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Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 74015 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

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Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #225 am: 25.07.2011, 22:53:46 »
"Gut das ihr aufgepasst habt." versuchte Dan Simue in ihrem Handeln zu bestärken, froh zu sehen, dass sie sich nicht wie die Anderen in Agonie flüchtete. Sie waren nur ein kleiner Trupp von Handelnden, da war jeder Einzelne wichtig. "Nun da das Ungetüm dort unten unter Tolkwys mächtiger Axt gefallen ist können wir uns gefahrlos der Kapitänskajüte widmen." Warm lächelte er Simue an, als zeitgleich mit Tolkwys Rufen die Welle über ihm hinein brach. Auf einen anfänglichen Schock, fing er herzhaft an zu Lachen. Sich die Locken aus dem Gesicht streichend stellte er sich an die Reeling und brüllte hinaus: "Ja ich weiß das dies hier dein Reich ist, dass dieses Schiff dir gehört, doch wir werden ihm abringen was wir können um zu überleben." Immer noch lächelnd aber mit einem ernsteren Gesichtsausdruck wand er sich erneut Simue zu. "Also dann die Dame. Wollt ihr mir bei diesem Haufen behilflich sein?" fragte er sie mit einer leichten Verbeugung in Richtung der Gerümpels bevor er sich selbst daran machte die Tür freizuräumen.
« Letzte Änderung: 26.07.2011, 11:49:50 von Ksynthral »

Simue

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Der Schlangenschädel
« Antwort #226 am: 26.07.2011, 08:13:38 »
Simue lächelte zurück, und echte Erleichterung sprach aus ihrem Blick. Es war offensichtlich, dass sie mit einer Schelte gerechnet hatte, weil sie sich nicht in den Kampf gestürzt hatte. Dann traf sie völlig unvorbereitet die Welle. Sie schrie kurz auf, ein Geräusch, das im tosenden Wasser völlig unterging, und landete mit ihrem Hinterteil auf dem Deck.

Völlig durchnässt rappelte sie sich wieder auf, und sah mit leichter Verwunderung, wie Dan aufs offene Meer hinausbrüllte. "Vermutlich ist es so üblich unter Seefahrern, sich mit dem Meer zu unterhalten", ging es ihr durch den Kopf.

Als Dan sie schließlich bat, mitzuhelfen, nickte sie nur kurz, und packte dann mit an, um den Weg freizuräumen. Immer wieder blickte sie sich dabei in der Gegend um, damit ihr keine mögliche Gefahr entgehen würde.

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #227 am: 26.07.2011, 13:27:35 »
Während Dan und Simue sich nach der Abkühlung durch die über die Reeling geschwappte Welle an das Freiräumen der Kapitänskajüte machten, konnten sie vom Mitteldeck her das Krachen und Splittern von Holz vernehmen - doch keine Kampfeslaute - es hört sich eher so an als hätte Tolkwy mit seiner Axt zugeschlagen um irgendwelche Hindernisse zu beseitigen. Simue bemühte sich wachsam zu bleiben derweil sie mit dem Matrosen gemeinsam, der äußert kraftvoll zupacken konnte, da Simue ihn ja noch unterstützte, die Tür vom Bruchholz befreite: Doch immer noch konnte sie keinerlei Gefahren in der Nähe entdecken. Dan tat sich währenddessen sehr leicht die Trümmer und Planken beiseite zu heben - ein Glück, dass beim Auflaufen soviel Zerstörung gewütet hatte - es waren somit keine größeren Bruchstücke vorhanden, die schwer zu bewegen gewesen wären. Und nach einigen weiteren Minuten monotoner Aufräumarbeiten hatten die Beiden es schließlich geschafft: Vor ihnen lag nun die hölzerne Tür zur Kapitänskajüte! Ein kleines angelaufenes Fenster aus milchigem Glas in der Mitte und ein verwittertes Schildchen, vermutlich vergoldet, auf dem der Name des ehemaligen Kapitäns der Jenivere stand: Alizandru Kovack. Die Tür selbst schien größtenteils unversehrt geblieben zu sein und wirkte auch nicht, als ob sie verklemmt wäre - doch ob sie einen Schlüssel brauchten? - oder was sie überhaupt hinter dieser Tür erwarten mochte?! In der Kabine des Kapitäns - dem eigentlichen Herzstück eines jeden Schiffes...

Simue

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Der Schlangenschädel
« Antwort #228 am: 26.07.2011, 13:54:57 »
Ein kurzes Lächeln stahl sich auf Simues Gesicht, das aber gleich wieder verschwand, als sie sich Dan zuwandte, den Kopf noch immer leicht nach unten geneigt. "Das müsste es sein", meinte sie, leicht von der Anstrengung keuchend. "Mögt ihr vorgehen?"

Ohne eine Antwort abzuwarten, trat sie einen kleinen Schritt nach hinten, um den Platz für Dan freizumachen.

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #229 am: 26.07.2011, 20:37:07 »
Zufrieden mit ihrem Werk richtete Dan sich auf und wischte sich den Schweiß und die Reste des Meerwassers aus dem Gesicht. "Jetzt bräuchten wir Halas, der uns Wasser herbei ruft."  tat er in Gedanken dem Mystiker Abbitte und verfluchte sich selbst dafür, dass er zu stolz gewesen war dessen Angebot anzunehmen. Nun jetzt mußte er damit leben.
"Aber nur weil ihr drauf besteht." scherzte er zurück, sich nicht von der Schüchternheit Simues aufhalten lassend. Zwar wußte er sie immer noch nicht recht einzuschätzen, aber er hatte beschlossen sie einfach ganz normal als Gleichgestellte zu behandeln. Zielstrebig öffnete er schwungvoll die Tür, um sich dann mit einem Blick in dem Raum einen Überblick zu schaffen[1], ob hier weitere krabbelnde Gefahren auf sie warteten. Er war guter Dinge ein, vielleicht auch zwei dieser Krabbentiere in Schach halten zu können bis Tolkwy mit der Axt da war.
 1. Perception: 14
« Letzte Änderung: 27.07.2011, 15:19:40 von Ksynthral »

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #230 am: 27.07.2011, 15:44:34 »
Nachdem der Matrose die Tür geöffnet hatte konnte er sofort feststellen, dass sie hier wohl noch mehr Aufräumarbeit vor sich hatten - falls sie sich damit überhaupt befassen wollten: Doch zwischen all dem Chaos konnten ja schließlich wichtige Hinweise schlummern, wie sie schon vermutet hatten. Dennoch eins war sicher, einfach würde hier eine Durchsuchung jedenfalls nicht werden. Andererseits aber waren auch keinerlei feindlich gesinnte Krustentiere oder dergleichen zu sehen - stattdessen war es fast gespenstisch still in der Kapitänskajüte. Auch Simue konnte an Dan vorbei einige Einzelheiten durchaus erkennen und auch für sie war sofort klar - der Aufprall des Schiffes, die mächtigen Wellen der Flut und die Macht des Meeres, mit der Dan noch kurz zuvor 'gescherzt' hatte, hatten hier ein einziges Durcheinander angerichtet...

In der hinteren linken Ecke der Kabine war ein gezacktes Loch in der Holzvertäfelung der Schiffswand zu sehen - Wasser war dadurch eingedrungen, doch die Gezeiten hatten es aus dem Schiffswrack fließen lassen und mit ihm, wie es schien zahlreiche Gegenstände, kleinere Kisten und schmückendes Tand. Hinter dem Loch war ein kleiner Felsvorsprung zu sehen, der deutlich machte woher der Bruch in der Holzwand stammte - hinter dem Felsen, das weite Meer, lediglich kleinere Wellen schaukelten hin und her...

Den Raum dominierte ein antik aussehender Massivholz-Schreibtisch, der zwar umgestürzt da lag, doch allen Anscheins nach zu groß gewesen war, um mit den Wogen und Wellen durch das Loch zu passen: Mehrere Schubladen und eine einst sicherlich exakt geordnete und genutzte Schreibfläche waren Bestandteile des Arbeitsplatzes des wichtigsten Mannes an Bord gewesen - doch nun deutete nur noch der klägliche Überrest aufgequollenen Holzes davon, wie stolz und edel dieses Schiff hier drinnen einst gewesen sein musste. Eine Schublade war sogar halb herausgerissen worden - mehrere verschiedenartige Schlüssel lagen darin und warteten auf ihr Schicksal in der nächsten Flut. An den Schreibtisch selbst gelehnt stand noch eine hölzerne Truhe mit leicht verrosteten Beschlägen - Dan wusste, dass es oftmals Truhen an Bord von Schiffen gab in denen Fundsachen, oder konfiszierte Dinge aufbewahrt wurden: Diese Truhe war vermutlich eine ebensolche, doch mit Sicherheit sagen konnte er es nicht...

Von der restlichen einst sicherlich äußerst prunkvollen Einrichtung des Raumes war nicht mehr viel übrig geblieben. An der einen Wand hing ein zerfetzter purpurner Wandteppich, der mit einer großen türkisgrünen Seeschlange bestickt war, wie gerade noch so zu erkennen war. Das übrige Mobiliar war wohl oder übel dem Meer zum Opfer gefallen. Weitere Personen allerdings, oder gar Überlebende waren hier in dem Chaos nicht zu erblicken - auch einige Bruchstücke der Holzverkleidung bedeckten den Boden, man musste vorsichtig sein, wohin man trat, aber es bestand anscheinend tatsächlich die Möglichkeit hier noch etwas Interessantes zu entdecken...

Simue

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Der Schlangenschädel
« Antwort #231 am: 28.07.2011, 12:02:23 »
Simue blieb nur kurz vor der Tür stehen, und verschaffte sich einen Überblick. Es schien keine unmittelbare Gefahr zu bestehen. "Wir sollten uns wohl aufteilen", meinte sie, und folgte Dan in die zerstörte Kapitänskajüte.

"Ich... werde mal etwas versuchen", meinte sie zögerlich, als sie im Raum stand. Und fing gleich an, leise vor sich hin zu sprechen, und mit ihren Händen einige komplizierte Gesten vor ihren Augen zu vollführen[1]. Dann sah sie sich erneut im Raum um.
 1. Detect Magic

Kwazeel Zethuka

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Der Schlangenschädel
« Antwort #232 am: 28.07.2011, 15:19:00 »
Nach Tolkwys Axthieben trat Kwazeel ein und sah die übel zugerichtete Leiche, es bedurfte keiner großen Kenntnisse um den Tod des Mannes festzustellen. Ein Anblick der den jungen Mwangi aber nicht schockierte, der Tod war im Dschungel ein steter Begleiter und auch in der Blutbucht. "Wenn möglich sollten wir ihn hier nicht liegen lassen, sondern dem Meer übergeben, das hätte er als Seemann verdient. Wahrscheinlich hat ihn das Krustentier erledigt." sagt er nüchtern, die übrigen Leichen hatte sicher das Meer bereits an sich gerissen, während des Unglücks.

Gleichzeitig schaute sich Kwazeel weiter um, ob in den Kisten Vorräte oder Werkzeuge zu finden sind.
« Letzte Änderung: 29.07.2011, 12:06:22 von Ksynthral »

Tolkwy Rotus

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Der Schlangenschädel
« Antwort #233 am: 29.07.2011, 15:16:38 »
Auf Tolkwys Gesicht legten sich einige Falten, als er Kwazeel´s Meinung hörte. „Du denkst, dass er im Kampf mit dem Krustentier sich im letzten Moment noch in diesen Raum retten konnte und dann hier elendig seinen Wunden erlegen ist.“ Starke Zweifel spiegelten sich in seinem Gesicht wieder während er kurz den Schlüssel Abadars in die Luft zeichnete. „Irgendwie scheinen in letzter Zeit sehr viel komische Dinge abzulaufen. Angefangen von der Vergiftung über das Aufwachen am Strand und damit endend das sich hier einer in ein Zimmer gerettet hat um zu sterben.“ Tolkwy ging kurz einige Schritte zurück und betrachtete die Klauen und den Stachel des Krustentiers genauer. Vor seinem inneren Auge versuchte er sich vorzustellen was für Wunden solche Klauen anrichten könnten. Kurz darauf erschien er wieder beim Toten, stellte seine leuchtende Axt neben sich und ging in die Hocke um den Toten und seine Wunden besser betrachten zu können. Dabei untersuchte er auch die Ausrüstung des Toten während er mit ruhiger Stimme Kwazeel ansprach. „Auch wenn ich ein Anhänger Abadars bin, zähle ich normaler Weise nicht zu den Leichenschändern. Aber in der Momentanen Situation können viele Dinge zum Überleben beitragen.“

Die ganze Situation wühlte den Inquisitor Abadars auf und hinterliess eine innere Unruhe und verstärkte sein Gefühl er müsse einfach tiefer Graben. Da er vor sich den Toten liegen sah, glaubte er immer weniger an einen Fehler des Kochs, und dass dies alles kein Zufall war. Sein Gesicht hellte sich kurz auf und während er ein paar Silben leise vor sich hinmurmelten vollführten seine Hände eine kleine Kreisbewegung. Eine grün schimmernde Kugel sprang von seinen Händen auf den Körper des Toten über und drang in diesen ein, einen Augenblick später sprang die Kugel wieder zurück. Sollte der Tote in irgendeiner Form Gift enthalten würde dies Tolkwy nun wissen[1]. Wenn Gift vorhanden war, stellte sich nun nur die Frage, stammte es von dem Essen oder konnte er damit die Angriffe des Krustentiers beweisen. Trotz seiner Idee war der Inquisitor Abadars nicht wirklich einen Schritt weiter gekommen, oder wie viel waren seine Erkenntnisse Wert.
 1. Zauber Gift entdecken
« Letzte Änderung: 29.07.2011, 15:37:33 von Tolkwy Rotus »

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #234 am: 29.07.2011, 15:32:18 »
Sobald Dan klar wurde das hier in dem Raum keine Gefahren lauerten, betrat er den Raum ebenfalls. Während Simue etwas vor sich hinmurmelte, Dan zog hinter ihrem Rücken fragend die Augenbraue hoch, stellte er doch fest das in dieser zierlichen person doch etwas mehr zu stecken schien, fand er sein erstes Ziel. Triumpfierend griff er nach den Schlüsseln. Die würden ihr leben hier sicherlich einfacher machen.
"Dann suchen wir mal Inforationen, während die anderen nach praktischeren Dingen suchen." mumelt er leise vor sich hin um die Konzentration Simues nicht zu stören. Er hatte keine Idee was sie da machte, aber sie hatte ihm nicht gesagt er solle stillstehen oder dergleichen. Und so begann er sich den Schreibtisch als erstes vorzunehmen. Schublade für Schublade. Und sich an seine Zeit vor diesem Bordkommando erinnernd kloppfte er den Schreibtisch auch nach versteckten Fächern ab. Er wußte nicht warum aber scheinbar bestellten die meisten Kapitäne ihre Schreibtische beim gleichen Hersteller. Wie dem auch sei, sie hatten damals schon mehr als ein Geheimfach in Schreibtischen gefunden.

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #235 am: 29.07.2011, 23:57:00 »
Nachdem Simue ihren Zauber ausgesprochen hatte begann er sofort zu wirken - und nach und nach formierten sich vor ihrem geistigen Auge einige Auren. Mit ihrer kraftvollen und äußert präzisen Fähigkeit zur Konzentration schien es, als konnte sie den Zauber sogar noch länger aufrecht erhalten und so erfuhr Simue ganz für sich alleine, das und was es mit 'Magie' in diesem Raum so auf sich hatte...[1]

Dan hatte sich derweilen mehr oder weniger direkt vor Simue daran gemacht den umgestürzten Schreibtisch des Kapitäns zu untersuchen: Die Schlüssel, welche er aus einer der oberen Schubladen fischte waren allesamt schon ziemlich rostig, doch mit Sicherheit könnte der eine oder andere davon sein Schloss hier auf der Jenivere haben oder allerdings gehabt haben. Als er diesen Handgriff vollführte fiel ihm sofort auf, dass in der Schublade noch drei weitere rostige Ringe aus Eisen lagen an denen die unterschiedlichsten Schlüssel baumelten - mal mit Holzgriffchen verziert, mal mit großem und gezackten Bart, mal klein und zierlich, gar glänzend - so viele Schlösser jedenfalls würden sie hier nicht mehr finden: Doch was war nütze, und was nicht, wer wusste das schon hier drinnen. Seine Suche nach versteckten Fächern im Schreibtisch jedoch blieb vergebens - hier war nur massives Holz verbaut worden, edel wirkte es sogar - hatte es vermutlich gewirkt, als es noch nicht mit salzigem Meerwasser in innigen Kontakt gekommen war. Doch die beginnende Untersuchung der einzelnen Schubladen zeigte sofort Erfolg: Die Schublade direkt unter der beschädigten Schlüsselschublade ließ sich glücklicherweise mit Leichtigkeit öffnen und war weder verklemmt noch abgesperrt - in ihr konnte Dan mehrere Pergamentrollen mit vergilbten Aufschriften erkennen und ein in dunkelbraunes Leder gebundenes Büchlein mit abgeranzten Ecken und einem roten Einlegefaden. Dies waren vermutlich einige der ehemaligen Seekarten des Schiffes, solche Dinge waren üblicherweise im Schreibtisch des Kapitäns untergebracht, klar, das Büchlein konnte eigentlich nur das gesuchte Logbuch sein. In der nächsten Schublade fand der Matrose nur nutzloses Tand, ein Stück Bindfaden, einen Kerzenstummel, einen alten Apfel - typisch menschliche Hinterlassenschaften eines Seemans auf Reisen eben. Die unterste Schublade allerdings war verschlossen - so sehr Dan auch daran rüttelte, sie war definitiv nicht nur verklemmt, sondern schlicht und einfach zugesperrt...

Kwazeels Äußerungen zum Tod des Seemans hielten ihn persönlich nicht davon ab sich zugleich auf die Suche nach möglichen brauchbaren Materialien für den Lagerbau zu machen. Dieser Raum hatte als Lager gedient, das war alleine an der durcheinandergeworfenen Einrichtung zu erkennen, aber auch die Fundgüter des Mwangi ließen keine Zweifel daran: Nach kurzer Zeit schon fielen ihm in einer Kiste zwei Flaschenzüge ins Auge, ebenso waren dort drei dicke Hanfseile gelagert gewesen. Unter einem zertrümmerten Regal schauten zwei kleinere Ballen Segeltuch hervor und auch zwei Fischernetze hatten sich in dem Gewirr von Balken verheddert. Es gab noch mehr Holzkisten zum Nachschauen, mit Sicherheit ließen sich weitere nützliche Güter hier unten finden. Auch ein größerer Schrank zog Kwazeels Aufmerksamkeit auf sich - daneben ein großer Korb, doch der Mwangi müsste sich schon noch dorthin begeben - erblicken jedenfalls konnte er schon von seinem Standpunkt aus eine ganze Menge: Nützliche Dinge, aber auch allerlei zerrissene alte Leinensäcke, zerbrochene Behälter aus Glas und ebenso undefinierbaren Kram...

Der Halbork für seinen Teil hatte sich über die Untersuchung der Leiche gemacht, und nun, da er sie sich genauer anschaute, wurde ihm klar wer da tot vor ihm lag: Der erste Maat der Jenivere - Alton Devers - er hatte ihn oftmals an Bord direkt neben dem Kapitän gesehen, dieser Mann hatte Rang und Namen gehabt auf dem Schiff. Einst - vor dem grausamen Schicksalsschlag, der sie allesamt in diese missliche Lage gebracht hatte. Seine geschulten Augen ließen ihn sogleich erkennen, dass die Wunden des Toten zweierlei Art sein mussten: die einen, eher Schnitte waren schon älter und die Schorfbildung hatte schon begonnen einzusetzen, die anderen frischer und noch blutend, wie Stiche, nur äußert kräftig und tief. Sein dann gewirkter Zauber zeigte Erfolg - ihm wurde unmittelbar nachdem die Magie ihre volle Wirkung entfalten hatte bewusst, dass der Maat vergiftet gewesen war - doch Genaueres konnte er momentan noch nicht festhalten, weitere heilkundige Handgriffe, Blicke und Überlegungen würden nötig sein, um an weitere Details zu gelangen[2] - doch sicher war: der Maat war und blieb tot. Die Ausrüstung des Seemanns war einfach und dem Nutzen dienend: ein gut gearbeitetes Kurzschwert mit zugehöriger Lederscheide lag krampfhaft in der Hand des Toten und an seinem Körper war eine durchaus noch brauchbare Lederrüstung mit allerlei verstärkenden Aufsätzen zu sehen...
 1. Simue hat Antworten in PM erhalten...
 2. @ Tolkwy: Bitte Heilkunde-Wurf nachreichen...

Simue

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Der Schlangenschädel
« Antwort #236 am: 30.07.2011, 10:07:38 »
Simue sah sich schweigend im Raum um, und ein Lächeln stahl sich in ihr Gesicht, als sie die Auren sah. Sie hatten etwas wunderschönes... sanft strahlende Lichter, verborgen für das gewöhnliche Auge, wie unsichtbare Blumenblüten, die ihren Nektar nur ganz seltenen Insekten anpreisten...

Gedankenverloren stand sie einen Moment da, bis sie sich ganz plötzlich selbst aus der Konzentration riss. Sie hatte für einen Moment nicht mehr auf Gefahren geachtet. Es hätte alles Mögliche passieren können!

Schnell huschte sie zu Dan, der sich bereits an dem Tisch zu schaffen machte. "Seid vorsichtig", sagte sie, und legte dabei einer ihrer zarten Hände auf die seine. "In dieser Schublade findet sich schwache Magie. Vermutlich wurde die Schublade gut gegen Diebe gesichert."

Erst da schien sie zu bemerken, dass ihre Hand auf Dans lag. Sie sah einen kurzen Moment auf ihre Hand, dann weiteten sich ihre Augen und sie zog sie sofort schreckhaft zurück. "Ent... entschuldigt", stotterte sie verschüchtert und drehte sich sofort von ihm weg. "Und die Kiste da", sie zeigte mit ausgestrecktem Finger auf die Truhe, die an den Tisch gelehnt war, "da ist auch was schwach magisches drin. Das könnte sehr nützlich sein, aber wir sollten versuchen, mehr herauszufinden, bevor wir es den anderen zeigen. Macht bringt manche Leute auf komische Ideen, selbst wenn es nur geringe Macht ist."

So schnell und so viel auf einmal hatte sie schon lange nicht mehr geredet, und insbesondere nicht zu jemand anderem als Ischiro oder Jonathan. Und so stand sie da, verschüchtert, den Kopf nach unten geneigt, die Haare ins Gesicht fallend, so weit, dass sie gerade noch darunter her sehen konnte, um die Reaktionen Dans zu beobachten und mögliche Gefahren wahrzunehmen...
« Letzte Änderung: 30.07.2011, 10:09:08 von Simue »

Dreifinger Dan

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Der Schlangenschädel
« Antwort #237 am: 02.08.2011, 23:17:02 »
Die Karten und das Logbuch hatte Dan ohne viel Federlesen in seinen Rucksack gestopft. Zum Studium war später Zeit, das wäre eine Aufgaben für die gelehrteren Köpfe wie den von Halas. Auch die Schlüssel waren zu den anderen in seine Tasche gewandert.[1]
Wie vom Blitz getroffen zuckten Dans Hände bei Warnung der jungen Frau vom Schreibtisch zurück. Gegen Diebe gesichert? Magie? Intuitiv wanderte seine Hand zu dem Verband an seinem Arm und rieb darüber, während er Simue anschaute. In ihr steckte also doch mehr als es den Anschein hatte.
"Nun ich habe hier einge Schlüssel gefunden, vielleicht lässt sich ja ein passender erraten. Bei einem passenden Schlüssel sollte eine Falle doch nicht losgehen, oder? Und wer weiß ob sich dort nicht etwas Nützliches verbirgt." Angestachelt von seiner Idee schaute er sich die Schlösser von Truhe und Schublade genauer an und versuchte auf Grund von Größe und Art des Metalls der Schlösser den passenden Schlüssel zu finden.[2]
 1. In Status eingetragen
 2. Craft Schlosser: 16
Perception: 17
« Letzte Änderung: 04.08.2011, 21:00:02 von Ksynthral »

Simue

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Der Schlangenschädel
« Antwort #238 am: 03.08.2011, 08:14:01 »
Auf Dans Frage nickte Simue. "Es ist nur schwache Magie, ich glaube nicht, dass die Sicherung allzu aufwendig ist. Natürlich kann ich nichts versprechen, aber ich schätze, wenn ihr den richtigen Schlüssel findet, dann sollte nichts passieren."

Wieder wanderte ihr Blick zu der Kiste neben dem Schreibtisch. Wie schade, dass sie ihren Zauber schon unterbrochen hatte. "Die Auren... sind so schön..." flüsterte sie, mehr zu sich selbst.

Ksynthral

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Der Schlangenschädel
« Antwort #239 am: 04.08.2011, 21:37:21 »
Während Simue in Gedanken weiter dem Licht und der Magie der Auren nachträumte untersuchte Dan die Schlüssel äußert genau und kam für sich selbst zu durchaus beachtlichen Ergebnissen. Doch noch etwas wurde dem Matrosen plötzlich bewusst - seine scharfen Sinne machten ihn darauf aufmerksam - aus den Tiefen des Schiffbauchs konnte er ein leises Wimmern und Rufen vernehmen. Die Stimme, wenn man es so nennen konnte, eher waren es Laute, klang schmerzerfüllt und verzweifelt. Die zahlreichen Holzplanken, die zwischen ihm und diesem Geräusch lagen verzerrten allerdings sämtliche Details und so blieb es bei der Erkenntnis, dass sie anscheinend doch nicht alleine waren, als Lebendige auf dem 'toten' Wrack der Jenivere. Simue für ihren Teil nahm die Geräusche allerdings nicht wahr, zu verträumt, zu versunken in Gedanken - zu unaufmerksam?!...

Und auch Tolkwy und Kwazeel, die im Mitteldeck die Leiche des ersten Maats und den Lagerraum durchsuchten wurden sich plötzlich der Laute bewusst - vielleicht hatte der Lärm des Türeinschlagens die Geräusche auf den Plan gerufen, die Anwesenheit lebendiger Personen auf dem Schiffswrack verraten, oder dergleichen. Beide konnten jedenfalls - vielleicht waren auch in jenem glücklichen Moment die Wellen besonders leise - ein verzweifeltes Rufen aus dem unteren Deck vernehmen, vom Gang aus schallend. Kläglich und schmerzerfüllt klang die Stimme, vermutlich die eines Mannes: Sollte es also doch noch einen Überlebenden auf der verunglückten Jenivere geben?! Irgendwo musste es einen Zugang zum Unterdeck geben, soviel war sicher - vielleicht allerdings auch mehrere Zugänge, der ganzen Zerstörung nach zu urteilen - und was noch sicher war, dass die Stimme nicht so klang, als sollte man sich all zu viel Zeit lassen ihrem Ursprung nachzugehen...

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