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Autor Thema: Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz  (Gelesen 37337 mal)

Beschreibung: Das Böse feiert seinen Einstand

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Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #180 am: 07.12.2010, 20:06:49 »
"Was schaust du so scheel, Redril? Noch nie mehr oder weniger pralle Fleischtüten gesehen?", lacht der Clanlose, als er sich der Blicke Redrils gewahr wird. "Oder erwartest du etwa, dass ich gleich eine Schlägerei anzettel?" Mit einem eher scherzhaften Lächeln lässt er die Fingergelenke knacken und reckt sich dann ordentlich, um auch die Schultergelenke zum Knacken zu bringen. Ghart fühlt sich ein wenig zuhause in solch einer Umgebung und rülpst zufrieden. Gescheiterte Gesellen, Vaganten, schlechte Spieler, Schausteller, Bettler und Pack, all das vereint mit einem Haufen leichter Mädchen und extremen Fusel. Ja, Orte wie diese sind seit einer ganzen Zeit, seit Jahren schon, die Heimat des so häufig trunksüchtigen Zwergen und auch jetzt wird sein Durst geweckt, als er dieses wohlige Gefühl der Heimat spürt.
"Es ist, als würde man nach Hause kommen. Man kennt eigentlich keinen, und doch kann man sich ihre Lebensgeschichte, ihre Gefühle, ihre Sehnsüchte und ihre einfachen Triebe ausmalen. Es ist quasi, als käme man heim in die Familie. Gestern glaubte man, dass man seine Mutter noch kannte, am Morgen hat sich den Vater aus heiterem Himmel verlassen und damit das Haus. Oder der Vater tötet im Affekt seine Frau, seine Tochter oder seinen Sohn. Die schlimmen Schicksale und die eigenen Unzulänglichkeiten und die eigene Unfähigkeit schafft ein zwar unsichtbares, aber doch äußerst zugfestes Band zwischen dieser Art von Gestalten.", erläutert der Zwerg mit einem seltsamen Leuchten in den Augen, welches eine abstruse Art von Stolz sein könnte, während er sich einen Platz sucht. Seine Worte deuten einerseits die Gleichheit dieser gescheiterten Existenzen an und den Zusammenhalt, der dort zuweilen entstehen kann, aber eben auch, dass es selbst dort noch dunkle Abgründe gibt.
"Den Wert einer Gesellschaft, eines solchen stark verzahnten Systems, lässt sich nur erahnen, wenn man ihren Bodensatz betrachtet. Obzwar Dreck immer Dreck zu bleiben scheint, gibt es deutliche Unterschiede. Während künstliche und schlecht behandelte Abfälle das eine sind, für Krankheiten und Ärger sorgen, wird aus natürlichen Abfällen bekanntlich innerhalb ihres Systems, der Natur, Humus. Und darauf wächst so einiges Schönes, wenn ich das so anmerken darf." Diese kritischen Worte, welche in Gharts lispelnder Sprache ungewöhnlich, aber nicht einmal deplaziert wirken, sofern man seine sonstigen Annahmen zu Herrschaft und verwandten Themen mitbekommen hat, sind vor allem an Stordan und Bolbas gerichtet.

"Erstmal ein ordentlichen Schnaps und dann ein schales Bier hinterher. Dabei fragen wir uns mal munter durch und dann stellen wir den Wirt auf den Kopf. Ja, so würde ich es angehen. Werde erst eins mit der Masse, bevor du dich wagst, dich gegen sie zu stellen." Der Zwerg wechselt selbst das Thema, was er eben angeschnitten hatte und tippt sich mit dem rechten Zeigefinger auf die Nase, als hätte Brillantes vorzutragen. "Denk daran, Freund Hausling, hier herrschen andere Gesetze." Der Zwerg lächelt und blickt Bolbas an.
"Was ist nun? Bestellst du nun Schnaps? Nüchtern will sich eh keiner mit dir unterhalten." Freundschaftlich lachend klopft der Zwerg dem Halbling auf die Schulter. Ja, auch wenn er fürchtet, dass diese merkwürdige Pest gerade hier besonders hart wüten wird, muss er feststellen: Hier fühlt er sich zuhause.

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #181 am: 09.12.2010, 12:18:15 »
Die Theke muss entgegen Bolbas Vermutung nicht lange gesucht werden, denn mehrere leicht bekleidete Mädchen tanzen auf ihr und schütten Männern unterschiedlichster Statur und Alters Schnaps in den Mund, lassen ihn über ihre Beine laufen oder verabreichen ihn direkt aus ihrem eigenen Rachen. Hinter der Bar stehen zwei Menschenmänner, die Bier zapfen und in schmucklosen Tonkrügen auf die Theke knallen und kommentarlos mit grimmiger Miene abkassieren. Dass dabei die Hälfte des fahlen Gerstensaftes verschüttet wird und sich über den Tresen verbreitet, interessiert sie scheinbar herzlich wenig.

Das Mädchen, welches Stordan angesprochen hat, kichert vergnügt. "Zimmer 12, Großer", frohlockt sie und kneift den Orien unverhofft in den Schritt. Offensichtlich sind die Sitten in diesem Etablissement weitaus ruppiger als im Blutroten Herzschlag - die Mädchen sind schamlos und geizen nicht mit Anreizen. "Hihi", kikst sie und wackelt von dannen.

Ein süßlicher Geruch steigt ihnen in die Nase, als sie sich durch das Getümmel drücken. Nach kurzem Suchen finden sie auch die Quelle - zwei abgeranzte Typen sitzen in der Ecke und rauchen Traumlilie, eine verbotene, doch als nicht allzu gefährlich einzustufende Droge, welche zumindest Bolbas als Heiler sowie einigen anderen Helden bekannt sein könnte - zumindest hört man immer wieder Gerüchte um solcherlei Substanzen und dass sie 'den Horizont' erweitern.
« Letzte Änderung: 09.12.2010, 14:15:51 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #182 am: 09.12.2010, 16:02:32 »
Und als sich Stordan als erstes mit Bolbas zusammen gen Theke begibt und eine derart allgemeine Frage an die Runde und den Halbling richtet, da ist es um Bolbas schon fast wieder geschehen. Der Umgang mit dem Orien scheint ihm nicht wirklich gut zu tun. Tief atmet er ein und aus, schnauft regelrecht, aber dann lässt er es auch ebenso schnell, wie er angefangen hat, wieder sein.

Und es hat ja doch keinen Sinn... sonst hält er mich nur für: nur unfreundlich und jähzornig... dabei bin ich so doch gar nicht... was ist heute nur los... das alles macht mir schon zu schaffen, aber so etwas auch... unterhält sich hier mit diesen Freudenmädchen als wäre nichts... ich habe es deutlich gesehen... ganz genau... eine Münze hat er der da gesteckt und... irgendetwas gemurmelt...

Und vielleicht ist es ein Stück Eifersucht, oder Neid, welches in Bolbas Gedanken mitschwingt, aber anstatt sich noch weiter aufzuplustern, oder den Orien bloss zu stellen antwortet er ihm:

"Nun, ich denke wir sollten - keine - Massenpanik auslösen... Und außerdem, Stordan, wollten wir uns, wie vorhin ausgemacht, nicht mit jedem über alles unterhalten, oder? Ich mache das schon, keine Sorge: besser, ich versuche es!"

Und ein leichtes Grinsen kommt über das Angesicht des Halblings. Jetzt, so denkt er sich, ist seine Chance gekommen, zu zeigen, was für Ermittler-Fähigkeiten in ihm stecken. Zufrieden lässt er sich an einer Stelle nieder, die etwas sauberer aussieht, und an der nicht direkt eine Dirne aufreizende Tanzeinlagen vollführt.

Irgendwie schon ungewohnt... wie sich diese Frauen nur so verkaufen können... es ist ein Schreckliches... die eigene Haut feil bieten zu müssen... um jedes Groschen Willen... kein schönes Leben, nein... wahrlich nicht...

Und als dann auch Redril noch dem Halbling seine positive Meinung kund tut ist Bolbas vollends überzeugt, fast schon geschmeichelt blickt er drein. Seine Finger, nervös tippeln sie auf der Theke, er blickt in Richtung der ausschenkenden Männer.

Redril... solche Worte aus deinem Munde... welch... eine schöne Geste... ob sie von Herzen kommen... oder zweckgebunden... nun, ich werde es dir vergelten... die Göttliche Heerschar wird es dir danken... oder vielleicht könnte ich auch einfach... eine Runde hier drinnen... nun ja, Ghart wird das... diese Brühe hier... wohl nicht, nun ja , trinken? Ach sei`s drum... etwas bestellen... dann könnten wir fragen, wer hier der Chef ist und... hmmm mal sehen...

 Ghart gesellt sich ebenso zu Bolbas und dem Rest und tut wahrhaft philosophisches Gedankentum kund. Bolbas ist fast ein wenig überrascht. Ghart scheint fast wie aus eigener Erfahrung zu sprechen. Und seine Worte klingen wahr in des Halblings Augen. Doch er weiß nicht so recht, was er Ghart antworten soll, stattdessen beginnt er noch nervöser zu tippeln, bis:

"Umpf! Ghart."

Bolbas lacht ein wenig hinterher, fast hätte er sich auf die eigene Zunge gebissen, als der Zwerg ihm einen Schlag auf die Schulter verpasst. Und doch bestärkt dieser den Halbling ebenso, zu dem Zwerg gewandt sagt er mit freundliche Miene:

"Wie Recht du nur hast Ghart! Natürlich werde ich etwas bestellen, Schnaps, nun: Bier. Ich denke wir benötigen alle einen klaren Kopf. Und du verträgst so etwas besser wie wir hier, nicht! "

Wiederum setzt er ein vergnügtes Lachen hinten dran. Dann wendet er sich um und ruft den beiden Menschen am Ausschank entgegen:

" Hei, ihr zwei da! Ich würde gerne zwei Glas Schnaps und sechs Bier für meine Freunde und mich bestellen, aber bitte!"

Und Bolbas denkt im Stillen bei sich.

Was für eine komische Wortwahl... wie redet man eigentlich hier in so einer Kneipe... in diesem Gewerbe... nun ja, hoffentlich bekommen wir, was wir wollen... ähm...

Bolbas erwartet denn nun, dass die beiden seine Bestellung aufgenommen haben und hofft, dass sich einer der beiden etwas näher zu ihnen bewegt, falls nicht, signalisiert er einem der Menschen doch bitte näher zu treten. Aus den Augenwinkeln macht Bolbas noch die beiden Rauchenden in der Ecke aus, doch sie interessieren ihn vorerst nicht weiter.

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #183 am: 09.12.2010, 16:15:30 »
Bolbas bekommt die von ihm bestellten Getränke relativ zügig über den Tresen geschoben. Der Barmann mustert ihn etwas verwundert, doch er scheint zu abgestumpft zu sein, als dass er von dem für ihn völlig ungewöhnlichen Verhalten des Halblings in irgendeiner Weise aus der Fassung gebracht werden würde. Er stellt die sechs Bier vor Bolbas, und der Halbling hat gar Schwierigkeiten, den Mann über die hohen Krüge überhaupt noch zu sehen. Es folgen zwei gut gefüllte Schnaps - Fusel, vermutlich. "Fünf Regenten, Kurzer!", sagt der Mann. Seine haut glänzt leicht in der Spätnachmittagssonne und er hat einen robusten Sechstagebart im Gesicht stehen. Er hält seine Hand zu Bolbas ausgestreckt und spuckt eine Ladung Kautabak in einen scheinbar eigens hierfür gedachten Eimer hinter der Bar, und schaut Bolbas erneut an - emotionslos: nicht fordernd, nicht eilend, nicht gierig, sondern schlicht routiniert.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #184 am: 10.12.2010, 21:46:05 »
Für einen kleinen Moment guckt Scarlet den Zwerg verdutzt an, als dieser seinen Gefährten die Gepflogenheiten eines solchen Schuppens erklärt. Sie ist nicht von ihm abgestoßen, nur überrascht.  Natürlich ist Ghart auch nur ein Mann und hat als solcher seine Bedürfnisse. Es ist keine Schande, einen Puff zu besuchen. Es ist wie Ebbe und Flut - ab und zu müssen die Kanäle mal durchgespült werden. Besser, als wenn irgendwo der Damm bricht. An diesem Punkt kommen sehr hässliche Erinnerungen hoch, aus den tiefen Kellern ihrer Seele. Dinge, die sie fest weggeschlossen wissen wollte. Bloß nicht heulen Babyface. Behalt die Nerven!

Schnell verdrängt sie die Erinnerungen, die sie übermannen könnten, und folgt den Gefährten an den Tresen, sorgsam bedacht, keinem der schmierigen Typen eine Gelegenheit zu bieten. Wachsam hält sie auch die Augen nach dem Zuhälter auf. Sie traut ihm durchaus zu, dass er sie hinterrücks und vor den Besuchern niederprügeln würde. Hier würde ihr niemand helfen, wenn man sie anfasste, denn es war trauriger Alltag. Jeder wußte, dass der Zuhälter seine Mädchen vermöbelte und es störte sich keiner daran.

Und meine Truppe? Ghart, auf jeden Fall! Wahrscheinlich würde er eine zünftige Keilerei anzetteln und Einrichtung wie Besucher zerlegen. Und Bolbas, obgleich er wahrscheinlich den kürzeren ziehen würde. Redril und Stordan traue ich nichts zu. Wahrscheinlich würden sie von Weitem zusehen. Arrogantes Pack! Elendiges Adeligen-Geschmeiß!

Sie hatte bis jetzt noch nichts gesagt. Zwar machte sie Gharts Anwesenheit etwas sicherer, doch noch immer fühlte sie sich elend, richtig schlecht. Gerne würde sie jetzt jeder Konfrontation ausweichen, doch es geht um das... - Leben? - ihrer Freundin. Sei tapfer Mädchen! Wenn die Sache ausgestanden ist, dann bist du frei und ziehst wieder deiner Wege.
« Letzte Änderung: 10.12.2010, 21:50:56 von Scarlet »

Stordan Orien

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #185 am: 11.12.2010, 10:27:47 »
Stordan kommt kurz ins Grübeln über Gharts Gedanken, die ihm zwar irgendwie plump erscheinen, aber deswegen nicht weniger richtig klingen, auch wenn er sich kaum vorstellen kann, dass aus solchem Elend wieder Schönes erwachsen soll. Aber so tief hatte er noch nie im Untergrund gewühlt und wohl auch nicht lange genug als, dass er eine solche Entwicklung hätte beobachten können.

Über die Reaktion des Mädchens ist er dann doch einigermaßen überrascht, lässt es sich aber nicht anmerken, oder hofft es zumindest und setzt kurz ein dümmliches Grinsen auf.
Darin lag wohl der Reiz, egal wer man war, man konnte sich begehrt fühlen.

Für eine kurze Zeit.

Er schlägt sich kurz mit der flachen Rechten selbst ins Gesicht, er hatte jetzt Wichtigeres zu tun, als sich Gedanken über die menschliche Natur zu machen, und wie man aus dieser Gewinn schlug.

Blobas nickt er dankend zu, nimmt auch den Krug in die Hand, vermeidet es aber geflissentlich von der Brühe zu probieren wer weiß, womit sie alles gestreckt worden war.

Da das Einzige was man als Antwort auffassen könnte, der Ausspruch von Ghart war, geht er weiter auf diesen ein.
"Ihr meint also, wir sollen uns einfach unter die Gäste mischen, ein wenig mitfeiern und uns nebenbei nach... Neuigkeiten um hören?
Und natürlich werden wir nicht erwähnen, weshalb wir hier sind, auch wenn ich glaube, dass die meisten so weit weg sind, dass sie kaum verstehen werden, was wir ihnen sagen oder es später für einen schlimmen Traum halten werden." wobei er beim zweiten Satz deutlich die Stimme dämpft, auch wenn sie hier im Chaos wohl kaum gehört werden würden.

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #186 am: 11.12.2010, 11:10:51 »
"Nein danke, Bolbas, kein Bier für mich. Ich trinke keinen Alkohol, denn ich werde immer so betrunken von dem Zeug. Und das ist gefährlich, gerade hier.", sagt Scarlet zu dem Halbling, als dieser ihr das Bier anbietet. Tatsächlich hatte sie sehr schlechte Erfahrugen mit Alkohol gemacht. Nicht wieder diese Erinnerungen! Konzentrier Dich! Sentimentalitäten kannst Du Dir jetzt nicht erlauben! Sie wischt sich mit dem Unterarm über Augen und Nase und beobachtet weiter misstrauisch den Schankraum. Mit einem Ohr lauscht sie weiter ihren Gefährten.

Scarlet schnaubt aus, als Stordan den Vorschlag bringt, sich einfach unter das Volk zu mischen und sich unauffällig etwas umzuhören. Der Gedanke ist ihr so lächerlich, dass sie die nachfolgende Einschränkung nicht mitbekommt. "Nghfft! Von wegen mischen wir uns unter das Volk. Wir fallen hier auf wie missionierende Asketen und bunte Hunde. Besonders Ihr mit Eurer Uniform. Nein, ich schlage vor, wir suchen uns jemanden, der uns näheres über Feista erzählen kann und verschwinden dann wieder. Mir ist hier ohnehin nicht besonders wohl."

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #187 am: 11.12.2010, 13:50:54 »
Ghart lächelt, als Scarlet sagt, dass sie keinen Alkohol trinkt. Nein, er beginnt sogar zu lachen. "Nun denn, dann nehm ich das Bier.", bietet sich der Zwerg an und man merkt, dass er dabei wohl kaum mit sich diskutieren lässt. Schnell nimmt er das Bier und spült es seinen Rachen runter, um nach einem herzhaften Rülpser zu antworten. "Nun ja, ich bin in dergleichen Löchern auch schonmal vergiftet, mit Schlafmittel und mit Schlägen in die Nachtruhe geschickt worden, Scarlet. Es ist letztendlich auch nur ein komprimierter Mikrokosmos der eigentlich Welt. Adelige und dergleichen benehmen sich letztendlich auch nicht anders, sie haben nur perfidere Mittel und mehr Ressourcen." Ghart hat allerdings irgendwie das Gefühl, dass er Scarlet damit nicht beruhigen kann und Ghart ist auch beunruhigt. Wie kann man freiwillig Alkohol verneinen? "Sie ist wirklich manchmal eine sinistre Person.", überlegt der Clanlose und verliert wiederum Gedanken an die Szene mit Cadres, in der durch ein Mittelchen das Bewusstsein verloren hatte, bei einem nicht viel besseren Bier. Und trotzdem lässt der Zwerg sich nicht davon abhalten auch von seinem Bier einen kräftigen Schluck zu nehmen.

"Es mag sein, dass ihr auffallt, wie bunte Kühe. Ihr könnt ja schonmal die betreffende Person suchen, ich hör mich hier ein bisschen um. Wenn's Ärger gibt, ruft mich einfach." Ghart findet die Idee nach wie vor gut und bestätigt damit Stordans Vermutung und möchte auch allgemein ein wenig von den Geschehnissen in den verruchten Gegenden der Stadt mitbekommen und so sucht er sich sitzende Kundschaft, die entweder bedient wurde oder nicht gerade einer Frau hinterherlechzt, um sie in kurze Gespräche zu verwickeln, einen kurzen Schluck Alkohol zu trinken und ihnen gegebenfalls einen auszugeben[1] und so etwas über die Vorgänge in der Stadt zu erfahren.
 1. Ghart wird bis zu drei Galifar ausgeben, um Alkohol für seine Gesprächspartner auszugeben. Diplomacy (Gather Information) 10

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #188 am: 11.12.2010, 14:28:35 »
Wie freundlich... richtig heimelig hier...

Diese und einige ähnlich sarkastische Gedanken gehen Bolbas durch den Kopf, als er von dem Ausschenkenden, seine Bestellung vorgesetzt bekommt. Dann tut dieser seine Preisforderung kund, von der Bolbas nicht unbedingt erfreut ist, doch er lässt sich nichts anmerken, schließlich brauchen sie den Mann vielleicht noch.

Kurzer... naja daran habe ich mich inzwischen schon gewöhnt... aber bei Ghart traut er sich sowas nicht, da wette ich was drauf...

Und kurzerhand greift Bolbas zu seinem Geldbeutel und zieht sechs Regenten heraus. Er schiebt sie dem Mann durch die großen Bierkrüge hindurch zu und lehnt sich dabei etwas über die Theke:

"Dankeschön! Das stimmt so, aber sagt mir: Wer ist hier der Chef, also im "Henkers" meine ich?"

Ob das jetzt wiederum so klug war...

Bolbas wirft die Frage kurz mit ein, einfach nur um zu sehen, wie der Mann darauf reagiert. Und dann erst fällt Bolbas das Glänzen der Haut auf. Er fragt sich, ob es wirklich nur die Lichtverhältnisse sind, die dies bewirken könnten.

Feista und Tarasha haben doch... da war irgendetwas... Moment... der Freier von Feista, der mit der Krankheit... er hat - geglänzt - ...Aber ob... das könnte schwierig werden, das herauszufinden... ich sollte ihn genau im Auge behalten...

Dann, nach einem kurzen Warten auf eine Antwort, fängt der Halbling an, die Krüge an seine Begleiter weiterzureichen: die zwei Schnäpse stellt er direkt vor Ghart ab und sagt zu diesem:

"Dankeschön Ghart! Die da sind für dich, wegen dem Eintritt hier, lass es dir schmecken!"

Und dann fügt er etwas lauter hinzu:

"Auf euer aller Wohl und auf uns!",

er prostet dabei den anderen zu und nimmt einen kleinen Schluck des, wie er findet, furchtbar schmeckenden Gebräus. Er wundert sich nicht, dass Scarlet es ablehnt.

Schlechte Erfahrungen hin oder her... das würde ich auch nicht freiwillig trinken... ich sollte ... nein, ich lasse es lieber stehen erst einmal...

"Ist schon gut, ich denke, es wir sich ein Ab...",

doch Ghart kommt ihm zuvor. Und so lässt Bolbas den Zwerg grinsend gewähren. Und Scarlets weitere Worte kann auch Bolbas nur unterstützen:

"Ja, wir sollten hier nicht lange verweilen, ich mag diesen Ort nicht wirklich...".

Ghart und Stordan machen sich dann zwar trotz allem auf den Weg um sich umzuhören, aber Bolbas bleibt ruhig bei Scarlet sitzen, und wendet sich ihr zu, bereit ein Gespräch zu beginnen. In gedämpften Ton sagt er freundlich zu ihr:

"Und Scarlet, ihr wart hier schon einmal, oder...?"

Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #189 am: 11.12.2010, 15:48:04 »
Der Eintritt in das Henker's ist gelinde gesagt ein Schock für Dayn. Noch nie hat er in seinem Leben eine solche Bar gesehen, mit den Frivolitäten und den Frauen die ihre Körper feilbieten. Es ist nicht, dass es Dayn abstößt oder er es abscheulich findet.... es übt auf ihn nur eine fremdartige und seltsame Faszination aus, wie die wimmelnde Welt die man findet, wenn man einen Stein nach einem Regenschauer umdreht.

Dayn nickt nun zustimmen auf Scarlet's Kommentar hin, die Leute direkt anzusprechen. "Wir fallen hier wirklich recht deutlich auf bis auf.... verzeiht mir falls ihr daran Anstoß nehmen solltet..Ghart! Er scheint  sich hier ja recht gut auszukennen und einfügen zu können."
Dayn's Worte über Ghart sind wirklich keine wertende Aussage auch wenn es für manche vielleicht so klingen mag. Der junge Magieschmied versucht für fast jeden ein offenes Ohr zu haben um deren Meinungen oder Erlebnisse zu hören. Während er so diese Personen  in ihrem selbstgewählten Elend sieht muss Dayn auch an seine Jugend denken.
All das Feuer....die schreienden Menschen... und dann die kalte Stadt und er wie er in den Straßen von Sayandras Garten herumgeirrt ist. Halb tot und fast wahnsinnig vor Entsetzen. Was er nun auch so hätten Graltor und er sich nicht gefunden?
Dayn's Traurigkeit zeigt sich auf seinem Gesicht, doch er geht nun nicht näher erklärend darauf ein was genau diese Traurigkeit auslöst, sollte einer seiner Mitermittler danach Fragen...

Redril

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #190 am: 11.12.2010, 16:08:37 »
Redril beobachtet die Szene, nimmt mit einem dankbaren Lächeln das Bier von Bolbas entgegen, nippt aber letztendlich nur daran. In den letzten Tagen hatte er zu viel Brandwein und zu wenig Schlaf und nun das ganze um billiges Bier zu erweitern erachtet er als Fehler.

Schulterzuckend nimmt er zur Kenntnis wie einzelne Personen verschiedene Ansätze haben um an diesem Ort Informationen zu gewinnen, hält sich aber bei der aufkommenden Diskussion weitgehend raus. Er selbst war in Sharn nur selten an solchen Orten, nichtzuletzt da man als Psioniker stets seine sieben Sinne beisammen halten sollte.

Zuletzt entscheidet er sich, im Schankraum zu bleiben und seine Kräfte zu schonen. Wenn er sich hier nicht auskennt, kann er wohl nur Schaden wenn er sich zu sehr einmischt. "Ich werde den Schankraum im Auge behalten" formuliert er seine Gedanken für die restlichen Ermittler. Dann sucht er sich einen freien Platz, setzt sich dorthin lässt seinen Blick durch das Gasthaus schweifen und nippt gelegentlich an seinem Bier während seine Gedanken immer wieder an die Attentäterin zurück wandern und er zusehends sentimentaler wird. Während er die Frauen wegschickt denkt er darüber nach, ob er anders handeln hätte können. Doch immer wieder beantwortet er die Frage für sich mit einem Nein. Es war einfach notwendig.

Zwanghaft unterdrückt er die Stimmen in seinem Kopf, die er zwischendurch zu hören vermeint und denkt wieder über die Indizien und Hinweise nach. Dayn hat den Schlüssel noch immer nicht untersucht. Ich denke er könnte sich vielleicht kurz zu mir gesellen und einen Versuch starten? Mit diesem Gedanken winkt er dem Magieschmied zu und weist auf einen freien Platz in seiner Nähe.

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #191 am: 13.12.2010, 15:51:13 »
Ghart nickt hier und da, lacht schäbig oder macht einen anzüglichen, oftmals dreisten und geschmacklosen Witz und dennoch sind die Informationen, die er gewinnen kann, etwas spärlich. Er lässt sich auch zu sehr anmerken, dass er letztendlich gar nicht gewillt ist, so viel Zeit mit dem jeweiligen Gesprächspartner zu verbringen und wirkt etwas abgelenkt. Immer wieder gleiten Gharts Blicke an den Tresen, an dem sich seine Gefährten noch immer nicht fortbewegt haben, an dem sie noch immer ihr schales Bier halten und dort so stehen, als würden sie alle Seiten so sehr abstoßen, dass sie in ihrem sicheren Zirkel Zuflucht suchen müssten. Ghart seufzt hin und wieder und entscheidet sich nach einer Viertelstunde seine Fragerei einzustellen. Die Informationen gleichen sich doch zu sehr, die Kundschaft hat, man möchte es ihnen an diesem Ort kaum verdenken, nur Brüste im Kopf und auch die rausgegebenen Informationen sagen wenig aus über sonstige Probleme an diesem Ort aus. Eher unzufrieden geht der Clanlose zurück zu seinen Gefährten, mit schlurfenden Schritt und geballter linker Faust.

"Was ist los? Habt ihr auch nur noch Titten im Kopf, oder warum seid ihr noch nicht vorwärts gekommen? So schön sind sie ihr auch nicht, dass sich der Blick solange lohnt. Oder ist den hohen Herren," er blickt dabei auf Bolbas und Stordan, "dieses Etablissement auf die Leber gestürzt und vor Schmerz und Ekel könnt ihr euch nicht mehr bewegen?" Der Zwerg schüttelt den Kopf und wechselt dann das Thema. "Sie reden hier alle nur von Feista und davon, dass ihre Schwester, die übrigens äußert arrogant sein soll, sie wohl mitgenommen hat.  Ihre gute Freundin, Hanna, soll wohl mehr darüber wissen. Also tun wir zweierlei, damit ihr Glotzköpfe mal in Wallung kommt. Wir werden diese Hanna suchen und ein paar Worte mit ihr über Feista wechseln und danach quetschen wir noch ein bisschen den Wirt oder die Puffmutter aus, oder sonstwen. Wer auch immer das Patronat über diese Mädchen halten mag, er wird befragt, denn wir müssen dann eventuell mehr über die Freier herausfinden. Fragen? Wenn nicht, dann mal los!"
Der Zwerg schüttelt nur den Kopf und murmelt. "Glotzen sie die ganze Zeit nur auf Fleischtüten, während der Zwerg arbeitet." Er schmunzelt dabei jedoch und beginnt mit dem Versuch jedem seiner Gefährten, der sein Bier noch nicht getrunken hat, den Krug zu entreißen und ihn auszutrinken. "Vielleicht wollten sie sich nicht bewegen, weil sie noch Bier im Krug hatten?" Der Zwerg lacht innerlich über diesen Gedanken.

Stordan Orien

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #192 am: 13.12.2010, 21:54:37 »
Stordan hatte eigentlich etwas ähnliches geplant wie Ghart, aber während er noch überlegte, mit welcher dieser Gestaltren noch zu reden war, hatte sich Ghart einfach hineingestürzt und steht jetzt vor ihm. Er hatte wohl etwas viel sondiert.
"Ich weiß nicht Ghart, hier irgendetwas ausquetschen stelle ich mir eine äußerst widerliche Tätigkeit vor, wenn man sich so anschaut, was es hier so gibt.
Und was das nicht auffallen angeht, so habe ich mir in der Zwischenzeit einen, den Umständen entsprechenden Vorwand beschafft, die oberen Räumlichkeiten aufzusuchen, der darüber den Vorteil bietet, mit jemandem allein zu sein, was die Chancen erhöhen dürfte, dass diese Person auch mit uns bzw. mir dann redet. Auch wenn ich nicht glaube, dass Diskretion hier sonderlich groß geschrieben wird.
Aber es ist gut zu wissen, dass wir nach wem Bestimmtes suchen können und nicht bloß wild herumfragen brauchen.
Ich möchte aber vorschlagen, dass wir uns einzeln nach oben begeben und nicht als Pulk, das könnte vielleicht doch ein wenig Unmut verursachen."
Falls keiner sonst mehr etwas zu sagen hat, würde Stordan sich dann zu den oberen Zimmern begeben und dort nach Zimmer 12 suchen, kurz klopfen und dann eintreten, darauf hoffend, dass das Mädchen noch ansprechbar war und ihn nicht gleich anfallen würde, um es schnell hinter sich zu bringen.
Obwohl er wäre sicher nicht der übelste Job in dieser Spelunke...

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #193 am: 14.12.2010, 00:11:18 »
Scarlet sitzt unschlüssig auf dem Stuhl. Unheimliche Gedanken hüpfen wie die Flöhe durch ihren Kopf, ohne dass sie sie einfangen kann. Als Sayandras' das letzte Mal erobert wurde... in der Gasse... die betrunkenen Soldaten... . Sie zwingt sich gewaltsam, an etwas anderes zu denken. Sie möchte sich damit auseinandersetzen, was jetzt am besten getan werden kann. Wie kann Feista geholfen werden? Denk nach, Babyface! Es stört sie maßlos, dass sie bei allem, was sie tut, die anderen mit einschließen muss. Als sie sich anschloss, hatte sie dafür ihre Freiheit vergeben. Warum eigentlich? Ach ja, Feista! Ein Gedanke kommt ihr in den Sinn, den sie sofort als unheilig verdammt: Was schert Dich Feista, Babyface? Warum bist gerade Du für sie verantwortlich?. Sofort fühlt sie sich schuldig. Jeder... braucht einen Anschluss. An jemanden, mit dem man das Schicksal teilt. Es ist... das Einzige... was irgendwie verlässlich ist....

Der Schuppen ist voller Betrunkener. Schmierige Gestalten, für die es kaum von Bedeutung ist, ob das Mädchen willig ist, wenn es nur aufreizend ist.

Sie hasst es, dass die anderen all' diese Gedanken in ihr auslösen. Verdammte Scheiße! Das wäre nie passiert, wenn ich alleine losgezogen wäre. Ich wäre einfach hochgegangen, hätte diese Hanna-Schlampe ausgequetscht und wäre dann wieder abgezogen. Ich würde selbstbewusst die Sache hinter mich bringen und wäre sofort wieder weg. Sie machen mich wütend. Ich könnte ausrasten vor Zorn.

Zumindest will sie das glauben, doch eigentlich ist es etwas anderes. Es ist nur der Zorn über ihre Hilflosigkeit. Sie wecken die Furcht in Scarlet, die Kontrolle zu verlieren. Sie musste sich nie damit auseinandersetzen, solange sie ihren Mustern folgen konnte. Die anderen bedeuteten den Bruch und ließen sie zurück mit ihren Gedanken. Sie muss nun nachdenken und kriegt's Kotzen. Die seelischen Schmerzen sind härter als alle möglichen Giftstoffe, als der Hunger und oder die Schläge. Warum sollte sie sonst ihre Muster bevorzugen. Ein Mädchen wie sie konnte sicherlich wieder was aufbauen, zumal mit einem Startguthaben von 22 Goldmünzen. Doch es würde bedeuten, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Nein!

"Verdammte Scheiße! Ich begleite Euch Stordan. Wir suchen jetzt Hanna", sagt sie. Sie hat genug gezweifelt. Sie will jetzt Vergessen im Tun. Sie würde jetzt einen Schritt vorwärts machen, zur Not unter Einsatz von Gewalt. Niemand hatte das Recht, ihr Leid anzutun, und sie würde alles tun, um sich aus dem Leiden zu befreien - und war dazu zu allem bereit.

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #194 am: 14.12.2010, 08:17:52 »
Der Barkeeper schaut Bolbas verwundert an. "Der Chef?", wiederholt er dümmlich. "Öh...Toll heißt er. Der is' wohl grad...äh...ja keine Ahnung wo. Was geht dich das überhaupt an?", sagt er, wobei er Bolbas etwas verdächtigend mustert.

Und so begeben sich die Helden einer nach dem Anderen in die oberen Etagen, um nach gleich mehreren Zielen Ausschau zu halten. Stordan hat das Zimmer 12 im Sinn, wo die kleine Prostituierte, die er für sich reserviert hat, auf ihn warten soll. Die restlichen Ermittler sind auf der Suche nach Hanna – es braucht nur wenige Fragen, bis sie wissen, dass sie üblicherweise in Zimmer 17 verkehrt. Dies erscheint Scarlet auffällig, denn Feistas Zimmer hat die Nummer 16, also müsste es direkt nebendran sein.

Als die Ermittler die Treppe hinaufgehen, werden sie unfreiwillig Zeugen von skurrilen und kuriosen Szenen. Sie müssen sich an einem Kerl vorbeiquetschen, der es sich auf der Treppe mit einem der Mädchen gemütlich gemacht hat. Ihre Hand steckt tief in seiner Hose, und ihm entfahren ekelerregende Grunzgeräusche. Weiter oben, im ersten Stock, versucht sich ein kleiner Glatzkopf daran, ein Mädchen, das gegen die Wand gelehnt ist, zu beeindrucken. Sie hat einen gelangweilten Gesichtsausdruck und tätschelt ihm den Kopf. „Ja. Ja. Du bist der Beste!“, sagt sie unenthusiastisch. Sein Kopf ist zwischen ihren Brüsten vergraben und es ertönen leise Schluchzer.

Stordan findet in diesem Flur sein Ziel: Zimmer 12. Er kann ohne Probleme eintreten und findet das Mädchen, dass sich bereits bereit gemacht hat für ihn. Sie räkelt sich auf ihrem Bett und schein t ihn zunächst gar nicht zu bemerken. Sie streichelt sich über den Bauch und wispert ein Lied, das Stordan durchaus bekannt vorkommt – es ist die Nationalhymne Brelands:
„Breland, unser Breland,
Land der Freiheit und Tapferkeit,
Für immer sollen Bär und Krone,
Über unserem geliebten Land stehen,
Breland, unser Breland,
Reich der Wunder und des Gold-“

Sie öffnet die Augen und entdeckt, dass Stordan eingetreten ist. „Oh…Na hoplla!“, sagt sie überrascht. Sie scheint etwas irritiert zu sein und schlägt ihre Hand schlagartig von ihrem Bauch auf das Bett. „Ich…ich wäre dann soweit!“, sagt sie auffordernd und mach sich daran, ihre Bluse aufzuknöpfen.

Die anderen Ermittler müssen feststellen, dass Hannas Zimmer im zweiten Stock zu sein scheint. Doch welches Zimmer würden sie zuerst besuchen? Jenes von Hanna, um die Dirne auszuquetschen, oder das von Feista, um den Ort, an dem sie sich die Seuche eingefangen hat, persönlich zu untersuchen?
« Letzte Änderung: 14.12.2010, 12:43:29 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

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