Als Dok'Hae die Worte sprach, fingen die Tücher vor ihm an, sich zu bewegen, als wären sie von einem leichten Wind erfasst worden. Zwischen den vielschichtigen Lagen aus Tüchern quoll weißer Nebel hervor, überlagerte das Tuch, bis, ganz ähnlich wie bei dem Spiegel, nur noch ein Rahmen übrig war, in dessen Mitte der Nebel waberte.
Mutig schritt Dok'Hae hindurch, bereit, die unbekannte Siedlung namens Handelsfest zu erkunden und den Schamanen zu finden, von dem Shilaila gesprochen hatte. Er fragte sich, ob Handelsfest ebenso gewaltig war wie Osthafen, Shilailas Heimat, oder ob dort weniger Menschen lebten. Nun, er würde es gleich herausfinden.
Langsam zog sich der Nebel zurück. Weißes Tuch lag auf seinen Schultern, handbreite Streifen, die von oben zu ihm herab hingen. Sie umgaben ihn, hinter ihm, vor ihm, und zu beiden Seiten. Orientierungslos drehte er sich einmal um die eigene Achse, bemerkte, dass auf einem der Tücherstreifen in blauer Farbe das gleiche Symbol angebracht war, das er auf dem Portal gesehen hatte.
Die Hände leicht ausgestreckt, ging er voran, um einen Weg aus diesem Dickicht aus Tüchern zu finden - nur, um sogleich wieder stehen zu bleiben.
Er hatte nur zwei Schritte gebraucht, um wieder freie Sicht zu bekommen. Das Bild, das sich ihm bot, war allerdings nicht, was er erwartet hätte. Eine junge Frau, schlafend, unbekleidet, in einem hölzernen Gefäß, das mit Wasser gefüllt war. Das Wasser verdeckte leidlich den Blick auf ihren Körper.
Das Gefäß stand inmitten einer Wohnhöhle, die ihn ein wenig an die Shilailas erinnerte - nur, dass sie gänzlich aus weißem Tuch bestand.
Doch für eine genauere Erkundung hatte der Wandler keine Zeit - denn in diesem Moment schlug die junge Frau ihre Augen auf.