• Drucken

Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 73529 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Simue

  • Beiträge: 1949
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #780 am: 14.10.2012, 22:45:26 »
Am Morgen hatte Simue den anderen ein paar Beeren angeboten, die sie gesammelt hatte, hielt sich aber ansonsten weiterhin zurück.

Simue war - wieder einmal - sehr schweigsam während ihrer Reise. Doch im Gegensatz zu den vorigen Malen erfüllten sie diesmal nicht Angst und Zweifel, sondern vor allem eine seltsame, freudige Nervosität. Nun, um ehrlich zu sein, waren auch diese Gefühle von Zweifeln erfüllt. Aber dennoch... sie hatte es gewagt, zu handeln, hatte sich nicht völlig im Hintergrund gehalten. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um das, was passiert war. Ein wenig erfüllte sie sogar Stolz. Sie hatte einem schrecklichen Kannibalen die Stirn geboten.

Würde es ihr letztlich schaden? Würde man ihr daraus irgendwann einen Strick drehen? Wer wusste das schon. Ebenso würde man ihr vielleicht einen Strick daraus drehen, wenn sie sich zurückhielt. Was auch immer sie tat, es konnte falsch sein.

Ja, falsch, ging es ihr durch den Kopf. Weil du ständig alles falsch machst, du bist ein nutzloses kleines...

Halt! schrie sie sich in Gedanken selbst an. Sie hatte keine Ahnung, woher sie auf einmal diese Kraft nahm. Sie sollte Angst haben, verwirrt sein. Was hatte es nur mit dem Wesen auf sich, mit dem, was die anderen erzählt hatten? Und trotz allem, es war, als wäre eine unbekannte Kraft in ihr, die ihr Mut und Selbstvertrauen gab. Etwas, das sie schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Nun ja... zumindest, so weit sie sich daran erinnern konnte.

Als Jask sie ansprach, erschrak sie zuerst. Einen Augenblick sah sie ihn irritiert an. War sie zu forsch gewesen? War... nein. Er hatte sie nach ihrer Meinung gefragt, sonst nichts.

"Wenn wir ihn uns ansehen, sollten wir damit rechnen, dass die Kannibalen ihn benutzen, um Schiffe anzulocken. Es könnte alles ein großer Hinterhalt sein", platzte es aus ihr heraus. Sofort rechnete sie wieder mit einer Zurechtweisung. Aber nein, diesmal wollte sie dem Gefühl nicht nachgeben. Mit aller Willenskraft hielt sie sich aufrecht, und sah Jask direkt in die Augen. Vielleicht war die Angst in ihren Augen abzulesen, aber immerhin sah sie ihm in die Augen.
« Letzte Änderung: 14.10.2012, 22:45:39 von Simue »

Simue

  • Beiträge: 1949
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #781 am: 16.10.2012, 21:17:43 »
Erst nachdem sie Jask geantwortet hatte, sah sie genauer zu dem Leuchtturm. Sie war vorher so in Gedanken gewesen, dass sie wenig von ihrer Umgebung mitbekommen hatte - eine Angewohnheit, die sie sich abgewöhnen musste, auf dieser Insel könnte das zu einer echten Gefahr für Sie werden!

Lange fixierte sie den Berg in der Ferne, über dem sich die Wolken zusammenbrauten. "Das ist kein Gewitter, aber auch kein natürliches Feuer", erklärte sie mit leiser Stimme. Mit gerunzelter Stirn beobachtete sie das Schauspiel...

Dreifinger Dan

  • Beiträge: 646
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #782 am: 18.10.2012, 08:47:32 »
Dan kam zu den anderen zurück auf den Hügel getrabt, den er verlassen hatte nachdem Kwazeel sie auf den Leuchtturm hingewiesen hatte.
"Der Weg hin zum Leuchtturm scheint stärker begangen als die anderen beiden. Wahrscheinlich werden wir dort das Dorf finden. Also sollten wir wachsam sein."
Auf das Leuchtphänomen über dem Berg achtete der Matrose nicht weiter. Eine Kühle hatte sich in ihm ausgebreitet, seit Nevos sie verlassen hatte. Er selbst war sich nicht sicher, ob es Angst, oder eine Ahnung war oder doch nur die Ruhe vor einem Kampf? Den eins schien im sicher. Sie würden von den Kannibalen keinen übrig lassen.

Kwazeel Zethuka

  • Beiträge: 472
    • Profil anzeigen
    • Der Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #783 am: 18.10.2012, 17:46:12 »
Mit Beunruhigung sah auch Kwazeel die dunklen Wolken am Himmel aufziehen. Nickend stimmte er Simue zu und grübelte derweil, was es mit diesem seltsamen Phänomen womöglich auf sich hat. Als Dan jedoch zurückkehrte und von seiner Entdeckung berichtete, verfinsterte sich Kwazeels Gemüt. Offenbar hatte sich die Hoffnung eine Siedlung auf der Insel zu finden damit zerschlagen. Denkbar wäre es ja, dass es dort beim Leuchtturm einst wirklich eine Gemeinde gegeben hat, deren Bewohner längst in den Mägen der Kannibalen gelandet waren, welche den Ort nun bevölkerten. Denkbar, dass sie den Leuchtturm verwendeten um Schiffe in die Irre zu führen, wie Simue vermutete.

"Gut Dan. Wenn die Spuren zum Leuchtturm führen, ist es wohl das wahrscheinlichste, dass die Kannibalen dort ein Dorf haben. Trotz der offensichtlichen Gefahr, bin ich nach wie vor dafür, dass wir uns das ansehen sollten. Und sei es alleine um zu wissen wie groß dieses Dorf ist und wie viele Kannibalen dort leben. Wir kundschaften etwas und vereinigen uns dann mit dem Rest unserer Leute."

"Bedenkt zudem, dass wir gestern nach einen ganzen Jagdtrupp der Kannibalen ausgeschaltet haben. Etwa Zehn ihre erwachsenen Jäger. Ich glaube nicht, dass diese Insel genug Nahrung für einen großen Stamm von vielen Dutzend Menschen bietet. Wahrscheinlich wird es eine eher kleine Gemeinschaft sein und womöglich haben wir ihnen gestern bereits einen schweren Schlag zugefügt."

Kwazeel wusste wovon er sprach, war er doch selbst unter Jägern und Sammlern im Dschungel aufgewachsen ...
« Letzte Änderung: 18.10.2012, 17:46:42 von Kwazeel Zethuka »

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #784 am: 24.10.2012, 22:35:12 »
Damit war es also beschlossene Sache - ein Großteil der Gemeinschaft hatte dem Marsch Richtung Leuchtturm zugestimmt: Obwohl nicht klar war, was auf sie warten würde, oder besser, was und wer genau sie dort erwarten würde! Und obwohl ein seltsamer Sturm aufzog, wie Simue und auch Kwazeel richtig bemerkt hatten - ihre Gemütszustände konnten sich gar nicht wirklich verbessern. Die Schmugglerinsel offenbarte sich immer und immer wieder als äußerst seltsamer und inzwischen auch wirklich gefährlicher Ort: Doch sie hatten entschieden, die Reise begann abermals...

Im tagesgleichen Trott machten sie sich schließlich auf, die kleine eingeschworene Truppe um Dan, Tolkwy, Simue, Kwazeel, Jask und den Neuen, Oblivio. Viele waren sie nicht, sie würden die Verstärkung vom Basislager dringend benötigen, so Nevos es überhaupt bis dorthin schaffte und sich nicht zuvor im Dschungel verlief, oder ihm gar Schlimmeres wiederfahren war. Tapfer und dem Wetter trotzend, noch war es nämlich ziemlich warm, eher drückend schwül sogar, machten sich die Gefährten achtsam daran ihre Rucksäcke ordentlich zu schnüren: Das Gepäck saß, die Pause war beendet, die Entscheidung gefallen: Und schließlich die ersten Schritte des Marsches schnell hinter sich gebracht...

Während ihrer Reise durch den Dschungel fiel ihnen allen vor allem eines auf: Tolkwy war besonders ruhig und leise geworden, lag es etwa daran, dass Nevos die Gruppe verlassen hatte?! Oder an dem wahllosen töten in der letzten Nacht?! Hatte er Gewissensbisse, oder war er einfach nur ermattet - oder aber schmerzten ihm seine inzwischen wieder verschlossenen Wunden doch mehr als erwartet?! Oder, ja, oder war er es jetzt, der sich beobachtet fühlte, möglicherweise von dem Schreckensvogel, den Nevos zuvor schon immer und immer wieder im Nacken gespürt hatte...

Jask für seinen Teil war eifrig und munter wie eh und je: Er beteiligte sich hier und da an einem Gespräch und so bemerkten die Gestrandeten auch nicht wirklich, wie die Stunden ins Land zogen. Einen einzigen Zwischenfall hatte es gegeben, eine Gruppe wilder Affen, welche sich auf die Gefährten gestürzt hatte - sie hatten neben dem Weg abgewartet und dann eine gezielte Attacke geführt, doch außer Unruhe hatten sie nichts erreicht. Fast schon eine gelungene Abwechslung zum tristen Marschalltag im Dschungel. Da konnte auch all das Grün und das Blühen, Gedeihen, Sprießen um sie herum nicht zur Besserung der Stimmung beitragen. In weiter Entfernung  konnten sie allerdings noch immer die dunklen, inzwischen fast glühend-rötlichen Gewitterwolken ausmachen, sie waren angewachsen, doch kein Regen, kein Blitz, kein Donner...

Auf dem Pfad der Kannibalen hatten sie glücklicherweise keine weiteren Wachen angetroffen, allerdings auch sonst niemanden. Nur zwei weitere Stolperfallen hatte Dan ausmachen können und sie sicher und vorrausschauend gelöst. Ihr Weg und ihre Reise verlief besser als gedacht. Sie waren an noch einer Weggabelung vorbeigekommen, doch Oblivio hatte Spuren gefunden, die nach Südwesten den Pfad entlang führten und überhaupt - auch der Leuchtturm lag in diese Richtung...

Die Dämmerung war über sie hereingebrochen, im Osten erhellte das bedrohliche Flackern des ungewöhnlichen Sturms das Firmament und im Dschungel vor ihnen versank die Spitze des Turmes im Dunkel der einkehrenden Nacht. Es kühlte, wie fast jeden Tag merklich ab, und es begann auch leicht zu nieseln - änderte sich nun doch die Wetterlage, nun, dafür hatten sie ja wenigstens bisher eine gute Reise gehabt. Doch sie würden es leider auch diesen Tag nicht mehr ganz bis zum Leuchtturm schaffen, dessen wurden sie sich glücklicherweise in einer äußerst günstigen Position bewusst. Sie hatten das Meer erreicht, quasi die andere Seite der Schmugglerinsel - eine kleine Bucht, ein Fluss der sie nach Norden ins Inland abtrennte - hier würden sie rasten können, oder zumindest eine nächtliche Erkundungstour vorbereiten, wie auch immer: Tolkwy rief recht abrupt zur Rast und zur Nachtwache auf - er spürte eine drohende Gefahr, und sie war sehr nah...

War es wirklich das Lager der Kannibalen, weit war der Leuchtturm nicht mehr, Stimmen oder Ähnliches konnte man aber auch nicht vernehmen - aber hier wären sie vermutlich nochmals eine Nacht lang sicher. Es gab eine kleine Lichtung von der aus man den Strand gut im Blick hatte über den der Trampelpfad verlief, und Morgen war schließlich auch noch ein Tag, oder?!...

Oblivio

  • Beiträge: 218
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #785 am: 25.10.2012, 09:11:59 »
Oblivio war auch diesen Reisetag über recht schweigsam. Er hatte noch immer nicht viel zu den Gesprächen seiner neugewonnenen Gefährten beizutragen. Immerhin lernte er jetzt langsam aber sicher die Anderen kennen, auch wenn es ihm noch immer schwer fiel sie wirklich einzuschätzen. Dafür wäre eine deutlich längere Unterhaltung in eienr weniger angespannten Lage erforderlich. Da dies aber wohl in naher Zukunft nicht geschehen würde, schwieg der junge Mönch den großteil des Weges. Zugleich zermartete er sich immer wieder das Gehirn auf der Suche nach irgendwelchen Erinnerungsfetzen, die einen Hinweis darauf geben konnten, was er in der Zeit getan hatte bevor er das Gedächtnis verlor, aber nach wie vor konnte er nichts außer den Worten finden, die er allen als seinen Namen nannte. Dabei wusste er nicht einmal, ob es wirklich ein Name, geschweige denn sein Name war oder vielleicht etwas völlig anderes. Als die kleine Gruppe die Lichtung erreicht blickte er sich einmal um und nickte, dieser Platz würde seinen Zweck erfüllen. Schließlich sprach er auch die Frage aus, die ungesagt im Raum stand: "Wollen wir also noch heute Nacht zum Turm weitergehen? In der Kühle wird es weniger anstrengend sein und die Kannibalen werden ebenso Schwierigkeiten mit der Dunkelheit haben wie wir, falls wir ihnen dort begegnen."

Dreifinger Dan

  • Beiträge: 646
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #786 am: 28.10.2012, 11:03:01 »
Dan überlegte kurz zu Oblivios Vorschlag. Dann schüttelte er den Kopf. "Wir haben den Vorteild er Überraschung wahrscheinlich auf unserer Seite, da würde es wenig Sinn machen, den Nachteil der Dunkelheit aufzunehmen. Aber ich würde heute Nacht gerne auf Kundschaft gehen. Will mich jemand begleiten?" Passable Überlebenskünstler waren sie ja alle, nur jetzt würde es um Heimlichkeit gehen. Er hatte die Grundzüge dieses Vorgehens gelernt, an Bord eines Schiffes gab es nur wenig Möglichkeiten sich zu verstecken, und oft brauchte man einen Moment der Einsamkeit und Ruhe. Er war zuversichtlich auch hier im Dschungel Schtten zu finden in denen er sich verbergen konnte.

Kwazeel Zethuka

  • Beiträge: 472
    • Profil anzeigen
    • Der Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #787 am: 30.10.2012, 22:23:14 »
Auf Kwazeels Anraten hin, ließen sich die Gefährten auf der Lichtung nieder, das Rauschen des nahen Meeres war zu hören und die Sonne versank rotglühend im Meer, während zeitgleich der bedrohliche Sturm am Himmel flackerte. Ein kleines Lagerfeuer wurde entfacht, schließlich war das vermutliche Lager der Kannibalen noch ein Stück entfernt und die Schlafmatten ausgerollt, während der Druide noch einmal die Wasservorräte auffüllte. Am Lagerfeuer sprach auch Oblivio seine Überlegungen aus, worauf vorest nur Dan einen Einwand hatte.

Wie immer grübelte der Druide kurz über die Worte nach und blickte in die Flammen, ehe er sich einmischte: "Wahrscheinlich hat Dan recht ... wir sollten noch nicht alle dorthin gehen. Aber eine Erkundung wäre wohl sinnvoll, damit wir wissen ob dort wirklich das Lager der Kannibalen ist und womit wir zu rechnen haben. Ich würde euch wohl begleiten Dan. Zwar bin ich kein guter Jäger oder Schleicher, aber ich weiß wie man sich ungesehen durch den Dschungel bewegt, welcher lange Zeit meine Heimat war. Wir beide könntenn ein wenig die Lage erkunden und dann unseren Gefährten Bericht erstatten, mit denen wir alles weitere für den morgigen Tag planen können."
« Letzte Änderung: 30.10.2012, 22:23:30 von Kwazeel Zethuka »

Jask Derindi

  • Beiträge: 54
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #788 am: 31.10.2012, 15:31:29 »
Auch Jask war froh darüber, dass die Gemeinschaft erst einmal Ruhe und Erholung in der Rast suchen würde. Der Tagesmarsch hatte ihn ziemlich angestrengt, kein kurzes Stück Weg war es gewesen, das sie zurückgelegt hatten. Es hatte zwar inzwischen merklich abgekühlt und die Schatten der Dämmerung sanken ganz alltäglich auf sie herab, doch trotz allem war es drückend schwül - eventuell kündigte sich doch noch ein Sturm an, ein Regentief?!

"Eine vorzügliche Idee, die ihr da habt Dan! Ich für meinen Teil allerdings würde lieber zurückbleiben und hier Wache schieben - sollte einer von euch verletzt sein, so würde ich hier warten und nötige Erste Hilfe vorbereiten, ich hoffe, dass das in eurem Sinne ist?!"

Fragend blickte er in die Runde der Gefährten. Oblivio schien sich noch nicht so recht dazu entschlossen zu haben bei der nächtlichen Erkundung mitzumachen und Tolkwy wirkte erstaunlich müde und matt - wie schon den ganzen Tag über, er würde sicherlich nicht mitgehen, ja und Simue?! Simue verhielt sich ruhig und zurückhaltend, so zumindest dem Ansinnen Jasks nach: Die immer wiederkehrenden Sinneswandel der sonst doch ach so schüchternen Frau in eine wahre Furie verwirrten ihn zusehends, doch so wie jetzt war sie ihm eigentlich am liebsten...

Jask Derindi ließ sich also ebenso nieder und begann in einem kleinen Kessel über einem kleinen Feuer eine Art Eintopf aus Blättern und Rinde vorzubereiten, welche er tagsüber gesammelt hatte:

"Esst nur, er füllt den Magen und stärkt die inneren Kräfte: Ein Geheimrezept meiner Großmutter..."

Bei dem Gedanken an seine Verwandschaft konnte man ihm sein flaues Gefühl deutlich ansehen...

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #789 am: 31.10.2012, 15:39:45 »
Einige weitere Stunden waren inzwischen vergangen und die Nacht war endgültig über den Gefährten hereingebrochen: Der Dschungel war verstummt und um sie herum war lediglich noch das sanfte Rauschen der Wellen und des Meeres wahrzunehmen. Die kleine Erkundungstruppe scharte sich um Dan und bereitete sich auf ihren nächtlichen Marsch vor und schnürte die Stiefel und Mäntel - dann begann es zu regnen. Der Himmel über ihnen, erhellt von dem östlichen 'Feuersturm', hatte sich zunehmend mit Wolken gefüllt, welche sich nun langsam zu entleeren begannen: Warme Wassertropfen segelten auf sie herab, und es war zu befürchten, dass die Menge in den kommenden Stunden zunehmen würde - zu ihrem Vor-, oder Nachteil?!...

Nichtsdestotrotz beschloss man gemeinsam die Erkundung gen Leuchtturm zu beginnen, doch abermals hielten sie inne und wurden von einem sonderbaren Naturphänomen in Wallung versetzt. Simue fiel auf, dass sich über dem Wasser ein grünliches Glimmen ausbreitete, von weit draußen schien es in die Bucht einzudringen, ein Wabern und Schimmern, ein Glühen und Glimmen: Doch nicht wie bei der Erscheinung des Geisterkapitäns Kinkerian, aber ebenso furchterregend und geisterhaft - noch war es schwach und weit entfernt, doch der Schein bewegte sich eindeutig aufs Ufer zu...

Simue

  • Beiträge: 1949
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #790 am: 03.11.2012, 10:36:45 »
Erstaunt blieb Simue stehen, und sah hinaus auf die ferne Erscheinung in der Bucht. Es war unheimlich, entbehrte aber auch nicht einer gewissen Schönheit. Sie legte den Kopf schräg, betrachtete dieses "Naturereignis"... wenn es denn natürlich war?!

Sie dachte nach - sie wusste, dass sie vieles über magische und übernatürliche, aber auch natürliche Dinge gelernt hatte. Doch im Augenblick fiel ihr partout nichts ein... "Verschiedene Existenzebenen... vielleicht etwas mit der Äther- oder Astralebene?" schoss es ihr durch den Kopf.

Es war das einzige Thema, das ihr im Augenblick einfiel, und so verfolgte sie diesen Gedanken, während sie die Gefährten auf das Leuchten aufmerksam machte. "Schaut mal, dort!"

Oblivio

  • Beiträge: 218
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #791 am: 03.11.2012, 13:12:49 »
Auch Oblivio bot sich an Dan und Kwazeel zu begleiten. Er konnte zwar nicht von irgendwelche Erfahrungen als Späher oder Spion berichten, aber sein Gefühl sagte ihm, dass er seinen Körper schon ausreichend im Griff haben sollte, um nicht allzu viel Lärm zu verursachen. Aber wie auch zuvor, ist es nichts weiter als ein einfaches Angebot seiten des jungen Mannes. Die anderen sollten entscheiden, ob sie ihn mitnehmen wollten.
Das merkwürdige Leuchten, das Simue wenig später entdeckt, beunruhigt den Mönch allerdings ein wenig. Er wusste nicht, was das sein könnte. Aber vielleicht hatte er es einmal gewusst. Vielleicht war dieses Leuchten für seine Amnesie verantwortlich, vielleicht aber auch nicht. Interessiert blickte er in Richtung des Meeres, wartete aber nach wie vor ab, was seine Retter nun entscheiden würden.

Dreifinger Dan

  • Beiträge: 646
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #792 am: 06.11.2012, 12:00:45 »
Zu dritt hatten die drei sich aufgemacht, denn Dan traute den Mönchen einiges zu. Seine Art sich zu halten und zu bewegen, ließen den Piraten an eine Katze denken, und Katzen sollten in der Lage sein leise zu gehen. Es war Kwazeel der sie dort führte, wo führte wo das Blattwerk am dichtesten war, während Dan versuchte soviel potenzeill lärmendes Unterholz wie möglich leise zu entfernen.
Aufregung hatte ihn erfasst wie sie so verstohlen vorran schlichen. Was würde sie erwarten? Würde er gar den Kapitän wieder sehen?

Kwazeel Zethuka

  • Beiträge: 472
    • Profil anzeigen
    • Der Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #793 am: 06.11.2012, 19:42:37 »
Bevor die Erkunungstour begann, hatte Kwazeel seine Kleidung abgenommen und auch den Schild abgelegt. Nur mit seinem Lendenschurz bekleidet und einem Speer in der Hand, machte sich der Mwangi auf den Weg. Der dunkelhäutige Mwangi war in der Dunkelheit nun kaum auszumachen und bemühte sich, den Weg möglichst geräuschlos und vorsichtig zurückzulegen, gespannt was sie erwarten würde.

Oblivio

  • Beiträge: 218
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #794 am: 06.11.2012, 19:52:51 »
Oblivio ließ seinen Rucksack ebenfalls im Lager zurück, auch wenn dieser kaum eine Last für ihn war. Dennoch könnte er durchaus irgendwo damit hängen bleiben, wenn es wichtig war. Seine beiden Sai steckten jedoch noch immer griffbereit in seinem Gürtel. Der Mönch überließ Kwazeel die Führung und nutzte seine Aufmerksamkeit stattdessen dafür möglichst aufmerksam die Umgebung zu beobachten. Wenn die Kannibalen hier lebten, könnten sie durchaus irgendwelche Fallen oder Alarmmechanismen aufgebaut haben, um über Gefahren informiert zu werden und wenn es dabei nur um die wilden Tiere dieses Dschungels ging.

  • Drucken