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Autor Thema: Der Kasten des Lebens  (Gelesen 65678 mal)

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Reisende

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #195 am: 26.08.2012, 10:53:16 »
"Sollte das etwa...? Nein, das kann nicht sein, er wurde anders beschrieben, oder?", rasten die Gedanken in der Reisenden und verneinten ihre Befürchtung, bevor sie schrill und panisch laut gab: "HAAALT, KOMMT ZURÜ..." Sie gurgelte und spuckte und hustete, denn sie verschluckte eine ordentliche Menge Wasser. So dauerte es etwas, bis sie fortsetzen konnte: "Dort ist etwas." Egal, was es war, sie hatte Angst um die anderen. "Und ich Dummkopf bin auch noch schuld."
« Letzte Änderung: 11.09.2014, 19:18:53 von Reisende »

Graufell

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #196 am: 26.08.2012, 13:51:11 »
Auch Graufell hatte das seltsame Ufer und die Bewegungen bemerkt. Doch bevor die Reise zurück rief, wollte er weiter Schleckpfote folgen. Gleich wie das Ufer war, er wollte raus aus dem Wasser und die Gefahr war ja auch im Wasser und nirgend wo anders.

Als die Reisenden dann das zurück rief, stoppte Graufell im Wasser. Er schaute auf das seltsame Ufer und Schleckpfote. Er zögerte und überlegte was er machen sollte. Wiederwillig wendete er und schwamm zurück zu den Anderen. Denn wenn die Reisende zurück rief, hatte das einen Grund.

Cremekeks

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #197 am: 28.08.2012, 08:29:13 »
Nervös paddelt Cremekeks durch das Wasser, auch er hat das merkwürdige Wesen erdenkt zu welchem die beiden anderen Ratten hinschwimmen. Froh sieht er, dass Graufell wendet und zur Rotte zurückkehrt, aber die Reisende schwimmt weiter und auch Cremekeks ruft "Reisende komm zurück, du bist in Gefahr."

Schleckpfote

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #198 am: 28.08.2012, 10:08:52 »
Schleckpfote schwamm. Irgendwas erschien ihm an dem Ufer sonderbar - sonderbar interessant. Doch die anderen riefen ihn zurück. Interessiert blickt der Waghals im Wasser umher. Wieso war er in Gefahr? Das war das Ufer, das war Sicherheit. Nicht dieses elendige Wasser, in dem er kaum mit der ihm bekannten Schnelligkeit voran kam.
Kurz hört die Ratte auf zu paddeln, blickt zu den anderen zurück, die ihn riefen.
Es war beinahe so als könne sich Schleckpfote nicht entscheiden. Sie wollten doch alle raus aus dem Wasser...

Reisende

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #199 am: 30.08.2012, 07:36:24 »
Die Reisende paddelte innerhalb der Gruppe wieder nach vorne und blieb dicht bei ihnen, während sie auf Graufells Rückkehr wartete. Für den Moment bewegten sie sich kaum von der Stelle. Als sie Schleckpfote zögern sah, rief sie ihm weiter zu, er möge doch zurückkommen. "Wir sollten ... uns nicht trennen.", schnappte sie zwischen schnellen Atemzügen. "Bitte sag einfach, dass es nicht der Schnapper ist, sonst sind wir verloren.", hetzten sie ihre angstvollen Gedanken. Sich im Moment nach dem weiteren Weg oder einer anderen Fluchtrichtung umzusehen, kam ihr nicht in den Sinn. Zu sehr beherrschte sie die Angst. Sie wollte nur alle heil herausbringen und dazu musste Schleckpfote dabei sein.
« Letzte Änderung: 11.09.2014, 19:19:18 von Reisende »

Schleckpfote

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #200 am: 30.08.2012, 21:28:21 »
Die anderen sahen noch, wie Schleckpfote sich umwand - doch nicht, um in ihre Richtung zu schwimmen. Jetzt hatte ihn plötzlich die Neugier gepackt. Von wegen, dieses Ufer sah komisch aus. Schleckpfote machte sich daran, den letzten Meter zu überbrücken und endlich dieses Wasser zu verlassen.
Wasser war sowieso nie seine Welt gewesen, stellte der Waghals gerade fest, als seine Pfoten durch das Wasser glitten.

Drumlin

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #201 am: 02.09.2012, 01:31:45 »
Schleckpfote erreichte das "Ufer" und kletterte aus dem Wasser. Die anderen aus seiner Gruppe konnten sehen, wie er sich an den Aufstieg machte. Als er gerade unten ankam, konnten sie die Bewegung im Wasser von vorher erneut sehen. Es bewegte sich nicht viel, aber es war jetzt deutlich zu erkennen. Und passte ziemlich gut auf die Beschreibung der Reisende von Glotzern. Der Glotzer hatte riesige Augen, im Vergleich zu seinem eher kleinen Kopf. Er bewegte sich etwas rechts vom "Ufer" auf die Gruppe zu. Aber der Glotzer kam nicht weit, plötzlich ging ein Ruck durch das "Ufer" und Schleckpfote musste sich festhalten, um nicht hinunterzufallen.
Ein Wasserschwall schoss plötzlich hoch und der Glotzer war verschwunden. Nur noch ein Bein zuckte aus einem riesigen Maul, das zu einem noch größeren Kopf gehörte. Der Kopf war schuppig und so groß wie eine ganze Ratte. Der Kopf war über einen langen, ebenso schuppigen Hals mit dem "Ufer" verbunden, dass sein Körper zu sein schien.
Ja, die Ratten hatten tatsächlich den sagenumwobenen, uralten Knackkiefer! In den Rotten erzählte man sich Geschichten über ihn, aber die meisten hielten es für Erfindung.
Der uralte Knackkiefer schnappte noch zweimal, dann war auch das Bein des Glotzers verschwunden.
« Letzte Änderung: 02.09.2012, 01:32:24 von Drumlin »

Reisende

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #202 am: 02.09.2012, 08:39:58 »
FÜr einen kurzen Augenblick, der der Reisenden wie eine Ewigkeit vorkam, setzte ihr Herz aus. "Er ist es wirklich, dass kann doch nicht wahr sein. Und Schleckpfote könnte der nächste sein.", dachte sie im Bezug auf den Glotzer. Auch der Hunger des Schnappers war legendär. Irgendwie war sie trotzdem noch an der Oberfläche geblieben. "FLIEHT! WEG VON IHM!", schrie sie nach Leibeskräften. Sie selbst zögerte, denn sie wollte Schleckpfote helfen, doch der übermächtige Jäger lähmte ihren Mut. "Was soll ich nur tun? Was soll ich nur tun? Ich bin dran schuld.", rasten ihre Gedanken im Kreis. "Komm runter?", rief sie Schleckpfote zu, doch war es schon deutlich kleinlauter und unsicherer. Gab es denn überhaupt noch eine Chance für ihn oder sie alle?
« Letzte Änderung: 11.09.2014, 19:19:58 von Reisende »

Schleckpfote

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #203 am: 02.09.2012, 20:55:27 »
Es sah beinahe so aus, als legte Schleckpfote den Kopf schief, ganz so als begreife er gar nicht, in welcher Gefahr er schwebte. Kein rettendes Ufer in Sicht, versuchte er, sich tapfer an dem Panzer des Schnappers festzuhalten und langsam zum Nacken des Wesens hinabzuklettern. Beinahe entsetzt betrachteten die anderen, was Schleckpfote soeben versuchen würde: Seine Zähne blitzten auf, als er dem Schnapper in den Hals beißen wollte.

Graufell

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #204 am: 03.09.2012, 14:25:50 »
Graufell hatte gerade die anderen erreicht, als er sich mürrisch umdrehte um zu kucken wo Schleckpfote blieb.  Er weitete die Augen, als er zuerst den Glotzer und dann den Schnapper erblickte. Noch tiefer grub sich seine Abneigung gegen das Nass in welchem sie schwammen. Hier war es deutlich zu gefährlich für seinen Geschmack. Erst als die Reisende umherpfiepte und Schleckpfote aufforderte zu runter zu kommen, wendete er den Blick vom gerade geziegten Schauspiel ab.

Schleckpfote auf dem Rücken dieses großen Monsters war schon ein Anblick für sich, doch als dessen Zähne aufblitzten, sträubten sich Graufells Haare. „Er wird es doch nicht wagen?“ fragte er zu sich selbst. An Flucht dachte er gerade nicht mehr. Wohin auch. Er würde erst fliehen wenn Reisende vorschwimmt.

Drumlin

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #205 am: 09.09.2012, 14:26:40 »
"WEG! Dort lang!", kreischte die Reisende und hoffte, dass die anderen sich endlich in Sicherheit brachten, wie zuvor ausgemacht. Sie war sich zwar nicht ganz sicher, ob sie in die zwei Züge in die richtige Richtung schwamm, aber die Flucht der anderen war jetzt das wichtigste. Nachdem sie den anderen einen Weg angedeutet hat, nahm sie Position zwischen ihnen und dem Ungetüm ein. Sie bereitete sich darauf vor, einen Angriff desselben auf sich zu ziehen und auszuweichen. Sie zitterte und ihr Herz raste, Angst und Adrenalin hatten ihren kleinen Körper fest im Griff. Schrill und voller Panik schrie sie nach Leibeskräften: "SCHLECKPFOTE! BITTE FLIIIEEEHHH!"
Als die Reisende den Befehl gab zu fliehen, wartete Graufell nicht lange. Er schwamm in die Richtung, in welche sie gedeutet hatte. Dabei versuchte er zuerkennen wohin er überhaupt schwamm und ob es da irgendetwas zum Verstecken gab. Irgendwie hoffte er auf etwas was außerhalb des Wassers lag. Er hatte genug von diesem Element und von dem was hier drinne war. Das er mit dem Schnapper reden wollte, kam ihm nicht mehr in den Sinn. Das wäre Wahnsinn gewesen, fast genauso wie es Wahnsinn war, was Schleckpfote machte.
Schleckpfote konnte gar nicht anders. Einfach wegzuschwimmen war für ihn keine Option. Und so versenkte er mit seinen kräftigen Unterkiefern seine Zähne im Hals der Kreatur. Die Worte der anderen Ratten hörte er schon gar nicht mehr als er sich nur noch auf seinen Gegner konzentrierte.
Fallenfinder braucht keine zweite Aufforderung um sich aus dem Staub bzw. dem Wasser zu machen und schwimmt prompt in die angegebene Richtung hinter Graufell her und sucht nach einem passenden Stück Ufer oder einer engen Öffnung in der sich die Ratten vor dem Monstrum das Schleckpfote so unvorsichtig "um nicht zu sagen lebensmüde" herausgefordert hat.
Schleckpfote biss zwar mit voller Wucht auf den Hals des Monsters ein, doch seine Zähne glitten fast wirkungslos an den Schuppen ab. Ein winziger Splitter löste sich von den Schuppen.
Fallenfinder sah in einiger Entfernung ein Loch, das klein genug war, damit der Kopf des Knackkiefers nicht durchpasste, aber groß genug für die Mitglieder der Gruppe.
Die Reisende dagegen schwamm panisch im Kreis und suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit zu entkommen, da sie das Loch noch nicht entdeckt hatte.
Der Knackkiefer seinerseits, der den Angriff von Schleckpfote nicht einmal bemerkt zu haben schien, begann der Gruppe hinterher zu schwimmen. Umso schlimmer, dass Cremekeks noch völlig fassungslos an der gleichen Stelle dümpelte. Doch zum Glück hatte er ihn noch nicht erreicht.
Cremekeks reißt sich aus der Lähmung die ihn kurzfristig erfast hat. Und schwimmt von dem Knackkiefer weg, denn Cremekeks ist klar, dass er keine Hilfe gegen so einen Gegner ist. Wild paddelnt bewegt sich der Sammler in Richtung des richtigen Ufers. Denn vielleicht könnte er den Gegner so wenigstens ablenken und seinen Kameraden einen Vorteil zu verschaffen.
"Sie bewegen sich endlich, ein Glück.", stellt die Reisende fest, während sie sich zurückfallen lässt, um weiter zwischen dem Monstrum und Rotte zu bleiben. Dabei lässt sie aber keinen großen Abstand zwischen sich und den anderen. Ihr Herz schlägt so schnell und kräftig, dass sie es überall spüren kann, trotz ihres Zitterns. Etwas leiser, aber immer noch gehetzt und schrill treibt sie die anderen an: "Los weg, aus dem Wasser, in Spalten!" Hustend sieht sie sich um und macht sich bereit, vor dem Zuschnappen des gepanzerten Jägers wegzutauchen.
Deutlich abgelenkt ein gutes Versteck zu finden, plantscht Graufell mehr vorwärts. Schwimmen kann dies nun wirklich nicht genannt werden. Hier wird wirklich deutlich wie fremd der Gitterläufer in diesem Element ist. So er die Begegnung mit dem Schnapper überlebt, ist es langsam fraglich, ob er sich jemals wieder ins Wasser wagen würde.
"Da, blubb, drüben, rechts!"Fallenfinders Versuch die anderen auf die Öffnung aufmerksam zu machen wird von einem Schluck Wasser unterbrochen als das kleine Rotauge unter der Welle verschwindet die der startende Schnappkiefer verursacht hat.
Wieder aufgetaucht schwimmt Fallenfinder eifrig auf die Öffnung zu. "Was immer da drinn ist, kann nur besser als das Wasser und dieses Monstrum sein." "Reisende, Cremekeks hierlang!" versucht er es noch einmal mit quikendem rufen.
Die Gruppe versprengt sich im Wasser und jeder schwamm in eine andere Richtung. Hinter ihnen war der uralte Knackkiefer. Da jedoch alle in eine andere Richtung schwammen, musste er sich entscheiden. Er tat es schnell, um nicht langsamer zu werden. Schließlich peilte er sein Ziel an, schwamm schnell und schneller und immer näher an es heran - und schnappte zu.
Sein Opfer zappelte wild im Maul, aber es hatte keine Chance. Der uralte Knackkiefer hielt kurz an und begann seine Beute hinunterzuschlucken.
Die Ratten, die immer noch panisch davonschwammen, oder im Falle von Fallenfinder, davonplantschten, konnten etwas aufatmen. Zum Glück gab es hier im Wasser noch mehr Gotzer und der uralte Knackkiefer hatte sich einen von denen geschnappt.
Cremekeks schwimmt einfach weiter in die Richtung welche die Reisende ihm vorher gewiesen hat. In der Hoffnung bald das Ufer zu erreichen.
Die Reisende hält weiter ihre Position am hinteren Ende der Rotte und treibt mit panischer Stimme die anderen: "Los, weg!" Sie versucht, Fallenfinders Hinweis zu verstehen, sieht aber sein Ziel nicht. Auf gut Glück und im Vertrauen auf seine guten Sinne bittet sie die anderen: "Folgt Fallen..blub..finder!"
Wie immer bereitet sie sich darauf vor, dem Schicksal im Maul des Knackkiefers zu entkommen. Sie ist sich zwar nicht sicher, ob sie so etwas schaffen kann, aber sie hat noch die besten Chancen.
Als von der Reisenden die Anweisung kam, schaute sich Graufwell kurz um. Es war schwer Fallenfinder auszumachen und dass der Schnapper gerade noch mal was gefressen hatte, bestärkte ihn nur noch im Verlaungen raus zu wollen. So schwamm er so schnell es ging in die Richtung, in welche er Fallenfinder vermutete.
Schnaufend und wasserschluckend erreicht Fallenfinder schließlich die Öffnung und zieht sich tropfnass mit letzter Kraft hinein. Kaum drinnen dreht er sich ohne der Umgebung mehr als einen flüchigen Blick zu gönnen um um den anderen Ratten den Weg zu weisen. "Hier her, hier her" keucht er mehr als das er ruft.
Erneut stürzt sich der Waghals auf den Knackkiefer, in der Hoffnung, ein rettendes Ufer während des Kampfes zu erreichen, sobald sich die Gelegenheit bot... Auf dem Knackkiefer war er ja nun bereits geritten. Das sollte beeindruckend genug sein. dachte der Waghals, als sich seine Zähne erneut versuchten in den  Hals des riesigen Ungetüms zu beißen.
Der Plan der Reisenden schien aufzugehen. Der uralte Knackkiefer begann sich für sie zu interessieren, während er den Rest der Rotte zu ignorieren schien. Sofort schlug er mit seinen Beinen im Wasser und fuhr immer schneller auf die Reisende zu. Die kleine Taucherin musste mit ansehen, wie ein gewaltiges Maul auf sie zuschnappte.
Schleckpfote derweil hing weiter am Hals des Monsters fest und versuchte die Schuppen am Hals zu zerbeißen. Aber sie waren einfach zu hart und die Zähne des Waghalses glitten weiter wirkungslos daran ab.
Auch Cremekeks probiert Fallenfinder zu folgen, denn auch er hatte nicht das Bedürfnis mit dem Maul des Schnappers Bekanntschaft zu machen. Er konnte sich nicht erklären warum die anderen Ratte so wild darauf waren sich mit diesem Monster anzulegen.
Graufell padellte weiter. Irgendwann müßten sie ja das sichere Ufer erreichen. Für Schleckpfote und die Reisende hatte er gerade weder Augen noch Ohren.
Der Reisenden wird für den Bruchteil eines Augenblicks schwarz vor Augen, als das Monstrum den Abstand zu ihr mit einem einzigen Flossenschlag verringert und nach ihr schnappt. Doch gerade das rettet sie. Das Maul knallt im Leeren an der Wasseroberfläche zu und das Platschen weckt die untergegangene Taucherin. Ohne darüber nachzudenken, schießt sie einfach unter Wasser von ihm weg und versucht zu der Nische zu den anderen zu kommen. Ihr Todesmut, ihre Rotte zu verteidigen, scheint ihr endgültig ausgegangen zu sein. Immerhin meldet sich ihr kämpferisches Erbe noch und sie schlägt mehrfach Haken unter der Wasseroberfläche.
Schleckpfote, auf dem Panzer des Knackkiefers sich festhaltend, versucht erneut nach dem Hals des Wesens zu schnappen. Als dieser jedoch durch das Wasser schießt, scheint Schleckpfote Probleme zu haben, sich auf dem Rücken festzuhalten. Ein Schwall aus Wasser schießt auf den Waghals zu, der versucht, sich festzuhalten.
Cremekeks und Graufell krabbelten aus dem Wasser und zogen sich zu Fallenfinder in die Öffnung hinein. Hier waren sie vorerst sicher.
Der uralte Knackkiefer war währenddessen sehr auf die Reisende fixiert und schwamm ihr hinterher. Als die Reisende mal wieder plötzlich die Richtung änderte, musste der Knackkiefer reagieren und zog den Hals herum. Leider versuchte Schleckpfote genau in diesem Moment zuzubeißen und rutschte ab. Mit einem lauten Platschen landete er im Wasser. Aber Schleckpfote hatte Glück im Unglück, er war genau vor dem Rohr gelandet.
Plötzlich schnappte der Knackkiefer zu und die Reisende wurde ergriffen. Er schüttelte sie in seinem riesigen Maul durch, so dass sie nurnoch leise quieken konnte. Ein großes Stück ihres Körpers riss plötzlich ab, und die Taucherin flog durch die Luft. Doch auch sie hatte unglaubliches Glück. Sie schlug ziemlich heftig auf, aber glücklicherweise im Eingang. Blutend lag sie vor ihren Kumpanen.
Verzweifelt Haken schlagend und um ihr Leben tauchend versucht die Reisende näher an die Nische mit den anderen zu kommen. Doch das riesige Monstrum ist einfach schneller. Für den Bruchteil eines Augenblick spürt sie die Berührung der Kiefer, dann setzen unglaubliche Schmerzen ein. Noch nie in ihrem Dasein hat sie so etwas erlebt. Die Luft wird einfach aus ihren Lungen gequetscht, wodurch sie noch ein unkontrolliertes Fiepen von sich gibt, dann spürt sie ihre Knochen brechen. Sie hatte keine Ahnung, dass es überhaupt so viele sind. Während der Raum um sie herum immer kleiner wird und sie zusammendrückt, schwinden ihre Sinne. Irgendwie wird es plötzlich trocken und zugig und sie kann erahnen, dass sie den Knackkiefer und Schleckpfote von oben sieht, aber noch bevor sie sich fragen kann wieso wird alles schwarz. Wenigstens weichen auch die unglaublichen Schmerzen.

Ein nasses, unförmiges Fellbündel, an dem man nur noch den Kopf mit den geschlossenen Augen erkennen kann, schlägt am Eingang des Rohres auf. Das rotbraune Haar ist durcheinander, verklebt mit einer Mischung von Wasser, Schlamm, Schnapperschleim und Blut. Bei genauem Hinsehen und -hören kann man aber noch ein Zittern und Röcheln wahrnehmen. Noch scheint ein Lebensfunken vorhanden. Doch wann wird der ebenfalls hinausgeflossen sein?
Endlich raus aus diesem schrecklichen Element. Für Graufell war es extrem angenehm wieder festen Boden unter seinen Pfoten zu spüren, doch konnte er sich nicht lange an dem Gefühl erfreuen. Denn etwas nasses landete hinter ihm und den anderen Ratten. Schnell drehte er sich um und erblickte die Reisenden. Zieht sie hinein. Wo ist Schleckpfote?“ fiepte er und begann an ihrem Leib zu ziehen. Sie weiter in das Rohr, in die Sicherheit zu ziehen.
"Bitte nicht, wer soll uns den hier führen wenn... Fallenfinder denkt den entsetzten Gedanken lieber nicht zu Ende als er Graufell zu Hilfe kommt und hofft das noch leben in dem blutigen, nassen Fellbündel ist an dem er zerrt.
Als Schleckpfote vor dem Rohr ins Wasser aufschlägt, wendet er sich zuerst im, er hatte aus dem Augenwinkel noch mitbekommen, wie eine seiner Rotte ergriffen wurde. Als er jedoch vor sich Reisende liegen sah, machte auch Schleckpfote daran, zu den anderen zu schwimmen und beiden zu helfen, die verwundete Ratte in Sicherheit zu bringen. Gerade noch einmal war der Waghals mit dem Leben davon gekommen. Das hätte auch er sein Können...
« Letzte Änderung: 14.10.2012, 16:42:39 von Drumlin »

Graufell

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #206 am: 14.10.2012, 23:35:39 »
Zusammen zogen die Ratten das blutende Fellbünde, welches die Reisende war, weiter ins Rohr. Als sie nun tiefer im Rohr waren, tapste der immer noch nasse Graufell um die Reisende herum. Auch wenn sein Fell noch an ihm klebte, jetzt außerhalb des Wassers ging es ihm schon viel besser. In einer anderen Situation hätte er als aller erstes sein Fell trocken geleckt, doch jetzt war eine Ratte in Gefahr. Vorsichtig schnüffelte er an der Reisende um die Wunde zu finden. Durch das Blut und all die Haare war es nicht leicht, doch dann hatte er sie. Sofort begann er zu schlecken. Die Blutung musste aufhören und soweit er wusste, half dabei nur ständiges schlecken. So würde er wohl nicht eher aufhören, bis die Wunde nicht mehr blutete.[1]
 1. Wunden lecken: 2 Punkte zurück (1 Zäh + 1 Wunden lecken)

Reisende

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #207 am: 15.10.2012, 14:06:31 »
Es dauerte eine Weile, bis das rostbraune Fell der Reisenden zwischen all dem Schlamm, Wasser und Blut wieder zum Vorschein kam. Langsam ließen sich die beiden Halbrunde erkennen, wo das große Wesen zugebissen hatte. Sie umrahmten ihren Schwanz, ein Hinterbein und große Teile des Hinterteils. Diverse Fellbüschel fehlten und die Bissspur hatte eine Rille freigelegt, durch die Fett- und Muskelgewebe sichtbar wurde. Die Reisende sah auch nicht mehr so gleichmäßig rund aus wie normal.

Während des Schleifens und Schiebens durch die anderen Ratten schien sie unwillkürlich versucht zu haben, sich über ihre Wunden zusammen zu krümmen. Doch sie war zu schwach und nur ein unwillkürliches leises Stöhnen kam von ihr. Nun zuckte sie immer noch leicht bei jeder Berührung, gelegentlich zitterte sie. Endlich blinzelte sie und versuchte, ihren Kopf zu Graufell herumzudrehen. "Mutter?...Du bist zurück?", hauchte sie, offensichtlich noch desorientiert. Sie schaffte es schließlich, die Augen aufzuhalten und zumindest die vor ihr befindlichen Rottenmitglieder zu erkennen. "Was?...äh wer?...hust...ach...spuck...alle sicher?", fragte sie, ohne wirklich gut zu hören zu sein.
« Letzte Änderung: 11.09.2014, 19:25:50 von Reisende »

Cremekeks

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #208 am: 16.10.2012, 12:43:47 »
Cremekeks sah das er nicht helfen musste Reisende in das Rohr zu ziehen und hält stattdesen Ausschah nach Schleckpfote.[1]
 1. Entdecken 9
« Letzte Änderung: 16.10.2012, 15:52:42 von Cremekeks »

Drumlin

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Der Kasten des Lebens
« Antwort #209 am: 16.10.2012, 23:44:23 »
Der runde Metallgang in dem die Ratten sich befanden, führte in die Dunkelheit und ein Ratte passte theoretisch einmal quer hinein. Doch zum Glück hatten sie damit keine allzu großen Probleme. Es roch hier nach Metall, Rost und toten Krabblern und Grüngift, ein seltsames Zeug, das auf alten essbaren Dingen wuchs und sie ungenießbar machte. Es war feucht hier und leicht glitschig. Der Gang schien eine Weile weiter vom Wasser wegzuführen, aber schon nach wenigen Schwanzlängen knickte er nach links ab. Er schien grob in die Richtung zu führen, in die sie wollten. Mit etwas Glück konnten die Ratten so den See umgehen.
« Letzte Änderung: 18.10.2012, 00:27:45 von Drumlin »

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