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Autor Thema: Kapitel I: Willkommen im Dreck  (Gelesen 22442 mal)

Beschreibung: Unterwegs in Falkrest

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Mival Wyndael

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #90 am: 15.05.2012, 21:56:35 »
Mival lächelte etwas und sagte: "Wer weiß schon, was ich Nachts so in meiner Freizeit mache." Aber schnell wurde Mival wieder ernst: "Aber um mal wieder etwas ernstes zu sagen: Ich werde Dir helfen bei dem Auftrag und werde auch keinen Anteil am Geld verlangen. Ich bräuchte zwar langsam einmal wieder Geld für saftige Bestechungen und um mir exotische Waren leisten zu können, aber ich werde einfach nur bei der ganzen Geschichte mitmachen, um dich zu unterstützen. Du weißt, dass ich eigentlich nichts ohne Gegenleistung mache, aber ich denke bei dem ganzen an die Zukunft. Wenn Du eines Tages ein einflussreicher Mann bist, wirst Du Dich hoffentlich an mich denken und dass ich Dich öfters als nur einmal unterstützt habe. Ich weiß aber nicht, ob dieser Jurij meine Zauberkräfte zu schätzen weiß. Wenn er doch nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, weiß er sie schon zu schätzen, egal, was er persönlich über mich denkt." 

Belat Olden

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #91 am: 15.05.2012, 23:29:18 »
"Das wird er. Keine Sorge" Belat holte sein Wachstäfelchen hervor "Hast du eigentlich irgendwelche Gerüchte aufgeschnappte die uns beim Thema helfen?"
« Letzte Änderung: 16.05.2012, 19:07:52 von Belat Olden »

Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #92 am: 16.05.2012, 12:36:36 »
Lord Nanther zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass die drei ihm widersprechen würden und reagierte entsprechend scharf. "Ich habe kein Interesse an euren Diensten. Ich habe genug Männer, die mein Wappen tragen und außerdem drängt die Zeit. Warum sollte ich euch also für einen Monat oder länger anheuern? Ich will nur meinen Sohn zurück. Daher gibt es auch nur eine erfolgsabhängige Bezahlung. Ihr solltet lieber noch einmal nachdenken, wenn Ihr glaubt, in der Position zu sein, mein großzügiges Angebot ausschlagen zu können." Der Lord schnaubte und atmete dann einmal tief durch.

Jurij Klee

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #93 am: 16.05.2012, 14:54:24 »
Das war zu erwarten. Schließlich war es auch Mutig was Aiwëtaurnís hier tat. Sie hatte natürlich recht aber bei vielen, eher einfachen Soldherrn, konnte es doch aufstoßen. Aber nun gut. „Ehrenwerte Fürst Nanther, euer Angebot ist sehr großzügig und wir würden euch sofort helfen. Doch spricht unser Verhalten nicht eher für uns, dass wir nicht wie aß fressende Straßenköter sofort loshetzen?“ Jurij versuchte den Fürsten nicht anzublicken. Auch wenn seine Zunge durchaus weiche Töne kannte, mochte sein Blick zeigen, dass er alles extrem ernst nahm. Dies wiederüm könnte jetzt wie eine Provokation wirken. Also war es nun wirklich besser, eher auf die Schuhe des Fürsten an zu blicken als direkt in seine Augen. „Denkt doch nur an die anderen Fürsten wie es für sie aussehen mag. Ja, wir sollten auch ihre Schösslinge retten, so wir sie zusammen finden, aber solange wir sie nicht haben, werden die anderen Fürsten eher als eine Provokation aufnehmen. Euch unterstellen, uns angeheuert zu haben um ihre Kinder zu töten oder andere Dinge. Ihr kennt die Münder der Stadt und was hinter vorgehaltener Hand geredet werden kann. So wie ihr uns die Situation geschildert habt, wäre dies wohl ein Stoß in ein Wespennest.“ Jurij machte eine kurze Pause. „Oh ehrenwerter Fürst, lasst uns die Situation also umdrehen. Nehmt uns als das was wir sind. Als Söldner und setzt mit uns einen Soldbrief auf. Dieser ist nicht nur eine Sicherheit für uns, sondern auch für euch. Solltet ihr je in die Lage geraten gegen solche Gerüchte vorzugehen, hättet ihr einen Beweis, dafür was wir wirklich sind und machen sollen, einen handfesten Beweis. Auch könntet ihr Euch absolut sicher sein, dass wir nur euch dienen werden. Das wir alles unternehmen um euren Sohn zu retten und uns nicht wie aß fressende Hunde auf ein anderes Fleisch stürzen. Hierfür müssen die Worte nur anders geordnet werden. Aus eurem großzügigen Angebot muß simpel ein Soldgeld werden.“ Nach seinen letzten Worten blickte Jurij kurz auf und dann zu Aiwëtaurnís ob sie dem noch irgendwie Nachdruck verleihen konnte oder wollte.
Wenn du etwas machst, mache es mit jeder Faser deiner Selbst. -Status-

Aiwëtaurnís

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #94 am: 16.05.2012, 15:43:47 »
Aiwëtaurnís war kurz davor zu explodieren, und die Elfe die sie einmal gewesen war wäre bestimmt auch laut geworden. Aber sie verstand dass es nicht sinnvoll war sich den handelsfürsten zum Feind zu machen. Sie beschloß die Drohung zu überhören.
"Mein Herr, es ist der Vater der aus euch spricht, wo der Fürst reden sollte. Es ist unsere Aufgabe unsere Welpen zu schützen. Und ich sehe das euch die Ungewissheit schmerzt. Euer Ansinnen ist gut und gerecht, und ich denke wir sind gewillt den Auftrag anzunehmen. Setzt den Soldbrief auf, tragt einen kleinen Tagessold ein und einen großen Bonus. Der Soldbrief mit eurem Siegel wird gibt uns die Sicherheit eures Namens, und euch unsere Loyalität. Er wird unsere Nachforschungen in dieser Stadt erleichtern. Wir wollen nicht euer Wappen tragen auf das jeder uns mit euch in Verbindung bringt, doch wird er uns Türen öffnen die sonst verschlossen bleiben. Wenn jemand die verschwundenen Sprösslinge finden kann, dann wir. Thokk hier ist einer der besten Spurenleser die ich kenne, und Jurij ist ein Kämpfer der ebenso mit Verstand wie mit Herz kämpft." Sie überlegte kurz ob sie Mival und Aurorum erwähnen sollte, entschied sich aber dagegen.

Mival Wyndael

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #95 am: 16.05.2012, 16:24:41 »
"Wie Du sicherlich gestern gehört hast Belat sind insgesamt fünf Sprößlinge verschwunden: Argen Bruil, der uneheliche Enkel des Lords des Hauses Bruil, Oreal Nanther, der Sohn von Woarsten Nanther, Elaint Marsk, der Sohn des derzeitigen Handelsfürsten Penter Marsk, Kara Calaudra, die Tochter von Andros Calaudros und Kalman Leiyraghon, der jüngere Sohn des Hauses Leiyraghon. Wenn Dich Dein Freund Jurij nicht mitnehmen würde, an welches Haus würdest Du Dich dann wenden? Aber bevor Du antwortest, will ich Dir noch auf deine Frage antworten, denn das habe ich noch nicht getan: Ich habe gestern nur meine Zeit darauf verwendet, um diese fünf Namen zu erfahren. Leider hat mich meine Göttin am gestrigen Tag nicht mit mehr Kraft ausgestattet. Denn nur durch ihre Macht konnte ich einige Zungen bei den Anwesenden gestern Abend lösen und meinen Worten mehr Nachdruck verleihen. Heute kann ich wieder auf diese Kraft meiner Göttin zurückgreifen. Aber das Umhören kann etwas dauern. Wollen wir in Ruhe frühstücken, uns etwas unterhalten und auf Deinen Freund warten, bevor wir in dieser Stadt weitere Nachforschungen betreiben? Aber wir können ja bis deine Freunde ankommen einmal diskutieren, wer hinter dem Verschwinden der Sprößlinge stecken könnte. Es wurde der uneheliche Enkel des Hauses Bruil wahrscheinlich entführt und nehmen wir auch mal an die Verschwinden hängen alle miteinander zusammen. Also spricht das für jemanden, der sich nicht so gut in der Stadt auskennt und einfach nur irgendjemanden mit dem Namen Bruil entführt hat. Warum sonst wurde dann bloß ein unehelicher Enkel entführt, wenn die Entführer sich gut in der Stadt auskennen würden? Vielleicht sind die Entführer neue Größen in der Unterwelt und wollten einfach bloß ein Zeichen setzen. Aber was könnten die Erpresser wollen? Nur Geld oder etwas anderes? Noch habe ich nichts von Erpresserschreiben gehört am gestrigen Abend, aber ich war auch nur darauf konzentriert die Namen der Vermissten herauszufinden. Ich fürchte wir müssen uns vielleicht auch einmal im Bluthund umhören, auch wenn das nicht mein Lieblingsort ist. Nicht immer konnte ich Schlägereien verhindern und ich trug einige unschöne Verletzungen davon. Aber alles, was mit Kriminellen zu tun hat, führt einen unweigerlich in den Bluthund. Das ist nun einmal so. Aber was meinst Du eigentlich zu der ganzen Angelegenheit Belat? Ich weiß, dass ich viel geredet habe, aber manchmal kann ich auch ein ganz schöner Schwätzer sein, das weißt Du ja.", bemerkte Mival zum Schluss mit einem Grinsen im Gesicht, als er diese selbstironischen Worte aussprach.
« Letzte Änderung: 16.05.2012, 16:29:36 von Mival Wyndael »

Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #96 am: 16.05.2012, 19:05:44 »
Lord Nanther legte nachdenklich die Hand ans Kinn und überlegte einen Moment. "Ihr wollt Sicherheit, nun gut. Ich werde ich Euch einen Soldbrief ausstellen, aber in Eurem eigenen Interesse solltet ihr damit nicht herumwedeln, wenn Ihr etwas herausbekommen soll. Außerdem hat die sichere Variante einen Preis. Wenn Ihr Erfolg habt, werdet Ihr insgesamt weniger Geld haben, als wenn Ihr mein erstes Angebot angenommen hättet. Das ist nur recht und billig, denn Ihr bekommt schließlich bei dieser Variante auch dann etwas, wenn Ihr scheitert. Ich gebe Euch also eine Platinmünze pro Tag und pro Kopf und wenn Ihr mir meinen Sohn zurückbringt einen Bonus von 200 weiteren Platinmünzen pro Person. Der Soldbrief ist zudem auf dreißig Tage befristet."

Belat Olden

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #97 am: 16.05.2012, 20:25:12 »
Belat hatte irgendwann aufgehört dem Redeschwall zu folgen. Etwas gelangweilt hatte er stattdessen in seinem Frühstück rumgepanscht und erst als man wieder nur die Stadtgeräusche im Ohr hatte sah er zu Mival auf "Wir werden keine Zeit verlieren. Zeit ist ein wichtiger Punkt wenn jemand verschwunden ist. Auch wenn die Rätselraten Spaß macht. dass hier sollten wir doch besser auf einem Schnellen Weg lösen" Belat trank einige Schlucke Wasser um eine Pause zu erzeugen. "Ich denke es wäre Hilfreich zu Wissen wo die Kinder mit ihren goldenen Löffeln zuletzt gesehen wurden. Mag sein, dass ich damit in den Sumpf greife, aber ... dann wissen wir es auch."Ach ja, wen Jurij uns nicht anheuert, dann machen wir wie ursprünglich geplant auf eigene Faust weiter. In der Stadt sind wir ohnehin schneller als die. Und wenn sie jemand anders an  heuern, hätt' ich mich sehr in ihm getäuscht."" Der Zauberer öffnete wieder seine Wachstafel und Strich einen Punkt in einer Liste aus, überlegte dann kurz und trug ihn erneut ein. "Wo wollen wir mit dem Fragen anfangen?" Fragend schob er den Rest seines Essens beiseite.

Thokk Ruokhren

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #98 am: 16.05.2012, 20:25:39 »
Das der Alte nicht begeistert war, damit hatte Thokk gerechnet - keiner mochte es, wenn man seine Idee nicht gut fand, aber Jurijs Wort und auch die von Aiwe schienen den Alten tatsächlich umgestimmt zu haben, auch wenn der Halbork manche von den Dingen die die beiden sagten nicht ganz nachvollziehen konnte, beziehungsweise nicht so sah, denn er würde sicherlich nicht einfach so sein Leben weg werfen, wenn er den Eindruck hatte, dass die Aufgabe den Lohn nicht wert war und unverhältnismäßig gefählicher. Und das konnte in einer für ihn fremden Stadt, einer Person helfend, die er nicht kannte, eine Person suchend, die wahrscheinlich viele Feinde hatte, durchaus vorkommen. Aber das musste er hier jetzt ja keinem auf die Nase binden. Außerdem war er überzeugt, dass die anderen beiden im Zweifelsfall auch lieber ihr Leben retten würden, als eventuell 200 oder selbst 2000 Platinünzen reicher zu sein. Im Prinzip waren solche Aufträge, ach alle Aufträge eine Art Glücksspiel. Einsatz gegen Gewinn abwägen, dass war alles und durch die Tagesgage war ihr Risiko erstmal ziemlich gesunken, zumindest solang sie sich nicht in Gefahr begaben oder untätig aussahen. Als die Elfe ihn als den besten Ihr bekannten Spurenleser bezeichnete schlich sich ein breites Grinsen auf das Gesicht des Halborks. Grinsend verschränkte er die Arme vor seiner Brust.
"Wir nehmen an.", meinte Thokk zu den Alten und fügt dann an, um schonmal einen kleinen Ansatzpunkt zu haben und auch um geschäftigt zu wirken:"Wo habt Ihr ihn den zuletzt gesehen? Hat er ein Zimmer? Ein eigenes Haus?"

Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #99 am: 17.05.2012, 11:25:01 »
"Er hat hier ein Zimmer im Hause und eins im Silbereinhorn, in dem er weitaus öfter übernachtet. Mein Sohn ist schließlich Anfang 20 und möchte nicht die ganze Zeit mit seinem Vater verbringen. Daher habe ich ihn dort untergebracht", antwortete Lord Nanther dem Halbork, den er erstmals seit dem Beginn des Gespräches mit einem Blick bedachte. Während er sprach, bat er die drei mit einer Geste in das Nebenzimmer. Dort setzte er sich an einen großen alten Schreibtisch, der über und über mit Schriftstücken bedeckt war und trotzdem aufgeräumt wirkte. Er holte ein Stück Papier aus einer Schublade hervor, wärmte etwas Siegelwachs auf und begann dann mit einer Feder den Soldbrief aufzusetzen.

Thokk Ruokhren

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« Antwort #100 am: 18.05.2012, 11:46:16 »
Thokk trotte hinter dem alten Mann her in das Nebenzimmer. Sein Blick wanderte über die Wände und das Interieur. Letztendlich interessierte es ihn aber nicht wirklich. "Kann ich mir sein Zimmer hier mal ansehen?", fragte er den Alten, einfach damit er hier nicht so untätig rumstehen musste und vielleicht würde er tatsächlich etwas finden, dass ihnen einen Ansatzpunkt geben würde, wo sie mit ihrer Suche anfangen sollten.

Jurij Klee

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« Antwort #101 am: 18.05.2012, 13:23:37 »
Auch Jurij trottete dem alten Fürsten hinterher. Er war mit den Bedingungen auch einverstanden, schließlich war der Verlust etwas zwischen 20 und 45 Platinmünzen und damit zu verkraften. Innerlich musste Jurij dabei lachen. Das was ihn belustigte war dieser geringe Verlust, der gar nicht mal so gering war. Beim letzten Auftrag hatte er und die anderen fast auch einen Monat gearbeitet und umgerechnet 50 Platinmünzen rausbekommen. Aber die restlichen 200 Platinmünzen waren es nun einmal wert. Mit so viel Geld könnte man sich so einiges leisten. Vielleicht sogar den ersten Schritt zum Ruhestand vom Söldnerleben und das war es schon Wert. Außerdem dachte Jurij nicht, dass sie den Fürstensohn von Heute auf Morgen finden würden. Die 30 Tage würden wohl ausreichen aber jetzt war dies noch sehr schwer abzuschätzen.

Nachdem auch Jurij sich das Schreibzimmer kurz angesehen hatte, blickte er zum Fürsten. „Ehrenwerter Fürst, Thokk hat damit recht, dass wir auch wissen müssten, wo ihr euren Sohn zuletzt gesehen habt. Das könnte ein nicht zu unterschätzender Hinweis sein. Auch wäre es gut zu wissen ob er Freunde oder irgendwelche besonderen Feinde in der Stadt hatte und was er so über den Tag normalerweise machte. Wo hielt er sich zum Beispiel am meisten auf? Mit was für Betätigungen vertrieb er sich den Tag?“
« Letzte Änderung: 18.05.2012, 13:31:28 von Jurij »
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Taris

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« Antwort #102 am: 18.05.2012, 21:00:46 »
Lord Nanther blickte vom Schreibtisch auf. "Schaut euch seine Zimmer nur an. Ich glaube aber nicht, dass ihr etwas finden werdet." Lord Nanther seufzte und schrieb weiter. "Dieser verdorbene Dornig Leiyraghon und der Fürst der Schlüssel wollten unserer Familie schon immer schaden und ich würde mich nicht wundern, wenn sie ihre schmutzigen Finger mit im Spiel hätten. Mein Sohn ist freundlich und mutig, aber auch sehr naiv. Er hat in letzter Zeit immer davon gesprochen, dass Frieden zwischen den Häusern möglich sei. Diese Flausen habe ich ihm natürlich ausgetrieben. Oreal soll schließlich einmal das Familiengeschäft übernehmen. Tagsüber lernt er daher bei mir das Geschäftsleben kennen. Er geht mir vor allem im Holzhandel zur Hand, das heißt im Hafen und im Sägewerk. Rechnen und Schreiben mag er leider nicht so gern, wie ich es hätte. Abends zieht er meist durch die Gasthäuser - wie junge Leute das nun einmal so tun.“
« Letzte Änderung: 18.05.2012, 21:16:40 von Taris »

Jurij Klee

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #103 am: 19.05.2012, 08:20:50 »
Ein Träumer war der Fürstensohn also, einer der Frieden wollte. Das bedeutete, dass er für jeden gefährlich war, der vom Streit der Handelsfürsten lebte. Wobei er etwas machen müsste, was wirklich Frieden bringen würde.
Dass er wie jeder junger Bursche von Taverne zu Taverne ging, machte ihn zumindest Abends angreifbar. Denn am Tage im Hafen würde ihn wohl niemand entführen.

„Verstehe.“ meinte Jurij und zupfte sich am Bart. „Wisst ihr ob euer Sohn Kontakt zu den anderen entführten Fürstensprösslingen hat? Gibt es einen Fürsten der keine Spross vermisst?“ weiter am Bart zupfend wartete Jurij auf eine Antwort. Vielleicht hatten die geraubten Fürstenkinder etwas gemeinsam.  Auch war es interessant zu wissen, wem kein Kind abhanden gekommen ist. Vielleicht wurden ein oder zwei der Fürstenhäuser absichtlich nicht bestohlen.
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Taris

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Kapitel I: Willkommen im Dreck
« Antwort #104 am: 19.05.2012, 15:07:18 »
Lord Nanther legte die Feder und das Papier weg. Vorsichtig goss er etwas Siegelwachs auf das Schriftstück und drückte dann sein Zeichen in die rote zähflüssige Masse. “Davon weiß ich nichts, “antwortete er Jurij. “Natalis Sohn ist wohl nach wie vor zu Hause. Das wundert mich aber nicht, denn er ist nicht ganz bei Verstand. Ein Schwachkopf, sagt man. Natali würde außerdem nie die Hand gegen unser Haus erheben. “ Er erhob sich und reichte ihnen den Brief, sobald das Wachs etwas abgekühlt war.

Thokk ließ sich derweil  von einem Diener des Hauses das Zimmer von Oreal Nanther zeigen. Es war ein großzügiger Raum, in dem ein fast leerer Schreibtisch, ein großes gemachtes Bett und einige Holzschränke standen. Das einzige, was Thokk auffiel, war, dass die Einrichtung des Adelssprösslings von sehr guter Qualität war, vielleicht sogar noch besser als der Rest des Gebäudes. Nichts deutete auf einen überstürzten Aufbruch oder gar eine Entführung hin.

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