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Autor Thema: Kapitel I: Willkommen im Dreck  (Gelesen 22399 mal)

Beschreibung: Unterwegs in Falkrest

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Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #210 am: 09.07.2012, 17:19:50 »
Die fünf Abenteurer setzten sich nach dem Fehlschlag im Bluthund wieder in Bewegung. Der Tag, der sich mittlerweile dem Ende zuneigte, war für sie durchwachsen gewesen. Was die Informationsgewinnung betraf, hatte er gut begonnen, dann im Laufe des Nachmittags aber doch ziemlich nachgelassen. Nun, gegen etwa sieben Uhr abends, ließ sich bereits die Dunkelheit über der Stadt und ihren Bewohnern nieder. Die fünf ließen sich davon jedoch nicht entmutigen. Nur Belat war für seine Verhältnisse recht ruhig. Er schien tief in Gedanken versunken zu sein. Auf Mivals Vorschlag hatte er beispielsweise nur mit einem müden Lächeln und einem Schulterzucken reagiert. Die vier anderen hatten jedoch andere Sorgen als seiner Stimmung nachzugehen. Nach einem Fussmarsch durch die halbe Stadt erreichten sie bald das Nordtor, das mit dem Südtor, durch das Aiwetaurnis, Jurij und Thokk Falkrest am Vortag betreten hatten, nahezu identisch war. Die schweren Eichentore waren bereits zu und nur im Wachhaus brannte noch Licht. Davor stand gerade ein Gardist, der an die Stadtmauer pinkelte.


Jurij Klee

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #211 am: 09.07.2012, 17:50:50 »
Innerlich lachte Jurij. Denn er dachte, dass die Elfe nun die Menschen wirklich für Barbaren halten musste. Naja, dieser Kerl ging ja sichtlich nicht wie normale Menschen in die nächste Gasse um dort an die Hauswand zu pinkeln aber gut. Jetzt ansprechen wäre ein wenige unangebracht. Jurij wollte seine Stiefel und Hose ungern mit Urin dieses Mannes besudeln, wenn dieser sich plötzlich umdrehen würde. So wartete er bis der Mann fertig war. Dabei hob er beschwichtigend die Hände zum Ork und der Elfe. Sie hatten ja nun etwas Zeit.

Als der Mann dann fertig war. Ging Jurij auf ihn zu. In gewohnter Manier sprach er ihn an. “Hey, entschuldige du bist doch ein Gardist … eine Torwache. Hast du einen Moment für mich und meine Freunde? Wir möchten dir ein paar Fragen stellen.“ Während er den Mann so locker ansprach musterte er ihn von Kopf bis Fuß. Er suchte nach Rangabzeichen und anderen Hinweisen an der Ausrüstung des Mannes, um einzuschätzen welchen Rang er hatte und um den Mann selbst zu beurteilen. Vielleicht hatten sie Glück und der Kerl war etwas schlampiger damit möglicherweise auch offener. Wenn nicht, wenn er sehr Ordendlich aussah, würde Jurij ihn auch so behandeln. Also deutlich höflicher und nicht so aus du und du Ebene.
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Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #212 am: 09.07.2012, 18:27:37 »
Der Mann schien keineswegs peinlich berührt zu sein, sondern wischte sich nur die Hände an seinem Wams ab und guckte Jurij dann schief an. Da er weder besondere Abzeichen hatte noch besondere Ausrüstungsgegenstände trug, musste er ein einfacher Wachmann sein. "Ich bin Mitglied der Stadtwache, das stimmt", sagte er und kratzte sich dabei ziemlich unsicher um Kopf. "Ich habe...ähh...keine Zeit, Fragen zu beantworten." Dann spuckte er auf die Straße und wandte sich um, um wieder reinzugehen. Den Fünf war klar, dass seine Ablehnung nur auf einem Vorwand beruhte.
« Letzte Änderung: 09.07.2012, 18:51:49 von Taris »

Jurij Klee

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« Antwort #213 am: 10.07.2012, 00:24:03 »
Stadtwachen schoss Jurij durch den Kopf. „Oh, natürlich. Wir wollen dich nicht von deiner Arbeit abhalten. Dann wird wohl unsere kleine Aufwandsentschädigung zurück in unsere Geldbeute wandern.“ Demonstrativ holte Jurij aus dem Geldbeute, welchen er um den Hals trug, ein paar goldene Münzen hervor. Offen von einer Bestechung zu reden, war selten angebracht aber so ein Angebot war doch ziemlich eindeutig.
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Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #214 am: 10.07.2012, 08:51:50 »
Der Mann rang sichtlich mit sich, schüttelte dann aber den Kopf. Er öffnete die Tür zum Wachraum und deutete jemandem mit einer knappen Geste herauszukommen ehe er selbst hineinging. Man hörte ein paar gemurmelte Worte und wie ein Stuhl auf dem Steinboden nach hinter geschoben wurde. Nach kurzer Zeit trat ein etwa dreißig Jahre alter, schmächtiger Mann hervor. Mival erinnerte sich, dass er ihn gestern abend im Silbereinhorn gesehen hatte. "Ich bin Doran Blattkas," stellte er sich vor. "Ich bin der Wachmeister für dieses Tor. Fester meinte, ihr wollt etwas von uns wissen. Nun, es ist unsere Aufgabe als Stadtwache den Bürgern dieses Landes zu helfen - sogar den Anderlingen." Er grinste als er die Münzen in Jurijs Händen sah und nickte wohlwollend mit dem Kopf.

Thokk Ruokhren

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #215 am: 10.07.2012, 09:08:31 »
Als sie am Stadttor ankamen musterte Thokk den an die Wand pissenden. Sagen würde er diesmal nichts. Als er schließlich weg lief schnaufte er leicht. "Weichei.", ging es ihm durch den Kopf. Als er schließlich den älteren Mann raus schickte zog Thokk die Brauen hoch. Hoffendlich war der Mann tatsächlich kooperativ und nicht so wie der Typ an dem anderen Tor. Ein wenig klang er ja so, aber es konnte auch Sarkasmus sein, Thokk war sich nicht sicher.

Jurij Klee

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« Antwort #216 am: 10.07.2012, 09:28:48 »
Jurij glaubte mehr, dass der Wachmeister es ernst meinte. Nicht wirklich Hilfe aber wenigstens Antworten gegen bare Münze. Das war wenigstens etwas. So nickte Jurij dem Wachmeister freundlich zu und machte einen Schritt zur Seite. Er Blickte nach hinten zu Aurorum, Mival und Aiwëtaurnís. Mit einer leichten Geste des Kopfes, ein wippen zum Mann, forderte er sie auf zu übernehmen. Schließlich  mochten sie wohl nachdringlichere Worte finden als Jurij es vermochte.
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Aiwëtaurnís

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #217 am: 10.07.2012, 21:09:18 »
Aiwëtaurnís verschränkte nur demenstrativ die Arme und versuchte so unweiblich wie möglich auszusehen. Alles in ihr schrie danach diese Stadt zu verlassen. Da war das Tor, und die Ehrlichkeit der Natur war nur einen Schritt entfernt. Beinahe konnte sie das frische grün reichen, doch als sie einatmete war da nur der Gestank von Urin und Fäulnis. Reiß dich zusammen! mahnte sie sich selbst. Du hast eine Aufgabe!
Sie atmete tief ein und aus. Wie es schien war ihre sogenannte Unterstützung ebenfalls verstummt, vielleicht noch eine Nachwirkung des Misserfolgs in der Taverne? Sie beschloss alles auf eine Karte zu setzen und fragte rundheraus. "Wann hat der junge Nanther das Tor passiert? Wir müssen wissen wieviele Tage Vorsprung er hat."

Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #218 am: 10.07.2012, 22:56:31 »
Das Grinsen des Mannes verschwand augenblicklich. "Ich weiß nichts vom jungen Nanther," sagte er und versuchte dabei so bestimmt wie möglich zu klingen. "Und Ihr tätet besser daran, euch nicht in die Politik dieser Stadt einzumischen. Also hört auf meine Zeit zu stehlen. Gute Nacht!" Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und ging wieder Richtung Tür. Mival und Belat stürzten ihm hinterher und fingen ihn gerade noch ab. Mit dieser brüsken Reaktion hatten sie nicht gerechnet. Beide redeten mit schmeichelnden Worten auf den Wachmeister ein, doch dieser schüttelte nur seinen Kopf. Nachdem sie eine Weile erfolgslos versucht hatten, Doran Blattkas Informationen zu entlocken, gaben sie es schließlich auf. Mit entschuldigender Miene klärten sie die anderen über den Gesprächsverlauf auf. "Ich glaube, er will uns einfach nichts sagen", führte Mival aus. "Ich habe ihm 50 Goldmünzen geboten und er hat immer noch geschwiegen. Und dass, obwohl er angeblich Spielschulden hat. Dabei war es doch offensichtlich, dass unsere Aiwetaurnis den Nerv getroffen hat." Belat nickte zustimmend. "Stimmt...so ganz falsch können wir nicht liegen. Ich denke, es ist die Angst vorm Fürst der Schlüssel, die Blattkas dazu veranlasst hat, uns nichts zu sagen. Der Typ soll richtig unangenehm sein."
« Letzte Änderung: 10.07.2012, 22:59:32 von Taris »

Jurij Klee

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #219 am: 10.07.2012, 23:36:57 »
Die Politik dieser Stadt war wirklich nicht das Wahre vom Ei. So konnte man keine Informationen sammeln. Doch Jurij sah hier deutlich seine Grenzen. Politik interessierte ihn nicht und wegen einer Aufgabe sich damit zu befassen gräulte ihm. „Dumm, wirklich dumm.“ zu Aurorum gewand meinte Jurij Du kennst dich doch mit den Adligen und deren Nähkästchen gut aus. Lass dir doch einmal was einfallen. Das ihr Weiberkrieg die Suche nach ihren Kindern erschwert ist ein Problem. So wie der Wachhauptmann reagiert hatte, könnte jeder Idiot denken .. . Uh der Herr der Schlüssel hat etwas damit zu tun … das ist wohl aber auch nicht in seinem Interesse. Egal, laß dir einfach etwas einfallen.“ So dann drehte sich Jurij um und ging gemächlichen Schrittes Richtung Stadtzentrum. Das der Typ so schnell abgehaun ist, passte Jurij nicht. Er schien tatsächlich etwas zu wissen oder einfach nur so unter Druck gesetzt worden zu sein, wie es ein Mensch nur ertragen konnte. Zähneknirschend und brummend überlegte er sich was heute Abend noch gemacht werden konnte.

Nachdem er einen Plan gefasst hatte, informierte er die Anderen. „Nun, das war ein langer Tag. Ich würde jetzt zum Silbereinhorn zurück. Mein Magen knurrt wie ein räudiger Köter und jetzt ist es eh zu spät um noch Richtung Sägewerk los zu machen. Ich werde euch beim Abendessen aber nicht all zu lange beiwohnen. Für mcih heißt es nur etwas fettiges Fleisch und Brot. Ich habe heute abend noch zwei Sachen vor. Zum einen will ich sehen, ob Die Straßenköter etwas gesehen habe und zum anderen kommt mir dieser Blattkas nicht so leicht davon. Der Hund weiß was und ich will wissen was. Darum will ich ihn mit einer oder zwei Flaschen Klaren beglücken. Mal kucken ob das Zeug seine Zunge lockert und seine Angst verfliegen lässt. Hat ansonsten noch einer von Euch Ideen? Vor allem was wir noch machen können. Und wer will zu den Straßenkötern und Blattkas  mitkommen?“
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Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #220 am: 11.07.2012, 01:11:45 »
Belat nickte zustimmend. "Ich sehe, was ich machen kann. Vielleicht will der Fürst der Schlüssel sich auch einfach nicht die Karten schauen lassen...ich überlege gerade, welchen Nutzen er aus dem Verschwinden der Adelssprösslinge ziehen könnte. Geiseln? Hmm, ne, dann wüsste man wohl schon was. Ermordet? Vielleicht um die anderen Häuser zu schwächen? Das ist eher unwahrscheinlich, denn er ist schon seit Jahren in dieser Position und eher um den Erhalt des Status quo bemüht soweit ich weiß. Hat er sie am Ende aus dem Weg geräumt, um genau dies zu bezwecken? Der junge Nanther hat nach unseren bisherigen Informationen irgendwas von Frieden zwischen den Häusern geredet - damit könnte er den Argwohn des Fürsten der Schlüssel auf sich gezogen haben." Der Magier dachte eine Weile still darüber nach ehe er fortfuhr. "So richtig rund ist aber das auch nicht. Denn wenn er den Status quo erhalten will, kann ihm weder daran gelegen sein, dass ihm die Schuld für das Verschwinden gegeben wird, noch dass die Häuser sich gegenseitig die Schuld zuschieben. Ich werde bislang einfach nicht schlau aus der Sache." Belat kratzte sich am Kopf und blickte zu Mival, der aber auch nur mit den Schultern zuckte. "Ich kann mir ebenfalls keinen Reim darauf machen," sagte der Priester. "Vielleicht sollten wir morgen dem Fürsten der Schlüssel einen Besuch abstatten. Obwohl das natürlich mit einem gewissen Risiko behaftet ist." Belat lachte bei diesem Vorschlag kurz auf und stieß Jurij leicht gegen die Schulter. "Jedenfalls nicht gefährlicher als des Nachts mit zwei Flaschen Schnaps durch Falkrest zu wandern, Jurij, hahaha!" Es war mittlerweile ganz dunkel geworden und zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen. Die wenigen Personen, die noch unterwegs waren, sahen zu, dass sie in ihre Häuser kamen.

Thokk Ruokhren

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« Antwort #221 am: 11.07.2012, 07:44:10 »
Thokk fuhr sich mir seiner Zunge über seinen rechten Eckzahn.
"Wir könnten den Wachmeister auch überwachen. Jetzt in der Nacht und im Dunkeln, denke ich nicht dass sie mich finden würden. Zumindest hab ich die besseren Augen. Vielleicht können wir so herausfinden, was mit ihm los ist.", er kratzte sich kurz am Kinn und sah sich kurz um ob sie nicht balauscht werden konnten.
"Wir könnten auch versuchen auf eigene Faust an diese Listen zu kommen. Wo wir uns auch eingetragen haben. Ohne Genehmigung."

Jurij Klee

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« Antwort #222 am: 11.07.2012, 10:55:01 »
Direkt zum Herrn der Schlüssel zu gehen hatte sich Jurij auch überlegt. Für diese Möglichkeit brauchte man aber mehr als nur den Wunsch die Kinder zu finden. Natürlich sah er noch eine andere Möglichkeit um auf den Herrn der Schlüssel einwirken zu können, halt über alle Stadtfürsten die ein Kind verloren hatten, jedoch ging das wieder in Richtung Politik und darum sollte sich Aurorum kümmern.

Dann kam Thokks Idee. Jurij senkte den Blick, blieb kurzzeitig stehen und wog die Gefahren ab. Es regnete, er war ein Ork, die Stadt war Nachts um Längen gefährlicher und noch ein paar andere Dinge. Er blickte hoch in den Dunklen Himmel, ließ die kalten Regentropfen über sein Gesicht laufen. Dann blickte er sich um und meinte zu Thokk. „Die Stadt ist nicht ungefährlicher als der Wald. Hier kannst du nicht nur getötet werden, weil dein Gegner Hunger hat, nein hier kannst du aus Lust und Laune heraus von hinten erstochen werden. Aber ich glaube das weißt du selber. Wenn du auf dich achtest, und möglichst niemand zu Schaden kommt, mach es. Überwache ihn und finde heraus was mit ihm los ist. Ich werde meinen Plan mit dem Schnaps erst einmal verschieben. So hast du freie Hand beim Überwachen. In unserem Zimmer werde ich Essen für dich bereitstehen haben. Du sollst nicht hungrig zu Bett gehen müssen.“ vertrauensvoll nickte Jurij zu Thokk. „Wenn du willst mach gleich los.“ meinte er zum Ork und ging dann weiter.
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Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #223 am: 11.07.2012, 12:08:39 »
Sie kamen allerdings nicht weit. Die fünf durchquerten gerade eine einsame Straße als sich ihnen wie aus dem Nichts zwei Männer entgegenstellten. Beide waren mit Lederüstungen gerüstet und trugen in den Händen jeweils einen eisenbeschlagenen Holzknüppel und ein Holzschild. Sie sahen nicht sonderlich gepflegt aus und waren unrasiert. Aiwetaurnis meinte für einen Moment, eines der Gesichter bereits am Hafen gesehen zu haben, war sich aber nicht ganz sicher. "So so, das sind also die Spitzel, die Lord Nanther angeheuert hat", sagte der eine Mann hönisch. "Der alte Mann muss wohl knapp bei Kasse sein, was?" Er wog seinen Knüppel bedrohlich auf und ab. Während er sprach, traten weitere Männer aus der Dunkelheit hervor.

Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #224 am: 12.07.2012, 12:36:07 »
Mival rief in Gedanken die Kraft seiner Göttin Myrr an, die ihm im Kampf gegen diese Menschen helfen sollte. Dann zog er seine leichte Armbrust, während er sich Thokk und Jurij näherte. Danach lud er die Armbrust. Als letztes sagte er zu den anderen: "Lasst mindestens einen am Leben. Den Rest könnt ihr töten. Sie sind selber Schuld, wenn sie uns nachts überfallen."
Belat sprach daraufhin magische Worte und zum Abschluss einen in Falkrest altbekannten Witz. Mival merkte, dass das Aufsagen dieses Witzes durch Magie verstärkt wurde. Daraufhin flog zu dem einen Verbrecher ein kleiner Kuchen in den Süden, der ihn mitten im Gesicht traf und Belat schwänkte eine Feder in der Luft. Der Mann hielt sich die Hand vor den Bauch und fing an hysterisch zu lachen. Es war kein fröhliches, kein schönes Lachen, aber so stark, dass der Schurke erst auf die Knie und dann auf den Boden fiel. Danach zog sich Belat etwas zurück.

Aiwëtaurnís hatte noch gar nicht richtig mitbekommen das der Kampf losging als sie auch schon von der Nachhut überholt wurde. Mit einem Aufblitzen auf den Lippen drehte sie sich um um den Rücken zu decken. Dabei stimmte sie einen kurzen elfischen Singsang an, der ihr Kraft geben sollte, und auch die Herzen ihrer Gefährten hob. Anschließend zog sie ihre Klinge und lächelte wölfisch. "Jungs, euer Timing ist miserabel, meine Laune war schon vorher am Boden." Sie machte sich bereit sich zu verteidigen. Dieses mal würde sie nicht zu Boden gehen.

Thokk gefiel die Situation nicht. Sie waren umstellt, die Banditen waren ihnen schon ziemlich nah. Sein Blick wanderte schnell zwischen den Menschen hin und her. Sie sollten etwas von der Straße weg. In seinem Kopf rasten seine Optionen hin und her. Am Besten würde es sein sich in eine der Gassen zu schlagen, aber die anderen würden seinem Tempo nicht folgen können. Und dass sich Mival und Belat selbst gegen die Räuber erwehren konnten schien eher unwahrscheinlich. Viel mehr schien es so, als würden sie hinter der Elfe Schutz suchen und die war auch nicht grade robust. In Gedanken fluchte er. Noch ohne genau zu wissen, was er machen würde griff er zu seinem magischen Köcher.
Abermals fluchte er:"Scheiße."
Spontan entschied er sich gegen seinen Instikt, hoffendlich würde er es nicht bereuen. Er giff nach seinem Bogen und zog ihn und einen Pfeil heraus. Er machten einen Schritt um sich neben Jurij zu positionieren, visierte mit seinem Bogen den Sprecher an und ließ den Pfeil von der Sehne schnellen, der zielsicher auf den Sprecher zuflog. Zu Jurij meinte dabei: "Wir sollten versuchen von der Staße weg zu kommen." Thokks Pfeil traf den Wortführer der Angreifer am Oberschenkel. "Argh!" schrie dieser auf. Er hatte bereits angesetzt, Befehle zu erteilen, wurde aber von dem Schmerz überwältigt.

Überrascht schaute Jurij nach vorne. Einen Angriff hatte er jetzt nicht erwartet. Da schien wohl wirklich jemand was dagegen zu haben, dass der Alte Fürst seinen Sohn wiederbekam. Verächtlich schnaufte der Krieger da flog auch schon der erste Pfeil und hinter ihnen brach Gelächter aus.  Mit einem kurzen, reflexartigen Schulterblick in die Dunkelheit würdigte er dies. Sie waren also umzingelt.

Auf Thokks Vorschlag, kniff Jurij die Augen zusammen. Er versuchte sich gedanklich so schnell es ging auf den Kampf einzustellen. Hinten war mindestens einer, vorne mindestens zwei, den in der Gasse sah Jurij nicht. Dennoch dachte er, dass es zu gewagt war, vorzustürmen, ein Rückzug in eine Gasse war eine Option aber die Beiden vorne waren zu nahe. „Wir kommen hier schlecht weg. Aurorum, Mival haltet euch an eine Wand.“ Während er diese Worte sprach, lößte er die Bänder, welche seine Glefe hielten. Tief holte er Luft, zog die Augenbrauen dicht zusammen und rief den Gegnern entgegen „KOMMT NUR! Ihr Bastarde räudiger Köter.“ Mit der Rechten hiefte er die Glefe über sich, griff mit der Linken an die Stange. „Auch ich bin nicht gut gelaunt und meine Glefe dürstet.“ Jurij zog die Linke an die Hüfte und mit ihr die Glefenstange, so dass die Klinge nun direkt nach vorne zeigte. Die Rechte Griff dabei schnell um. „ Sie dürstet danach euer Fleisch in Stücke zu schlagen, damit die Ratten es besser fressen könne.“ Noch einmal atmete Jurij tief ein AH KOMMT! LASST MICH DIE RATTEN MIT EUCH FÜTTERN. Immer noch grimmig blickend, bereitete sich Jurij innerlich auf die ersten Angriffe der Männer vor.

Der Anführer stutzte einen Moment. Nur vorsichtig ging er auf Jurij zu. Es dauerte ein bißchen, bis er sich gesammelt hatte. Erst auf den letzten Metern gab er seinen Mitstreiter die Anweisungen, auf die diese offenbar gewartet hatten. "Aleg, brich zur Elfe durch. Tayne, auf den Ork!" Der Mann versuchte, sich unter Jurijs Waffe hindurchzuducken. Jurij schlug zwar nach ihm, traf ihn aber nicht. Nur einen Augenblick später schlug er Angreifer dem erfahrenen Kämpfer die Eisenkeule gegen den rechten Arm. Jurij blieb kaum Zeit, sich zu erholen, denn kurz darauf rammte ihm ein weiterer Angreifer, der aus der Gasse zu seiner Linken hervorgekommen war, seine Waffe in den Rücken. Die Wucht des Angriffs wurde zum Glück durch Jurijs Rüstung abgemildert.
Währenddessen rannte der Mann neben dem Wortführer mit erhobener Waffe auf Thokk zu. Der Angriff war zu schwungvoll geführt als dass Thokk, der sich auf einen Fernkampf eingestellt hatte, ihm hätte entgehen können. Der Halbork erhielt einen schmerzhaften Treffer gegen den Kopf, der nur deshalb nicht so schlimm ausfiel, weil er gerade noch rechtzeitig eine Ausweichbewegung eingeleitet hatte. Der Angreifer hinter ihnen, der nicht durch Belats Zauber zu Boden gegangen war, attackierte hingegen Aiwetaurnis. Die Elfin ließ den anstürmenden Mann aber durch eine geschickte Drehung ins Leere laufen. In dem Moment, als der Kämpfer zu seinem Sturmlauf gegen die Elfe ansetzte, wurde sie zudem kurz von einem grünen Schimmer überzogen. Wo vorher weiche Haut gewesen, war nun knochige Borke.

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