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Autor Thema: Kapitel III - Söhne des Gruumsh  (Gelesen 34254 mal)

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Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #105 am: 05.11.2011, 00:15:30 »
Der alte Mann blickt euch undurchsichtig an.


"Ja, das stimmt. Meine Gesundheit ist in den letzten Tagen wohl nicht mehr die beste. Hinzu kommen die vielen Pflichten die meine Position mit sich bringt. Ich sorge mich sehr um die Zukunft Melvaunts, wisst ihr.
Helmuth Bruil ist vielleicht ein fähiger Krieger, doch hat er noch nichts gegen die Bedrohung durch die Orks unternommen. Leiyraghon interessiert nur der Profit und sein eigener Vorteil. Die niederen Häuser sind zu sehr in ihr politisches Geplänkel vertieft um auf etwas aufmerksam zu werden was sich vor den Mauern der Stadt abspielt. Haus Natali ist besonders undurchsichtig. Lady Thifirane lässt sich nicht in die Karten sehen, ihr solltet auf der Hut sein, wenn ihr Umgang mit ihr pflegt.

Darüber hinaus sorge ich mich um meinen Sohn. Er ist ein prächtiger Bursche, doch ist er zu stolz und übermütig. Beinahe täglich ersucht er mich darum, in die Sümpfe ausziehen zu dürfen, doch wie könnte ich mein eigen Fleisch und Blut dieser Gefahr aussetzen? Alecs Platz ist an meiner Seite, als Oberhaupt eines der drei hohen Häuser Melvaunts die Geschicke der Stadt zu lenken und nicht in den Sümpfen der Thar im Kampf gegen die dort hausenden Unholde. Er versteht es nicht. Noch nicht. "
« Letzte Änderung: 05.11.2011, 00:16:42 von Ultan »

Jon Faust

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #106 am: 05.11.2011, 12:11:59 »
Als der kahlköpfige Mann Bolmur anspricht, ist der Barbar kurz verblüfft und versucht sich an seinen auswendig gelernten Satz zu erinnern.

"Lord Bolmur Schwarzmähne, Dragoner der Stahlregentin aus Cormyr."

Bolmur macht eine kurze Pause um die Reaktion des Mannes zu deuten.

"Ich habe mir den Ruhm und das Ansehen auf dem Schlachtfeld erworben."

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #107 am: 05.11.2011, 15:17:07 »
Jegor muster den Nordmann kühl.

"Interessant. Und was führt euch nach Melvaunt, Fürst Schwarzmähne, wenn Ihr mir diese Frage gestattet".

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #108 am: 05.11.2011, 15:23:46 »
Vaêl neigt kurz den Kopf.

"Falls ihr einen Priester braucht, Fürst Nanther, könnt ihr gerne auf mich zurückkommen. Der Morgenfürst wird niemanden abweisen, der seiner Hilfe bedarf. Ansonsten wünsche ich euch einen schönen Abend. Meine Gefährten und ich werde uns wahrscheinlich alsbald zurück ziehen, um in aller Frühe aufzubrechen. Vielen Dank für eure Zeit. Möge Lathander über euch wachen."

Jon Faust

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #109 am: 05.11.2011, 16:04:27 »
"Nun ja, die Stahlregentin schickt mich."

Bolmur bemerkt, dass dieser Mann wohl deutlich mehr Hintergrundwissen besaß als er und versucht deshalb das Gespräch zu wenden.

"Und wer seid ihr, wenn ich fragen darf?"

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #110 am: 05.11.2011, 17:01:07 »
Der Magier ist ehrlich erstaunt. Die scharlachrote Robe sprach meist für sich und wenige zeigten darüber hinaus Interesse an demjenigen, der sie trug. Konnte es sein, dass dieser Nordmann nicht wusste, wen er vor sich hatte?

"Mein Name lautet Petrov. Meister Petrov, um genauer zu sein. Diener der ehrwürdigen Erzmagierin Lallara, ihres Zeichens Zulkir der Bannmagie. Derzeit als Berater für Haus Bruil tätig. Aber mir muss entgangen sein, dass ihr meine Frage beantwortet habt. Dass ihr im Auftrag ihrer Hoheit in Melvaunt verweilt, sagtet ihr bereits. Die Frage ist, wozu?"

Jon Faust

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #111 am: 06.11.2011, 09:17:06 »
Bolmur grinst bei den Worten Petrovs.

"Es tut mir leid, aber genau das kann ich euch nicht sagen, die Stahlregentin will nicht für Aufsehen sorgen und hält zum ersten ihre Handlungen im Verdeckten. Ich sagen nur eins; es geht um die Handelsrouten im Norden, die über Orküberfälle leiden."
« Letzte Änderung: 06.11.2011, 09:18:08 von Bolmur »

Ultan

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #112 am: 06.11.2011, 09:44:25 »
Lord Nanther erhebt sich aus dem Sessel und nickt Vaêl zu.


"Ich verlasse mich auf euch, Hellsang. Solltet ihr noch irgendetwas benötigen, lasst es mich wissen.

Ah, und ich bitte euch diese Angelegenheit diskret zu behandeln. Ich möchte nicht das Halmuth Bruil oder der Rat davon erfährt, bevor wir nicht ein paar Anworten gefunden haben."

Vaêl

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #113 am: 06.11.2011, 11:23:22 »
Vaêl verbeugt sich.

"Selbstverständlich, Fürst Nanther."

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #114 am: 06.11.2011, 13:32:31 »
Jegor hebt gekünstelt die linke Augenbraue. Er glaubte dem Mann kein Wort.

"Die Handelsrouten im Norden? Aber wie kommt ihre Hoheit denn auf derartige forsche Expansionsgedanken? Ich kenne mich mit den Handelsrouten des Waldkönigreichs zwar nicht aus, weiß aber um die der Mondseeregion. Alle Wege nach Westen gehen entweder über die Zhentarim oder über Sembia. Beides keine allzu freundschaftlichen Handelspartner Cormyrs, wenn ich mich nicht täusche. Vor allem, wo es auch Eisen in den Talländern gibt, die ja deutlich näher liegen sollten.

Aber ich will euch auch nicht allzu sehr bedrängen, Fürst Schwarzmähne. Euer Auftreten auf diesem Ball verdankt ihr sicherlich einflussreichen Freunden in Melvaunt und eure Integrität ist daher nicht Infrage zu stellen. Nicht zuletzt, wo euer letzter Punkt doch deutlich interessanter ist. Ihr sagtet, ihr wisst etwas über die Orks?"

Jon Faust

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #115 am: 06.11.2011, 18:50:42 »
"Nun ja nicht allzu viel, ich hoffte ihr könntet mir weiterhelfen."

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #116 am: 06.11.2011, 19:20:49 »
Jegor fokussiert den Nordmann und lächelt dann.

"Das könnte ich in der Tat, nur warum sollte ich, Fürst Schwarzmähne."

Jon Faust

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #117 am: 07.11.2011, 20:52:03 »
Bolmur schüttelt den Kopf.

"Seid ihr nicht der Berater des Hauses Bruil? Hm, ihr wollt mir also nicht helfen.
Nun, dann muss ich wohl notgedrungen dem Haus Nanther mein Anliegen vortragen."
« Letzte Änderung: 07.11.2011, 20:54:10 von Ultan »

Jegor Petrov

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #118 am: 07.11.2011, 21:54:47 »
Im Vertrauen darauf, dass Fürst Bruil mit Kâdir beschäftigt ist, lässt sich Jegor zu einer spitzen Bemerkung hinreißen.

"Euer lächerlicher Versuch, mich zu provozieren beleidigt meinen Intellekt, Nordmann. Ihr wollt also mit Fürst Nanther sprechen. Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr vorgebt, zu sein? Glaubt ihr, euer vermeintlicher Status hätte hier irgendein Gewicht? Hier, eingekeilt zwischen der Zhentilfeste, Mulmaster und Hillsfar? Zwischen den Despoten der Stadt, die ihre Untergebenen für weit geringere Verbrechen als eure Dummheit hinrichten lassen?

Ja, ich bin der Berater des Hauses Bruil, mit allen Möglichkeiten, die diese Position mit sich bringt. Ihr wandelt blind auf dünnem Eis und euer Schwert wird euch hier nicht helfen. Wenn ihr also nicht einbrechen wollt, dann empfehle ich euch, eure weiteren Worte zu überdenken."


Dann räuspert sich der Rote Magier und wendet sich offen an Kâdir und Fürst Bruil.

"Fürst Schwarzmähne hat mir soeben von seinen wilden Schlachten gegen die Orks des hohen Nordens berichtet. Mir scheint, bei diesen beiden handelt es sich um fähige Jäger dieser grünen Abscheulichkeiten, wenn mir diese Bemerkung gestattet ist, Fürst Bruil."

Liam Aritchenko

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Kapitel III - Söhne des Gruumsh
« Antwort #119 am: 10.11.2011, 23:14:52 »
"So geschah es", fährt Liam fort, als er wieder von dem Stuhl herunter springt und mit einem unsichtbaren Degen unsichtbare Feinde fernhält, "dass durch die Hilfe des Engels Nidrama es Zauberbinder und seinem treuen Volk gelang, der Blutlust der Gnolle zu entgehen. Tapfer hielten sie ihre Mauern und verscheuchten die nächtlichen Angreifer wie reudige Köter zurück in die unselige Dunkelheit, aus der sie gekrochen kamen. Doch dabei blieb es nicht!"

Langsam reckt Liam die Faust in die Höhe und wirft den Kopf in den Nacken, als plötzlich dunkles Donnergrollen durch den Festsaal klingt.[1]

"Die Dämonenherren der Bestien straften ihre Schergen mit Schmerz und Verderb und schickten ihnen einen der ihrigen auf unsere Welt. Ein gigantisches Wesen von Schmerz und Tücke, ein Verführer und Schänder der verlorenen Seelen! Die Gnolle unterwarfen sich vor Furcht und Schmerz ihrem neuen Herrn, der Dämon aus den Tiefen der Höllen, eine Kreatur, die den Namen Nabthotoron trug!"[2]

Während das Donnergrollen durch die Geschichte Liams anhält, hebt der Erzähler bedeutungsvoll beide Arme. Langsam verdunkelt sich der Ballsaal und das Grollen wird lauter. Als plötzlich zwei schlitzartige, gelbe und blutunterlaufene Augen hinter Liam auffunkeln, beide so groß wie der Zwerg selber, ist der Höhepunkt Liams Geschichte erreicht.[3]

"Seine Heerschar in Ketten und als Sklaven des Bösen marschierte Nabthotoron auf Melvaunt zu. Die Felder, die er durchquerte, wurden fruchtlos und verbrannten zu Asche, die Tiere flüchteten panisch aus den Wälder, die er nur ansah, wenn sie nicht vor Wahn den Armeen zum Opfer fielen, der Felsen unter ihnen sprang auf, fing Feuer und füllte sich mit brodelndem Magma, und der Himmel verlor seinen Glanz und das Licht des Morgens. Was sich ihnen in den Weg stellte, dem wurde jeder einzelne Funke des Lebens gestohlen und verworfen wie ein verkohltes Stück Asche. Doch Meister Sarubar Zauberbinder fühlte die Hoffnung im Licht der Engel in sich keimen."[4]

Mittlerweile hat sich Liam ein beachtlich großen Freiraum zusammengelaufen, während das Publikum im Kreis um ihn herumsteht. Plötzlich gerät der Zwerg in Bewegung, und beginnt durch den Saal zu springen und zu gestikulieren, während er weitererzählt.

"Sieben lange und qualvolle Jahre kämpfte das tapfere Melvaunt gegen die wilden Horden des Dämonen! Mit eiserner Disziplin und festem Glauben führte der Meister Geomant seine Männer und Frauen in jede Schlacht, die die Gnolle provozierten, schlugen die Plünderer zurück und beschützen ihr Volk. Doch die Massen der Gegner hatten die gutherzigen Siedler Melvaunts unterschätzt - Dämonskar spuckte immer wieder niedere und wildere Gnolle aus, so wie ein Strom endlos ein Wasserbett passiert, so wurde die Belagerung Melvaunts ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen eine unendliche Horde der Dunkelheit! Bis schließlich die Begierde nach Unheil und Schmerz Nabthotoron überwältige. Gierig stieg der Dämonenherrscher auf die Mauern Melvaunts und spuckte sein unheilvolles Feuer. Melvaunt brannte in verdorbenem Licht, die Gnolle durchbrachen die Tore, und die Hoffnung, ihre Seelen in Frieden zu finden verließ die armen Bewohner Melvaunts."[5]

Trügerisch wird das Donnern hinter Liam leiser und die unheimlich musternden Augen verschwinden.

"Und wäre es nicht Meister Zauberbinder gelungen, sein reines Herz den Engeln zu offenbaren, so wäre dies das Ende Melvaunts gewesen. Doch wie wir heute sehen, wissen wir es besser, nicht?"

Schelmisch lächelt Liam in das Publikum, ehe die Lichter hinter ihm schlagartig wieder zu leuchten beginnen. Blutrotes Feuer flammt hinter seinem Rücken auf und scheint sich mit reinem, weißem Licht wie ein Schwertkampf zu duellieren.[6] Das Grollen setzt wieder ein und wird begleitet von unverständlichen Schlachtrufen.[7]

"Der Engel Nidrama ließ sich auf die Erde nieder und brachte Meister Zauberbinder ein Geschenk gleißenden Lichtes: Der heilige Stab Alakast war ein solch mächtiges Artefakt, dass die Gnolle in ihrem Licht alleine erzitterten und vor Furcht die Flucht ergriffen! Nabthatoron schrie und geiferte zornig, als seine Schergen beim Anblick des Geomanten ihre Seele freiwillig in ihr Verderben ergaben, und stürzte sich auf den mächtigsten Magier den Melvaunt je sah. Auf den Dächern Melvaunts trugen der Dämon und der Gesegnete Magier ihre Schlacht aus, und es mögen Stunden, Tage, Wochen gewesen sein - Jahre, gar! - die die beiden Mächte aufeinandertrafen und ihre Kraft projezierten. Erschöpft fanden sich beide Krieger wieder, der Dämon vor Wahnsinn gepeinigt, der Magier von Hoffnung allein noch getragen. Doch endlich, als Nebthatoron in einem letzten Anfall von Hass und Leid sich blind auf den Meister Melvaunts stürzte, und dieser schon dachte, er sei am Ende seiner Kräfte, traf Alakast den Dämon mitten in sein verdorbenes Herz. Wahnsinnig und ungläubig fiel die Bestie ihrem eigenen Schmerz zum Opfer, als Meister Zauberbinder siegreich aus der Schlacht hervortrat."[8]

Liam kontrollierte seine Zauber so, dass sie mit einer letzten Explosion den Stoß Alakasts betonten, und ließ dann wieder die Kulisse des Ballsaales zum Vorschein treten.

"Dämonskar war nicht mehr. Die Gnolle vertrieben, Nabthatoron gefallen. Meister Sarubar Zauberbinder gelang mit seinem reinen Herzen und seiner eisernen Güte sein Volk zu retten. An diesem Tag setzte er den Stein für die Hallen, in welchen wir stehen, und wurde als mächtigster und gütigster Herrscher aller Zeiten gefeiert. An diesem Tag vor mehr als 600 Jahren wurde Melvaunt aus der Asche seiner Schlachten wiedergeboren."

Ein letztes Mal blickte Liam in die Menge, ehe er sich schließlich tief verbeugte.[9]
 1. Zauber: Ghost Sound
 2. Perform (Oratory): 28
 3. Zauber: Silent Image
 4. Perform (Acting): 26
 5. Perform (Oratory): 29
 6. Zauber: Dancing Lights
 7. Perform (Acting): 28
 8. Perform (Oratory): 20
 9. Perform (Oratory): 13

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