Da weder die Helden und Block, noch das Orakel bereit zu sein scheinen, von ihrem Standpunkt abzuweichen und ihrem Gegenüber Zugeständnisse zu machen, verläuft sich die Befragung im Sand und die Ermittler beschließen, den Wilden vorerst hier versauern zu lassen – vielleicht würde seine Zunge ja zu einem späteren Zeitpunkt lockerer sitzen.
Der Hauptmann greift nach den Ringen und dem Amulett des Orakels, überprüft seine Fesseln und deutet dann auf die Zellentür. Dann wartet Block, bis jeder der Ermittler die Zelle verlassen hat, knallt die Gittertür zu und schließt das massive Schloss dreifach zu. Das Orakel hat mittlerweile sein Gesicht vor Ekel und Abscheu verzogen und sich von den Ermittlern abgewandt. Es sieht erbärmlich aus in seinem neuen, fensterlosen Zuhause. Immer noch ist sein Körper von zahlreichen Wunden und Stichen geschunden, doch Bolbas schätzt den zustand nicht mehr als lebensbedrohlich ein. „Ihr bekommt eine Euren fleischlichen Nöten entsprechende Malzeit“, sagt Block nüchtern. „Wann genau kann ich nicht sagen“, fügt er hinzu, bevor er auch die Zugangstür zu dem Trakt zuschlägt.
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Sally schaut Pavel mit großen Augen an. „Ein Mord? Noch mehr Tote? Bei der Silbernen Flamme! Das...das darf doch nicht wahr sein! Wie ist Euer Name, werter Herr?“, fragt sie – natürlich, offensichtlich ist sie Anhängerin der Silbernen Flamme und somit nicht vertraut mit den örtlichen Priestern der Göttlichen Heerschar. Sofort springt sie auf, doch dann hält sie inne. „Seid Ihr Euch sicher?“, fragt sie nervös. „Lady d’Medani tot, Sir d’Medani entführt. Spötterkind, das ist kein guter Tag für die Drachenmalhäuser im Garten, nein. Ähm...nun...ähm...“, stottert sie aufgeregt vor sich hin, während Pavel bemerkt, dass sie scheinbar alleine in der Wache ist. „Hauptmann Block ist im Zellentrakt und sagte, er will nicht gestört werden. Ein Verhör. Ich...ich kann Euch nur anbieten, hier zu warten, bis er kommt“, sagt sie verlegen. „Ich...ich habe keinen Schlüssel für die Tür!“, erklärt sie schamhaft und zeigt auf eine massive Tür am Ende des Raumes. Doch...Olladra muss Pavel gnädig sein, denn just in diesem Augenblicke öffnet sie sich und der Hauptmann stapft mit donnerndem Schritt hinaus – inklusive einer bunten Truppe, scheinbar Abenteurer. Ein schmutziger Zwerg, ein edel gekleideter Halbling, ein Menschenmädchen, eine Gnomin, ein ruppig aussehender Halbork sowie wie ein junger Mann, welcher wie ein Handwerker aussieht. Blocks leuchtend Augen fixieren sofort den Aureonpriester, als hätte er ihn als ein ungewohntes Subjekt im Raum erkannt. „Was ist hier los?“, fragt er fordernd, gar etwas gestresst. „Und...und wer seid Ihr?“, fragt er, an Pavel gewandt, wobei er etwas irritiert den Eidolon von oben bis unten betrachtet.
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Als die Helden den Aufstieg ins Erdgeschoss und somit den Eingangsbereich der Stadtwache hinter sich haben und Block auch die letzte Tür aufgeschlossen hat, werden sie zu ihrer Überraschung (falls irgendjemand von ihnen noch wirklich überrascht werden kann) bereits empfangen. Sally, die Sekretärin, zeigt auf sie, und ein Menschenmann schaut zu ihnen herüber. Hinter ihm steht ein anderes Wesen, es scheint nicht von dieser Ebene zu stammen, sie sieht aus wie ein Engel, mit heller Haut und Federflügeln, und sie trägt ein weißes Kleid. Beide, sowohl der Mann als auch das Wesen, tragen eine dunkelblaue Rune auf ihrer Stirn.