• Drucken

Autor Thema: Part I: Seelen für die Schmugglerinsel  (Gelesen 73426 mal)

Beschreibung: Der Weg der Helden - abgeschlossen.

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Simue

  • Beiträge: 1949
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #915 am: 31.03.2013, 20:38:17 »
Simue hörte dem Gespräch weiter zu, doch ihr Blick blieb an Kwazeel haften. "Nevos ist...?" brachte sie schließlich heraus. Dann schlug sie die Hände vorm Gesicht zusammen und schluchzte leise. Einer ihrer Gefährten war tot, und sie hatte es nicht einmal mitbekommen - erinnerte sich nicht an den Kampf, der stattgefunden hatte.

Doch neben der Trauer und Verwirrung keimte noch etwas anderes in der ängstlichen jungen Frau - Ärger. Ärger darüber, dass sie die Kontrolle über ihr Leben verlor, darüber, dass sie sich an den Großteil ihres Lebens überhaupt nicht erinnerte - auch wenn eine kleine Stimme in ihr sagte, dass das auch besser so war -, Ärger darüber, dass sie sich so unendlich hilflos und ausgeliefert fühlte.

War sie das wirklich? Die ganze Zeit über hatte sie Angst davor, zum Spielball anderer zu werden, und aus Angst, etwas Falsches zu tun, überließ sie die Führung jedem, der sie haben wollte. Wurde sie damit nicht auch zum Spielball? War sie nicht von vornherein der Meinung gewesen, dass sie einen besseren Plan brauchten? Vielleicht wäre Nevos noch am Leben, wenn sie sich durchgesetzt hätte...

Doch alleine der Gedanke schnürte ihr die Kehle zu. Sich gegen die anderen auflehnen? Was, wenn sie sie dann verstoßen würden? Was, wenn...

Sie schüttelte den Kopf. Sie würde darüber nachdenken müssen. Vielleicht würde sie es sogar wagen, mit Kwazeel darüber zu sprechen. Aber das würde sie nicht jetzt entscheiden. Jetzt würde sie sich auf das konzentrieren, was in diesem Moment besprochen wurde.

Und so wischte Simue die Tränen aus ihrem Gesicht, und sah dann wieder auf - auch wenn sie es noch nicht schaffte, irgendjemanden direkt anzusehen.

"Wie weit ist es denn zum Berg? Wenn es so weit ist, dass wir ohnehin rasten müssen, sollten wir die Zeit nicht hier verschwenden. Ansonsten stimme ich zu, dass wir so geschwächt, wie wir es im Moment sind, kaum einen weiteren solchen Kampf überstehen würden."

Halas Martain

  • Beiträge: 425
    • Profil anzeigen
    • Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #916 am: 01.04.2013, 21:18:02 »
"Ich werde nicht weiter gehen, bevor nicht geklärt ist, was mit Gelik und Ischiro ist.
Zwei Seelen zählen mehr als eine, auch wenn ich Aerys nicht weniger wertschätze..."
, räumte Halas als kurzen Einwand ein und log deutlich, wenn auch mit diplomatischen Absichten, denn dem Mystiker waren die beiden Männer lieber und dies sollte man in seinen Worten zwischen den Zeilen auch durchhören..
"Außerdem sollten wir schnell in die Hütten und den Leuchtturm schauen, bevor wir weitermarschieren.", setzte er hinterher, denn das Orakel befürchtete, dass dort noch Feinde sich aufhielten und vielleicht Aerys dort zu finden ist.
Halas wollte sichergehen, bevor er so blind wie er eigentlich von seinen Augen ist, ins nächste Verderben eilte.

Zumal der Taldan nicht so weit schauen konnte, um zu sagen, wie lange der Marsch zum Berg dauern würde.

Simue

  • Beiträge: 1949
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #917 am: 01.04.2013, 22:28:14 »
"Das will ich allerdings auch wissen", stimmte Simue Halas zu.

Halas Martain

  • Beiträge: 425
    • Profil anzeigen
    • Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #918 am: 01.04.2013, 22:41:12 »
Halas war positiv überrascht, als die Chelaxianerin ihm beipflichtet.
Wie konnte dies sein?
War sie plötzlich nett, weil er ihr den Zauberstab gegeben hatte?

Danke hatte sie nicht gesagt, aber vielleicht war dies ein erstes Entgegenkommen von ihrer Seite.

Halas nickte und lächelte die Paktmagierin an.
« Letzte Änderung: 01.04.2013, 22:41:36 von Halas Martain »

Oblivio

  • Beiträge: 218
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #919 am: 01.04.2013, 22:49:36 »
Während seine Gefährten das weitere Vorgehen diskutierten, tat Oblivio genau das, was Halas gerade vorschlug, da er für sich selbst noch keine Stimme in diesem Rat in Anspruch nehmen wollte. Mit den Händen auf den Griffen seiner Sai war der junge Mönch kurze Blicke in die einzelnen Hütten, um zu sehen, ob sich dort noch irgendjemand lebendiges befand, um den sich er und seine Gefährten auf die eine oder andere Weise kümmern mussten.[1]
 1. Perception: 10

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #920 am: 02.04.2013, 23:07:52 »
Tolkwy mischte sich ins Gespräch ein - der Inquisitor hatte einige Minuten der völligen Ruhe und nur für sich selbst benötigt. Der harte Kampf im Kannibalenlager hatte ihn einiges an Kraft gekostet. Die seltsame Krankheit steckte noch immer in seinen Knochen und nagte an seiner Konstitution. Er war zwar erst sehr spät dazugestoßen und doch waren auch seine Taten kampfentscheidend gewesen. Er antwortete Halas und dem Rest, das Gelik und Ischiro wohl in Sicherheit seien. Und, dass Ischiro auf den Gnom aufpassen würde: Doch dann machte auch Tolkwy sich mit den Anderen gemeinsam auf das nun eroberte Lager der Kannibalen zu durchforsten und zu entdecken...

Oblivio hatte es bereits vorgemacht und war in einer der Hütten verschwunden. Nun folgten auch die anderen Gefährten der Stammgruppe - lediglich Tascha, Dan und Jask blieben auf dem offenen Lagerplatz, versorgten die Glut des Feuers mit neuem Holz und begannen die Leichen der Kannibalen auf einen großen Haufn zu stapeln. Auch Nevos` Leiche wurde auf den Lagerplatz geholt - Tascha begann aus einem der Wasserfässer der Kannibalen Tuch zu tränken und säuberte den blutbesudelten Leichnam des gefallenen Gefährten. Sie hatten hier gemeinsam einen harten Sieg errungen, einen knappen womöglich - und Zeit war wie immer ein kostbares Gut. Doch nun würden die Gefährten wohl sicher ausruhen müssen: Sie waren fast alle ihrer Kräfte beraubt und hatten dringend Erholung nötig. Aerys Mavato würde warten müssen...

Am Lagerplatz selbst konnten die Gefährten noch einige nützliche Werkzeuge von einfacher Machart finden, die sehr gut dafür geeignet waren Reperaturen an den Hütten und im Lager zu erledigen. Den großen Topf würde man vermutlich erst einmal gründlich säubern müssen - außer man wollte sich ebenso an dem kannibalischen Eintopf versuchen, dessen verbrannte Reste noch immer am Boden des Geschirrs hafteten. Die Grube in einen Kellergang ignorierten die Gefährten vorerst - doch für später nahmen sie sich eine Erkundung dieses Ganges vor!

In der größten Hütte nördlich der Lagermitte konnten die Gefährten einige Tische und Bänke auftun und einige Feldbetten. Vermutlich hatte hier ein Großteil der männlichen Kannibalen genächtigt und gelebt. Nach einer weiblichen Heimstätte sahen diese Räume nicht aus. Kein Schmuck, kein bisschen Luxus - rohes Holz und der Geruch von rohem Fleisch: Kannibalismus war kein leichtes Los, da konnte schon einmal der Bettnachbar daran glauben müssen...

Der Wachposten der Kannibalen bot einen hervorragenden Ausblick auf das weite Meet südwestlich der Schmugglerinsel - und vermutlich auch auf die Reiseroute der Handelsschiffe: Hier hätte auch die Jenivere unter Kapitän Kovack einst die Schmugglerinsel hinter sich lassen sollen - doch soweit war es nie gekommen. Ebenso allerdings hatte man von dem kleinen Wachturm einen guten Blick auf den Pfad gen Norden - so überwachten die Stammesmitglieder alle möglichen Zugänge zum Lager selbst. Den See- und den Landweg eben...

Die Hütte hinter der sich Malikadna, die Hexe der Kannibalen, versteckt hatte, beinhaltete das Vorratslager des Stammes. Einige Säcke voll Mehl und anderen Grundnahrungsmitteln und bestimmt gut ein Monat Vorrat an Trockenfleisch - Hungern würden die Gefährten nun sicher nicht mehr müssen. Ebenso fand sich hier die konfiszierte Ausrüstung von Valash[1], Tascha und Aerys[2]: Kaspians Ausrüstung allerdings war hier nicht zu finden. War er vielleicht doch nicht in die Hände der Kannibalen gefallen, lebte er vielleicht sogar noch?! Ebenso wenig war allerdings auch Ausrüstung von Kovack oder der seltsamen Gelehrten zu finden. Waren auch sie womöglich noch am Leben?! Unvorstellbar. Und auch hier fanden sich Werkzeuge - einige davon sogar von guter, handwerklicher Machart. Vermutlich war hier einiges einfach nur Strandgut von irgendwelchen Schiffswracks. Von der Besatzung solcher gestrandeten Schiffe war verständlicherweise nicht mehr viel übrig. Der Stamm hatte sich irgendwie zu ernähren gesucht und dies scheinbar ziemlich erfolgreich, über all die Jahre - man bneötigte definitiv einiges an Zeit um solch ein Lager wie dieses hier zu errichten. Wobei der Leuchtturm sicherlich zu einer früheren Ansiedlung oder gar Kolonie gehört hatte - ein nie fertig gestellter Schmugglerstützpunkt?!...

Die Schlachterei, aus der die Kannibalen noch einige gute Stunde zuvor Tascha Nevah geschleift hatten entpuppte sich als ein wahrer Schreckensort. Keiner konnte sich diesem üblen Geruch und diesem blutigen Raum auf lange Zeit aussetzen: Hier bereiteten die Kannibalen ihre 'Mahlzeiten' vor. Und außer ein paar großen und derben Klingen und einige großen Krügen und Töpfen über und über besudelt mit Blut war hier nicht viel Brauchbares zu finden. Eine Essensausgabe zum Lagerplatz hin und ein Zugang zum Gefangenenpferch hinter der Hütte. Hier hatte Tascha Nevah gemeinsam mit den Anderen die Zeit im Lager gefristet und den Gefährten wurde bewusst, das selbst das ärmste Schwein eines sehr armen Bauerns in irgendeiner noch so trostlosen Einöde Golarions wohl fürstlich leben musste im Gegensatz dazu. Ein matschiges Fleckchen Erde, das genauso gut als Müllgrube diente - Futter, für die Gefangenen, die 'schlechten' Teile ihrer Mitgefangenen vermutlich...

Eine weitere Restegrube mit allerlei Lebensmittelabfällen wartete im nahen Dschungel auf die Gefährten und empfing sie mit einem säuerlich geschwängerten Geruch von vergorenen Lebensmitteln und verrottendem Fleisch...

Malikadnas Labor bot nichts weiter groß Neues für die Gefährten, nach mehrmaliger Durchsuchung ließ sich lediglich noch ein nützlicher Trank den Töpfen und Tiegeln entwindden: Simue und Kwazeel meinten einen Trank gefunden zu haben, der Tolkwys Krankheit zumindest würden lindern können - ob so allerdings ein erneuter Ausbruch zu verhindern war: Da konnten sie sich nicht sicher sein. Sofort überreichten sie dem Halbork stolz ihren wertvollen Fund und dieser flößte sich das Gebräu auf der Stelle ein. Es ging ihm tatsächlich augenblicklich besser[3]. Doch die Zeit würde die Wahrheit ans Licht bringen...

Der Schlafraum der alten Hexe war eine kleine und widerlich verdreckte Kammer, geschmückt und dekoriert mit einer Vielzahl von bunten Federn, seltener Dschungelvögel. Kleinere Knochen irgendwelcher Ratten, Mäuse und anderer Kriechtiere - wie Girlanden hingen die makaberen Marionetten von der schiefen Decke des kleinen Raumes herab und baumelten ihr ganz eigenes Lied vom Tod. Während durch die Ritzen und Spalten im Dach das warme und strahlende Licht des angebrochenen neuen Tages fiel und wenigstens die Gemüter der Gefährten ein wenig erwärmte an diesem unangenehmen Ort. Doch das Schlimmste war, wie im Labor auch, der Geruch nach Affenkot und Körperausdünstungen, wie man es hier länger aushalten sollte, war genauso fraglich, wie in der Schlachterei des Stammes...

Im Leuchtturm des Lagers konnten die Gefährten einen weiteren Wachposten entdecken. Ein einfacher Holztisch, eine Öllampe und ein paar Stühle - ein Würfelbecher mit entsprechendem Inhalt und einige weitere schartige Krummsäbel - vermutlich waren die oberen Bereiche des Turms so abgesichert gewesen...

Ein Vorraum, eine Gästekammer - so schien es zumindest, denn der Raum war wesentlich eleganter eingerichtet als der Rest des Lagers: Sogar eine Federmatratze füllte hier das Feldbett aus. Ein Tisch mit einem verwelkten Blumenstrauß - und einige lieblos zu Boden geworfene Rationsreste - nur ein kleines Fenster mit Ausblick auf das Kannibalenlager und sogar den roten Berg in der Ferne. Die Wolken um dessen Spitze hatten sich verzogen und die rot gefärbte Spitze des Berges war wieder zu erkennen. Das Grummeln und das sonderbare Gewitter hatten aufgehört: Von hier aus hatte man den Berg wirklich gut im Blick. Wer auch immer hier als letztes Gast gewesen war hatte den allmorgendlichen Anblick des Berges sicherlich genießen können. Die Nahrungsrationen schienen von der Jenivere zu stammen, zumindest wiesen sie die Markierungen des Schiffes auf. Entweder hatten die Kannibalen sie also beim Lagerüberfall mitgehen lassen - oder ein Gast des Stammes hatte sie bei sich geführt...

Ein weiterer kleiner Raum im Leuchtturm beinhaltete eine Art vollgestopften Schrein: Der Kopf einer Gallionsfigur, welche Asmodeus glich diente scheinbar als Götze und befand sich im Zentrum des Raumes auf einem kleinen Tisch mit einem Fetzen roten Tuchs. Weitere Gebrauchsgegenstände lagen scheinbar wahllos verteilt im Raum herum und machten diesen Ort zu einem Ort der Geschichte - Staub hatte sich über viele der Gegenstände gelegt...[4]

Schließlich fanden die Gefährten neben einem kleinen und scheinbar einsturzgefährdeten Balkon, der weiter hinauf zur Spitze des Leuchtturms führte - ein heilloses Durcheinander aus Bambusstäben und Treibholz - aber doch stabil - circa drei Mann hoch über dem Erdboden - die Kammer Kloraks des Roten! Hier hatten scheinbar auch mehrere Frauen gehaust, den lange einfache Gewänder hingen in einem einfachen Wandschrank und vier kleine Betten waren in einer Nebenkammer aufgestellt. Doch den Großteil des Raumes füllten einige gut aussehende Schiffsmöbel, die aber schon einige Jahrzehnte alt waren. Vermutlich ebenso aus irgendeinem unglücksseeligen Wrack geborgen und in einem mühevollen Kraftakt hier herauf geschleppt. An der östlichen Wand befand sich eine große und verbeulte Truhe - Silbermünzen in rauen Mengen, durchmengt mit gutem Kupfer und sogar ein wenig Gold[5], einige verrottete Säcke, vermutlich ehemals die Börsen dazu. Und eine alte Heuerliste eines Schiffes - gute 70 Jahre alt und beinahe völlig verblasst. Diesen 'Schatz' hatte Klorak vermutlich das letzte Jahrzehnt nicht mehr angerührt, wenn nicht sogar länger: Wozu auch, Gold war hier auf der Schmugglerinsel wertlos! Gold konnte man nicht essen oder trinken, und man konnte sich auch nicht damit verteidigen gegen all die Gefahren, die hier auf einen warteten...

Schließlich - die Spitze des Leuchtturms, noch nicht ganz fertig gestellt, aber dennoch der Stolz des Lagers. Ein massiver Bronze-Reflektor in dem sogar die verkohlten Überreste eines Leuchtfeuers zu finden waren stellte das Zentrum dieser offenen Kammer dar. Die Wände waren ebenso noch nicht vollendet, und so pfiff den Abenteurern ein kühler Wind um die Ohren - das Meer rund um sie, das Lager mit Jask und den Anderen zu ihren Füßen und der rote Berg im Osten: Die Schmugglerinsel als Ort eines großen Abenteuers, und sie hatten gerade eben eine der größten Gefahren für Fremde auf dieser Insel beseitigt. Sie konnten wirklich stolz auf sich sein! Die Apparatur allerdings wieder in Betrieb zu nehmen um damit wirklich sinnvoll Signale geben zu können würde einiges an Zeit und Aufwand kosten, war aber offensichtlich machbar...

Die Gefährten sammelten außerdem noch die beschädigten Krummspeere und Wurfspeere der gefallenen Kannibalen ein, Kloraks großen Krummsäbel und seinen schweren Holzschild, einige Perlenketten und Korallenschmuck und ein großes Rotperlenamulett, das bestimmt einige hundert Goldmünzen wert war. Doch wie sollte es nun weitergehen - die Gefährten besprachen sich und hielten Rast - gegen Abend wollten sie dann gemeinsam ins Dunkel des Ganges hinabsteigen - Morgen dann aufbrechen gen rotem Berg. Doch jetzt aßen und tranken sie, besprachen ihr weiteres Vorgehen und ruhten gemeinsam aus: Ganz so, wie es sich für wahre Sieger eines schweren Kampfes gehörte...
 1. Kettenhemd; Krummsäbel [Mrb.]; Rapier; Dolch; Zauberbuch; Abenteurerkleidung; Rucksack; 1x Seidenseil 15 Meter; 2x Schriftrollenbehälter; 10x Papier; 20x Pergament; 4x Reiseproviant; 1x Schlafsack; 1xWasserschlauch; 5x Sonnenzepter;
10x Angelhaken; 10x Angelschnur; 1x Feuerstein und Stahl; 10x Kerze; 2x Kompass; 2x Gürteltasche; 10x Kreide; 1x Schleifstein; 3x Tinte (Fläschchen mit ca. 30ml); 3x Tintenschreiber; Beutel für Materialkomponenten; Reisekleidung; Trankgürtel;  1x Trank: Ameisenstärke ZS: 2; 3xTrank: Leichte Wunden heilen ZS: 1;  GM 39 SM 3 KM 8
 2. Bitte unter 'Aerys Ausrüstung' notieren, 'Questgegenstand'...
 3.  @ Tolkwy: Du bist deine Mali los, bitte behalte aber den Status 'krank' in deinem Post...
 4. @ all: Wer mehr wissen möchte, macht bitte einen Wissenswurf (Geschichte)...
 5.  4500 SM und 300 KM sowie 160 GM

Halas Martain

  • Beiträge: 425
    • Profil anzeigen
    • Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #921 am: 02.04.2013, 23:29:32 »
Tolkwy's knappe Antworte sollte Halas ersteinmal genügen.
Ersteinmal, denn der Mystiker würde schon bald darauf drängen, dass der Halbork gefälligst die beiden Gefährten mit ihm zusammen hierher bringen sollte, aber vorerst sollte sich der Inquisitor etwas ausruhen, denn schließlich hatte er der Gruppe mit zum Sieg verholfen und gekämpft wie Asmodeus höchstpersönlich.

Bei diesen Gedanken musste Halas kurz grinsen, denn Asmodeus würde noch weniger zu einem Halbork passen als Abadar.
Auch wenn Tolkwy den Herrn der ersten Kammer und Schlüssel erstaunlich gut repräsentierte.

Bei den Erkundungen hielt der grauhaarige Mystiker, welcher sonst sich so gerne als Anführer aufspielte, erstaunlich weit im Hintergrund und saugte lieber ohne Gesichtsregung und Kommentar die Informationen in sich auf, welche in schwarzweißer Farbe sich vor seinen milchigtrüben Augen offenbarten.
Wenig Anteilnahme zeigte der Taldan dabei für den Gestank und das Blutbad, denn was sollte man bei Kannibalen sonst erwarten?
Jedenfalls nicht ein Heim von Erastil.

Und auch das Hab und Gut interessierte Halas Martain nicht, genauso wenig wie die Schatztruhe voller Münzen und die Ausrüstung der Häuptlings.

Anders war es jedoch mit dem kleinen Schrein im Leuchtturm, wo Halas als Orakel des Wissens sich neugierig umschaute und nachdachte[1].

Anschließend wartete Halas etwas unbefriedigt, da kaum etwas interessant für ihn war, ob man nun Gelik und Ischiro holen oder ob man sich den Kellergang sich ersteinmal genauer anschauen würde.
 1. Wissen Geschichte: 27
« Letzte Änderung: 02.04.2013, 23:36:53 von Sensemann »

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #922 am: 03.04.2013, 12:02:16 »
Der Mystiker vermochte den Schrein und die rumpelige Kammer außen herum genauer zu deuten und erkannte die Zeichen und Symbole der Gegenstände: In ihrem Chaos und Durcheinander schien Sinn und Ordnung - altes Handelsgut, Alltagsgegenstände, aber auch einzelne Schmuckstücke: das Haus Thrune musste einst der stolze Besitzer all dieser Güter gewesen sein!

Halas Martain konnte nachvollziehen, dass diese Gegenstände allesamt aus dem Besitz des Hauses Thrunes stammen mussten. Und zwar aus längst vergangenen Tagen - eine sehr frühe Zeit der Herrschaft des Hauses über Cheliax musste diese Besitztümer hervorgebracht haben. Am wahrscheinlichsten war, nach Meinung des Mystikers, dass dieser, inzwischen völlig unbrauchbare, Hausrat aus einem der vielen Schiffe gestohlen worden war, die vor über 70 Jahren in südliche Richtung gen abtrünnige Kolonie segelten: Der Versuch Sargava wieder zu übernehmen und den Herrschaftsbereich des Hauses Thrunes wieder zu erweitern war gescheitert - die Schmugglerinsel hatte wieder und wieder tapfere Seefahrer das Leben und ihre Schiffe gekostet: In den Händen der Kannibalen war dies jedoch noch um Einiges grausamer gewesen...

Doch nicht nur das, der Schrein diente allen Anscheins nach tatsächlich als Raum der Anbetung und der Tradition: Die Geschichte des Lagers, des Stammes und Halas Martain fielen sogar noch einige weitere Zusammehänge auf, die unter Umständen möglich wären:

Der Stamm der Kannibalen war anscheinend aus mehreren Völkern zusammengesetzt - vielleicht hatte es der eine oder andere Schiffbrüchige geschafft sich in den Kreis der Auserwählten, der Menschenfresser höchstselbst zu integrieren, aber hauptsächlich mussten es wohl Menschen aus Cheliax gewesen sein. Die Lebenshaltung und alles Alltägliche hier im Lager deutete darauf hin.

Der Mystiker meinte sich außerdem an ein bekanntes Kriegsschiff des Hauses Thrune erinnern zu können, welches seit langer Zeit als verschollen galt - und auf genau derselben Route unterwegs gewesen sein musste, wie die Jenivere: Vorbei an der Schmugglerinsel, doch ob das Ziel jemals erreicht worden war, wurde nie aufgeklärt. Die Thrunes Zahn...

Das Schiff segelte unter der Führung eines gewissen Leven Belikers, wurde jedoch in einem gewaltigen Sturm durch heftige Böen und große, unbarmherzige Wellenböen von der restlichen Flotte getrennt - das Leitschiff, die Thrunes Zahn ging verloren. Es wäre nach Meinung des Mystikers möglich, dass genau dieses Schiff hier auf Grund gelaufen sein könnte: Der Schädel der Gallionsfigur konnte unter Umständen von der Thrunes Zahn stammen!

Zuerst hatte man damals vermutet, dass die Thrunes Zahn in einer der großen Seeschlachten vor Sargava gefallen war: Die chelische Flotte hatte schwerwiegende Niederlagen erlitten - die Freien Kapitäne der Fesseln waren ein Bündnis mit der abtrünnigen Kolonie eingegangen und gemeinsam war es möglich gewesen die chelische Marine zu besiegen! Es war anfangs nicht einmal aufgefallen, dass dieses große Kriegsschiff dem Kampf nicht beigetreten war, doch nach und nach hatte man herausgefunden und nachvollziehen können, dass dieses - vielleicht kriegsentscheidende - Schiff, voller tapferer Kämpfer, niemals soweit gekommen war. Halas gedachte, dass die Thrunes Zahn zu den unglücklichen Schiffswracks gehören musste, die hier vor der Küste der Schmugglerinsel auf Grund gelaufen waren - wie die Jenivere...

Halas Martain

  • Beiträge: 425
    • Profil anzeigen
    • Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #923 am: 03.04.2013, 13:08:05 »
Und diese Erkenntnisse und Informationen gab Halas auch wie ein alter Menschenbildner aus Nex an die Gruppe weiter, ohne bei seiner langen Ansprache in Luftnot zu kommen:
"Habt Ihr die Gallionsfigur gesehen?
Dies war die Gallionsfigur des bekanntes Kriegsschiff des Hauses Thrune, welcher auch unter dem Namen Thrunes Zahn bekannt war.
Wie auch die Infernus, welche das wohl schnellste Kundschafterschiff der chelaxianischen Flotte und irgendwo kurz vor der großen Schlacht im Fessel Archipel spurlos verschwunden war, galt dieses Flaggschiff des Flotte aus Cheliax kurz vor der Schlacht gegen die Freien Kapitäne und die Schiffe aus Sargava als spurlos verschwunden, nachdem man zuvor einfach davon ausgegangen war, dass das Schiff unter der Führung von Leven Belikers in der großen Schlacht untergegangen war.
Der stürmische Aspekt von Gozreh war wohl eher auf der Seite von den Dienern Besmara's und nicht den Teufelsanbetern von Asmodeus.
Den guten Göttern sei dank, dass dieses Flaggschiff hier auf Grund gelaufen ist, denn vielleicht wäre die Schlacht dann anders ausgegangen.
Auch wenn ich die rumverseuchten und -versoffenen Piraten genauso wenig leiden kann.
Doch wir hatten damit mit den Konsequenzen daraus zu kämpfen, denn nicht nur das die Jenivere wie Thrunes Zahn hier mitten im Arcadischen Ozean untergegangen ist...wenigstens besser als im Auge von Abendego, jedoch ausgerechnet ebenfalls vor dieser verlassenen und verfluchten Schmugglerinsel im Nirgendwo der Fiebersee.
Damit mussten wir uns auch mit der Besatzung des verschollenen Flaggschiffes der chelaxianischen Krone auseinandersetzen.
Denn die Kannibalen, welcher ja alle nur in der Sprache der Teufel sprachen, bestanden hauptsächlich wohl aus den Resten dieser Besatzung, wobei sie auch Mitglieder anderer Schiffe, welche hier gekentert sind in ihren Reihen aufgenommen haben, wenn sie sich würdig erwiesen und wohl nicht als Futter dienten.
Denn diese verdammte Insel hier ist ja scheinbar ein Magnet für Schiffe, welche in den Fluten und der Gischt ihr Grab finden sollen.
Aber ich komme vom Thema weg...es waren also wirklich keine Kurus und keine dämonenanbetenden Verrückten, sondern irre gewordene Soldaten des Hauses Thrune.
Nicht gerade besser, aber damit haben wir eine Information, welche wir für viel Geld in Sargava verkaufen könnten, und außerdem sollten wir uns im Kellergang umschauen, denn während da oben nur Unrat des Hauses Thrune herumliegt, muss ja irgendwo noch die Ausrüstung der Offiziere, des Kapitäns und des ersten Maats zu finden sein!"
« Letzte Änderung: 03.04.2013, 13:08:53 von Halas Martain »

Ksynthral

  • Moderator
  • Beiträge: 3916
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #924 am: 04.04.2013, 14:04:09 »
Nachdem Halas seine Geschichtsstunde beendet hatte und sein breit gefächertes Wissen wieder einmal einer beeindruckenden Überprüfung unterstellt hatte - die natürlich gelungen war - setzten die Gefährten ihre Erholungspause und die Übernahme des Thrunezahn-Lagers fort.

Die Meisten der Gruppe legten sich nieder und genossen einen Mittagsschlaf im Schatten der Dschungelbäume am Rande des Lagers. Andere wiederum setzten sich zusammen und sprachen über die Geschehnisse des Kampfes und die Erkenntnisse der Lagererforschung[1]. Andere aber waren fleißig und räumten das ehemalige Kannibalenlager weiter auf:

Tascha Nevah hatte ihre Ausrüstung zurückerhalten und säuberte sie gründlich. Polierte ihr Rapier mit einem öligen Lappen und schliff ihr Kukri am großen Schleifstein des Lagers. Ihre Wasserschläuche und Vorräte hatte die gesamte Gruppe auffrischen können und das Trockenfleisch der Kannibalen schmeckte tatsächlich vorzüglich und schien kein 'Mensch' zu sein, sondern eher gesammelte Tagesrationen von gestrandeten Schiffen. Jask Derindi flickte seine zerrissene Kleidung mit einigen weiteren Lumpen, die er den getöteten Kannibalen abgenommen hatte.

Die Leichen hatten die Gruppe erst einmal im ehemaligen Gefangenenpferch aufeinandergestapelt. Dort summten nun die Fliegen und auch einige aasfressende Vögel hatten sich dorthin verirrt. Sie würden die Toten zu einem späteren Zeitpunkt verbrennen oder auf die hohe See schicken: Nevos hingegen sollte ein ganz besonderes Begräbnis erhalten, welches seiner Taten würdig war. Er war in der Hütte des Häuptlings aufgebahrt und in ein großes Segeltuch gewickelt, welches man im Lagerschuppen gefunden hatte. Der große Kochtopf der Kannibalen war zum Einweichen mit Wasser gefüllt worden - und die fleischigen Überreste des Eintopfs in die Grube für die Essensretse entsorgt worden. Das ungute Gefühl, dass ihr ehemaliger Gefährte Valash 'in' diesem widerwärtigen Sud enthalten sein könnte stimmte die Gemeinschaft sehr traurig. Aber nun hatten sie dieses Übel hier endlich ausgerottet und die Schmugglerinsel war um ein gefährliches Schicksal leichter gemacht worden!

Dreifinger Dan war fleißig und arbeitssam wie eh und je auf den Leuchtturm hinaufgeklettert und machte sich bereits darüber den Reflektor zu reinigen. Doch es würde wohl ein paar Tage in Anspruch nehmen die Apparatur wenigstens wieder halbwegs einsatzbereit zu machen. Geschweige denn den Leuchtturmbau zu vollenden.

Gegen frühen Abend versammelte sich die Gruppe wieder um das Lagerfeuer und beschloss das weitere Vorgehen. Dan würde Ischiro und Gelik zur Gruppe zurückholen. Tascha und Jask würden die Hütten der Kannibalen für die Nacht vorbereiten und säubern und so das Lager etwas wohnlicher machen. Die restlichen Gefährten würden sich gemeinsam auf die Erkundung des Kellergangs begeben. Sie schnürrten völlig erholt ihre Rucksäcke und nahmen jeder eine Fackel oder ein magisches Licht zur Hand. Dann stiegen sie gemeinsam die Weinranken unter der Bambusanbdeckung hinab in die Tiefe...

Simue hatte ihren neu gewonnenen Gefährten Xerxes oben im Lager in den ehemaligen Skelettpferch gesperrt. Dort hatte er ein wenig Auslauf und ihm konnte kein wildes Tier etwas zu leide tun. Sie hatte ihn gefüttert und versorgt und so ließ der kleine Dimorphode seine Herrin ohne großes Murren von dannen ziehen...

Oblivio, Kwazeel, Simue, Tolkwy und Halas machten sich demnach auf in die dunkle Tiefe des Gangs und atmeten sofort eine muffige und abgestandene Luft des Todes ein. Eine böse Vorahnung überfiel sie, dass ihre Erholung nicht lange halten würde: Doch sie beschlossen die gemeinsame Erkundung fortzusetzen. Ein bekanntes Übel aus der Tiefe war um Welten besser als ein Unbekanntes!

Der unebene Boden unter den Füßen der Entdecker war blutbefleckt und überall lagen Holztrümmer herum, herabgefallene Blätter, beschädigte Waffen, Reste irgendwelcher Lebensmittel und auch einige Knochensplitter. Vermutlich hatte dieser Eingang in die Tiefe ebenso als Müllgrube gedient, für diejenigen die zu faul waren den Lagerplatz wirklich zu verlassen und hinter die Hütten zu gehen. Andererseits sah dieser Zugang nicht so aus, als ob er oft benutzt worden wäre.

Ein schmaler Pfad führte die Gefährten einen nach dem anderen weiter und tiefer in den Küstenfelsen unter dem Thrunezahnlager hinein. Eine natürliche Höhle, moosbewachsene und feuchte Wände und sogar ein kleines Rinnsal Wasser, das zwischen ihre Füßen tiefer in die Höhle hineinfloss. Nach guten zwanzig Metern erreichte die kleine Gemeinschaft mit ihren Fackeln und Lichtern eine weitere, größere Höhle in der die Luft dieses Mal wirklich zum Schneiden dick war. Ein widerwärtiger Verwesungsgeruch umgab ihre eh schon geplagten Nasen. Im Schein der Flammen begutachteten sie vorsichtig die Höhle. Im Norden wölbte sich die Decke gen Erdoberfläche und eine Art Domkuppel war im Gestein zu erkennen. Mehrere Alkoven bildeten den Abschluss. Im Süden hingegen senkte sich die Decke bis auf knapp einen Meter ab und eine Ansammlung von Knochen und Fetzen alten und verrottenden Fleisches lagen herum. Spätestens jetzt war klar, woher dieser unangenehme Geruch stammte. Und die Befürchtung, dass hier Unten etwas Böses und Hinterhältiges auf sie wartete manifestierte sich zunehmend...

Bevor die Gefährten die Alkoven allerdings genauer untersuchen konnten lösten sich aus der Dunkelheit der runden Kammern zwei entstellte Untote - sogenannte Festrogs - welche in dieser Form noch nie von einem der Gefährten gesichtet worden waren und stürmten in vollem Lauf und auf allen Vieren auf die ungebetenen Gäste zu: Wie gefräßige Wölfe fielen sie über die tapferen Kämpfer her, aber all ihr Hunger und ihre Wut nützten ihnen nichts. Halas und Tolkwy führten geschickt ihre Klingen, Simue und Kwazeel unterstützten mit ihren magischen Kräften ein klein wenig und Oblivio war überall und nirgends und teilte heftige Hiebe und Tritte gegen die widerwärtigen Geschöpfe aus. Lediglich Tolkwy musste einen reißenden Biss von einem der Wesen auf sich nehmen - kein wirklich schwerer Treffer, aber der gierige Untote hatte ein großes Stück Fleisch aus seinem Unterarm und ein Loch in seine Kleidung gerissen. Jeder Treffer gegenüber der hässlichen Kreaturen zerschnitt einige ihrer aufgeblähten und eitrigverfärbten Pusteln und ließ eine klebrige und stinkende Flüssigkeit auf die Gefährten spritzen. Diese waren jedoch klug und spontan genug und rissen ihre Mäntel zum Schutze hoch! Schnell war die Gefahr beseitigt und der abschließenden Erforschung dieser großen Kammer stand nichts mehr im Wege:

Das einzig Interessante, außer Knochensplittern und verwesten Fleischbrocken sowie einigen Lumpen und anderem Müll war allerdings ein kleiner Streifen einer Lederrüstung, die, den Salzrändern nach zu urteilen einmal einem Seemann gehört haben musste. Bei genauerer Untersuchung fiel Kwazeel allerdings auf, dass in blutroter Schrift und mit spitzer Feder - oder war es ein Knochensplitter gewesen - hastig einige Zeilen darauf eingeritzt worden waren...


Mit diesen unangenehmen Neuigkeiten machten sich die Gefährten weiter auf in die Höhle - gewiss, dass Ieana ihrem Kapitän Böses angetan hatte und dieser vermutlich irgendwo hier unten gestorben war! Und sie war angeblich ein 'Schlangendämon', was auch immer das heißen mochte - aber sie schien sich magisch verkleidet zu haben und den Kapitän mit ihrer Magie unter ihre Kontrolle gebracht zu haben. Und sie war am roten Berg interessiert - der Opferstätte der Kannibalen! Wo angeblich Aerys hingebracht worden war. All dies ergab plötzlich einen Sinn - und Aerys schwebte wirklich in Gefahr. Doch die Kameraden wollten der letzten Bitte des Kapitäns nachkommen, ihn finden und seine Überreste töten, so dies nicht schon längst geschehen war. Doch so langsam ergaben auch die schrecklichen Alpträume auf der Schmugglerinsel einen Sinn: Schlangen...

Ein kleiner Gang führte die Gemeinschaft gen Süden aus dem großzügigen Raum der Festrogs, immer noch tiefer in die Höhlen hinein. Eine kleine, runde Kammer offenbarte sich ihnen, in deren Mitte ein kleiner, nicht besonders tiefer, Teich lag. Ein schmaler, spiralförmiger Sims wand sich hinab zum Wasser und gab dabei den Eingang zu mehreren Abzweigungen innerhalb des Höhlensystems frei: Die Entdecker entschieden sich für den ersten Abzweig, der sie nach Osten führte...

Nach einem sehr kurzen Wegstück, lediglich eine Wandpassage, gelangten die Gefährten in eine langgezogene Kammer, die - sonderbarerweise - aus behauenem Stein befand: Es schien, als wären sie hier in einer Art uralter und scheußlicher Kathedrale gelandet, denn auch hier empfing sie ein Geruch von Tod und Verwesung. Im Dämmerlicht ihrer Fackeln konnten sie entlang der Wände schreckliche, halb zerfallene Fresken erkennen, die allesamt Bildnisse von Schlangen beinhalteten. Halb verschlungene Frauen und Kinder in den Mündern und bissigen Kiefern von großen und gefährlichen Schlangen und weitere, fremdartigere Szenen waren gezeigt. Es gab vier steinerne Säulen, welche die hohe Kuppeldecke der Kammer stützten. Auch hier gab es vier Alkoven in den Wänden. Eingelassen und mit rostigen Gittern versperrt: Leer. Aber wiederum hatten die Gefährten trotz iherer hohen Aufmerksamkeit und Vorsicht zwei Untote übersehen, die schmatzend und geifernd hinter einem großen, grauenerregenden Berg aus Fleisch und Knochen im Süden, in ihrem Rücken, hervorgeschossen kamen!

Schwimmhäute zwischen den Klauen der Untoten deuteten darauf hin, dass sie wohl dem Element des Wassers eher zugeneigt waren - und somit in einem für sie eher unliebsamen Ort zum Kampf gefordert wurden! Dieses Mal fing sich die Gruppe schneller und erlitt keinerlei Verwundungen. Stattdessen schickte sie die beiden Lacedons ohne größere Schwierigkeiten zu Boden und übergab sie endlich dem ewigen Tod...

Nun endlich konnten sich die Entdecker weiter in der Kathedrale umsehen. Tolkwy stand derweil am Zugangspfad Wache, falls weitere Untote auf die Idee kämen sie hier drinnen zu stören und zu überfallen. Doch dem war nicht so. Seine Begleiter entdeckten im Norden der Halle einen großen, steinernen Schlangenschädel, dessen Kiefer eine mit Asche bedeckte Tür umklammerte: Und auch der Leichenberg im Süden erinnerte im Entfernten an eine Schlange. Die Leichen waren in Form eines zusammengerollten Schlangenkörpers arrangiert worden. Eine Art Tempel, eine Art unheilige Anbetungsstätte, ein toter Ort, ein gefährlicher Ort...[2]
 1. @all: Hier ist Platz für Zwischenspiele, die ihr gerne gespoilert im Anschluss posten könnt...
 2. @ all: Mögliche Untersuchungen: Wissen (Religion), Zauberkunde, Wahrnehmung, Alkoven, Tür, Leichenberg, Lacedons, Weiteres...

Tolkwy Rotus

  • Beiträge: 694
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #925 am: 04.04.2013, 16:35:16 »
Zwischenspiel (Anzeigen)

Dachte Tolkwy, das an diesem Tag genügend Blut vergossen wurde, ging der Kampf in der Höhle weiter. Wobei der Kampf gegen die Untoten Plage ihm weniger zu schaffen machte, als die verrückten Kannibalen.
« Letzte Änderung: 05.04.2013, 14:59:55 von Tolkwy Rotus »

Kwazeel Zethuka

  • Beiträge: 472
    • Profil anzeigen
    • Der Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #926 am: 04.04.2013, 16:50:59 »
Kwazeel hatte sich im Gegensatz zu vielen seiner Gefährten im Kampf nicht allzu sehr verausgabt, da er kaum wirklich gekämpft hatte. So strotze er noch voller Tatendrang als es daran ging das Lager aufzuräumen und zu sichten. Die Aussicht darauf ein fertig errichtetes Lager mit Hütten und einem steinernen Turm zu übernehmen, erfüllte ihn mit Hoffnung und Zuversicht. Und auch wenn es ein blutiges Werk war, all die Leichen wegzuzerren, so tat Kwazeel dies ohne sich zu beschweren, es war nun einmal notwendig.

Trotz all der Gräuel die hier geschehen sind, würden sie es sich hier sicherlich behaglich und wohnlich machen können ...
Doch am Ende, soviel stand für Kwazeel fest, würden sie von hier aus ihre Flucht von der Insel planne und auch durchführen.

Zwischenspiel: Halas (Anzeigen)

Zwischenspiel: Simue (Anzeigen)

Zwischenspiel: Oblivio (Anzeigen)

Die anschließende Erkundung der Kavernen unter dem Lager erfüllte Kwazeel mit einem Gefühl wachsenden Grauens. Diese Menschenfresser hatten also über irgend einem Unheiligtum gehaust, in dem sich sogar Untote herumtrieben, welchen sie Fleischreste zukommen ließen. Den Göttern sei Dank gelang es ihnen diese grässlichen Kreaturen ohne Verluste auszuschalten.

Sobald die Erkundung dieser Höhlen abgeschlossen war, müssten sie den Zugang zu ihnen versperren und nie wieder öffnen! Doch zuerst mussten sie sicher sein, dass hier unten alle Kreaturen ausgeschaltet wurden. Der Brief des Kapitäns brachte zudem ganz neue Erkenntnisse, welche aber viele neue Fragen aufwarfen. Was plante Ieana wirklich? Warum nannte der Kapitän sie einen Schlangendämon? Hing dies mit diesem seltsamen Ort zusammen? Angestrengt untersuchte Kwazeel die Kultstätte.[1]
 1. Perception: 13 / Spellcraft: 24
« Letzte Änderung: 04.04.2013, 17:00:50 von Kwazeel Zethuka »

Simue

  • Beiträge: 1949
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #927 am: 04.04.2013, 23:10:32 »
Simue half beim Aufräumen des Lagers mit, vermied es aber, tiefergehende Gespräche mit den anderen zu führen. Sie wusste nicht, was im Kampf passiert war, wollte dies den Gefährten aber auch nicht offenbaren. Sie war verwirrt, hoffte aber darauf, dass sie einfach nur den Eindruck machte, dass der Kampf sie mitgenommen hatte.

Als Halas von der Geschichte des Schreins erzählte, weckte das irgendeine ferne Erinnerung in ihr. Cheliax... gemischte Gefühle kamen in ihr auf. Hatte Halas sie nicht schon als Chelaxianerin bezeichnet? War das ein Trick, oder stammte sie tatsächlich von dort? Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie dort wohl ihre Heimat gehabt hatte... aber auch, dass es keine Heimat war, mit der sie in Liebe verbunden war.

Zwischenspiel: Kwazeel (Anzeigen)

In der Höhle angekommen, hielt sich Simue so weit wie möglich zurück. Sie wollte ihre Zauberkräfte aufsparen, um noch so viel davon wie möglich zur Verfügung zu haben, wenn sie sich auf den Weg zum Roten Berg machten. Was sie dort erwartete, wurde allmählich klarer. Dies würde kein rein körperlicher Kampf werden, sondern auch ein Kampf des Geistes und der Seele.

Angestrengt dachte sie über das nach, was sie hier unten vorfanden. Seltsamerweise fielen ihr dabei Dinge ein, die gar nichts damit zu tun hatten... Benimmregeln etwa, oder Informationen über Hierarchien innerhalb von Adelsständen. Diese Gedankenfetzen irritierten Simue noch mehr, aber sie bemühte sich, sich dies nicht anmerken zu lassen.

"Seid vorsichtig hier unten", warnte sie schließlich ihre Gefährten. "Es könnte sein, dass hier unten Magie wirksam ist. Und wenn man dem Kapitän glauben schenkt, vielleicht sogar geistbeeinflussende Magie."

Halas Martain

  • Beiträge: 425
    • Profil anzeigen
    • Schlangenschädel
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #928 am: 05.04.2013, 10:51:03 »
Halas beteiligte sich wahrlich nicht viel, als die Gestrandeten das Kannibalenlager anfingen aufzuräumen.
Zumindest nicht körperlich, denn verbal zeigte sich das eingebildete Taldan weiterhin neunmalklug, denn der Mystiker fragte offen in die Runde, warum die toten Menschenfresser aufgestapelt, was Fliegen und Aasfresser anlocken würde, und nicht einfach in das Meer von der nächsten Klippe aus - nicht weit vom Lager - geworfen wurden.
Genauso konnte es das Wissensorakel auf Magnimar - der Stadt der Monumente - nicht lassen eine Warnung auszusprechen.
Denn wenn schon chelaxianische Asmodeusanhänger auf dieser Insel und hier bei diesem Leuchtturm von ihrem geistigen Pfad abgekommen waren, sollte man sich ganz genau überlegen, ob man hier in diesem Lager dauerhaft verweilen möchte und nicht lieber sich überlegt so etwas wie ein provisorisches neues Boot aus den brauchbaren Resten der Schiffswracks zu zimmern und zu bauen, um von hier weg zu kommen.

Aber auch Einzelgespräche führte Halas.

Zwischenspiel: Tolkwy (Anzeigen)

Zwischenspiel: Kwazeel (Anzeigen)

Gegen Abend, als die Erkundung weiterging, war Halas Dan sichtlich dankbar, dass er Gelik und Ischiro ins Lager holen würde, auch wenn Halas dies am Liebsten selbst gemacht hätte.

Die Erkundung der Höhlen ließ Halas sehr schweigsam über sich ergehen, auch wenn sich seine Befürchtungen über die Insel und die Kannibalen langsam immer mehr bewahrheiteten, sodass Halas so schnell wie möglich von dieser Insel des Schreckens verschwinden wollte.
Mutig vernichtete er dennoch mit seinen Gefährten die Untoten und ersparte sich Erklärungen zu deren Gattung und Entstehung.
Es würde den Rest sowieso nur weiter schockieren und ekeln.
Vorallem dem Druiden, welcher sowieso trotz seiner Hautfarbe schon blass wirkte, wollte Halas diese Ausführungen ersparen.

Stattdessen saugte er lieber jegliche Information in sich auf, welche sich ihm anboten.
Der Brief des Kapitäns, die Erwähnung des Schlangendämons in Schafspelz - besser gesagt als Gelehrte namens Ieana -, die Kathedrale, die Fresken und der Schlangenschädel sowie der Leichenhaufen machten Halas neugierig und ließen ihn nachdenken darüber[1].

Wobei er ein Grinsen zu der Warnung der Paktmagierin sich verkniff.
Denn auch wenn sie Recht hat - es war so offensichtlich, dass es gar nicht erwähnt werden müsste.

Halas wirkte insgesamt eher erfreut über die Kultstätte als schockiert.

So viel neues Wissen und Erkenntnisse würden sich ihm hier offenbaren.
Der Archäologe in ihm wurde wach.
 1. Würfe
« Letzte Änderung: 05.04.2013, 10:54:21 von Halas Martain »

Tolkwy Rotus

  • Beiträge: 694
    • Profil anzeigen
Part I: Seelen für die Schmugglerinsel
« Antwort #929 am: 05.04.2013, 15:23:55 »
Zwischenspiel Halas (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 05.04.2013, 20:08:34 von Sensemann »

  • Drucken