Tag 15 – 2:00
Brovik holte seinen Bruder aus dem Wagen heraus und Daren und die Hexe kümmerten sich um Katja. Dabei war es sehr deutlich, dass dies der Hexe durchaus missfiel. Mit den beiden Kindern im Schlepptau, um die beiden kümmerte sich Mystral, ging es so zur Alten und dem Kind.
Dort angekommen erzählte das Kind noch einmal die drei Regeln des Stammes. Also, dass das Wort der Älteren eines Stammes immer Gesetz ist, dass die Anwendung von Magie in jedweder Form verboten ist und das jeder der der eine Waffe führen kann den Stamm schützen sollte. Wie zu erwarten war, waren diese Bedingungen kein Problem für Brovik. Ihm war es absolut egal was sie für Bedingungen stellten. Denn er wollte nur, dass sie seinem Bruder helfen. Auch die Kinder willigten ein. Wobei beide es mit einem Nicken bestätigten. Die Hexe hatte überraschender Weise keine Probleme mit den Gesetzen. Schließlich sah sie ihre Magie auch als Geschenk an und wollte nur raus aus der Wüste. Dann war Daren an der Reihe und als er einwilligte war es einstimmig.
Die alte Baba nickte sachte. Von unter ihrer Gewandung holte sie ein Band hervor. Dieses gab sie dem Kind, welches nun offenbarte, was es unter seiner Robe gekrault hatte. Es war eine kleine mausartige Kreatur mit buschigen Schwanz. An diesen Band das Kind das Band und ließ die Maus frei. Auf mögliche Fragen warum die beiden dies machten, schwiegen sie. Allein Daran, Mytsral und Brovik konnten sich denken warum.
Kurze Zeit später offenbarte sich das Warum auch für die Anderen. Denn es kamen vier Gestalten an. Das Kind stellte sie als Krieger ihres Stammes vor und einen von ihnen begrüßte er mit einem Wort was sehr an Papa erinnerte. Als die Gestalten nah genug waren, war zu erkennen, dass sie auch Menschen waren. Sie trugen aber nicht wie die alte und das Kind Tücher sondern Schuppenrüstungen. Wobei ihre Arme nicht von den Rüstungen bedeckt waren sondern Schmuckbändern. Ihre Waffen waren lange schlanke Speere die wohl auch geworfen werden konnten. Eine der Neuankömmlinge stellte sich neben Baba, verbeugte sich und schien sie etwas in ihrer Muttersprache zu fragen. Sie antwortete sogleich und der Neuankömmling nickte. Er hatte eine tiefe kräftige Stimme, was verriet, dass es ein Mann war. Mit dieser Wendete er sich an Daren und die Anderen. „Gut das ihr unsere Gesetze einhalten wollt. Mein Name ist Barir Desharen Nawias Ata. Ihr dürft mit dem Käfer bis kurz vor unser Dorf kommen, denn keiner von uns wird die Kranken oder euch anfassen, solange ihr krank seit. Wenn wir das Dorf erreicht haben, müsst ihr entscheiden was ihr mit dem Käfer macht. Ihr könnt ihn töten oder frei lassen.“
Nachdem er dies klargestellt hatte, warteten die Krieger mit Baba und dem Kind darauf dass der Wagen mit dem Käfer kam. Diesen holte Brovik. Nachdem die Kranken wieder im Wagen platz gefunden hatten, stand Baba auf. Dabei half ihr Barir. Zusammen marschierten sie los. Das Tempo indem sie wanderten war mäßig. Sie mussten sich ja an die Geschwindigkeit von Baba halten. So war es für Daren und die Anderen wie eine kleine Ewigkeit, bis das Dorf hinter einer Düne in Sicht kam. Das was sie nun sahen war seltsam für eine Wüste. Denn das Dorf schien auf einem recht hohen Hügel gebaut zu sein. Der Hügel war aber nicht kahl. Nein, er war mit niedrigen Laubbäumen bewachsen. Auf der Spitze des Hügels war das Dorf zu erkennen. Die Hütten des Dorfes hatten Kegelförmige Spitze, welche über die Bäume hinaus ragten. An der höchsten Stelle des Dorfes gelegen, war ein Hauptgebäude zu erkennen. Es hatte drei dieser kegelförmigen Dächer und war insgesamt doppelt so groß wie die daneben stehenden Gebäude.
Etwa zwanzig Schritt vor der Baumgrenze blieben die Männer stehen. Aus dem Wald kamen weitere Krieger angelaufen, welche die Baba wieder begrüßten. Nun waren es gut zehn dieses Wüstenstammes. Die Baba ließ durch das Kind wieder etwas übersetzen: „Das ist unser Dorf. Willkommen, sagt Baba. Nun müsst ihr euch vom Käfer verabschieden.“ Auch Barir stimmte dem zu. Er fügte noch an: „Wer Hilfe sucht ist bei uns willkommen. Also folgt uns in den Wald und unser Dorf. Den Käfer solltet ihr nun, wie die ehrenwerte Baba sagt, vom Wagen befreien oder so ihr es wollt, werden wir euch einen Speer geben, damit ihr ihn töten könnt. Entscheidet euch nun.“