick: "Wenn ihr die Magier im Verdacht habt, warum habt ihr ihnen dann ein Buch überlassen, welches uns vielleicht auf die Fährte der Schuldigen führen könnte? Eure Handlungsweise scheint mir  wenig durchdacht. Warum den Schuldigen die Möglichkeit geben Spuren zu verwischen? Das macht gar keinen Sinn!"
Mit diesen, kühlen und defintiv wertenden Worten, wendet Dayn, Redril den Rücken zu. Die abfälligen und beleidigenden Worte von Redril und Ghart sind immernoch recht frisch im Gedächtnis des Magieschmieds und Dayn hat auch nicht die Absicht diese Worte so schnell zu vergessen. Das war wohl auch eine weitere 'zwergische' Eigenschaft an ihm. Er konnte beizeiten recht nachtragend sein.


Seine Gedanken drehen sich jedoch nun um ein Problem, welches viel gegenwärtiger ist.... der Eintritt in dieses "Loch" namens Henkers. Schon von außerhalb des Gebäudes dreht der Geruch, welcher von dort hinausdringt, Dayn fast den Magen um. Der Wandler davor macht das ganze nicht besser...und sein Verhalten den Ermittlern gegenüber lässt Dayn seine Hände zur Faust ballen.
« Letzte Änderung: 04.12.2010, 01:14:11 von Dayn »

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #176 am: 05.12.2010, 09:40:32 »
Das offizielle Schreiben von Block entpuppt sich als wenig spektakulär. Es beinhaltet lediglich einige knappe Sätze:

„An jenen, den es interessiert. Nachfolgend aufgelistete Personen sind temporär ernannte offizielle Ermittler der Stadtwache zu Sayandras Garten zur Verstärkung der Mannschaft zum Frühlingsfest. Gemäß der Gesetze von Marktfleck ist ihnen Einlass zu gewähren und Auskunft zu erteilen. Gezeichnet: Hauptmann Block.“

Nachfolgend aufgelistet sind die Namen der Abenteurer – Scarlet fehlt, da sie sich nicht vorstellte, Remus‘ Namen ist nun unnützerweise auf der Liste – sowie ein Siegel der Stadtwache.

Der Wandler funkelt zunächst Ghart und Scarlet bei deren Reden an. Viel zu bewirken scheinen die beiden nicht, doch wenigstens macht er keine weiteren Anstalten, Sprüche zu klopfen oder Scarlet aufzuhalten. Er steckt die Regenten, die Ghart ihm gibt, eilig in seinen Beutel und tritt zur Seite, um den Helden Einlass zu gewähren. Weitere Worte sind nicht mehr nötig, und so reagiert er nicht auf Fragen oder Aussagen der Anderen. Doch als Redril sich anschickt, ein fliegendes Steinchen auf dem Kopf des Wandlers zu platzieren, weicht dieser erbost – oder nervös? – zurück, seine Zähne fletschend. Für einige Sekunden betrachtet er, wie der Stein auf ihn zufliegt, doch dann holt er mit seiner Pranke aus und schleudert den Stein gegen die Wand des Henkers neben ihm. Er schaut Redril angewidert an. „Rein mit Euch!“, faucht er wütend, doch mit gehörigem Abstand.

Innen bietet sich den Abenteurern ein abstoßendes Bild. Einige leicht bekleidete Mädchen sitzen an der Bar herum, tanzen auf Tischen oder an Stangen, dazwischen sind heruntergekommene, abgehalfterte Männer zu sehen, denen der Sabber von den Lippen tropft. Die Augen der meisten Anwesenden sind verklärt – sei es vom Alkohol oder vielleicht auch von anderen Substanzen. Im Gegensatz zum Blutroten Herzschlag handelt es sich um ein Bordell der übleren Sorte, von der verruchten und ansatzweise zu erahnenden glamourösen Atmosphäre Gwen Tirots Bordell ist hier herzlich wenig zu spüren. Auf der anderen Seite des Raums geht eine brüchige Holztreppe nach oben. Es sind eindeutige Geräusche von dem oberen Bereich zu hören – ein paar Mädchen haben bereits Kundschaft. Doch es gibt ebenso viele, die noch ohne Begleitung für den Nachmittag sind, und so dauert es nicht lange, bis sich die ersten Prostituierten zu den Helden geschwungen haben. „Oh, hallo Schätzchen!“, raunt eine, oder „Schau an, welch stramme Burschen!“. Ihre Stimmen klingen verraucht und lallend, ihre Kleider wirken billig und ihre Schminke ist verschmiert  – eine erotische Anziehung mag nicht so recht aufkommen.
« Letzte Änderung: 05.12.2010, 13:33:27 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #177 am: 05.12.2010, 13:20:38 »
Vor dem "Henkers"... (Anzeigen)

Nun, da ihnen der Wandler Eintritt gewährt, und sie sogar nochmals, eigentlich viel zu gelassen, wie Bolbas findet, auffordert hineinzugehen erfreut sich der Halbling dieser Tatsache sehr. Er setzt ein überlegenes Grinsen auf, klopft Ghart im Reingehen auf die Schulter und flüstert ihm zu:

"Sehr gut mein Freund, habt Dank! Ihr bekommt eure Regenten zurück, seid euch gewiss..."

Dann, als er an dem Wandler vorbeiläuft blickt er ihm tief ins Gesicht und murmelt mit leicht aufgebrachter Stimme:

"Und so etwas der Kundschaft gegenüber... Wenn das der Chef hier erfährt... Eine Unverschämtheit ist das, wirklich!"

Doch er ist auch nicht unbedingt erpicht auf eine Antwort des unfreundlichen Türstehers, so bleibt er also keineswegs stehen, sondern bewegt sich schnurstracks den Anderen hinterher: hinein ins "Henkers". Innen angekommen dann bietet sich dem Halbling genau das Bild, welches er sich eigentlich von außen schon erwartet hatte.

Sieht wirklich absolut nicht einladend aus... ziemlich billig und heruntergekommen das Ganze... vielleicht sollten wir auch hier noch ein paar von Gwen Tirots Goldmünzen los werden... auch diese Mädchen hier könnten Hilf gut benötigen... und außerdem kein Wunder, dass sich hier Krankheiten verbreiten können... ziemlich sauber ist es nicht, und ziemlich gesund das Publikum auch nicht... vielleicht nicht nur Alkohol... irgendwelche pflanzlichen Substanzen... ich habe da von welchen gehört... halluzinogene Wirkungen... und Illusionen... hmm aber eigentlich sollte man lieber keinen Gebrauch von ihnen machen... und sonst so?

Der Halbling blickt sich genau im Raum um. Er ist sich bewusst, dass er die Vielzahl der Gäste wahrnimmt, doch aus dem Blutroten Herzschlag weiß er, dass es immer dunkle Gestalten in dunklen Ecken geben kann[1]. Bolbas erblickt außerdem die Holztreppe, welche nach oben führt. Aber seine Intuition sagt ihm, dass es falsch wäre einfach hinaufzugehen: gerade auch wegen der Geräusche die an sein Ohr gelangen.

So etwas... schon mitten am Nachmittag... es ist ja noch nicht einmal annähernd duster... und diese ganzen Typen hier überhaupt...

Bolbas ist der Meinung, sie sollten sich erst einmal informieren, wer hier das Sagen hat, und so beschließt er, sich auf die Suche nach der Theke zu machen. Zu den Anderen gewandt, die gerade von einigen der Bediensteten umgarnt werden, sagt er kurz:

"Vielleicht erst einmal den Überblick bekommen, Theke suchen?"

Und der Halbe macht sich auf den Weg, hindurch durch die unansehnliche Menge des "Henkers".
 1. Wahrnehmung 17

Stordan Orien

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #178 am: 06.12.2010, 21:10:48 »
Stordan ist schwer bemüht seine Züge unter Kontrolle zu halten, als er sieht in was für einem Zustand dieses 'Freudenhaus', wenn man ihm diesen hochtrabenden Titel denn gönnen möchte, ist. Eigentlich ist ja bloß eine Kaschemme der übelsten Sorte, angefüllt mit Betrunkenen und ein paar Mädchen als üblich, die etwas weniger nüchtern und wesentlich weniger bekleidet sind.
Uargh, es ist von innen ja fast noch schlimmer als von außen. Seltsam, dass Tarasha es nicht geschafft hat, ihre Schwester von hier freizukaufen. Außer ihr Schmuck gehörte nicht ihr selbst. Aber selbst dann...
Als niemand Anstalten macht, sich wirklich hinein zu begeben, geht Stordan langsam voran und bahnt sich seinen Weg durch die Masse der 'Gäste' und 'Bediensteten', wie man im Blutroten Herzschlag vielleicht gesagt hätte.
Der ersten Prostituierten, welche sich an sie heranmacht, drückt er das Stück Silber in die Hand, welches er zuvor herausgeholt hatte, und flüstert ihr etwas ins Ohr, in der wagen Hoffnung, dass sie noch weit genug bei Verstand ist, dass sie seine Aufforderung auch versteht.
"Hallo meine Kleine,
ich hoffe du verzeihst mir, wenn ich dich direkt hoch schicke, aber ich brauche erst etwas zur Stärkung und werde gleich zu dir stoßen.
Fang aber bloß nicht ohne mich an..."

Dann begibt er sich zur Bar, bestellt für alle etwas zu trinken, sobald sie irgendwer dazu fragen sollte und fragt etwas gedämpft in die Runde, auch wenn es bei dieser Kulisse wahrscheinlich sowieso keiner mitbekommt.
"So, will man nun diesen ganzen Haufen aufmischen, den Wirt behelligen oder sich mit den Bediensteten unterhalten?"

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #179 am: 07.12.2010, 11:15:47 »
Zufrieden beobachtet Redril die Reaktion des Wandlers. Angst? Oder einfach nur Abscheu? Sei es darum, wir können endlich eintreten. Amüsiert greift er nochmals nach dem Stein und legt ihn dahin zurück, wo er herkam. Ordnung muss schon sein. Dann beendet er die psionische Kraft und das leuchten in seinen Augen verschwindet.

Gemeinsam mit den Anderen betritt er das Gebäude. Angewidert beobachtet er wie die Damen dieses Hauses sich anbiedern. Doch was auch immer sie sich von ihrem Verhalten erhoffen, bei Redril ruft es nur das Bedürfnis nach einem frischen Bad - einem einsamen Bad - hervor. Dann widmet er sich dem Halbling. "Ihr habt diese Untersuchung angefangen und seid wohl am besten Informiert. Also weist am besten ihr uns den Weg." Aufmunternd lächelt er den Halbling an in der Hoffnung sich für ihn gewinnen zu können. "Geht ruhig voran, wir stehen direkt hinter euch." Auch wenn er es nicht sagt, so meint er doch, dass er dem Halbling die Befehlsgewalt überlassen will. Ich hoffe Ghart versteht das nicht schon wieder falsch, auf der anderen Seite habe ich uns ihm nicht untergeordnet. Dennoch beobachtet er den Zwerg achtsam.

Auch auf Stordans Frage schaut er demonstrativ Bolbas an. Wenn er sich wichtig fühlt, ist er glücklich. Und ein glücklicher Mensch ... Halbling! ... ist dankbar. Und Dankbarkeit kann später noch von Bedeutung sein.

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