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Autor Thema: Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz  (Gelesen 37258 mal)

Beschreibung: Das Böse feiert seinen Einstand

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Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #315 am: 14.03.2011, 13:45:01 »
Ghart blickt die Halblingin an und zieht eine Augenbraue hoch. Er ist sich sicher, dass Bolbas mehr als nur einmal nach dem Verbleib der Karawane und nach dem Fäulnisgrad der mitgebrachten Waren gefragt hat. Vielleicht hat der Halbling wirklich mehrfach etwas falsch verstanden oder selbst bei vier Mitgliedern einer Enklave gibt es kommunikative Probleme. Ghart schüttelt innerlich den Kopf und stellt gleich ein paar Fragen hinterher. Sein Name ist in Anwesenheit von der Halblingin bestimmt gefallen, weshalb er nicht einmal die große Lust verspürt, seinen Namen nochmal zu nennen. Marjena hat ihm immer einiges über Dringlichkeitsbetonungen in mündlichen und schriftlichen Vorträgen gelehrt und demnach stellt man die wichtigste Information oder die wichtigste Frage immer an das Ende seiner Worte. Ist Gharts Name wichtiger als die Informationen, die dort fließen können? Wahrscheinlich nicht. "Resistent scheint das richtige Wort. Nur weil die Rosenstöcken bisher fast einen Tag länger von der Fäulnis verschont sind, muss es noch nicht viel heißen. Dann bleibt es nur abzuwarten, wie sich das verhält. Eine Immunität scheint ja die größere Hoffnung sein zu können. Aber habe ich das richtig verstanden? Die Feueralraune wird speziell für Hautkrankheiten eingesetzt und ihre Heilfähigkeiten wären demnach nicht von der immensen Bedeutung, wenn es tatsächlich zu einem Ausbruch kommen würde? Wie sieht es aus, die Rosen lassen sich heilkundlich bestimmt auch zur Verwendung bringen, oder?"

Ghart hat viele Fragen über Heilkunde und Pflanzen gestellt und wartet nun erstmal ab. Seine Fragen spiegeln kein wirkliches Interesse wieder, ganz im Gegenteil. Er hat normalerweise mehr für Steine, Erde und Kiesel übrig, denn für Pollen, Blätter und Blumen. Aber irgendwie scheinen ihm diese Fragen auch insofern notwendig, dass Jodie gerade zwischen den Zeilen erklären könnte, dass Bolbas jemand ist, der gerne viel Wind um wenig macht, oder eben im Kehrschluss, dass Jodie die Dinge runterzuspielen versucht oder eben, dass einer der beiden in dem Punkt vielleicht etwas unehrlich oder flunkernd war[1]. Ghart beschließt, dass er sich nicht weiter zu Bolbas Worten äußert und den Halbling selbst nochmal fragt, was an der Karawane so wichtig gewesen ist. Ghart kaut ein wenig auf seinem Bart rum. "Hoffentlich kommen sie langsam mit der Befragung zu Potte."
 1. Motiv erkennen 16

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #316 am: 14.03.2011, 15:39:05 »
Scarlet hebt eine Augenbraue, als der Herr Zwerg anfängt über Rosen zu fabulieren. "Hmpf, bist Du ein Elf?", lacht sie. "Ich dachte, dass Du mir ein wenig was über Bäche und Quellen erzählen kannst, Ghart. Das dürfte eher Dein Metier sein, oder?" Sie wendet sich wieder an die Halblingsfrau: "Sind es nur die Kräuter, die nach Verwesung riechen, oder ist es auch die Erde? Vielleicht ging es wirklich nicht um die Feueralraunen. Wenn ich es recht bedenke, dann ist das ein fürchterlicher Plan, die Trinkwasservorräte zu vergiften. So müssten keine Horden von besuddelten Barbaren durch den Garten rennen, dass auch noch der letzte Lord und die letzte Gräfin verseucht werden. Mir wird ganz schlecht, wenn ich an diese Möglichkeit denke. Der Reisende steh' uns bei." Sie schaudert und schaut Ghart bedeutungsvoll an. "Was machen wir jetzt?", fügt sie noch an.
« Letzte Änderung: 14.03.2011, 15:40:03 von Scarlet »

Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #317 am: 14.03.2011, 18:28:40 »
Dayn schüttelt mit dem Kopf: "Nein, keine Fragen. Ich hoffe, dass wir zumindest ein paar Antworten bekommen werden mit denen wir etwas anfangen können. Das ist zwar nicht das erste mal dass ich es sage, aber ich habe es satt vagen Spuren und Gerüchten hinterher zu jagen. Und vorallem habe ich eine Frage die mich Interessiert, also weckt ihn! Ich will hoffen, dass dieses Stück Dreck meine schlimmsten Befürchtungen zertreut!".
Dayn ballt unwillkürlich seine Hände zu Fäusten. Auch wenn er eigentlich von gelassenem Gemüt ist so nagt die ständige Gefahr un Ungewissheit nun daran.

Bolbas d'Jorasco

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #318 am: 15.03.2011, 11:21:13 »
Nachdem der kleine Halbling dann, gemeinsam mit Rendal, Dayn und den besiegten Barbaren, sein Zimmer betreten hat, lässt er kurz einen Blick umherschweifen, und räumt wirklich private und wichtige Dinge kurzerhand fort - sperrt sie in den Schreibtisch - sodass keiner Einsicht haben könnte.[1]

War jemand hier, während ich weg war... hat Flynni, Jodie oder - am wahrscheinlichsten - Issi mein Zimmer besucht?... Eigentlich war es versperrt, sollte nicht der Fall gewesen sein... und die Fensterscheibe heil... ihr guten Götter des ganzen Pantheons, wo lasst ihr euren Diener nur hindenken, solche schlimmen Tage lassen allerhand böse Vorahnungen vor dem geistigen Auge eines selbst aufsteigen... es sei, Rendal hat Recht...

Rendals rauen Worten kurzerhand und fast ein wenig überrascht folgend greift Bolbas zu seinem Rucksack und bindet sein stets mitgeführtes Seil los, er reicht es dem Halbork. Mit freundlicher Miene fügt er hinzu, trotz allem darauf bedacht, sich wieder ein wenig selbst zu fassen und mehr an Haltung und Oberhand zu bewahren:

"Hier, bitteschön - Rendal d`Tharashk - ihr könntet ihn damit gerne fesseln, sicherlich keine verkehrte Idee, wohlan! Doch bedenkt bitte in wessen Enklave ihr euch hier befindet, ich werde mich um die Verfassung des Blonden kümmern, aber ein Messer ist denke ich die falsche Wahl. Stattdessen sollten wir ihm, ich schließe meine Wenigkeit dabei nicht aus, sobald ich ihn auf ein Minimum aufgepäppelt habe klarmachen, dass er mit einem - sanften - Schlag auf den Hinterkopf, eurerseits, sofort wieder in das Reich der Träume befördert werden könnte! Ich befürchte desselben aber eine ähnliche Reaktion dieses Fanatikers wie ihr: Dayn, übernimm du doch bitte die erste Fragerunde, du scheinst erfahren darin zu sein - doch - beruhige dich ein wenig. Seid euch gewiss, die Götter stehen auf unserer Seite, und wir werden triumphieren!"

Hoffentlich zumindest... früher oder, eher, später...

Bolbas hebt einige Worte in seiner kurzen Ansprache besonders hervor, er hält grundlegend nichts von Gewalt, aber ein wenig Sicherheit für sie alle würde er schon befürworten.

Dieser d`Tharashk ist ein Mann großer Taten... sicherlich, aber ein wenig mehr Respekt für die Entscheidung im Hause d`Jorasco und ihrer Enklave sollte er schon mitbringen, es sei drum... reg dich nicht überflüssig auf Bolbas... andere Dinge haben jetzt Vorrang...

Und diesen letzten Gedanken beinhaltet auch der Nachklang der kurzen Rede des Jorascos. Er möchte keinem seiner Kameraden zu nahe treten, aber irgendwie fühlt er sich schon ein wenig zur Mitbestimmung verpflichtet. Sekunden danach tritt er vor und bemüht sich den Blonden, sobald Rendal ihn gefesselt hat und sich in eine gute Position für ihre mögliche Verteidigung begeben hat, ins Reich der Lebenden zurückzuholen.

Bewusstlos ist er, starke Blutungen... vermutlich auch noch im Inneren... kein gutes Zeichen... ein wenig kaltes Wasser allerdings sollte Wunder wirken... und ansonsten, nun ja, ein kleine Stoßgebet an die Götter... ihre macht wird uns eine Befragung, so es ihr wahrer Wille ist schon ermöglichen...

Der Halbling nimmt die Karaffe mit Wasser auf, welche sich stets auf seinem Schreibtisch befindet, kippt sich ein wenig Wasser in die hohle Hand und bemüht sich dann, auch mit kleinen Ohrfeigen und gut Zureden, den Blonden wieder aufzuwecken, damit die Befragung beginnen kann, geschickt stellt er sich dabei an, muss er selbtlobend im Stillen bemerken.[2] Sobald der Blonde erwacht zieht sich der Halbling zurück, schaut dem Feind geradewegs ins Gesicht und lässt Dayn und Rendal den Vortritt.
 1. Wahrnehmung 22
 2. Heilkunde 31

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #319 am: 16.03.2011, 14:03:33 »
Ghart überhört die Spitze von Scarlet einfach und zwinkert ihr zu und überlegt, ob ihm noch Fragen an Jodie einfallen oder ob er zumindest erst einmal ihre Antwort anhören soll. "Irgendwie erscheint es mir merkwürdig. Nur ein Gefühl, aber es will sich nicht einstellen lassen." Ghart kann nicht sagen, ob er dieses Gefühl mit Jodie verbinden soll oder ob es an anderer Stelle zu suchen ist. Deswegen will er Scarlet auch nicht wirklich auf die Frage antworten. Bisher haben sie nur Lappalien ausgetauscht, nichts von sonderlicher Bedeutung. Dinge, die Jodie auch so hat wissen können. "Ghart, leidest du schon unter Verfolgungswahn?" Ghart blickt sich vorsichtshalber nochmal ordentlich um, während er es nicht verhindern kann, an seinem Gürtel und seiner Axt rumzunesteln[1].

"Wir sollten dringenst zusehen, dass wir Schnaps bekommen.", sagt Ghart dann frei heraus. Und um die Illusion zu wahren, dass manche denken, es hätte noch einen höheren Grund, dass Ghart trinken will, außer seine immer größer werdende Sucht und die Ereignisse der letzten Stunden, erwähnt er eine grundlegende Weisheit, welche im Alkohol liegt. "Schnaps und andere alkoholische Getränke töten in der Herstellung durch die Gärung, das Brennen oder je nach ihrer Umwandlung von Rohstoff zu Endprodukt alle möglichen schädlichen Bakterien ab und lassen sie auch nicht so schnell ran. Der Alkohol wird unsere Rettung sein, wenn die Krankheit nicht magisch ist."
Dann wartet er ab, was Jodie noch antworten wird.
 1. Wahrnehmung 3

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #320 am: 16.03.2011, 19:44:47 »
Dem Jorasco will nichts auffallen, was in seinem Büro verändert worden wäre – alles ist an seinem Platz, es sieht normal aus, es riecht normal und es gibt auch keine ungewöhnlichen Geräusche, außer dass in den Nachbarzimmern, da es nun Patienten gibt, etwas mehr Aufregung herrscht.

Als Dayn, Rednal und Bolbas näher an ihre Beute, bemerken sie, dass das Orakel durchaus ein paar brauchbare Gegenstände bei sich trägt. Ein schmuckes Amulett ist durch die zerrissene und ekelhaft stinkende Kleidung hindurch zu erkenne, ebenso scheinen seine Finger von zwei goldenen Ringen geschmückt zu sein. Fraglich ist allerdings, welcher zivilisierte Bürger das Hab und Gut eines solchen wilden, mit Pusteln übersäten Barbaren freiwillig auch nur anfassen würde.

Als Bolbas sich daran macht, den Ohnmächtigen aufzupäppeln, bemerkt er, dass das Fleisch des Wilden merkwürdig weich und inkonsistent ist. Drückt der Halbling mit einem Finger darauf, verfärbt es sich bläulich und gibt nach, wie eine überreife Melone, die zu lange in der Sonne gelegen hat. Doch es handelt sich keinesfalls um die Seuche, welche beispielsweise Feista befallen hat – dieser Zustand des Orakels ist etwas Anderes…

Nach einigem Schütteln und Rütteln und dem kalten Wasser kommt der Wilde jedoch schließlich zu sich – langsam und unter Stöhnen. Seine Augen sind blutunterlaufen, und seine Haare kleben noch immer vom Schweiße feucht an seinem Kopf. Mit wirrem Blick stiert er die Ermittler an, zunächst verständnislos, doch dann ahnend, in welcher Situation er sich befindet…


Jodie zuckt mit den Schultern und blickt skeptisch in Richtung der Rosen. „Tja. Nun, sagen wir mal so. Da in Sayandras Garten Wohlstand herrscht, sind die Leute besessen auf alles, was ihr Äußeres pflegt und hegt. Da sind Feueralraunen wie geschaffen dafür – Pickel, Ekzeme, Furunkel – Salben aus Feueralraunen helfen bei so gut wie jeder Hautkrankheit. Rosen hingegen sind eher…Für kosmetische Zwecke geeignet. Duftwässerchen. Ihr wisst schon, was sich feine Leute, oder die sich dafür halten, eben um den Hals sprühen. Auch wir stellen solcherlei Kosmetika her“, erklärt sie. Dann schaut sie Scarlet und Ghart ein wenig verlegen an. „Nun, wie Ihr Euch denken könnt, muss sich auch die Enklave hier in Sayandras Garten irgendwie finanzieren. Und tatsächlich waren wir bisher nicht gerade besonders…nun, profitabel. Es gibt einfach nicht genügend Bedarf für die Heilkunst unserer Malträger. Viele der Bewohner gehen auch zu den Priestern der Silbernen Flamme, wenn es dann mal Verletzungen gibt. Und, versteht mich nicht falsch, es ist ja fantastisch, dass es den Leuten hier so gut geht. Doch eben nun kommen die Alraunen ins Spiel. Sie sind extrem schwer zu pflegen, gedeihen eigentlich nur im tiefen Süden Khorvaires und stellten unsere Haupteinnahmequelle dar – sie halten uns über Wasser und ohne sie sind wir quasi aufgeschmissen. Es hat mich sehr viel Arbeit gekostet, sie immer aufzupäppeln, damit sie wachsen und gedeihen. Und nun ist die ganze Ernte einfach faul – ein halbes Jahr Arbeit für nichts, und es wird in naher Zukunft keinerlei Heilsalben geben. Versteht Ihr?“ Sie entlässt einen tiefen Seufzer. „Es wäre ein Jammer, würde die Enklave geschlossen werden – und eine Schande für den tapferen Flynni, der schon so vieles geleistet hat ins einem Leben!“

Jodie sieht nun tatsächlich etwas traurig und entmutigt aus. Doch Scarlets Frage lenkt sie wieder ab. „Nun, das können wir sogleich überprüfen“, sagt sie und geht zu dem nächsten Erdhaufen. Mit ihren Handschuhen nimmt sie einen Ballen und steckt ihre kleine Halblingsnase dicht daran, um die Erde sogleich wieder wegzufeuern. „Widerlich!“, keucht sie, und offensichtlich muss sie einen Würgereiz unterdrücken.
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Rendal d'Tharashk

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #321 am: 16.03.2011, 23:00:29 »
Rendal ist sichtlich angespannt als sich der Barbar rührt, aber er zieht seine Streitaxt langsam aus ihrer Halterung und geht mit langsamen Schritten neben den Barbaren, die Waffe stoßbereit, dies sollte nur als Drohgebärde wirken[1], er würde den Barbaren mit der flachen Seite der Axt niederstrecken, wenn es sein müsste, dabei mustert der Halbork die Augen des Barbaren mit höchster Aufmerksamkeit[2], soll ihm doch kein bisschen an Trotz, Angst, Überlegenheit oder sonstiger Emotion entgehen, diese Informationen könnten wichtig für das weitere Verhörsein. An der Seite des Hexers angekommen und seine Waffe im Anschlag, wartet Rendal darauf, dass Dayn mit dem Verhör beginnt.

"So das Spiel kann beginnen...ich hoffe Dayn ist dem gewachsen...wenn nicht werde ich übernehmen...ich hoffe das nimmt mir keiner übel...Ringe und ein Amulett...wenn sie denn nicht magisch sind hat er einen Sinn für Reichtum...das spricht weiter für eine Graue Eminenz... ein Assasine in der Blitzbahn...ob das auch mit dieser Sache zusammen passt?"
 1. Bluffen 16
 2. Motiv erkennen 25 und Entdecken 21
« Letzte Änderung: 17.03.2011, 20:34:24 von Rendal d'Tharashk »

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #322 am: 17.03.2011, 15:58:37 »
Ghart blickt seine Gefährtin vielsagend an. "Ob sie wieder einen Ausbruch wegen der Profitauslegung des Hauses bekommt?" Es ist traurig genug, dass das Haus selbst in diesen Tagen das eigene Überleben in den Vordergrund stellt, aber das ist auch nachvollziehbar, auch wenn der Ansatz sicherlich besser sein könnte, denn sich auf Feueralraunen zu verlassen. Ghart hat kein Interesse an einer weiteren Auseinandersetzung dieser Art. Aber er weiß jetzt, welches Gefühl ihn gestört hat. Wahrscheinlich hat er so eine Gesprächsentwicklung erwartet. "Und wieso scheißt ihr denn nicht einfach für den Moment auf die Feueralraunen? Wenn hier alles nach Dolurrh geht, wie eure stinkende Erde, die ihr da in den Händen haltet, habt ihr auch keine Menschen mehr, in dessen pockennarbigen Fressen ihr eure Paste drücken könnt. Bemüht euch noch weiter um ordentliche Hilfe, findet heraus, was die Seuche verursacht oder wie man sie eindämmen oder gar aufhalten kann. Dann überleben eure Kunden, und wenn ihr für die Hilfe hauptsächlich verantwortlich seid, müsst ihr euch auch keine Sorgen mehr machen, ob man zur Kirche der Silbernen Flamme latscht oder zu euch, wenn man Heilung möchte." Ghart blickt Jodie nicht mal mehr an, es ist das letzte Angebot des Zwergen mit diesem Haus auf einen grünen Zweig zu kommen. Auch wenn er nicht über Flynni reden will, denn der arrogante Halbling scheint ihm nicht wichtig genug. "Wahrscheinlich ist es ganz gut, wenn man der Kirche dasselbe Angebot machte, vielleicht kann man dann einen positiv gearteten Wettstreit initiieren und die verdammten Institutionen kümmern sich nicht nur um ihre Sorgen, sondern um die gemeinsamen Sorgen, so gut sie es können, um selbst einen Vorteil zu erlangen. Altruismus können wir wohl hier nicht verlangen..." Und das wundert den Einzahn nicht, der sich selbst die Augen reibt. Sie sind gerötet von der Müdigkeit und von Ringen unterlaufen. Diese Stadt hat so lange in überdurchschnittlicher Blüte gelebt, dass die meisten Bewohner keine wahre Not mehr kennen dürften. Nur in den Slums wird diese Not erkennbar sein, oder es ist eine Farce. Die wohlsituierten Bürger wollen die Gefahr nicht wahrhaben und die Elenden sehen sie nur als eine von vielen Gefahren. "Nein, so unglücklich kann die Situation nicht sein." Dennoch fragt der Zwerg sich ernsthaft, wie es wohl um den Zusammenhalt der Bürgerschaft bestellt ist. Bisher hat er noch keine Möglichkeit gehabt, desbezüglich Erkenntnisse zu sammeln. Aber spätestens die Situation mit der Seuche wird den Grad des Zusammenhaltes offenlegen.

Die Lust des Zwergen wieder durch die Stadt zu stromern wird größer, und sein Durst wird auch nicht geringer. Schlafen könnte er gar nicht, wenn er nicht langsam einen Schluck Alkohol zu sich nimmt. "Ich bin mal gespannt, wie lange sie für die Befragung benötigen. Aber ich schätze des Blonden Antworten stinken in etwa so sehr wie die Erde."
Dann wartet ab, ob Scarlet sich noch äußern will und deutet mit zwei, drei Handbewegungen an, dass er bald den Grubenrand verlassen will.

Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #323 am: 18.03.2011, 21:44:01 »
Nachdem Rendal dafür gesorgt hat, dass der Barbarenanführer ihre Aufmerksamkeit hat, nimmt Dayn sich einen Stuhl und setzt sich ihm direkt gegenüber. "Wie ist euer Name?" ist die erste Frage.
Dayn versucht seinen Tonfall absolut ruhig und frei von Emotionen zu halten. Denn ihr Gefangener würde es sicher ausnutzen, wenn er merkt, wie stark Dayn's Neugier unter der Oberfläche brodelt.  Um davon abzulenken, will Dayn erstmal normale und "harmlose" Fragen stellen um ihren Gegenspieler etwas aus dem Konzept zu bringen. Denn Fragen nach seinen Herren oder seiner genauen Mission und wie genau sie ihre Seuche "einpflanzen" zu Gedenken wird der Wilde sicher nicht einfach von sich aus preisgeben.
Den Barbaren nach möglichen Mitverschwörern Fragen wäre sicher auch noch eine Idee, denn der Magieschmied will gerne einmal den Spieß umdrehen, anstatt immer selbst in Hinterhalten zu landen.

« Letzte Änderung: 18.03.2011, 21:48:53 von Dayn »

Scarlet

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #324 am: 20.03.2011, 00:41:19 »
"Nein, warte mal, Ghart.", sagt Scarlet nachdenklich und hebt den Arm, als wollte sie den Zwerg am Ellbogen zurückhalten. "Ich glaube, das ist wichtig und wert, weiter verfolgt zu werden." Sie wartet, ob der Zwerg reagiert und als dieser stehen bleibt, springt sie zu Jodie in die Grube. Sie geht in die Knie und untersucht die Erde. Der Gestank sticht ihr in der Nase. Uh, wie ein ungewaschener Zwerg von hinten. Nein, schlimmer... Sie verzieht das Gesicht und wendet es demonstrativ für einen Moment ab. Dann kramt sie eine Kruke aus ihrem Komponenten-Beutel und nimmt eine Probe der Erde.

"Vielleicht können wir sie untersuchen lassen und so feststellen, ob es einen Zusammenhang zu einer Seuche gibt? Hm... und der Ork sagte, er sei vom Haus Tharashk. Ob er wohl die Quelle erschnüffeln kann?", ruft sie dem Zwerg aus der Grube zu.

Sie richtet sich wieder auf und zieht mit spitzen Fingern ein Taschentuch aus ihrer Manteltasche und säubert sich die Hände. "Ach, nebenbei: Wann ist Dir aufgefallen, dass die Alraune verfault. Wann war das genau? Und gibt es noch weitere verfaulte Stellen?", sagt sie zu der Halblingsfrau. Weil sie so sehr erwartet hatte, mit einer Bediensteten zu sprechen, war es ihr entgangen, dass Jodie ebenfalls eine de Jorasco ist.

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #325 am: 21.03.2011, 16:57:55 »
Als Rendal dem Barbaren die Waffengriff an den Hals presst, beschleunigt sich dessen Atem schlagartig – sehr zum Leidwesen des Halborks, denn ihm wird verstärkt der faulige Atem des Orakels ins Gesicht geweht. Fast könnte der Tharashk meinen, ein Anflug von Panik überkäme den Wilden, seine Augen sind von Furcht erfüllt und sie sind fest auf Rendals Waffe gerichtet, während er seine Lippen zusammenpresst.

Seine Aufregung lindert sich keinesfalls, als Dayn sich direkt vor ihn setzt und ihn direkt anspricht. Doch auf die Frage des jungen Magieschmieds hin blickt das Orakel lediglich irritiert zwischen den beiden Männern hin und her. Ein tiefes, fremd erscheinendes Grummeln entfährt seiner Kehle. „Uuhm...Ommh“, ist zunächst alles, was er von sich gibt. „Nome...Nome...“, fügt er hinzu, und seine Stimme klingt stark angeschlagen, gar schwack und krächzend. „Sein Nome Grschk. Uoz-az Grzschk.“ Er schlägt sich bei den Worten auf die Brust, was einen starken Hustenanfall auslöst. Anscheinend versucht das Orakel, den Ermittlern seinen Namen zu sagen.

Da fällt es Rendal wieder ein. Während seiner zwangsweisen Reise mit den Barbaren hatten sie sich die ganze Zeit auf einer merkwürdigen mischsprache unterhalten, und nur einzelne Wörter waren mit der gemeinen Handelssprache identisch, doch selbst diese waren nur in Einzelfällen verständlich. Auch die Namen der Stadt Sayandras Garten oder des Bordells hatten die Wilden dermaßen seltsam betont, dass Rendal nur mit vile Glück die wahre Bedeutung aufschnappen konnte. Sind die Hoffnungen der Ermittler zu groß, wenn sie erwarten, dass das Orakel sie problemlos versteht?
« Letzte Änderung: 24.03.2011, 12:00:33 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

Rendal d'Tharashk

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #326 am: 21.03.2011, 22:29:43 »
"Naja das war ja klar...Kauderwelsch...oder will er uns seinen Namen verraten."

Rendal mustert den Barbaren, versucht dabei  flach durch die Nase zu atmen, um nicht den fauligen Atem in seiner Gänze abzubekommen. Ein wenig unruhig wird sein Magen dennoch. Entscheidend würde für ihn sein wie Dayn reagiert, er würde erst intervenieren, wenn der Magieschmied nicht weiter kommen würde.

"Uoz-az Grzsch,  wäre ein Name den man den Dämoneneinöden zuordnen könnte, aber welchem Barbarenstamm?...Man bei dem Gestank soll man sich konzentrieren...wie krank oder verrückt muss man sein so zu stinken."

Die Axt weiterhin am Hals des Barbaren versucht Rendal sich nicht anzumerken, wie ihn der Geruch des Blonden anekelt, trotzdem betrachtet der Finder den Barbaren ganz genau[1], ob er denn hier ein Schauspiel dar bringt, um seine Haut zu retten.
 1. Entdecken 12 und Motiv erkennen 13
« Letzte Änderung: 22.03.2011, 14:37:56 von Rendal d'Tharashk »

Dayn

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #327 am: 22.03.2011, 01:49:03 »
"Auch wenn du unsere Sprache nicht gut zu sprechen scheinst, so kannst du sie anscheinend verstehen.", fährt Dayn fort, "Ihr seid also hier um die "Fäulnis" einzupflanzen? Ich weiß dass ihr davon Gesprochen habt, also leugne es nicht, sonst weiß ich nicht wie mein Freund hier mit seiner Knauf reagiert wenn du uns belügst. Hat das Einpflanzen der Seuche etwas mit der Manifesationszone Lammannia's zu tun?" Dayn betrachtet den Barbaren bei den letzten Worten genau, in der Hoffnung vielleicht eine ungewollte Reaktion hervorgerufen zu haben, aus diesem Grund betont er das Wort 'Lammania' besonders stark.
Dayn fährt kurz danach fort: "Wer hat euch all diesen hübschen und wertvollen Schmuck gegeben? Ich denke kaum dass ihr sie von jemandem gestohlen habt, ihr wärt zu sehr aufgefallen.... jemand muss euch damit versorgt haben... etwa ein Auftraggeber?".

"Es wäre ja auch zu leicht gewesen wenn dieser Wilde unsere Sprache sprechen würde.... was ein Ärgernis! Da haben wir die Möglichkeit die Initiative zu ergreifen und dann sowas! Selbst wenn er einiges weiß, so könnte er uns wohl nicht alles genau erklären. Ich glaube auch kaum, dass diejenigen die hinter all dem hier stecken direkt mit den Barbaren in Kontakt getreten sind."

Dayn schweigt nun wieder und lässt den Barbaren erstmal im eigenen Saft schmoren. Auch wenn er nur ein Wilder ist, so wird er sicher verstehen in welche Lage er sich befindet.
« Letzte Änderung: 24.03.2011, 12:00:59 von Kayman »

Ghart

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #328 am: 22.03.2011, 11:53:20 »
Der Zwerg lacht über die Frage, ob Rendal vielleicht dabei behilflich sein könnte. "Ja, sicherlich.", merkt der Buckelige an, rümpft die Nase und fügt mit einem Lächeln an. "Es heißt doch, dass Hunde und Schweine guten Nasen hätten. Er ist Bluthund in seiner Berufung, und Schwein seiner Geburt nach. Neben Trüffeln wird er auch sicherlich die Fäulnisquelle finden." Ghart meint die Aussage durchaus insofern ernst, dass er dem Halbork diese Kompetenz zugestehen will. "Und wenn nicht, dann profitieren wir ja noch immer davon, dass die Fäulnis uns bisweilen findet. Dieses Zusammenspiel sollte uns optimisch in die Zukunft blicken lassen." Diese Aussage, das machen des Einzahn leicht genuschelten und gelispelten Worte deutlich, ist nicht ganz so ernst gemeint, sondern eher resignierend. Das liegt daran, dass Ghart in Gedanken bei dem möglichen Verhör ist und alleine der Gedanke daran, dass er nicht dabei ist, lässt den Zwerg aus irgendeinem Grund wütend werden.
"Du hast selbst Schuld, du musstest dich ja auf Scarlets Seite stellen..." Aber eigentlich bereut er Zwerg diese Entscheidung nicht. Immerhin sind sie scheinbar auf eine wichtige Spur gekommen, zumindest wenn sich Scarlets Gedanken dazu bewahrheiten sollten und die Befürchtungen, die sich sofort aufdrängen. Ghart muss unweigerlich an das unbefriedigende, verbale Scharmützel mit diesem Krocho denken.

Dann überlasst er Scarlet die weitere Bühne, blickt sich mehr oder weniger desinteressiert in der Gegend um und wechselt von Position zu Position, bleibt dauernd in Bewegung, wobei sein altes Kettenhemd aufgeregt klimpert. Er ist nicht aufgeregt wegen der Erkenntnisse, er ist zunehmend aufgekratzt, weil er Durst hat und er hat keinen Alkohol mehr. Es macht ihn irgendwie redselig, die Gedanken rund um das Bier lassen ihn innerlich nach Luft japsen. "Vielleicht sollten wir wirklich darüber nachzudenken, eine Brauerei zu eröffnen oder zu übernehmen. Und dann bereiten wir Zwickelbier für die Bevölkerung vor, falls die Enklave tatsächlich überfordert sein sollte mit der Versorgung und wir nicht die Verantwortlichen oder die Quelle unmittelbar finden." Ghart ist verwundert über sich und schlägt sich die Hand vor die Stirn. Bier bestimmt sein Denken. "Was ich sagen will, wir sollten uns Möglichkeiten, Optionen en masse, schaffen. Wir hangeln uns von Strohhalm zu Strohhalm, das ist bei mir dickem Zwerg nicht die beste aller Varianten.", merkt der Einzahn kühn an und spricht damit erstmals an, was ein wenig das Problem der Ermittlertruppe zu sein scheint. "Wir haben zu wenig eigene Ideen und hoffen, dass uns der Schlüssel über den Weg läuft. Leider verkennen wir, dass wir sowohl Schlüssel und Schloss erstmal erkennen müssen."
Bevor sich eine peinliche Stille nach diesen ungewöhnlichen Worten der Zwergen einstellen kann, fügt er an. "Und ich habe Durst auf ein Bier."

Kayman

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Kapitel 1: Ein verdorbenes Herz
« Antwort #329 am: 22.03.2011, 11:56:40 »
Als Ghart Jodie seine Vorwürfe unterbreitet, scheint es aus der Halblingsdame herauszubrechen – der ganze Druck des heutigen tages, die Verzweiflung und die riesige Angst vor der Seuche...und eine ganze Menge anderer Emotionen, die für Scarlet und den Zwerg nur zu erahnen sind. Ihr Gesicht läuft knallrot an, sie beginnt wütend zu schnaufen (was niedlich erscheint ob ihrer Zierlichkeit) und ihre Stimme bebt mit einem schrillen Überschlag. “Weil ich nichts Anderes kann du Arschloch!“

Für einen Augenblick hallen die Worte in den nahenden Wäldern, einige Vögel erheben sich schreckhaft aus den Bäumen. Jodie schlägt die hand vor den Mund, ihre Augen sind vor Schreck aufgerissen, und eine dicke Träne kullert ihre Wange herunter. „Bei Arawai...Oh je...Oh je...Verzeiht, oh je!“, stottert sie zusammen, streckt ihre Finger in Richtung des Zwerges, als wolle sie ihn besänftigen. „Och...was ist denn in mich...Bei Arawai...Oh wei...Ent...entschuldigt bitte“, sagt sie immer wieder. Nach einigen Sekunden scheint sie sich zu sammeln und beginnt sich zu erklären. „Ich...äh...ich...ach scheiß drauf. Ihr zwei scheint mir nicht gerade besonders viel Wert auf die Etikette zu legen“, sagt sie, und ein kleines Lachen überfliegt ihr Gesicht. Sie schnäuzt in ihren Handschuh, schleudert das Sekret auf einen nahen Erdhügel, wischt sich mit ihrem Ärmel über das Gesicht und strubbelt ihre Haare durch. „So. Jetzt ist es besser. Also...Warum ich nicht auf die Feueralraunen scheiße? Weil es ziemlich das Einzige ist, was ich kann: Pflanzen pflegen, ernten und verarbeiten. All möglichen Tinkturen daraus mischen, Salben herstellen, Säfte kreieren. Ich bin keine Heilerin, sondern eine Alchemistin. Mit viel Glück kann ich eine Wunde verbinden, ja. Ich trage nicht das Mal der Heilung. Ich bin eine gewöhnliche Jorasco, keine d’Jorasco. Also werf mir nicht vor, dass ich meine Prioritäten falsch setze. Vielleicht...ja, vielleicht liegt in unserem Garten der Schlüssel zur Heilung – wenn man hiervon überhaupt sprechen kann. Doch wenn es so ist, wie Ihr vermutet, und die Fäulnis der Alraunen hängt mit der Seuche zusammen, dann ist das hier“ – sie zeigt auf die Löcher und Erdhaufen im Enklavengarten – „vermutlich das Beste, was ich für die Stadt tuen kann. Abgesehen davon scheinst du die Funktionsweise eines Drachenmalhauses nicht ganz zu verstehen. Wird eine Enklave unrentabel, wird sie wahrscheinlich geschlossen. Die Heiler würden abgezogen werden. Das ist nicht unsere Entscheidung, sondern die der Patriarchen. Ende der Geschichte. Gibt es keine Feueralraunen, wird es auch keiner Heiler mehr geben für Sayandras Garten, zumindest keine Jorascoheiler.“

Als Scarlet ihre weiteren Fragen stellt, zieht Jodie ihre Augenbrauen hoch, und auch Gharts sehnsuchtsvoller Wunsch nach Alkohol ist ihr nicht entgangen. „Hm, dann kommt mal mit“, sagt sie, und geht ein wenig den Garten hinab. „Also, festgestellt, dass die Alraunen faul sind, habe ich heute morgen. Ich vermute jedoch, dass dieser Zustand schon ein oder zwei tage länger angedauert hat – ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Pflanze einfach so über Nacht verfault, vor allem nicht hier in der Manifestationszone. Verfaulte Stellen sind die eben besuchte, dann diese dort“ – sie zeigt auf einen Busch in der Mitte des Gartens – „sowie ein weiterer dahinter“ – für Ghart und Scarlet klar zu erkennen, denn etwa zehn Meter in gerader Linie weiter sehen sie einen weiteren Erdhaufen. „Die einzigen Feueralraunen, die nicht betroffen sind, stehen dort drüben, in der Ecke des Gartens – ihnen scheint es gut zu gehen, aber bis die geernet werden können, wird es noch einiges an Zeit brauchen.“ Sie sind mittlerweile an einem kleinen Gartenhäuschen angelangt und Jodie zückt einen mächtigen Schlüssel, um es zu öffnen. „Wartet einen Moment“, sagt sie, und für Ghart und Scarlet ist auch klar, wieso. Der Zwerg ist für die Tür zu breit und Scarlet für das Häuschen viel zu groß. Nach wenigen Augenblicken kommt Jodie wieder heraus und hat eine Flasche silber schillernde Flüssigkeit dabei sowie drei Gläser, die sie auf das Geländer des Häuschen stellt. „Silberbienenmetbrannt mit einer Spur Talenta-Minze“, sagt sie lächelnd. „Habe ich selbst hergestellt. Eigentlich eine Spezialität aus Thrane, aber...was solls. Die Priester der Silbernen Flamme kaufen ihn für die Feiertage. Doch ab und an schadet es gar nichts, auch mal eine Flasche für die Enklave zu behalten“, erklärt sie, und schüttet die Flüssigkeit großzügig in die Gläser. „Santé!“

Sollten Scarlet und Ghart den Tropfen annehmen, werden sie mit einem gar göttlich süßen Geschmack belohnt. Die Flüssigkeit rinnt langsam den hals hinab und erfüllt den Magen mit einer wohligen Wärme. Ein intensiver Honiggeschmack bleibt lange im Mund und wird schließlich von der Frische der Minze abgelöst, und für einen Moment scheinen die Sorgen der Seuche vergessen, und nur das Entzücken des erlesenen Geschmacks erfüllt die Gedanken der drei so unterschiedlichen Gefolgsleute.

Doch dann wird die vermeintliche Idylle jäh unterbrochen! Ein Schrei, es muss sich um einen Mann handeln, unweit vom Garten, doch scheinbar von der anderen Seite der Enklave! Jodie fährt alamiert herum. „Was...was war das? Hörtet Ihr es auch?“
« Letzte Änderung: 22.03.2011, 12:05:49 von Kayman »
Makotash - Tonks - Schwester Hermene

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