Mit zwei Sätzen war die Reisende neben Schleckpfote. Trotz ihrer kleinen Größe wirbelte sie einiges von dem knisternden rumliegenden Kram auf und reckte ihre Schnauze nicht ganz so weit vor wie er. Zitternd vor Aufregung starrte sie den Zischer an und achtete auf jede Bewegung, bereit, seinem Angriff auszuweichen oder ihren Kamerad aus dem Weg zu schuppsen.
Schleckpfote hatte den Zischer bereits erwartet, als er zwischen den Dingen hervorgekrochen kam. Aus zusammen gekniffenen Augen blickte er das Wesen an, das sich auf die Gruppe zubewegte. Noch bevor das Tier jedoch zum Angriff übergehen könnte, sprang Schleckpfote mit seinem struppigen Fell bereits nach vorne und versuchte, sich in seinem Feind zu verbeißen.
Die Zähne von Schleckpfote bohrten sich tief in die Schuppen des Zischers. Blut spritzte hervor und sorgte dafür, dass sich Schleckpfotes Schnauze rot färbte. Der Körper des Zischers zuckte hin und her und sein Schwanz schlug gefährlich nah an den Ratten vorbei als sie versuchte, sich von der todesmutigen Ratte zu befreien. Doch Schleckpfote hielt seinen Kiefer geschlossen und blieb am Hals des Zischers hängen.
Todesmutig stürzt sich auch das kleine Rotauge auf den Zischer. Direkt hinter Fallenfinder kam auch schon Graufell. Er war nicht sehr erfreut darüber nun kämpfen zu müssen aber sterben wollte er hier auch nicht. Außerdem machte ihn die doch recht schlagkräftige kleine Rotte Mut. Denn mit Schleckpfote und der Reisenden hatten sie schon ein paar passable Kämpfer dabei. Sein Biss ging aber nicht gen Hals und auch nicht gen Schwanz. Er zielte auf ein Mittelstück des Zischers.
Fallenfinder schnappte nach dem Zischer, aber dieser zog in seinem Kampf gegen den festgebissenen Schleckpfote, genau in diesem Moment zurück, wodurch das Rotauge nur Luft biss. Graufell war da schon erfolgreicher. Seine Zähne gruben sich in die Schuppen des Wesens und rissen eine blutige Wunde. Aber noch wehrte sich der Zischer.
Die Reisende stellte fest, dass Schleckpfote den Feind gut im Griff hatte und stürzte sich nun ebenfalls auf ihn. Intuitiv duckte sie sich dabei etwas von den beiden Ringenden weg, schob sich entlang des Zischerkörpers vor und wollte sich umdrehen, um Schleckpfote von der anderen Nackenseite zu unterstützen. Es wirkte wie die Bewegungen eines erfahrenen und langtrainierten Kämpfers, wie sie sich durch die raschelnden Dinge vorarbeitete.
Doch ihr Instinkt, der sie möglichst die Nähe des Gegners suchen ließ, wurde ihr fast zum Verhängnis: Bei ihrer Drehung wurde sie von dem windenden Zischerkörper gestriffen und verlor leicht die Balance. So setzte sie den Biss höher an und rutschte beinahe am Panzer ab. Das laute Reißen beim Durchdringen der Haut zeugte von der erstaunlichen Kraft der kleinen Ratte.
Schleckpfote, noch immer dicht hinter dem Kopf des Zischers festgebissen, spannt noch einmal seine Muskeln an, um dem Winden des Zischers zu entgehen. Dabei verkeilen sich seine Zähne noch tiefer zwischen den Schuppen der Schlange und Schleckpfote zieht und zerrt an der Stelle, an der er sich festgebissen hat.
Der Zischer wand sich unter der Gewalt der Angriffe plötzlich noch heftiger. Sein Kopf fiel auf den Boden und die Bewegungen des Körpers verebbten zu einem Zucken, dass langsam schwächer wurde. Der Boden unter den Ratten war rot gefärbt und zusammen mit dem Blut war auch das Leben aus dem Zischer entschwunden.
Die Ratten hatten einen großen Sieg errungen und konnten nun ihren Weg wieder fortsetzen.