Vorsichtig bewegt sich Kâdir zu der Öffnung in der Festungsmauer. Die Bruchstücke des Schutzwalls liegen in großen und kleinen Felsblöcken auf dem Boden und türmen sich zu einer lockeren Halde auf, über die man in den Innenhof der Festung blicken kann.
Ein beständiger Regen fällt vom Himmel und hinterlässt flache Pfützen auf dem unregelmäßigen Pflaster.
Der gesamte Innenhof ist von grauen, etwa 20ft. hohen Mauern umgeben, die nur durch die eingestürzte Stelle, in der sich Kâdir soeben befindet, unterbrochen wird. Über Kâdirs Kopf hat man eine einfach Brückenkonstruktion aus Holzplanken über die Kluft gespannt um die Passierbarkeit des Wehrgangs wieder herzustellen.
Etwas zur Linken des Waldläufers ragt ein hölzerner Kran über der Mauer auf. Eine hölzerne Hebebühne ist mit dicken Seilen daran befestigt und mehrere grob behauene Felsblöcke liegen dich daneben.
Mehrere Türen führen vom Hof der Zitadelle ins Innere: Eine Doppelflügelportal in der Ostwand wurde komplett aus der Verankerung gerissen, wo es eine klaffendes Loch in der Mauer hinterlassen hat. Die schweren Stahltüren liegen nun in der Nähe auf dem nassen Pflaster.
Ein weiteres Portal im Norden befindet sich zwar noch in der Wand, doch die stark verbeulten und verrosteten Türen hängen nur noch lose in den Angeln.
Im Westen, direkt hinter der Hebebühne befindet sich das dritte Portal, dass zwar ebenfalls Spuren von Rost aufweist, ansonsten aber intakt und geschlossen ist.
Auch das Eingangsportal der Zitadelle im Süden ist geschlossen und verriegelt, es scheint allerdings deutlich neuer und hochwertiger zu sein als die anderen Türen.
All dies nimmt Kâdir in einem einzigen Augenblick in sich auf, doch dann wird seine Aufmerksamkeit auf das große, geflügelte Reptil gezogen, dass in der Mitte des Hofes eingerollt hat.
Die breite Schnauze, der geschuppte Laib, die gefalteten, ledernen Schwingen und der gefährliche Stachel am Schwanzende der Bestie, all dies kommt Kâdir nur sehr bekannt vor. In der Tat scheint es sich um einen Artgenossen des Monsters zu handeln, gegen das sie bereits in den Sümpfen gekämpft haben, allerdings scheint dieses Exemplar noch ein wenig größer zu sein und wenn man den zahlreichen Narben auf seinem Körper glauben mag, auch ein wenig wilder.
Auf den Rücken der Bestie ist ein Sattel geschnallt, als wäre wirklich jemand so wahnsinnig eine solche Kreatur zu reiten.
Zu Kâdirs Glück schläft die Kreatur, doch gelegentlich zucken die Muskeln unter der geschuppten Haut, als würde das Monster von etwas träumen, was noch gefährlicher ist als es selbst.
![](http://img32.imageshack.us/img32/1733/xuljarak.jpg)