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Autor Thema: [Kapitel III] Das blaue Tor  (Gelesen 71263 mal)

Beschreibung: und die große Wüste

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Donaar

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #225 am: 11.10.2011, 19:20:01 »
Donaar richtete sich auf und schüttelte den Kopf Nein, nein Blutsschwester geh ruhig. Und solange ihr mir was übrig lasst könnt ihr alle auch schon gerne mit dem essen anfangen. Ich werde wohl nicht so lange brauchen" mit diesen Worten verschwand Donaar ins badezimmer wo er sich auch seine Hose endledigte und anfing seinen Körper mit hilfe von wasser und etwas Bürstenartigem, sofern vorhanden, sauber zu schrubben. Sofern keine Bürste da sein sollte so würde er sich lediglich kräftig abreiben um zu versuchen den dreck der lezten zu entfernen. Danach zog er sich seine Hose wieder an und sezte sich zu den anderen im Schneidersitzt an den Tisch. ZUm einen fühlte er sich ohne Hemd irgendwie wohler nachdem er so lange ziet in diesem Gambison gesteckt hatte und zum anderen Hoffte er ein wenig mit seinen Narben Eindruck bei den Eingeborenen zu hinterlassen.
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Lhósson

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #226 am: 11.10.2011, 20:43:19 »
Tag 15 - 3:00

Als letztes begab sich die Hexe Naida zu den anderen. Auch sie hatte noch schnell geduscht und etwas angesäuert aus. Wahrscheinlich hatte sie die selben Probleme wie die Anderen. Schließlich lagen Bürste und Öl nicht im Bad überall herum. Naja aber sie und die anderen waren nun wieder sauber und einiger maßen ansehnlich.
Was Donaars versuch anging, durch seine Wunden Eindruck zu schinden, war noch nicht abzusehen ob es funktioniert hatte. Die Frau blickte ihn nur kurz an aber dafür der Mann länger. Er schien den jungen Drachenmensch zu mustern.

Da nun alle unten waren, stand die Frau aus dem Schneidersitz auf und nahm eine Schüssel und eine Kelle zur Hand. Sie sagte etwas zu Peck und dieser übersetzte brav. „Also Mutter möchte wissen wer welche Suppe haben möchte. Im Topf mit der bunten Bemalung ist eine Suppe mit Fleisch und im Topf mit der hellen Bemalung eine Suppe ohne Fleisch.“ Nachdem er dies sagte grinste der Junge frech. Gespannt blickte er zu Donaar und den Anderen.

Mystral Wolkenglanz

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #227 am: 11.10.2011, 22:49:11 »
Mystral greift in ihre Tasche und holt nach kurzem kramen eine Münze hervor. Sie schnippt sie in die Luft, fängt sie und schaut auf ihre Seite, lächelt dann vergnügt und steckt sie wieder weg. "Ich nehme die Fleischlose!" meint sie und wartet einen Moment, ob ihr aufgefüllt wird von der Gastgeberin, wie das bei ihrer Heimat üblich ist. Innerlich zählt sie bis zehn, sollte bis dahin noch nichts Suppenverteilerisches geschehen sein, nimmt sie sich eben selber. Ruhig wartet sie, bis auch alle anderen haben, lächelt dann den Eltern des Jungen, und auch diesem zu. "Vielen Dank für eure Gastfreundschaft und das Essen." sagt sie höflich, um dann mit sichtlichem Appetit reinzuhauen. Selbst, wenn die Suppe ungewohnt oder sogar seltsam schmeckt, wird sie sich nichts davon anmerken lassen.
Caela sanguine nigra,
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Lhósson

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #228 am: 12.10.2011, 09:22:08 »
Mystral wird sogleich aufgefüllt und die Schüssel gereicht. Dannach nimmt die Frau eine weitere Schüssel zur Hand und wartet darauf was die anderen nehmen. Als nächstes meldet sich der Zwerg zu Wort. Er nimmt die Fleischsuppe, da er ja nach eigener Aussagen keine spitzen Ohren hat. Nun fehlten nur noch Daren, Donaar, Fara und Naida.

Donaar

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #229 am: 12.10.2011, 14:19:25 »
"Fleisch" das wort hinterließ einen ungeahnten Wohlklang. Eine Kräftige Suppe mit allerlei grünzeug und enem großen Stück Fleisch. rasch begann sich das Wasser in seinem Mund zu sammeln doch fiel ihm wieder ein wo er sich befand. "Was ist da für ei Fleisch in der Suppe?" fragte er vorsichtig und darauf bedacht, nicht beleidigend zu Klingen
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Lhósson

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #230 am: 12.10.2011, 17:22:05 »
Die Antwort der Frau wurde von ihrem Sohn übersetzt. „Fleisch das gegessen werden kann.“ dabei lächelte der Junge den Donaar an. Vielleicht weil es ihm bewusst war, dass diese Antwort zwar die Frage beantwortete aber nur das offensichtliche widerspiegelte. Knapp fügte die frau noch etwas an. Es hörte sich fast wie eine Schelte an. Danach sagte der Junge noch „Von Tieren die wir halten.“

Donaar

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #231 am: 12.10.2011, 18:02:13 »
Donaar übelegte kurz. Er hatte nciht genau auf die Tiere geachtet oder ob diese Menscdhen überhaupt Viehzucht betrieben andererseits war es Dunkel gewesen und er hatte keine möglichkeit gehabt dergelichen zu sehen. Doch in anbedacht der Tatsache das diese Leute etwas gegen Aasfresser hatten schloss er das dies wohl kein Reptilienfleisch sein würde weswegen er zu der Frau blickte und um eine Schüssel Fleischsuppe baat.
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Lhósson

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #232 am: 12.10.2011, 20:55:53 »
Ohne groß zu zögern gab sie ihm eine Schüssel mit Fleischsuppe.
« Letzte Änderung: 12.10.2011, 20:56:09 von Lhósson »

Duam

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #233 am: 13.10.2011, 18:28:31 »
Daren sah den Zwerg intensive an, auch er war besorgt um dessen Bruder. Ihm war jedoch bekannt das, solche Aussagen kaum angebracht waren für ein Tischgespräch besonders nicht mit einem Zwergen. Es würde darauf hinauslaufen, das offensichtliche zu wiederhohlen und gefühlsbetont zu reagieren und so etwas konnte weder er noch, so nahm er zumindest an, der Zwerg etwas abgewinnen.
Aber vieleicht würde sich im Laufe des Abend ein entsprechendes Gesprächsthema ergeben. Was das Essen an sich betraf, so lagen Darens Präferenzen natürlich beim Fleisch, doch würde er mit der Gemüse Suppe vorlieb nehmen.
Er wusste nicht woher seine Gastgeber dieses Fleisch bezogen, er kannte den Ursprung nicht, noch kannte er die Sitten und Gebräuche dieser Wüstenbewohner. Es läge im Bereich des möglichen das gebackener Elf hierzulande als Delikatesse gewähnt würde.
"Ich hätte gern die Suppe ohne Fleisch, danke."

Lhósson

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #234 am: 13.10.2011, 21:58:42 »
Kurz nickend, doch mit leicht überraschten Gesichtsausdruck, füllte die Frau auf und übergab Daren die Schüssel. Bevor sich Fara zu Wort melden konnte, tat Naida kund welche Suppe sie essen wollte. So wie Daren und Mystral entschied sich sich für die Fleischlose Suppe. Auch sie bekamm eine Suppenschüssel und wenn man genau hin sah, so kommte gesehen werden, dass die Verwunderung gewichen war.

Gab es bei der Suppenverteilung tatsächlich etwas zu beachten? Hatte Daren einen Fauxpas gemacht? Auf jeden Fall waren seine Überlegungen richtig. Es könnte Elfenfleisch sein, wenn sie es wagten Elfen zu halten aber was wussten sie schon über diese Kultur? Nun denn, auf jeden Fall sah die Frau nun Fara an. Anscheinend wurden Kinder hier als letztes bedient.

Mystral Wolkenglanz

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #235 am: 14.10.2011, 12:42:46 »
Mystral selbst dachte sich ihren Teil bei der Sache und hob die Mundwinkel vergnügt. Offenbar war auf ihre Münze doch immernoch verlass. Ihre Vermutung war, dass die Frauen hier fleischlos aßen und die Männer mit Fleisch, oder aber, dass die Frauen wählen konnten, bei Männern aber das Fleisch üblich war. Wieso? War ihr persönlich egal, vielleicht lags an ihrer Religion, oder an irgendwelchen Traditionen. Stattdessen leistet sie, sobald Fara auch gewählt hat, schonmal etwas vorarbeit für ihre Geschichte.

"Nun, die Geschichte, die ich euch heute Abend erzählen möchte, ist eine Geschichte aus unserer Heimat, oder genauer gesagt, die von einem Volk aus unserer Heimat. Diese Volk heißt 'Kobolde', und sie ähneln den Drachengeborenen, sind aber viel kleiner, schwächer und zahlreicher. Doch genau wie die Drachengeborenen, sind auch sie Diener der Drachen. Ich möchte euch die Geschichte ihrer Gottheit erzählen, er heißt 'Kurtulmak'. Nun, bevor ich davon erzähle muss ich sagen, dass die Kobolde kein nettes Volk sind. Sie sind bekannt für Raubzüge, Grausamkeit und Schinderei, und ob ihre Geschichte der Wahrheit entspricht, kann ich nicht sagen. Und doch ist es ihre Geschichte, und es ist eine gute Geschichte. Ist es in Ordnung, wenn ich diese erzähle?" Dabei schaut sie wie um Erlaubnis fragend zu den Gastgebern. Vielleicht war es hier ja ungerne gesehen, wenn man von anderen Göttern sprach.
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Fara Pravo

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #236 am: 14.10.2011, 20:50:06 »
Fara versucht abzuwägen, was bei diesem Volk nun richtig und was falsch war, aber sie waren schwer einzuschätzen, die Kinder wollten also gerne Fleisch, der Vater wartet offensichtlich auf die Gemüsesuppe, jedenfalls der aufgestellten Teller und Blicke der Kinder zu folge. Und wollte sie wirklich von dem Fleisch das hier serviert wurde? Das Fleisch konnte man immer noch essen, wenn man im Licht herausgefunden hatte was  der Ursprung dessen war.
"Danke ich hätte gern von der Gemüsesuppe, gutes Gemüse wäre die perfekte Abwechslung zu dem ganzen Wolfsfleisch in den letzten Tagen." antwortete Fara freundlich und schon recht hungrig dreinschauend.

Lhósson

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #237 am: 16.10.2011, 14:56:30 »
Tag 15 - 3:10

Wie Fara es gewünscht hatte, füllte die Frau ihr die Suppe ein. Dabei lächelte sie leicht. Nun füllte sie sich und ihrem Mann auch von der Fleischlosen Suppe ein und die drei Kinder, Zoran und Zorya wurden gar nicht erst gefragt, von der Fleischsuppe ein. Danach setzte sich wieder auf den Boden, wünschte allen anwesenden scheinbar guten Hunger, wobei der Name Devas fiel. Dann hob sie, ihr Mann und ihr Sohn die Schüssel in die Luft. Zusammen sagten sie: „Deva assur“ und setzten die Schüsseln an die Lippen um sie aufzuschlürfen. Mangels dem Vorhandensein von löffen würde den Anderen auch nicht viel mehr übrig bleiben.

Jene die die Fleischsuppe gewählt hatten, mussten feststellen, dass dort kein rosige Fleisch oder zumindest gräuliches, zerkochtes Fleisch enthalten war. Nicht einmal etwas was dem ähnlich sah, befand sich in der Suppe. Vor ihnen stand eine Schussel mit einer eher grünlichen Suppe. Pflanzenteile wie von Blättern und Salat waren zu erkennen, auch mindestens zwei verschiedenen Knollen mussten drinne sein sein, jedenfalls gab es helle gelbliche und dunkel rote Stückchen. Dann schwammen in der Suppe noch weiße, kornartige Dinger, sie erinnerten an Weizenköner, und fast fingerlange, dicklich wirkenden Nudeln? Beim genaueren ansehen der Nudeln vielen zwei schwarze Punkte auf. Die die schon einmal verdorbenes Mehl oder Fleisch gesehen hatten, wussten nun was die Fleischeinlage war. Denn diese Nudeln waren nichts anderes als dicke, fette Maden. Sehr appetitlich wenn man an die Fleischmaden dachte.[1]

Zorya nahm eine der Maden aus der Suppe. Das sie und ihr Burder Peck und seine Eltern nicht nachgeamht hatten, schien diese nicht zu störren. Unter den Augen von den beiden Jungs drehte sie das kleine Ding in ihren Fingern, roch daran und kostete gar vorsichtig mit der Zunge. „Arr scharf!“ sagte sie und hechelte wie ein hund Luft über ihre Zunge. Derweil musste sie das schallende Lachen von Peck ertragen. Seine Eltern schmunzelten nur leicht. „Hehe Da ist Assurapulver drinne. Sehr scharf aber lecker. Is langsam wenns zu scharf ist.“ sagte der Junge und schlürfte seine Suppe weiter. Zoran blickte seine Schwester mitleidig an. Diese schloss die Augen und biss in die Made. Schnell schluckte sie um dann wieder Luft zu hecheln. Dabei grinste sie zu Peck, denn sie übertrieb deutlich. Jeder der die Suppe konnte merken, dass sie zwar sehr scharf war aber noch essbar. Nun blickte Zorya zu Zoran. Er schluckte, blickte zur Suppe und wurde bleich. Peck der die Schüssel wieder absetzte blickte ihn fragend an. „Deine Schwester war mutiger. Sie ist wohl der Bruder und du die Schwester.“ behauptete Peck kichernt. Dafür erntete er böse Blicke von Zoran. Wie zum Trotz nahm er die Schussel in beide Hände und trank einen großen Schluck der Suppe. Als er die Schussel wieder abstellte waren seine Backen voller nicht leicht schluckbaren Teilen der Suppe. Mit angestrengten Blick, denn er mußte sich zusammenreißen um nicht wieder alles auszuspucken, begann er zu kauen. Schneller und schneller. Dabei tränten ihm die Augen von der Schärfe aber er schaffte es und um Peck zu beweisen, dass er alles geschluckt hatte, präsentierte er ihm seinen leeren Mund. Peck steckte ihm dafür die Zunge raus und aß weiter.

Brovik sah diesem Theater der Kinder zu. Grummelnt nahm er die Schüssel zur Hand und begann die Suppe zu schlürfen. Jeder der Zwerge kannte, wusste warum Brovik grummelte. Zwerge waren eher etwas für feinen Schinken, Steak, Rindfleisch oder gut abgehangenes Zeigenfleisch.
Naida war sichtlich amüsiert. Denn die Hexe hatte, wie alle die die Gemüsesuppe gewählt hatten, keine Maden in der Suppe. Dafür waren noch gelbliche Blätter und grüne Kugeln enthalten. Insgesamt war diese Suppe auch mehr ein Gemisch aus Scharf und Süß, wobei die grünen Kugeln, so man sie zerbiss, noch Bitter und Sauer in die Suppe brachten. Sehr ausgewogen. Was sonst noch auffiel an der Suppe, es fehlten die weißen Saatköner. Aber auch dafür gab es eine einfache Erklärung. Wenn sie auch als Fleisch angesehen werden, dann konnte es sich bei ihnen nur um Puppen handeln. Puppen aus denen noch keine Maden geschlüpft waren.

Als dann Mystral anfing zu erzählen, riss sich Peck zusammen. Er wollte die Geschichte hören und auch die Zwillinge wurden konzentrierter. Die Eltern schlürften ihre Suppe weiter. Sie schienen sich nicht daran zu stören, dass Mystral etwas über einen fremden Gott erzählen wollte. Warum sollten sich sich auch an Märchen stören.
 1. Fleischesser: Ob eure Chars sich ekeln oder nicht entscheidet selbst

Mystral Wolkenglanz

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #238 am: 16.10.2011, 16:21:49 »
Mystral musste schmunzeln und griff sich ihre Gemüsesuppe, den Teller vorsichtig anhebend. Sie hatte um eine etwas kleinere Portion gebeten, immerhin brauchte sie als kleines Wesen auch nicht so viel. Sie unterbricht ihre Erzählung erstmal und trinkt die Suppe mit kleinen Schlucken, ab und an kauend. Zwar fächert sie sich auch Luft zu, scheint aber nicht so viele Probleme damit zu haben, obwohl ihr Gesicht eine leicht bläuliche Färbung bekommt. In aller Ruhe trinkt sie die Suppe, sich der gespannten Blicke der Kinder bewusst. Hätte sie Maden abbekommen, hätte sie es auch nicht schlimm gefunden, sie ekelte sich vor den wenigsten Sachen, außer natürlich verdorbenen Sachen oder dergleichen.
Caela sanguine nigra,
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Mystral Wolkenglanz

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[Kapitel III] Das blaue Tor
« Antwort #239 am: 17.10.2011, 11:20:33 »
Nach einer Weile stellt die Mephling ihre Schüssel endgültig ab und tupfte sich den Mund ab. Ihre erste Einschätzung, dass die Wahl der Suppe mit dem Geschlecht zusammenhing, hatte sich wohl als falsch herausgestellt, aber sie konnte ja auch nicht erwarten, alles auf Anhieb zu verstehen. Nun aber war die Zeit für ihre Geschichte gekommen, und mit gut gelaunter Miene räuspert sie sich und setzt sich etwas auf, beginnt dann zu erzählen. Ihre Erzählung ist dabei meisterhaft vorgetragen, mit mal großen, mal kleinen Gesten, mal imitiert sie Tiamat mit zorniger Miene und wütend gespreizten Flügeln, mal untermalt sie das Geschehen durch Schattenspiele an den Wänden.

"Um die Geschichte von Kurtulmak zu verstehen, muss man zuerst verstehen, dass er selbst, obwohl ein Gott, doch auch ein Diener ist. Seine Herrin ist Tiamat, höchste der chromatischen Drachen, welche unter den Völkern unserer Heimat einen Ruf der Gier, der Selbstsucht und der Lust an Zerstörung besitzen. Ihre Gestalt ist die eines großen Drachens, und sie hat fünf Köpfe, einen in jeder der Farben der fünf häufigsten Drachenarten: Blau, Rot, Weiß, Schwarz und Grün. Sie ist die Tochter von Asgorath, auch Io genannt, dem neunfaltigen Drachen der Schöpfung und Urvater aller Drachen. Io selbst ist weder gut noch böse, denn sein Wort ist die Schöpfung selbst. Doch seine Kinder, von denen er viele hat, gleichen dem nicht. Wo Tiamat böse genannt wird, ist ihr Bruder Bahamut, der Platindrache, gut und gerecht, ein Verteidiger des Gesetzes und der Hilflosen. Schon oft stritten sie miteinander, und manche sagen, dass es Bahamut war, der die Krieger zu Tiamat schickte, an dem schicksalsträchtigen Tag, als das Volk der Kobolde entstand.

Es war, als Tiamat ruhte, nachdem sie ein Gelege ihrer Eier auf die Welt gebracht hatte, um sie mit ihren Kindern zu bevölkern. Sie ruhte auf ihrem Hort, einem gewaltigen Berg an Schätzen. Gold war in großen Hügeln aufgehäuft, sowohl roh als auch in Statuen und Kunstwerke geformt durch göttlichen Willen. Edelsteine funkelten zu tausenden, und magische Werke, in der noch jungen Magie der Welt zu unglaublicher Kraft gestaltet, lagen verstreut wie Spielzeuge. Ein Schatz, wie ihn kein lebender Mensch jemals sah oder sich vorstellen kann! Und solch ein Schatz weckt Begehren. Niemand weiß heute, wer die Diebe waren, die in die Höhle eindringen und die Reichtümer stehlen wollten. Manche sagen, es waren Diener der Götter selbst, andere, vorwitzige und gierige Sterbliche. Sie kamen in großer Zahl, mit Stahl und Magie, um der Göttin ihren Hort zu rauben. Sie wussten, dass die Gefahr groß war, doch die Begierde war größer. Tiamat spürte sie, und ihr Brüllen war zornig und laut, als sie sich den Räubern gegenüber stellte. Sie kämpften für Stunden, in den engen Gängen, die zu dem Hort in der Tiefe der Erde führten, in großen Kavernen, deren Decke so hoch war, dass selbst die Drachenkönigin fliegen konnte, um ihre Rache auf die Räuber hinabzuspeien. Viele der Diebe starben in den Höhlen, doch auch Tiamat kam nicht ungeschoren davon. Für jeden Pfeil, jeden Zauber, der ihr Schuppenkleid durchschlug, prallten hundert ab, aber die Stiche von Insekten können auch den mächtigsten Krieger fällen, sind es nur genug von ihnen. So zog sich die Drachenkönigin, verletzt und erschöpft, zurück in ihren Hort, während die Diebe nahten um ihren Preis zu erreichen.

Wohl wissend, dass sie nicht mehr die Kraft hatte, sie alle abzuwehren, streckte Tiamat ihre göttliche Macht nach einem der Eier aus und gab ihm einen Funken ihrer Kraft. Das Ei veränderte sich, und auch der Drache in ihm. Und rasch schlüpfte aus ihm ein Wesen, dass den Drachen ähnelte und ihnen doch fremdartig war. Seinen Rücken zierten keine Flügel, doch seinen Leib umgaben feste Schuppen. Er war drei Schritte groß und voll von sehniger Kraft, doch dies war nicht seine größte Stärke. Denn in seinen Augen funkelten Tücke und Erfindungsreichtum, sowie der fanatische Wunsch, seine Mutter zu schützen. Kurtulmak war gebohren, und seine Aufgabe lag vor ihm. Mit göttlicher Macht und Geschick zog er in die Tunnel und versah sie mit listigen Fallen, voll Gift, Klingen und Magie. Solche Tücke war der Welt vorher unbekannt, und die Räuber, welche sich als Sieger wähnten und auf den Kampf mit einer Gottheit, nicht aber auf solche Dinge gefasst waren, fanden ein rasches, schmerzvolles Ende in den Fallen. Jene, die ihnen nicht erlagen, flohen aus den Gängen und verstreuten sich in alle Winde. Tiamat jedoch war zufrieden mit ihrem Diener. Als dank schenkte sie ihm noch eines ihrer Eier, das kleinste, welches während der Schlacht zu lange im kühlen lag und keinen wahren Drachen mehr hervorbringen konnte. Kurtulmak, der selbst ein Gott war, nahm es, und schon bald schlüpften aus ihm die Kobolde, sein Volk. Sie sahen aus wie kleine Versionen von ihm, keinen Schritt groß, mit langen, beschuppten Schnauzen, einem kurzen Schwanz und langen, sehnigen Gliedern. Und so wie sie ihm im Aussehen glichen, so auch im Wesen. Sie wurden Diener der Drachen, Meister der Fallen und der Bergarbeit. Ihre Zahl in unserer Heimat ist groß, sie sind wohl eines der größten Völker, und auch wenn einer von ihnen selten mächtig ist, so ist es doch ihre große Zahl und ihr Geschick, zusammen zu arbeiten, welches ihr Überleben sichert. Kurtulmak jedoch stieg in den Rang eines niederen Gottes auf, mit einem eigenen Reich, einem labyrinthinen Komplex aus Minen und Fallen, in dem die Seelen seiner treuesten Anhänger bis in alle Ewigkeit von reichen Erzadern schürfen dürfen, um den Reichtum Tiamats zu erhöhen. Sie haben viele Feinde, die Kobolde, Abenteurer, die ihre Schätze begehren und ihre Herren töten wollen, Drachen, mit denen sie sich die Tiefen des Berges zu ungern teilen, ganz zu schweigen von den Gefahren des Unterrichs, den gefährlichen Höhlen unter den Reichen, die von unzähligen Schrecken bewohnt werden. Doch ihre größten Feinde sind die Gnome, ein magisches, kleines Volk, das nicht die harte Arbeit in den Minen sein eigen nennt, sondern durch Illusionen lebt und für Streiche. Diese Feindschaft entstand durch eine Tat des gnomischen, höchsten Gottes, Garl Glittergold, und die Geschichte dieser Tat ist die Geschichte des Falles von Darastrixhurthi, der Festung, die eines Drachen würdig ist, des ersten Reiches Kurtulmaks."
[1]
 1. Diplomatie: 37 (Geschichten erzählen)
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