"Sicherlich wäre er ohne euch geflohen." Ghart klatscht einmal in die Hände. "Aber es fällt auch nicht schwer solche Pappnasen zu opfern, um sich das Vertrauen anderer zu erschleichen. Und selbst wenn man euch magisch keiner Lüge überführen kann, birgt ihr momentan mehr Gefahren als ihr uns Nutzen bringt. Gehen wir einfach von dem Punkt aus, dass eure Geschichte von den Barbaren, die euch überfallen und gefangen gesetzt haben, und alle andere Aussagen eurer Person stimmen. Gehen wir einfach nur davon aus, dann wäre die Frage, was sie in der Zeit der Gefangenschaft mit euch gemacht haben. Euch mit Scheiße beschmiert? Euch eine Krankheit eingepflanzt?" Der Zwerg reibt sich die Nase. "Pah! Dass ich nicht lache. Ihr wundert euch, dass wir, im Speziellen ich, euch nicht trauen und das verwundert euch bei diesem Hintergrund? Meine Fresse, ihr habt uns die Barbaren auf den Hals geschickt. Ob das nun absichtlich war oder ob ihr sie nur aus Versehen zu uns geführt habt, ist dabei völlig egal. Denn mir deucht, Freund Finder, dass man euch bereits gefunden hat und eurem Arsch auf der Spur ist." Ghart hat die Illusion freundlicher Worte wieder abgestreift, er hat das Gefühl, dass der Ork ihn lieber verhöhnen würde anstatt sich mit den Worten der Gruppe wirklich zu beschäftigen. "Wieder einer dieser Drachenmalträger, die denken, dass ihr verdammtes Mal reichen würde, um ihnen alle Wege zu ebnen..."
Nachdem der Zwerg diese Worte hat kurz wirken lassen, erhebt er wieder die Stimme. Dass ein sinnloser Streit Zeit kosten mag, das interessiert den Einzahn nicht wirklich, aber dass es weitere Kraft kosten kann, welche manche Gefährten nicht mehr haben, bringt ihn dazu, einen für sich eher unorthodoxen Vorschlag zu machen. "Das bedeutet schlichtweg, Freund Finder, dass ihr euch lieber darum kümmern solltet und uns sagen solltet, welches Wissen und welchen Nutzen wir von euch haben. Dass ihr jemanden fast erschossen habt, den ihr auf unsere Spur geführt habt, das ist keine Auszeichnung. Das ist alleine eure verdammte Pflicht, wenn ihr nicht unser Feind seid. Dass ihr dasselbe Buch geborgen habt, welches wir sowieso gesucht haben, zeichnet euch auch nicht aus. Ich habe euch in diesem Zimmer gestellt und hätte es mir sowieso genommen. Was also haben wir von euch?"
Der Zwerg ballt seine rechte Hand zu einer Faust, um seinen Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen.
"Es geht hier nicht um irgendwelchen beschissenen Gefühle, es geht hier verdammt nochmal darum, dass wir keine Ansammlung von Hobbyfindern sind, sondern dass wir fähige Leute brauchen, um diese Querelen zu beenden. Also ist es zwangsläufig an euch, unser Kalkül positiv zu beeinflussen, zum Beispiel mit Auszügen eurer Vita, mit der Darstellung eurer Fähigkeiten oder sonst irgendwas. Doch für den Moment habt ihr uns, ob bewusst oder unbewusst - ich betone es nur noch mal - ist völlig egal, mehr Schaden und Ungemach denn Nutzen gebracht. Ihr seid in einer Bringschuld! Ihr müsst euch empfehlen und nicht an uns in irgendeiner Form appellieren, denn so handeln nur Schlangen!"
Rendal kann nicht wissen, dass sein Verhalten den Zwergen an des Zwergen größten Erzfeind erinnert, diese eindringliche Passivität, welche so viele blendet und den Sprecher meist hehr wirken lässt. Aber auch davon abgesehen, kann der Zwerg ruhigen Gewissens zu seiner Meinung stehen, hat Rendal doch nur geäußert, dass er ein Finder ist und gezeigt, dass er es gerade so schafft, einen Pfeil von seinem Bogen zu schicken.
"Es waren euch Worte, dass wir den Rest in der Enklave besprechen würden, als ihr eure Papiere rumgezeigt habt, Finder. Ich vergesse solche Ankündigungen nicht. Ich vergesse auch nicht, dass ihr im Auftrag eures Findergilde hier seid. Da könnt ihr sicher noch Interessantes äußern, was unser Wohlwollen schneller auf euch einstellt. Nein, ich gehe davon aus, dass ihr mehr äußern könnt, ihr wollt es für den Moment nur nicht.
Außerdem solltet ihr euch, nach eurer Gefangenschaft, lieber auf die Krankheit untersuchen lassen.", fügt der Krieger schließlich mit plötzlich stoischer Stimme an."