Mitteleuropäisches Mittelalter - etwa 13. Jahrhundert
Zhuras ist ein Großreich, welches sich über den Nordwesten des Kontinents Bàsa Katorga erstreckt. Es ist eines von zwei riesigen Reichen, welches um die Vorherrschaft des westlichen Kontinentes streitet. Zhuras und Torana heißen die beiden Reiche, welche sich nur durch ihre expansive Politik ähneln und ansonsten durch grundverschiedene Aufstellungen unterscheiden. Beide Reiche sind jedoch inzwischen multikulturelle Reiche, welche Zwergen- und Elbenreiche gleichermaßen in ihrer über 1000-jährigen Geschichte unter ihren Füßen zertraten. Während Torana schon als Flickenteppich gelten kann, wird Zhuras jedoch von den Feinden aus Torana als zerbrochener Spiegel bezeichnet, da es so viele kleine, umstrittene Gebiete gibt.
Beide Reiche werden von einer Wüste, welche als Heimstatt des Vecorsglauben auf Bàsa Katorga verstanden wird, der Rûûn, getrennt, welche unbarmherzig ist und alle Übergriffe des einen auf das andere Reich weitestgehend verhindert hat. So ist der Widerstreit der beiden Großreiche ein inzwischen vor allem auf Prestige ausgelegter Kampf oder ein Kampf, der auf den Meeren ausgetragen wird. Eine der wildesten Auswüchse dieser Politik ist die Politik oder
abolitio nominis oder, wie es heutzutage auch genannt wird,
damnatio memoriae. Ein Konzept in der Politik Zhuras, welche für sich in Anspruch nimmt, dass sich das ganze Herrschergeschlecht auch nach über 1000 Jahren noch auf den einen, gemeinsamen Ahnen stützen kann und damit die besondere Stellung dieses Geschlechts manifestiert und grundsätzlich legitimiert. Die Egadiren herrschen seit dem Anbeginn der Zeit, sagt man in Zhuras.
Während Torana von vielen zerstückelten Ländereien, welche in Vertretung des Königs von vom König belehnten Herzögen und Fürsten beherrscht wird, und das Königreich ein Reisekönigtum ist, wird Zhuras aus einer Hauptstadt regiert. Egadiropolis, die Stadt des großen Egadir, in der auch sein prächtiges Mausoleum steht. Egadir setzt auch auf belehnte Vasallen, die jedoch deutlich enger an den Monarchen gebunden sind und immer wieder an den Hof gezwungen werden. Ein kompliziertes System der Patronage bindet die einzelnen Männer, welche Herzöge und Fürsten sind, noch persönlicher an den König. Da das Reich riesig ist, führte das in der Vergangenheit immer wieder zu Abspaltungen und Befreiungskämpfen von Teilgebieten, welche autonom werden sollten. Doch Zhuras ist ein Reich der harten Hand und so gibt es inzwischen einen professionalisierten Berufsstamm der Verweser. Diese Männer, welche in der Regel Getreue des Königs sind, verwalten die jeweiligen Landesteile in den Zeiten, in dem die nominellen Adligen am Hof weilen müssen. Auch ist diese Methode nicht konfliktfrei, aber sie hat das alte Herzogs- und Fürstenwesen, welche in den alten Tagen genauso wie in Torana funktionierte, untergraben. Dieser Berufsstamm ist derartig professionalisiert, dass es eigentlich kein einzelner Verweser ist, der einen Landesteil stellvertretend vertritt, sondern inzwischen sind es ganze bürokratische Apperate, welche auf die Steuerzahlungen und die Einhaltung der von König gegebenen Gesetze überprüfen.
Während Toranas Herrschergeschlechter in Regelmäßigkeit wechseln, ist Torana doch auch eine Wahlmonarchie, und als Opfer ihres politischen Systems (Herrschaft reicht soweit das Auge reicht) und der politischen Ränkespiele der Herzöge und Fürsten sind, welche die Soldaten bspw. stellen, ist Zhuras ein zentralistisches Reich, welches durch den Herrscherkult um die Egadiren und die dementsprechenden Veränderungen in Reich und Gesetz, zu einer absolutistischen Erbmonarchie geworden ist. Hier gibt es auch Ränkespiele am Hof, doch diese sind eher dem Patronagenetz untergeordnet und dienen dazu, sich beim Monarchen anzubiedern. Doch dafür hat dieses Reich ein ganz anderes Problem. Da alles auf den Herrscherkult ausgelegt ist und das riesige Reich regelmäßig bebt, kann es sich keine schwachen Herrscher leisten. Folge ist ein immer größer werdendes Netz aus überbezahlten Lehrern für den Regenten und seine Berater, ein immer größerer Beraterstab und auch die Methode der damnatio memoriae. Jeder schlechte Herrscher muss rechtzeitig beseitigt werden, damit sich niemand an ihn gewöhnt. Nur starke Vertreter der Egadiren können den Ruhm bewahren. Die
damnatio memoriae ist der Grundpfeiler der Legitimationspolitik geworden.
Torana ist sehr grob angelehnt an die Entwicklung des Heiligen Römischen Reiches
[1], während Zhuras sehr grobe Anklänge der französischen Entwicklung hat. Wer sich also informieren will, wird in diesen beiden Geschichtszweigen vielleicht Inspiration finden. Es ist natürlich nicht notwendig, das zu recherchieren.
Mit Ausnahme der Wüste Rûûn, welche quasi den Rhein ersetzt und etwas unwirtlicher als der Rhein ist, gleicht es klimatisch dem mitteleuropäischen Gebiet. Der Unterschied liegt darin, dass Torana im Süden liegt, dann in Aquitorialrichtung die Rûûn verläuft und sich darüber Zhuras anschließt. Man muss dazu sagen, dass die Rûûn das Klima Toranas und Zhuras nicht wirklich beeinflusst, weil sie keine natürliche Wüste ist, sondern eine magische Wüste mit beschränkter Größe, die sich nicht durch natürliche Desertifikation ausbreiten kann. Die Rûûn ist ein Wüstensteife, dessen Durchquerung auf direktem Weg etwa 100km Wegstrecke bereithält. Rûûn wird jedoch auch See der Würmer genannt und das aus gutem Grund.
Der Unterschied liegt ein wenig in der Religion. In Torana glaubt man polytheistisch, an die sogenannte Toranische Triade. In Zhuras glaubt man jedoch an Vecor (auch wenn das Dogma sich anders auslegen lässt, trifft das eher auf Vecors Dogma im Vergleich zu den anderen Dogmen zu. In monotheistischer Verehrung wird Vecor ziemlich christlich verehrt. Der Grund für das Dogma, welches sich einmal direkt und einmal indirekt interpretieren lässt und dementsprechend unterschiedlich tyrannisch wirkt, wird Ingame sicher eine Rolle spielen).
Schwerpunkte, die dieser kulturelle Hintergrund haben wird:
- Religiöse Querelen um die zerbröselnde Kirche Vecors - Das kann auch Religionskrieg und Schisma bedeuten.
- Widerstand einer Gruppe von Adligen, die ein neues Geschlecht begründen wollen und der Egadiren Blut für zu verdünnt hält - Bürgerkrieg
- Rittertum - Auch wenn es im Text nicht gesondert vorkommt, sind wir in der Ritterzeit.