Der Plan steht fest und die Astartes machen sich bereit die überwältigte Arbitesfestung hinter sich zu lassen. Sie überprüfen ein letztes Mal ihre Ausrüstung ehe sie die Festung verlassen und den unwichtigen Arbites zurücklassen, da er sie nur verlangsamen würde. Immerhin würde der einfache Mann auch keine Chance gegen die Schrecken haben, denen sie in kürze gegenübertreten würden. Sie treten über die Leichen von Rebellen wie Sicherheitskräften durch die eingebrochenen, befestige Doppelflügeltür der Festung und schreiten erneut unter den Himmel von Lordsholm. Der Regen ist schwächer geworden, zu einem feinen Nieseln und an der ein oder anderen Stelle strahlt sogar der Mond durch Lücken im Himmel. Doch lange würde der Himmel nicht mehr so bleiben, wenn sie versagen und vielleicht auch selbst wenn sie Erfolg haben. Die Feuer breiten sich weiterhin in diesem gesamten Distrikt aus und möglicherweise würde manche Rebellen allein dadurch gerichtet werden.
Das Exterminatorenteam rückt ab, um nach Norden vor zurück. Hochtrainiert und langsam etwas Zusammenarbeit entwickelnd, preschen sie immer wieder gegenseitig Feuerschutz geben vor. Sie lassen mehr verdreckte Gassen hinter sich, umgehen Sprengfallen oder ignorieren sie aufgrund der geringen Wirkung, während sie immer wieder kleinere Rebellentruppen allein durch ihre Anwesenheit oder die Andeutung eines Schusses vertreiben. Die wenigstens scheinen in so kleinen Gruppen ohne Anführer den Engel des Todes gegenübertreten zu wollen.
Nach einigen Dutzend Minuten erreichen sie den äußeren Bereich des Distriktes. Die riesigen Slums weichen einer Strandpromenade und dem offenen Meer. Es ist kein Rebell zu sehen und die Promenade ist überzogen mit zerstörten Bänken, ausgebrannten Laternen und ist übersäht mit Leichen. Doch dies ist nicht im Interesse der Mitglieder der Deathwatch. Die ungefähr 60m große Yacht hingegen schon. Sie wurde mit etlichen dunklen Tarnnetzen versehen, die mehr schlecht als recht die goldene Fassade verdecken. Jedoch würde es ihnen etwas Sicherheit vor flüchtigen Blicken erlauben. Die Yacht fährt langsam an die Promenade und die Astartes können einen besseren Blick erhaschen. Der Schiffsrumpf ist spitzgeschnitten und verziert mit Zeichen des Imperiums, aber auch mit prunkvollen Fresken. Im hinteren Bereich wachen aufmerksam einige Soldaten der PVS, während das Bootshaus eher unscheinbar wirkt. Die Space Marines betreten das Schiff, welches unter ihrem Gewicht spürbar tiefer fährt und ein wenig knarrt sowie schwankt. Aber es gibt sich schnell und sie werden ehrfurchtsvoll von den Soldaten angeschaut. Sie salutieren hastig und starren die Engel des Todes einen kurzen Moment regelrecht an ehe jemand die Stimme erhebt.
„Ihre Abholung mein Lord. Wie angefordert. Wir bringen sie zum Abwasserzugang.“
Die Yacht entfernt sich langsam vom Ufer und wird dann immer schneller. Die Soldaten fangen an sich festzuhalten, als sie auf über 30 Knoten beschleunigt und sich ihrem Ziel immer schneller nähert. Vom dem Boot aus haben die Astartes einen schaurigen Blick auf Avalos. Die uralten Steinstrukturen zeichnen sich gegen die Dunkelheit ab und die halbe Stadt, die in den Händen der Rebellen, steht in Flammen. Der Mond wirft ein silbriges Licht auf die umkämpfte Stadt, doch wie lange noch? Denn er senkt sich merklich gen Horizont. Viel Zeit würde ihnen nicht mehr bleiben bis zum Aufgang der Sonne.