Kâdir schleicht langsam an das verbeulte Nordtor heran und wirft einen Blick ins Innere:
Zwei große Feuerschalen erleuchten eine einst prächtige Halle. Dichter, intensiv riechender Rauch quillt aus den Schalen und die wohlige Wärme, die von ihnen ausgeht ist sogar noch von draußen spürbar.
Die südöstliche Ecke der Halle ist nicht viel mehr als eine Ruine. Ein Teil der Decke ist an dieser Stelle herunter gekommen und durch das entstandene Loch, kann man einen Teil des darüber liegenden Stockwerks und darüber den Himmel erkennen. Regen ergießt sich durch das Loch ins Innere.
Acht massive Steinsäulen haben einst die Decke der Halle getragen, doch davon sind nur noch sechs erhalten, die restlichen beiden sind irgendwann zusammengestürzt. Schutt und Felsblöcke wurden auf mehren Haufen zusammengetragen die über den Boden verstreut sind.
Im Norden der Halle befindet sich ein wuchtiger, steinerner Thron auf einem quadratischen Podest. Aus der Rückenlehne des Throns entspringt die 12 Fuß hohe Statue eines orkischen Kriegers.
Das imposante Monument wird von zwei Steinbecken flankiert, hinter denen sich je ein Gang in der Nordwand auftut. Zwei Bänder mit eingravierten orkischen Runen sind in die Nordwand hinter dem Thron eingelassen.
Ein gutes Dutzend Orks befindet sich in der Halle. Einig Gruppe hat sich um einen der Trümmerhaufen niedergelassen und spielt anscheinend ein Würfelspiel, zwei weitere messen sich im Armdrücken, während direkt daneben ein Trio aus orkischen Kriegern in ein heftiges Streitgespräch verwickelt sind.
Ein Ork taumelt ziellos durch die Halle, zwei weitere haben sich für ein Nickerchen einfach auf den harten Boden gelegt.
Ein strenger Geruch nach Unrat, Schweiß und Alkohol liegt in der Luft, den selbst der Regen nicht fortwischen kann.
Auf dem Thron am anderen Ende der Halle räkelt sich ein besonders muskulöser Ork und spielt mit einem messingfarbenen Kelch in seinen Händen. Gelegentlich nimmt der offensichtliche Anführer einen Schluck aus dem Kelch um dann mit kehliger Stimme ein paar Worte in den Raum zu brüllen, die aber kaum jemand beachtet.
Nicht unweit des Throns hat sich ein monströser, äußerst ungepflegter Humanoider auf einem Felsbrocken niedergelassen und starrt dümmlich grinsend ins Leere. Der Oger hat eine gewaltige, eisenbeschlagene Keule neben sich liegen und trägt ein bizarres Flickwerk unterschiedlichster Rüstungteile an seinem Körper.
Kâdir stellt mit einer gewissen Erleichterung fest, dass die Orks viel zu sehr mit Trinken und Streiten beschäftigt sind, als dass sie das Eindringen der Gruppe bemerkt haben könnten.