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Preludium: An Bord der Weltenschmied

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Brandy:
Nach Abgabe der Nachricht wurde Rœkia etwas ratlos stehengelassen. Gautstafr blieb stoisch an seiner Seite und ignorierte das Treiben. Erst als Esquel den Befehl zum Empfang der rätselhaften Inselbewohnerin bekam und weitergab, kam wieder Leben in das Gespann. Sie verließen das Lager und kehrten zum Hügel zurück, wo sich Rogav und die Elfe aufhielten. "Solange es geht, sollte ich Gautstafr noch Auslauf, festen Boden unter den Hufen und was frisches zu Beißen verschaffen." Das die beiden sein eigentliches Ziel waren, schien ihm nicht wirklich bewusst. Er ließ das Pferd alleine, blieb aber in der Nähe und wollte gerade den beiden zuhören, als die drei Frauen den Ort passierten und zum Lager gingen. Hin- und hergerissen zwischen zwei Zielen seiner Neugier suchte er schließlich einen Ort nahe des Lagers für das Pferd und wechselte dorthin zurück, um möglichst viel vom Gespräch der Inselbewohnerin mit den Offizieren mitzubekommen.

Rogav a Nûr:
Schnaubend, einen kleinen Fels in die Vegetation werfend lässt sich Rogav auf einem der größeren Felsen nieder. Als wenn er selbst wüßte was mit ihm los war. Unruhe, Unzufriedenheit und dann die Erinnerung an die Ineffektivität gegen diese Skelette. Irgendwie war ihm all dies auf den Magen geschlagen. Oder waren es die Schmerzen des Felsens unter ihm, die sich auf ihn übertrugen.
"Ich bin kein Anführer." brachte er seine Gedanken auf den Punkt. Im wesentlichen war dies wohl sein Problem gewesen, was ihn bei dieser Mission gestört hatte. Schweigend blickt er in Richtung des Unterholzes. "Vieles fühlt sich falsch an hier. Das Unleben, das Ächzen des Gesteins. Und die Frage bleibt ob ich wahr bin und ob ich am richtigen Ort bin."

Ravok:
Für einen kurzen Augenblick musterte Ravok Fang. "Nun, vielleicht ist es tatsächlich nur mein natürliches Misstrauen. Es handelt sich bei ihr um ein mir unbekanntes Wesen, ebenso wie diese ...  Untote. Wenn ich es richtig verstanden habe wird diese Insel untergehen und sie mit ihr, wenn sie nicht mit auf unser Schiff gelangen würde. Es erscheint mir auch merkwürdig, dass sie nur Asha zu sich gerufen hat. Wieso allein sie?"

Ravok schien noch kurz über etwas nachzudenken.

" Ich habe es vorhin nicht erwähnt, aber sie scheint bereits viel über uns zu wissen. Bei unserer ersten Begegnung kannte sie bereits den Namen des Barden, ohne dass dieser ihn ihr mitgeteilt hatte. Wer sagt uns, dass sie nicht auf magische Weise unsere Gedanken erfährt und ihr Verhalten dem entsprechend anpasst?"

Ravok schüttelte den Kopf.

" Ich sage nur wir sollten ihr nicht uneingeschränkt vertrauen."



Nachdem Hrothgar wieder zurückkehrte und ihnen beiden einschenkte, nahm Ravok einen Schluck und blickte Hrothgar ebenfalls an.

" Ich habe bisher viele unterschiedliche Personen beschützen müssen. Von einfachen Händlern über niedrige Adlige. Nicht wenige legten wenig Wert auf meine Gesellschaft. Aber ihnen allen war die Notwendigkeit meines Schutzes bewusst oder wurde es zumindest im Angesicht der Gefahr. Bestimmt wären andere Prinzessinnen während der Reise anstrengender. Sie würden sich über alles beschweren, von dem Wetter über die Vegetation und irgendwelche Tiere. Aber wenn sie irgendetwas Gefährlichem begegnen würden, kämen sie schreiend schutzsuchend zurück gerannt. Kreaturen wie diesen Untoten würden sie sich freiwillig nicht einmal näheren. Und in dieser Hinsicht ist Asha anders. Sie will sich unbedingt beweisen und sucht die Gefahr förmlich. Sie hat keine Erfahrung mit den Gefahren, die in dieser Welt lauern können und kann diese nicht einschätzen. Ja wir haben diese Untoten besiegt und es ist keiner gestorben, aber es war eine gehörige Portion Glück dabei. Und nach dem Kampf habe ich an ihren Augen gesehen, dass sie auch das nicht einmal annähernd begriffen hat."

Er pausierte kurz in seinem Wortschwall und atmete durch.

" Ich habe gesehen, dass sie nicht gänzlich unerfahren im Umgang mit dem Schwert ist, aber ihre Erfahrung beschränkt sich auf den Kampf Mann gegen Mann. Duelle, die unter ehrenhaften Personen ausgetragen werden. Die wenigsten Gegner dort draußen werden sich so verhalten."

Ravok nahm sich noch einen Schluck.

" Hätte sie gewartet und ihr Vorgehen mit uns abgesprochen, hätten wir alle diese Untoten mit einem gezielten Hieb enthaupten können. Ohne Gefahr für die Gruppe. Vorallem da der Rest der Gruppe auch nicht gerade zu den Kampferfahrensten gehört, wenn wir mal von dem Zwerg absehen.
Wenn es so sein soll, werde ich weiterhin mein bestes geben sie zu beschützen. Aber wenn sie sich weiterhin so eigensinnig verhält und meint alles besser zu wissen, dann weiß ich nicht, wie lange es mir noch gelingen wird ihre Sicherheit zu garantieren."

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