Scotia wiegt unruhig auf ihrem Stab hin und her. Dieser Agus geht ihr gehörig auf die Nerven und außerdem sind ihr Verwachsene seit jenher ungeheuer. "Sie tragen stets den Keim des Üblen in sich...", geht es ihr durch den Kopf. Der Grund, warum sie dennoch bleibt, ist Hennen. Scotia kennt die zumeist durchweg einfache, kopfologische Struktur der Männer. Meist waren es nur wenige Interessen, die sie antrieb. Hennen dahingegen war jung und schüchtern und unverdorben. Und kann sie sich nicht des Eindrucks erwehren, dass der Junge mehr ist, als er zu sein scheint. "Wie ein scharlachrote Dreitäubling. Man sieht nur den Körper und weiß nicht, was in ihm steckt..."
Scotia wird sich bewusst, dass sie Hennen schon eine gewisse Weile mit misstrauisch heruntergezogenen Augenbrauen beobachtet hatte. "Ihr begeht einen fatalen Fehler, Agus," sagt sie, den Blick nicht von Hennen lenkend, "wenn Ihr glaubt, dass nur das Weisheit bedeutet, was die Gelehrten und Priester von sich geben. Weisheit bedeutet, sich seines eigenen Verhältnisses zum Universums bewusst zu sein, Einsicht in den Natur der Dinge zu nehmen und in Gleichklang sein Leben zu gestalten. Das Streben nach Weisheit artikuliert sich weniger in Sprache denn mehr in Gefühlen und Erfahrung. Doch nur die wenigsten finden einen Zugang.", belehrt sie die Gruppe. "Ich kenne Bauern, die als sehr weise zu bezeichnend sind.", fügt sie hinzu.
Dann widmet sie sich wieder Hennen. "Was ist mit Dir? Was machst Du hier, so weit von Deinem Zuhause entfernt?", fragt sie mit unverholener Neugierde.